Leroy Sane nur der startschuss
Galatasaray Istanbul - Leroy Sane nur der Anfang: Der Bosporus-Boom kennt keine Grenzen
- Veröffentlicht: 17.06.2025
- 13:13 Uhr
- Mike Stiefelhagen
Galatasaray Istanbul ist für namhafte Transfers bekannt. Leroy Sane ist dabei nur das jüngste Beispiel. Es schürt die Erwartungen am Bosporus und ist eine Ansage an eine Liga mit wenig finanziellen Mitteln.
Der Bosporus boomt.
In den vergangenen Jahren, fast schon seit Anbeginn der Zeit, glänzt Galatasaray immer wieder mit namhaften Stars, die beim Istanbuler Verein landen.
Spektakuläre Leihen wie die von Victor Osimhen oder Alvaro Morata bis hin zu Weltstars wie Wesley Sneijder, Didier Drogba, Lukas Podolski oder aktuell Mauri Icardi.
Gala steht für Stars! Wie auch der ablösefreie Deal von Leroy Sane zeigt. Er verlässt den FC Bayern München und unterschreibt einen dicken Vertrag über drei Jahre mit einem jährlichen Gehalt von rund neun Millionen Euro. Und ein ordentliches Handgeld.
Mit solchen Geschäften verfolgt Galatasaray eine bestimmte, risikoreiche Transferstrategie.
Galatasaray: Transferstrategie mit hohem Risiko - und Ertrag
Natürlich sind solche Transfers kostspielig. Doch sie - können - sich rentieren. Große Namen locken Sponsoren und weitere große Namen an. So läuft das seit Jahren am Bosporus.
Seit dem Sane-Deal sind weitere spannende Transfergerüchte aufgeschlagen. So gibt es wohl Interesse an Ilkay Gündogan von Manchester City. "Wenn ich in die Türkei zurückkehre, dann spiele ich bei Galatasaray", wurde Gündogan schon in der Vergangenheit von der Zeitung "Hürriyet".
Wie die "Gazzetta dello Sport" berichtet, haben die Türken auch Interesse an Hakan Calhanoglu. An DFB-Keeper Marc-Andre ter Stefen vom FC Barcelona ist der Verein offenbar auch dran. Laut türkischen Medien sind weitere Transfers geplant. Im Fokus: Ozan Kabak (Hoffenheim), Sacha Boey (FC Bayern München), Bernardo Silva (Manchester City), Salih Özcan (Borussia Dortmund).
Osimhen soll fest verfplichtet werden. Die Neapel-Ausstiegsklausel über 75 Millionen Euro ist den Türken jedoch zu teuer. Mit Przemyslaw Frankowski (RC Lens) und dem Deutschen Ismail Jakobs (AS Monaco) wurden schon 15 Millionen ausgegeben. Dries Mertens und Fernando Muslera haben den Verein verlassen. Mit Sane und weiteren Transfers könnte Galatasaray eine "Hollywood"-Truppe dieser Art aufstellen (fixe Spieler in fetter Schrift): ter Stegen - Boey, Sanchez, Kabak, Jakobs - Torreira, Özcan - Sane, Gündogan, Silva - Osimhen (Icardi).
Galatasaray: National top, international flop
In den vergangenen zehn Jahren hat Galatasaray das schlechteste Saldo der Türkei aufzuweisen: 310 Millionen Ausgabe, 225 Millionen Einnahme - ein Minus von 85 Millionen. Der Verein ist hoch verschuldet. Laut einer Börsenmeldung (KAP) aus dem April steht der Klub bei einem Gesamtschuldenstand von rund 400 Millionen Euro.
Wie erwähnt, lebt "Gala" von großen Sponsoren. Vorstandsmitglied Niyazi Yelkencioglu verkündete jüngst einen Finanzspritze über 80 Millionen Euro aus reinem Sponsoring. Die jährlichen Einnahmen über Sponsoring liegen bei 22 Millionen Euro. Doch das Geld fließt direkt in hochrangige Transfers, um den Boom aufrecht zu erhalten. Langfristig droht ein finanzielles Fiasko - wie vielen türkischen Teams.
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Dafür ist Galatasaray immer mit einem Star-Auflauf und einer fanatischen Fanbase verbunden. In der türkischen SüperLig wurde das Team zuletzt drei Mal in Folge Meister. Das größte Problem: die Leistung auf dem Rasen, vor allem im internationalen Geschäft. Dort, wo das dicke Geld liegt.
2013/2014 stand "Gala" das letzte Mal im Achtelfinale der Champions League. Seitdem war immer in der Gruppenphase Schluss. Von 2021-2025 scheiterte man drei Mal in der Qualifikationsrunde und war gar nicht dabei! Einen Titel gab es nur einmal: der UEFA-Cup 1999/2000.
Zu wenig für den Anspruch, daher jetzt ein erneuter Anlauf mit erneuten Ausgaben für "frische" Stars. Der grenzenlose Bosporus-Boom kann eines Tages seine Grenzen aufgezeigt bekommen. Doch das interessiert aktuell niemanden.