Thomas Hitzlsperger schrieb einst mit seinem Outing deutsche Fußballgeschichte. Im ran-Interview spricht er über Angst vor dem Coming-out, Julian Nagelsmanns schweren Job und eine "negative Entwicklung" beim FC Bayern.
Das Interview führte Martin Volkmar
Am 7. März erscheint Thomas Hitzlspergers Autobiographie "Mutproben". Vor zehn Jahren schrieb der einstige Nationalspieler und Deutsche Meister als erster deutscher Fußball-Profi, der sich als homosexuell outete, Geschichte.
Im ran-Interview spricht er unter anderem über die Angst vor dem Coming-out, Proteste gegen die AfD, die Baustellen im DFB-Team vor der Heim-EM, die "grenzwertige Erfahrung" beim VfB Stuttgart und Thomas Tuchels Scheitern beim FC Bayern.
ran: Herr Hitzlsperger, Ihr Buch "Mutproben" erscheint an diesem Donnerstag. War der Anlass, dass Ihr Coming-out als Homosexueller sich zum zehnten Mal jährt?
Thomas Hitzlsperger: Die zehn Jahre waren nicht ausschlaggebend, sondern es war einfach ein guter Zeitpunkt, nach all dem, was passiert ist. Ich habe in meiner Karriere einiges erlebt, als Fußball-Profi, als TV-Experte und auch im Nachwuchsleistungszentrum und im Vorstand des VfB Stuttgart, sodass ich ganz gut aus verschiedenen Perspektiven über das Fußballgeschäft urteilen kann. Und natürlich ist die private Komponente mit dem Coming-out auch wichtig. Ich habe festgestellt, dass das für mich eine Bedeutung hat, die ich in mir trage, um anderen helfen zu können. Daher wollte ich keine klassische Fußballer-Biographie verfassen, in der jedes Tor nacherzählt wird. Sondern es geht auch um andere Themen, die mir wichtig sind, wie etwa Vielfalt und Diskriminierung und der Blick auf den deutschen und internationalen Fußball.
Thomas Hitzlsperger: "Vom Bauernhof in die große Fußballwelt"
ran: Sie sind auf einem Bauernhof vor den Toren Münchens mit sechs Geschwistern aufgewachsen und haben später in drei der vier Topligen Europas gespielt, sind mit Stuttgart Meister geworden, haben an der Heim-WM 2006 teilgenommen und standen 2008 im EM-Finale. Sind Sie im Rückblick zufrieden mit Ihrer Karriere?
Hitzlsperger: Ich hatte es lange Zeit nicht für möglich gehalten, dass ich es aus dem Dorf vom Bauernhof in die große Fußballwelt schaffe. Natürlich war es mein Traum und ich habe von Klein auf immer Fußball gespielt und war auch früh schon beim FC Bayern München. Aber ich hatte niemanden, der mir das vorgelebt hat. Von daher war es mehr ein Traum als ein Ziel. Also wenn mir jemand als Zehnjähriger gesagt hätte, was am Ende herauskommt, hätte ich es damals sofort unterschrieben.
ran: Nachdem es eigentlich als Profi immer aufwärts ging, kam der erste Karriereknick nach Ihrem Wechsel 2010 zu Lazio Rom. Damals ist Ihnen laut eigener Aussage erstmals klar geworden, dass Sie homosexuell sind. Hing das auch damit zusammen, dass es damals sportlich überhaupt nicht lief?
Hitzlsperger: Nach einer schwachen Hinrunde 2009 beim VfB war der Trainer, Markus Babbel, der Auffassung, ich müsse die Kapitänsbinde abgeben. Das hat mich getroffen, aber ich musste damit umgehen. Dann gab es im Dezember den Trainerwechsel, Christian Groß hat übernommen, und dann habe ich schon gemerkt, die brauchen mich nicht mehr so richtig. Ich wollte ein halbes Jahr vor der WM in Südafrika unbedingt regelmäßig spielen, um dabei zu sein. Und nach Italien zu gehen, war schon immer ein Wunsch gewesen. Also bin ich im Januar zu Lazio gewechselt, um dort einen Neustart zu wagen.
ran: Was schief ging…
Hitzlsperger: Das ging komplett schief. Und dann saß ich häufig im Hotelzimmer, einsam, enttäuscht und grübelte, denn schließlich war klar, ich habe nicht nur sportlich eine schwere Aufgabe vor mir. Ich musste mir eingestehen: Okay, meine Gefühle täuschen mich nicht, ich bin anders als meine Kollegen. Ich muss das Thema lösen, sonst werde ich nicht mehr froh.' Ich habe dann im Fitnessbereich des Hotels noch die ganze Zeit individuell trainiert, bis Jogi Löw anrief und gesagt hat: Du bist nicht dabei. Ich war in dem Moment total frustriert und gleichzeitig habe ich gedacht: 'Vielleicht ist das auch ganz gut so, denn ich habe gerade mit mir selbst zu kämpfen und könnte der Mannschaft gar nicht helfen.'
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Thomas Hitzlsperger: "Jetzt gehe ich endlich diesen Schritt"
ran: Sie sind danach nochmal zu West Ham, nach Wolfsburg und Everton gegangen, haben bis zum Karriereende 2013 aber wegen Verletzungen kaum noch gespielt. In dieser Phase, genauer gesagt 2012, wollten Sie sich schon in einem Interview "outen". Warum kam es dann doch nicht dazu?
Hitzlsperger: Mir hat am Schluss aufgrund der vielen körperlichen Probleme wirklich die Überzeugung gefehlt, weiter Fußball zu spielen. Ich habe gemerkt, ich mache es nicht mehr gerne. Aber aufzuhören mit Anfang 30 habe ich mich auch nicht getraut. Gleichzeitig habe ich mir damals viele Gedanken gemacht und wollte das Versteckspiel beenden. Ich hatte schon alles für die Veröffentlichung besprochen und dann kam noch die Empfehlung, mit einem Medienanwalt zu sprechen, um bestmöglich vorbereitet zu sein. Doch von da gab es den klaren Ratschlag: 'Machen Sie das nicht, reden Sie nicht öffentlich darüber. Das halten Sie nicht aus, der Druck ist zu groß.' Und dann dachte ich: Okay, dann höre ich besser darauf.
ran: Und was hat sich dann bis zu Ihrem Coming-out 2014 geändert? War das eine andere Überzeugung oder war es eine andere Freiheit, weil Sie nicht mehr Profi waren?
Hitzlsperger: Meine Prioritäten hatten sich verschoben. Ich wollte eigentlich immer noch länger spielen, aber es war wegen der vielen Verletzungen nur noch frustrierend und 2013 war dann wirklich Schluss. Daher habe ich mir gesagt, jetzt gehe ich endlich diesen Schritt. Die Dimension des Ganzen war in etwa klar. Ich war deutscher Nationalspieler, das hatte schon eine Wirkung, wenn ich das ausspreche, auch wenn es nach der Karriere ist. Aber mir sollte es keiner mehr ausreden. Weil ich hoffentlich einen Unterschied machen konnte, wie in Zukunft über dieses Thema gesprochen und gedacht wird.
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Thomas Hitzlsperger: "Nein, eine Befreiung war es nicht"
ran: Wie war es danach – eine Befreiung?
Hitzlsperger: Nein, eine Befreiung war es nicht. Die Befreiung war eher in den Jahren davor mit den Eltern darüber zu sprechen, mit der Familie und den engsten Freunden. Ich war vor allem neugierig, wie die Öffentlichkeit mit dieser Nachricht umgeht, und war deshalb auch sehr gut vorbereitet. Also mich hat da keine Welle überrollt, sondern ich hatte ein Team um mich herum, das sehr professionell gearbeitet hat und das war dann ein gutes Gefühl zu wissen, ich kann jetzt alles bewältigen. Ich kann meine Statements setzen und dann ziehe ich mich auch wieder zurück, weil ich nicht Dauergast in Talksendungen werden wollte. Heute sehe ich das etwas anders, denn das Thema ist wichtig geblieben und wir haben gesellschaftlich an der einen oder anderen Stelle noch Rede- und Nachholbedarf.
ran: Sie sind danach öffentlich nicht angefeindet worden für Ihr Bekenntnis. Ist das ein Zeichen, dass Homosexualität zumindest außerhalb des Profifußballs zum Glück eine gewisse Normalität ist?
Hitzlsperger: Ich habe wirklich viele gute Erfahrungen gemacht und kann mich eigentlich nur an Leute erinnern, die gesagt haben: 'Toll, was du gemacht hast, du bist ein Vorbild.' Es gab bestimmt auch mal Beleidigungen und Beschimpfungen, vor allem auf Social Media. Aber als Fußballprofi war ich auch schon früher Kritik ausgesetzt, somit war ich besser vorbereitet. Deshalb ist mir wichtig, allen in einer ähnlichen Situation zu sagen: 'Ich weiß, wie ihr euch fühlt, ich hatte auch Angst davor. Aber am Ende war und ist es weitaus weniger spektakulär und beängstigend.'
ran: Das heißt, eigentlich ist das Problem nur diese Blase Profi-Fußball, weil sich da keiner traut, obwohl die Gesellschaft mittlerweile tolerant genug ist?
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Bundesliga-Restprogramm: BVB mit leichtem Vorteil gegenüber Leipzig im Champions-League-Rennen
Das Restprogramm der 18 Bundesligisten In der laufenden Bundesliga-Saison stehen noch sieben Spieltage an. ran zeigt, welche Teams noch auf welche Gegner treffen und wie schwierig das Restprogramm ist. Dafür wurde der durchschnittliche Tabellenplatz der noch zu spielenden Mannschaften errechnet. Je höher diese Zahl ist, desto leichter das Restprogramm. (Stand: vor dem 28. Spieltag)
Hitzlsperger: Der Profi-Fußball tut schon viel. Es gibt Spielführerbinden in Regebogenfarben, es gibt Sondertrikots zum Thema, es gibt schwul-lesbische Fanclubs. Es sind am Ende die Spieler, die den Schritt wagen müssen. Das gilt es zu akzeptieren. Ich glaube nicht, dass man Angst vor den Medien oder dem Großteil der Fans haben muss.
ran: Es gibt sogar einen aktiven Spieler in einer Topliga, Jakub Jankto von Cagliari Calcio, der sich geoutet hat. Ist das für Sie ein Positivbeispiel für die Normalisierung, dass ihn kaum jemand kennt und es auch sonst keinen negativen Reaktionen gab?
Hitzlsperger: Auf alle Fälle. Jeder sollte die Freiheit haben, das Maß zu bestimmen. Und wenn man es einmal gesagt hat, kann man danach wieder über Fußball reden. Jakub Jankto macht das wirklich klasse. Von daher finde ich es schon toll zu sehen, wie so etwas ablaufen kann. Er wird sicherlich von ganz vielen Journalisten dazu angefragt, aber er redet lieber über Fußball. Das ist also ein gangbarer Weg.
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LeBron James x Liverpool: Zweite Mode-Kollektion auf dem Markt
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Thomas Hitzlsperger: "Der Ton ist leider wieder rauer geworden"
ran: Ist es generell Ihr Ansinnen, für eine tolerante Gesellschaft zu werben, in der sich auch Profi-Fußballer outen können?
Hitzlsperger: Ja, und auch so ein bisschen wegzukommen von meinen Erfahrungen, denn es ist auserzählt. Der Ton ist ja leider wieder rauer geworden, egal wo wir hinschauen. Es ist eine angespannte Situation, und da sollte man die Menschen immer wieder daran erinnern, dass man trotzdem noch den Grundrespekt anderen gegenüber haben muss. Nicht nur bei der sexuellen Orientierung, sondern gesamtgesellschaftlich. Rassismus kommt viel häufiger vor in den Stadien und auch da muss man immer wieder sanktionieren und an den gesunden Menschenverstand appellieren.
ran: Wie bewerten Sie in diesem Kontext die Massenproteste in Deutschland gegen Ausgrenzung und für Vielfalt?
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Der Großteil der Bevölkerung schätzt unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung sehr. Aber das ist halt nicht in Stein gemeißelt, dafür muss man sich immer wieder einsetzen.
Thomas Hitzlsperger
Hitzlsperger: Ich habe gelesen, dass die Zustimmungswerte der AfD zurückgegangen sind. Wenn das die Folge davon ist, dass viele Leute auf der Straße waren, dann ist das super. Es ist beruhigend zu sehen, dass es sehr viele Leute bei uns gibt, die sich für die Demokratie einsetzen. Der Großteil der Bevölkerung schätzt unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung sehr. Aber das ist halt nicht in Stein gemeißelt, dafür muss man sich immer wieder einsetzen. Also das sind positive Signale, aber es ist auch bedrückend, dass es überhaupt wieder so weit gekommen ist.
ran: Sie waren als Spieler beim "Sommermärchen" dabei, als sich Deutschland als weltoffenes, tolerantes Land präsentiert hat. Kann die Heim-Europameisterschaft auch so etwas bewirken?
Hitzlsperger: Es können auf alle Fälle wieder vier wunderschöne Wochen werden. In erster Linie, wenn die deutsche Mannschaft tolle Leistungen zeigt. Wenn sich die Leute freuen in diesem Monat und die Gäste aus dem Ausland eine gute Zeit bei uns haben, dann wäre das schon mal viel wert. Aber es wäre fatal, wenn man jetzt von der EM erwartet, dass sie die Gesellschaft nachhaltig zum Positiven verändern soll. Ein bisschen Ablenkung wäre schon gut. Deshalb freue ich mich darauf und hoffe in erster Linie auf eine erfolgreiche deutsche Mannschaft.
Thomas Hitzlsperger zur EM: "Ich war schon mal hoffnungsvoller"
ran: Bei der WM 2006 wurde die Stimmung ja auch immer besser, je länger der Gastgeber im Turnier war. Haben Sie da Hoffnung, nachdem die letzten Länderspiele so enttäuschend waren?
Hitzlsperger: Ich war schon mal hoffnungsvoller. Auch weil man jetzt sieht, dass die Bayern schwächeln und die Dortmunder nicht in Bestform sind. Diese zwei Klubs haben ja in den vergangenen Jahren immer die wichtigsten Spieler gestellt und wenn die solche Probleme haben, ist das nicht unbedingt gut für die deutsche Nationalmannschaft. Ich sehe da schon viele Baustellen.
ran: Stimmt Sie trotzdem etwas zuversichtlich?
Hitzlsperger: Es braucht einen Zusammenschluss zwischen Fans und Mannschaft, um erfolgreich zu sein. Über viele Jahre ist eine zu große Distanz entstanden. Es gibt bessere Teams als das deutsche, aber sollte diese Wechselwirkung entstehen, dann ist vieles möglich. Fakt ist bisher allerdings, dass wir defensiv zu anfällig sind und offensiv nicht die Power wie manche anderen Mannschaften haben. Im Mittelfeld haben wir überragende Spieler, da sind wir Weltklasse. Julian Nagelsmann hat eine schwere Aufgabe vor sich.
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Bundesliga-Transfergerüchte: Top-Klub nimmt VfB-Star Angelo Stiller in den Fokus
Angelo Stiller (VfB Stuttgart) Inter Mailand zeigt Interesse an Angelo Stiller. So berichten mehrere italienische Transfer-Insider wie Gianluigi Longari. Bei den Mailändern unter Neu-Trainer Cristian Chivu herrscht nach dem Aus bei der Klub-WM Zwist zwischen den Spielern. Hakan Calhanoglu und Kapitän Lautaro Martinez kamen aneinander. Martinez wirft manchen Mitspielern Lustlosigkeit vor, Calhanoglu zeigte sich von den Worten öffentlich enttäuscht. Inter-Präsident Beppe Marotta soll dem türkischen Nationalspieler einen Wechsel nahe gelegen haben, sollte er nicht mehr motiviert sein. Stiller wäre ein möglicher Ersatz. Denn ... Auch interessant: Borussia Mönchengladbach und Florian Neuhaus: Warum das Video so viel Sprengkraft besitzt
Angelo Stiller (VfB Stuttgart) Auch Stuttgart soll an einem Mailand-Talent interessiert sein: Aleksandar Stankovic. Um die Ablöse für Stiller zu drücken, käme für die Italiener ein Spielertausch den Berichten nach in Frage. Calhanoglu wird mit einem Wechsel zu Galatasaray Istanbul in Verbindung gebracht. Sobald der erste Stein rollt, könnte Inter Mailand die Stiller-Verhandlungen zügig aufnehmen.
Malik Tillman (PSV Eindhoven) Die Anzeichen für einen Wechsel von Malik Tillman in die Bundesliga verdichten sich. Transfer-Insider Fabrizio Romano zufolge steht der Mittelfeldspieler, der in der Jugend für den FC Bayern aktiv war, kurz vor einem Wechsel nach Leverkusen. Eine mündliche Einigung zwischen den Parteien soll erzielt worden sein. Bayer zahlt demnach zwischen 35 und 40 Millionen Euro für den US-Amerikaner von der PSV Eindhoven, der einen langfristigen Vertrag beim Werksklub unterschreiben soll. Auch interessant: Borussia Mönchengladbach und Florian Neuhaus: Warum das Video so viel Sprengkraft besitzt
Jarell Quansah (FC Liverpool) Der Wechsel des englischen U21-Nationalspielers zu Bayer 04 Leverkusen ist offenbar so gut wie perfekt. Laut Transferinsider Fabrizio Romano wird Quansah am kommenden Montag seinen Medizincheck in Leverkusen absolvieren. Der erst 21-Jährige soll bei Bayer als Nachfolger von Jonathan Tah aufgebaut werden, der zum FC Bayern München gewechselt ist ...
Jarell Quansah (FC Liverpool) Der Innenverteidiger kostet den Werksklub demnach eine Ablösesumme von 35 Millionen Euro plus sechs Millionen Euro an möglichen Boni. Wie Romano weiter berichtet, beinhaltet der Vertrag eine Rückkaufsklausel des FC Liverpool, die zwischen 70 und 80 Millionen Euro liegen soll.
Timo Werner (RB Leipzig) Für Timo Werner könnte das Kapitel RB Leipzig im Sommer enden - der Ostklub will den Deutschen unbedingt verkaufen. Nun soll ein Transfer des Stürmers wieder heißer werden. Die "Leipziger Volkszeitung" berichtet über Interesse aus den USA - demnach soll der Schwesterklub aus New York Interesse an Werner zeigen. Auch die "Bild" berichtet davon. Demnach gibt es jedoch noch zwei Hürden, die einem Abgang im Weg stehen. ...
Timo Werner (RB Leipzig) ... Zum einen das Gehalt in Höhe von zehn Millionen Euro und zum anderen die Vertragslaufzeit. Die Verhandlungen sollen bereits laufen, Werner möchte wohl unbedingt in die US-Metropole. Neben der MLS besteht wenig Interesse an dem 29-Jährigen. Einzig aus der Türkei soll loses Interesse an Werner bestehen - im Gegensatz zu Leroy Sane schließt der ehemalige Nationalspieler den Schritt aber aus.
Dan Ndoye (FC Bologna) Während Jamie Gittens wohl kurz vor dem Wechsel zum FC Chelsea steht, läuft beim BVB offenbar bereits die Suche nach einem Nachfolger. Laut dem italienischen Transfer-Experten und Journalisten Gianluca Di Marzio beschäftigen sich die Borussen mit einer Verpflichtung von Dan Ndoye. Allerdings soll der FC Bologna bereits mit anderen Klubs in Verhandlungen stehen, darunter die SSC Neapel ...
Dan Ndoye (FC Bologna) ... Napoli gilt laut Di Marzio als Favorit im Poker um den 24 Jahre alten Schweizer, jedoch könne der BVB noch dazwischenfunken. Ndoye kann über beide Außenbahnen angreifen und überzeugt mit Tempo, Technik und guten Dribblings. In der abgelaufenen Serie-A-Saison konnte Ndoye in 30 Spielen acht Tore erzielen und vier Treffer auflegen. Sein Vertrag in Bologna läuft bis 2027.
Bradley Barcola (Paris Saint-Germain) Auf der Suche nach einem Flügelspieler kann der FC Bayern München wohl Bradley Barcola von der Wunschliste streichen. Wie "Sky" berichtet, haben die Verantwortlichen um Nasser Al-Khelaifi bei Paris Saint-Germain einen Wechsel des Youngsters ausgeschlossen. Demnach wolle Barcola selbst nicht wechseln und auch PSG möchte den Franzosen nicht abgeben.
Nicolas Kühn (Celtic Glasgow) Angreifer Nicolas Kühn ist einer der erfolgreichsten deutschen Spieler im Ausland. Der Stürmer von Celtic Glasgow erzielte in 51 Pflichtspielen in Schottland 36 Scorerpunkte. Damit spielte sich Kühn, der auch beim FC Bayern ausgebildet wurde, auf den Radar mehrerer deutscher Klubs, wie der schottische Ableger der "Sun" berichtet, unter anderem bei RB Leipzig. Die müssen wohl ohnehin eine Planstelle neu besetzen, denn...
Xavi Simons (RB Leipzig) ... dass Xavi Simons noch einmal für Leipzig aufläuft, ist unwahrscheinlich. Rasenballsport hat in der vergangenen Saison die internationalen Plätze verpasst, deswegen hat der Niederländer laut "The Athletic" bereits einen Wechselwunsch bei den Verantwortlichen hinterlegt. Demnach fordern die Leipziger mindestens 70 Millionen Euro für den vielseitigen Offensivmann.
Hugo Ekitike (Eintracht Frankfurt) Der Abgang von Hugo Ekitike nimmt offenbar Formen an: Wie "ESPN" berichtet, haben sich Verantwortliche von Manchester United mit Repräsentanten von Eintracht Frankfurt getroffen, um einen möglichen Transfer auszuloten. Zuvor berichtete "Sky" über ein mögliches Interesse, was nun offenbar konkret wird. Die SGE erhofft sich von einem Verkauf von Ekitike offenbar rund 100 Millionen Euro.
Granit Xhaka (Bayer Leverkusen) Die AC Mailand bemüht sich wohl um Granit Xhaka. Laut "sky" sollen erste Gespräche zwischen dem Verein und dem Management des Mittelfeldspielers bereits stattgefunden haben. In den kommenden Tagen soll auch ein Treffen folgen. Demnach kann sich der Schweizer einen Wechsel in die Modestadt durchaus vorstellen - noch sind die Verhandlungen jedoch in einem frühen Stadium.
Atakan Karazor (VfB Stuttgart) Stuttgarts Kapitän Atakan Karazor soll laut "Bild" Begehrlichkeiten in der Premier League geweckt haben. Demnach haben sich Newcastle United und Aston Villa wohl bei dessen Management über eine Transfermöglichkeit erkundigt. Allerdings sollen die beiden englischen Europapokal-Teilnehmer noch ...
Atakan Karazor (VfB Stuttgart) ... keinen konkreten Vorstoß wegen Karazor beim VfB gemacht haben. Der Vertrag des Sechsers läuft noch bis zum Sommer 2028. Ihn wie auch Nebenmann Stiller würden die Schwaben wohl allzu gerne halten, haben aber dem Bericht nach eine Schmerzgrenze, ab der ein Verkauf denkbar erscheinen dürfte.
Piero Hincapie (Bayer Leverkusen) Die Transferphase entwickelt sich zum Ausverkauf bei Bayer Leverkusen. Nun soll auch Piero Hincapie kurz vor einem Abgang stehen. Laut "ESPN" ist Atletico Madrid in weit fortgeschrittenen Gesprächen mit dem Innenverteidiger. Dem Bericht zufolge soll die Ablöse für den 23-Jährigen bei 40 Millionen Euro liegen. Nach Jonathan Tah und Odilon Kossounou wäre Hincapie der dritte Innenverteidiger, der den Werksklub im Sommer verlässt.
Noah Atubolu (SC Freiburg) Der 23 Jahre alte Keeper des SC Freiburg will sich bei der U21-EM 2025 in der Slowakei (live in Sat. 1 und im Livestream auf ran.de und Joyn) ins Rampenlicht parieren. Doch bereits vorher gibt es Interesse am deutschen Torwart. Laut "Calciomercato" gab es ein Treffen zwischen den Verantwortlichen der AC Mailand und der Breisgauer.
Noah Atubolu (SC Freiburg) Die "Rossoneri" wollen Atubolu wohl als perspektivischen Nachfolger des französischen Schlussmanns Mike Maignan. Der 29-Jährige hat in Mailand nur einen Vertrag bis 2026 und liebäugelt wohl mit einem Wechsel. Auch West Ham United scheint an Atubolu interessiert. Ein erstes Angebot gibt es demnach aber noch nicht.
Kim Min-jae (FC Bayern München) Nach zwei Saisons beim FC Bayern könnte sich die Zeit in München für Kim Min-jae dem Ende zuneigen. Die sportliche Führung des Rekordmeisters ist nicht vollends von dem Koreaner überzeugt. Einem Verkauf ist man nicht abgeneigt. Nun soll sich auch der erste Interessent herauskristallisieren. Die AC Mailand soll sich um die Dienste des Innenverteidigers bemühen. Das berichtet die "Gazetta dello Sport". ...
Kim Min-jae (FC Bayern München) ... Dem italienischen Sportblatt zufolge soll der Berater des 28-Jährigen bereits den Markt sondiert haben: Als Wunschziel gilt demnach die Serie A. Auf Grund von wirtschaftlichen Faktoren ist ein Transfer derzeit jedoch noch nicht heiß. Die Bayern-Bosse sind nicht an einer Leihe interessiert und wollen 30 Millionen Euro fix. Auch das Gehalt - Kim verdient in München wohl rund acht bis neun Millionen Euro - stellt eine Hürde dar.
Benjamin Sesko (RB Leipzig) Der FC Liverpool soll an Benjamin Sesko von RB Leipzig interessiert sein. Allerdings steht der Slowene auch beim FC Arsenal hoch im Kurs, hier könnte es also zu einem englischen Duell kommen. Laut "Sky" gab es zwischen Arsenal und Leipzig bereits Gespräche, Mikel Arteta will ihn demnach unbedingt haben. Liverpool müsste sich hier also wohl beeilen.
Bruno Fernandes (Manchester United) Der FC Bayern München soll sich laut dem Portal "Teamtalk" mit Manchester Uniteds Kapitän Bruno Fernandes als möglichem Sommer-Neuzugang beschäftigen. Demnach dürften die Münchner Bosse zeitnah Gespräche mit dem Umfeld des 30-jährigen Portugiesen suchen, wie es im Bericht heißt. Dabei soll die Möglichkeit eines Transfers an die Säbener Straße ausgelotet werden. Neben dem FCB …
Bruno Fernandes (Manchester United) ... soll aber auch der saudi-arabische Topklub Al-Hilal Interesse am Nationalspieler haben. Bereits im Sommer 2024 dürften hingegen die Münchner Fernandes schon auf dem Zettel gehabt haben. Damals wurde diese Spur aber nicht konkreter. Fernandes' Vertrag in Manchester läuft noch bis 2027, zudem gibt es eine Option auf eine weitere Spielzeit.
Rafael Leao (AC Mailand) Laut "Sky" zeigt der FC Bayern Interesse an Rafael Leao. Der Portugiese soll die Lücke auf dem linken Flügel schließen und als Ersatz für Leroy Sane kommen, der vor einem Abgang steht. Dem Bericht zufolge pflegt Max Eberl ein sehr positives Verhältnis mit Leao-Agent Jorge Mendes. Es soll bereits zu Gesprächen zwischen den beiden Parteien gekommen sein ...
Rafael Leao (AC Mailand) ... Bei der AC hat der Flügelstürmer noch bis 2028 Vertrag. Sein derzeitiger Marktwert wird auf 75 Millionen Euro taxiert. In der Serie A legte der 25-Jährige in dieser Saison acht Treffer auf und erzielte daneben zehn weitere Tore. Auch in der Königsklasse konnte er dreimal knipsen.
Kaoru Mitoma (Brighton & Hove Albion) Oder wird es doch ein anderer Spieler, der in die Fußstapfen von Sane tritt? Linksaußen Kaoru Mitoma von Brighton & Hove Albion soll bei den Bayern ebenfalls auf dem Zettel stehen. Der Japaner traf in dieser Premier-League-Saison zehnmal und gilt als einer der besten Dribbler der Liga. Konkret soll das Interesse laut "Bild" jedoch noch nicht sein.
Hugo Larsson (Eintracht Frankfurt) Droht der Eintracht trotz der Qualifikation für die Champions League ein Ausverkauf im Sommer? Die Spieler aus Frankfurt sind begehrt, darunter auch Hugo Larsson. Laut "Marca" zeigt Real Madrid Interesse an dem Schweden. Nach den Transfers von Dean Huijsen und Trent Alexander-Arnold möchten die Blancos auch im Mittelfeld nachlegen. Dem Bericht zufolge liegt dahingehend der Fokus auf dem Youngster der Eintracht.
Hugo Larsson (Eintracht Frankfurt) Real Madrid soll demnach bereits mehrmals in der Stadt am Main präsent gewesen sein, um den 20-Jährigen zu beobachten. Der Vertrag von Larsson ist noch bis 2029 gültig - sein Marktwert wird derzeit auf 40 Millionen Euro taxiert. Ein Transfer würde für die Madrilenen also durchaus kostenintensiv werden.
Christopher Nkunku (FC Chelsea) Laut "Sky" hat Bayern wieder ein Auge auf den ehemaligen Leipziger Angreifer geworfen. Nkunku will unbedingt einen dauerhaften Abgang von den Londonern, obwohl sein Vertrag noch bis 2029 läuft. Mit den Münchnern hatte man im Winter schon eine mündliche Einigung erzielt, der Deal zerschlug sich allerdings. Auch andere Top-Klubs haben ein Interesse bei dem Franzosen hinterlegt.
ran: Sie selber waren zuletzt im Fußball als Vorstandsvorsitzender beim VfB Stuttgart im Amt, wo sich vor zwei Jahren zurückgezogen haben. Da wurde teilweise mit harten Bandagen gekämpft. Wurde da Ihr persönlicher Hintergrund auch gegen Sie eingesetzt?
Hitzlsperger: Es war in jedem Fall eine wahnsinnig intensive Zeit. Ich hätte nicht für möglich gehalten, dass ich mal so etwas durchlebe. Es hat mich geprägt, genauso wie die gesamte Zeit in unterschiedlichen Funktionen beim VfB mich geprägt hat. All das hilft mir für mein weiteres Leben, aber das war schon eine grenzwertige Erfahrung. Ich war froh, dass wir am Ende so auseinander gegangen sind, dass es für den Verein gut war und für alle Beteiligten. Ich verfolge jetzt mit großem Interesse die Spiele und drücke dem VfB beide Daumen.
Thomas Hitzlsperger zum FC Bayern: "Zu einfach, alles auf den Trainer abzuwälzen"
ran: Können Sie sich ein Comeback als Funktionär in einem Verein überhaupt noch vorstellen?
Hitzlsperger: Das war ja beim VfB ein selbst gewählter Abschied und wenn man selbst das Ende bestimmt, ist es viel angenehmer, als rausgeworfen zu werden. Die Stuttgarter wollten mit mir damals verlängern. Doch da habe ich gesagt: 'Es war eine intensive, tolle Zeit, aber jetzt muss jemand anders übernehmen.' Heute mit genügend Abstand kann ich mir durchaus vorstellen, in ähnlicher Position nochmal zu arbeiten. Für mich war es sehr, sehr wertvoll, diese Zeit durchlebt und auch überstanden zu haben. Aber das geht vielen Leuten im Fußballgeschäft so, die täglich unter Beobachtung sind. Gegen den Abstieg zu spielen, ist kräftezehrend. Und überall dort, wo es um Einfluss und Macht geht, scheinen oftmals keine (Anstands-)Regeln mehr zu gelten.
ran: Das heißt, aktuell gibt es keine konkreten Pläne über Ihre Projekte und Ihre Beteiligung am dänischen Traditionsklub Aalborg BK hinaus?
Hitzlsperger: Ich bin im Moment sehr zufrieden. Das sind jetzt so unterschiedliche Tätigkeiten mit viel Abwechslung, daher macht es mir total Freude. Ich habe viel erlebt und gelernt und das möchte ich wieder einsetzen. Aalborg ist ein toller Club, bei dem ich gerne bin und der hoffentlich in ein paar Jahren wieder auf sich aufmerksam macht. Bisher läuft es gut, aber es ist, wie überall anders auch, harte Arbeit.
ran: Abschließend noch zur Aktualität: Wie bewerten Sie das Aus von Thomas Tuchel bei Ihrem Ex-Klub FC Bayern?
Hitzlsperger: Die negative Entwicklung hat aus meiner Sicht viel früher begonnen. Der Trainerwechsel von Julian Nagelsmann zu Thomas Tuchel hat dem Image des FC Bayern geschadet, genauso wie danach der Rauswurf von Hasan Salihamidzic und Oliver Kahn. Ich glaube, das wollten die Verantwortlichen durch den Transfer von Harry Kane reparieren. Sie haben alles auf diesen einen Spieler gesetzt, medial begleiten lassen wie keinen Transfer zuvor und dabei vergessen, dass sie auch einen defensiven Mittelfeldspieler und einen Außenverteidiger brauchen. Das ist ihnen ein bisschen zum Verhängnis geworden. Thomas Tuchel hat auch seinen Anteil, aber ich meine, dass diese Beziehung sehr früh belastet war. Und es wäre zu einfach, alles auf den Trainer abzuwälzen.