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Streit reicht bis Oktober zurück

Lamine Yamal: Barca-Star aus spanischer Nationalmannschaft gestrichen - Zoff mit Barcelona eskaliert

  • Aktualisiert: 11.11.2025
  • 17:48 Uhr
  • ran.de

Der spanische Verband RFEF hat Lamine Yamal aus dem Kader der kommenden Länderspiele gestrichen. Der Youngster hatte sich offenbar einer nicht abgesprochenen medizinischen Untersuchung unterzogen.

Der spanische Verband RFEF hat Lamine Yamal aus dem Kader für die anstehenden WM-Qualifikationsspiele gestrichen und schickt ihn zur Genesung nach Hause. Grund ist eine medizinische Behandlung durch den FC Barcelona, die offenbar ohne vorherige Abstimmung mit der Nationalmannschaft durchgeführt wurde.

Der Verband teilte in einer offiziellen Stellungnahme mit, dass die medizinische Abteilung am Montagnachmittag – dem Tag des Trainingsbeginns – erst von einer invasiven Radiofrequenzbehandlung Yamals informiert wurde.

Der Eingriff, der Beschwerden im Schambereich lindern soll, fand am selben Morgen statt und wurde ohne Mitteilung an den Verbandsstab vorgenommen. Erst durch einen Bericht am Vorabend erhielt der RFEF detaillierte Informationen, einschließlich der ärztlichen Empfehlung von sieben bis zehn Tagen Ruhe.

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FC Barcelona vs. spanischer Verband: Streit um Yamal reicht bis Oktober zurück

"Angesichts dieser Situation und unter Berücksichtigung der Gesundheit, Sicherheit und des Wohlbefindens des Spielers hat der spanische Fußballverband beschlossen, den Spieler von der aktuellen Nominierung zu befreien“, hieß es in der Mitteilung. Yamal war für die Partien in Georgien und gegen die Türkei nominiert worden.

In der  Erklärung äußert die medizinische Abteilung des Verbands ihr Erstaunen und ihre Verärgerung darüber, dass sie erst am so kurzfristig  von der Behandlung erfuhr, Yamal habe sich bereits am Vormittag einer invasiven Radiofrequenztherapie gegen Schmerzen im Leistenbereich unterzogen. Dieser Behandlungsablauf sei "ohne jegliche Vorabinformation an das medizinische Team der Selección" erfolgt. Die Details wurden der Abteilung erst durch einen Bericht bekannt, der am Vorabend um 22.40 Uhr eingegangen war. Darin empfehlen die Ärzte eine Erholungspause von sieben bis zehn Tagen für den jungen Spieler.

Der Hintergrund des Streits reicht zurück zu den Oktober-Länderspielen. Damals hatte Barcelona-Trainer Hansi Flick den Verband scharf kritisiert, weil Yamal trotz leichter Blessuren zweimal über 70 Minuten eingesetzt wurde – was zu einem erneuten Ausfall führte. "Das ist keine Fürsorge für die Spieler", hatte Flick damals gesagt. Am Rande des 4:2-Siegs Barcelonas bei Celta Vigo am Sonntag wiederholte Flick seine Forderung: Der Verband müsse sich um Yamal kümmern.

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RFEF: Retourkutsche vom FC Barcelona?

Die nun erfolgte Behandlung durch Barcelona, die genau auf die Länderspielphase fällt, wirft Fragen auf: Handelt es sich um eine gezielte Retourkutsche der Katalanen? Der RFEF drückte in seiner Stellungnahme Überraschung und Befremden über die fehlende Kommunikation aus. Barcelona hat sich bisher nicht öffentlich zu den Vorwürfen geäußert.

Auch der Nationaltrainer Spaniens, Luis de la Fuente, äußerte sich zum plötzlichen Ausfall des Jahrhundertalents: "Ich bin schockiert; ich habe so etwas noch nie erlebt und finde das überhaupt nicht normal. Alle sind überrascht, man weiß nichts, bekommt keine Informationen, kennt keine Details – und dann wird es einem plötzlich mitgeteilt …"

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Yamal-Zoff: Ex-Real-Madrid-Spieler äußert Kritik

Der Streit um die Nummer zwei der diesjährigen Ballon-D'Or-Vergabe weitet sich aber auch über die Vereins- und Nationalmannschaftsgrenzen aus. Der ehemalige Torhüter von Real Madrid, Santi Canizares, übt Kritik an der Situation.

"Vielleicht ist es wirklich besser, wenn Lamine langfristig 10 bis 15 Tage pausiert, aber ist diese Geheimniskrämerei und dieser Ego-Krieg wirklich notwendig?”, so der Ex-Keeper im Interview mit der spanischen Sendung „El Debate de La Pizarra de Quintana” von „Radio Marca”.

Den Fehler sieht er ganz klar beim FC Barcelona und zieht Vergleiche zur Vergangenheit: "Barcelona seit der Zeit von Cruyff historisch gesehen versucht, seine Spieler so wenig wie möglich in die Nationalmannschaft zu schicken”.

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