WM 2026
WM-Quali: "Alle fiebern mit" - Urlaubs-Paradies Curacao ist auf dem Weg zur Weltmeisterschaft 2026
- Aktualisiert: 12.10.2025
- 21:15 Uhr
- SID
Auf der kleinen Karibik-Insel Curacao bahnt sich Großes an - der Fußball-Winzling darf von der WM träumen. Das hat auch mit den besonderen Umständen des kommenden Turniers zu tun.
Das Handy von Kenji Gorré steht nicht mehr still. Natürlich nicht. "Mein Telefon vibriert ständig, auf der Insel sind unsere Spiele das Tagesgespräch", sagt der Angreifer, der mit Curacao zur WM will: "Die Leute sind begeistert, die Stimmung ist gut, es wird gelacht und Musik gemacht. Alle fiebern mit."
Und tatsächlich bahnt sich auf der kleinen Karibik-Insel etwas ganz Großes an, schließlich haben Gorré und Co. - ausgerechnet am Nationalfeiertag - Jamaika mit 2:0 besiegt.
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Im kleinen Stadion der Hauptstadt Willemstad feierten die Fans eine riesige Party, und nun träumen die rund 150.000 Einwohner von der WM 2026. Es wäre mehr als ein Märchen, es wäre ein echtes Fußball-Wunder.
Denn eigentlich ist Curacao ja vor allem als Urlaubsparadies bekannt, mit atemraubenden Stränden, mehr als 3000 Sonnenstunden pro Jahr und den vielen bunten Cocktails. "Es ist eine Ehre, für die Insel zu spielen", sagt Livano Comenencia: "Wir sind noch lange nicht am Ziel."
Doch nach dem überraschenden Sieg gegen Jamaika liegt Curacao, das vom früheren niederländischen Bondscoach Dick Advocaat betreut wird, in der Qualifikation Nord- und Mittelamerikas zur Halbzeit mit sieben Punkten aus drei Spielen an der Tabellenspitze der Gruppe B.
"Wir müssen einfach alle drei Spiele gewinnen"
In der Nacht zu Mittwoch könnte die ehemalige niederländische Kolonie gegen Trinidad und Tobago den nächsten Schritt auf dem Weg zum WM-Debüt machen.
"Wir sind einfach eine Familie", sagt Comenencia, der wie Gorré gegen Jamaika traf, über das Erfolgsgeheimnis des Fußball-Zwergs.
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Und neben dem Zusammenhalt setzt Advocaat, der bereits mit den Niederlanden und Südkorea bei Weltmeisterschaften dabei war und ein kurzes Intermezzo bei Borussia Mönchengladbach hatte, noch auf ein anderes naheliegendes Konzept: Der "kleine General" bedient sich an der Kolonialgeschichte Curacaos und setzt auf in den Niederlanden ausgebildete Nationalspieler.
WM 2026: Diese Teams sind bereits qualifiziert
Ein Großteil der Mannschaft wurde in den Niederlanden geboren, die meisten stehen bei Klubs in Europa unter Vertrag. Obwohl die "Blaue Welle" zusammengewürfelt ist, spricht Advocaat von einer "einzigartigen Truppe", das Zusammengehörigkeitsgefühl und die Leidenschaft des Teams seien "beeindruckend".
Und so könnte Curacao eine vielleicht einmalige Chance nutzen. Schließlich sind USA, Mexiko und Kanada direkt für die XXL-WM mit 48 Teams qualifiziert und fallen als mögliche Qualifikations-Gegner aus. Curacao bekommt es so nun noch je einmal mit Trinidad und Tobago, Bermuda und Jamaika zu tun. "Noch drei Spiele", sagt Comenencia: "Wir müssen einfach alle drei gewinnen. Nicht mehr und nicht weniger."
Noch drei Spiele bis zum großen Glück. Und vielleicht wird aus der Traum-Insel dann ja die größte Party-Insel der Karibik.