La Liga
Real Madrid – Toni Kroos verteidigt Vinicius Jr. nach Ausraster im Clasico gegen den FC Barcelona
- Aktualisiert: 28.10.2025
- 14:30 Uhr
- Julian Erbs
Vinicius Jr. sorgt regelmäßig für Schlagzeilen – auf und neben dem Platz. Auch beim Clasico gegen den FC Barcelona geriet er erneut in den Fokus. Ex-Teamkollege Toni Kroos nahm ihn anschließend in Schutz.
Es läuft die 72. Minute im Clasico der La Liga zwischen dem FC Barcelona und Real Madrid. Trainer Xabi Alonso entscheidet sich, mit Rodrygo einen neuen Offensivimpuls zu setzen – für Vinicius Jr.
Doch der reagiert alles andere als begeistert: Mit deutlichen Gesten zeigt er seinen Unmut gegenüber dem Trainerteam, setzt sich nicht zu den Mitspielern auf die Bank, sondern verschwindet direkt in die Kabine. Dabei soll er Sätze gesagt haben wie: "Immer ich! Ich verlasse das Team! Es ist besser, wenn ich gehe. Ich gehe."
Real Madrid feierte dank der Treffer von Jude Bellingham und Kylian Mbappe einen 2:1-Sieg und baute damit seine Tabellenführung weiter aus. Doch vieles drehte sich danach um Vini Jr.
Ex-Teamkollege Toni Kroos äußerte sich deutlich zu der ganzen Thematik im Rahmen der Icon League: "Wenn du ein überragendes Spiel machst, gerade in so einem Spiel, dann bist du zumindest mal nicht glücklich."
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Kroos erklärte, dass sich "wirklich niemand außer denen, die da unten stehen, in einem Clásico vor 80.000" in die Lage der Spieler hineinversetzen könne. Den Ausbruch von Vinicius könne er nachvollziehen: "Bei einem Stand von 2:1, du hast ein überragendes Spiel gemacht, wo du alles willst, aber nicht raus. Diese Emotionen, die da mitmachen, die kann sich keiner von denen vorstellen, die es am Ende bewerten."
Toni Kroos: "Vini hat ein sehr gutes Spiel gemacht“
Auch in seinem Podcast "Einfach mal Luppen", den er gemeinsam mit seinem Bruder Felix betreibt, äußerte Kroos erneut seine Meinung zu der Thematik: "99 Prozent derer, die darüber diskutieren, können sich in die Situation gar nicht hineinversetzen. Die sollen Fußball gucken und sich nicht aufregen über sämtliche Sachen, die man besser machen kann."
Anders als beispielsweise Sami Khedira, der dieses Verhalten komplett verurteilte, nahm Kroos den Brasilianer mit jedem Satz in Schutz: "Aber sich da hineinzuversetzen, einen Clasico zu spielen und alles drumherum wahrzunehmen, kann man nur beurteilen, wenn man es selbst erlebt hat. Sonst darf man sich da zurückhalten", forderte Kroos.
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Darüber hinaus zeigte sich Kroos beeindruckt von der Leistung des Flügelflitzers. "Vini hat auch ein sehr gutes Spiel gemacht", meinte Kroos. Sein Bruder Felix konnte sich daraufhin eine humorvolle Bemerkung nicht verkneifen: "Ja, das fand er offensichtlich auch. Hätte er gerne noch länger gemacht. Kurz auf Toilette gegangen, dann kam er wieder raus aus der Kabine."
Kroos’ ehemaliger Teamkollege Sami Khedira stellte sich nicht hinter Vinicius Jr.: "Du kannst ja sauer sein auf den Trainer. Das ist absolut okay. Aber du musst immer wissen, dass du Teil einer Mannschaft bist. Du kannst sauer auf den Coach sein, aber nicht in diesem Ausmaß und in dieser Körpersprache", erklärte der Ex-Madrilene.
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