Handball
DHB-Frauen verpassen WM-Halbfinale
Deutschlands Handballerinnen haben bei der WM das Halbfinale deutlich verpasst. Das Team von Bundestrainer Markus Gaugisch unterlag dem EM-Fünften Schweden im Viertelfinale nach einer schwachen Vorstellung mit 20:27 (6:16) und spielt nun um die Plätze fünf bis sieben.
Alina Grijseels, Viola Leuchter und Amelie Berger (je 4 Tore) waren vor rund 6000 Zuschauern in der Jyske Bank Boxen im dänischen Herning die besten Werferinnen für die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB). Im ersten von zwei Platzierungsspielen trifft Deutschland am Freitag (11.30 Uhr) auf Tschechien.
Bei Emily Bölk kullerten die Tränen, Katharina Filter starrte regungslos auf den Hallenboden und Bundestrainer Markus Gaugisch nahm nach dem Schweden-Schock erst einmal einen tiefen Schluck aus der Wasserflasche. Der geplatzte Traum vom WM-Halbfinale sorgte bei den deutschen Handballerinnen für enorme Ernüchterung.
"Ich bin sehr enttäuscht. Wir haben nicht das auf die Platte bekommen, was wir können", sagte Gaugisch frustriert. Durch das 20:27 (6:16) im Viertelfinale gegen den schwedischen EM-Fünften erfüllten sich auch die Hoffnungen auf das erste Edelmetall seit WM-Bronze 2007 nicht. "Wir sind sehr traurig", sagte Gaugisch.
Ein kollektiver Blackout zu Beginn der Partie mit fast 15 Minuten ohne eigenen Treffer erstickte die zarten Medaillen-Träume des deutschen Teams im Keim. Bereits zur Pause war die völlig einseitige Partie vor rund 6000 Zuschauern in der Jyske Bank Boxen im dänischen Herning entschieden. Mit einer deutlich verbesserten zweiten Hälfte verhinderte die deutsche Mannschaft ein noch größeres Debakel.
DHB-Team mit hoher Anzahl an Fehlwürfen
Beste Werferinnen für die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) waren noch Co-Kapitänin Alina Grijseels, Viola Leuchter und Amelie Berger mit je vier Treffern. Dies fiel angesichts von 26 (!) deutschen Fehlwürfen aber nicht ins Gewicht.
Statt um das Podium spielt Deutschland nur um die Plätze fünf bis sieben, bereits vor zwei Jahren war im Viertelfinale Endstation gewesen. Im ersten von zwei Platzierungsspielen trifft das deutsche Team am Freitag (11.30 Uhr/Sportdeutschland.TV) auf Tschechien.
Durch die Niederlage gegen Schweden, der zweiten im siebten Turnierspiel, endeten auch die Hoffnungen auf das erste Halbfinale bei einem großen Turnier seit 15 Jahren. Nach den drei siebten Plätzen zuletzt gelang der große Wurf wieder nicht. Immerhin: Die anvisierte Teilnahme an einem Olympia-Qualifikationsturnier im Frühjahr kommenden Jahres hatte sich das Team bereits mit dem Einzug in die K.o.-Phase gesichert.
"Alle sind Feuer und Flamme, dass es jetzt in die K.o.-Phase geht", hatte Bölk vor der Partie gesagt. Man wolle "einen draufsetzen" und habe "die Qualität, Schweden zu schlagen". Davon waren Bölk und Co. am Mittwoch allerdings meilenweit entfernt.
Im Angriff entwickelte das deutsche Team kaum Torgefahr, produzierte Fehlwürfe und technische Fehler am Fließband und wirkte gegen die aggressive schwedische Deckung regelrecht ängstlich. Hinten bekam die deutsche Deckung überhaupt keinen Zugriff und auch Torfrau Katharina Filter hielt kaum einen Ball.
Selbst als Bölk nach exakt 14 Minuten und 7 Sekunden endlich das erste deutsche Tor erzielte, ging kein Ruck durchs deutsche Team. Mitfavorit Schweden, den Deutschland in der WM-Vorbereitung noch bezwingen konnte, spielte defensiv exzellent.
Deutschland agierte nach der Pause zwar deutlich couragierter und verkürzte den Rückstand. Doch die abgezockten Schwedinnen ließen sich davon nicht aus dem Konzept bringen. Angesichts der vielen deutschen Fehlwürfe raufte sich Gaugisch an der Seitenlinie immer wieder die Haare.