DTM auf Joyn und prosieben
DTM: Chaotisches zweites Rennen am Lausitzring - Jack Aitken gewinnt spannenden Zweikampf gegen Rene Rast
- Veröffentlicht: 25.05.2025
- 14:50 Uhr
- Motorsport-Total
Emil-Frey-Ferrari-Pilot Jack Aitken gewinnt das zweite Rennen auf dem Lausitzring vor Rene Rast und Jules Gounon - Timo Glock landet erstmals in den Top 10.
Obwohl der erwartete Regen am Ende ausbleibt, sehen die Fans auf dem Lausitzring ein chaotisches Sonntagsrennen der DTM mit harten Duellen, zahlreichen Kollisionen und einer Entscheidung in letzter Minute: Am Ende feiert Emil-Frey-Ferrari-Pilot Jack Aitken seinen ersten Sieg in dieser Saison.
Zwar schnappt sich Rene Rast im Schubert-BMW nach dem ersten Boxenstopp durch einen Undercut die Führung, weil er eine Runde früher stoppt als Polesetter Aitken. Doch der Ferrari-Pilot bleibt dran und holt sich mit einem entschlossenen Manöver kurz vor Schluss die Spitzenposition zurück.
Auch Jules Gounon (Winward-Mercedes) wittert seine Chance. In der letzten Kurve setzt er alles auf eine Karte, zieht auf Augenhöhe mit Rast, doch der BMW-Pilot rettet Platz zwei mit einem hauchdünnen Vorsprung von 0,045 Sekunden ins Ziel. Gounon komplettiert als Dritter das Podium.
Jordan Pepper (Grasser-Lamborghini) sichert sich Rang vier, gefolgt von Maro Engel (Winward-Mercedes) und DTM-Champion Mirko Bortolotti, der im Abt-Lamborghini sein bestes Saisonergebnis einfährt. Thierry Vermeulen (Emil-Frey-Ferrari) beendet das Rennen als Siebter vor Marco Wittmann (Schubert-BMW) und Vortagessieger Lucas Auer (Landgraf-Mercedes).
DTM: Bortolotti & Scherer profitieren vom Startchaos
Das Wichtigste in Kürze
Maximilian Paul erreicht die Ziellinie als Zehnter, doch weil der Paul-Lamborghini-Pilot seinen zweiten Pflichtboxenstopp zu spät absolviert, bekommt er nachträglich eine Zeitstrafe von 60 Sekunden aufgebrummt. Nutznießer ist Timo Glock, der zwar als Elfter ins Ziel kommt, infolge der Strafe allerdings noch in die Top 10 nach vorne rutscht.
Der Start des Rennens verläuft ähnlich chaotisch wie am Vortag: Thomas Preining (Manthey-Porsche) startet einen Angriff auf den Führenden Aitken, wobei es zur Kollision der beiden Streithähne kam. Marco Wittmann (Schubert-BMW) versuchte zu profitieren, wurde allerdings vom Emil-Frey-Ferrari-Piloten von der Strecke gedrückt.
Preining musste erst durch das Kiesbett, anschließend in die Box. Der Manthey-Porsche wurde bei der Kollision mit Aitken zu stark beschädigt, um das Rennen fortsetzen zu können. Mehr Glück hatte Vortagessieger Lucas Auer, der wenige Kurven später von Wittmann in die Wiese gedrückt wurde und einige Positionen zurückfiel.
Nutznießer der chaotischen Startphase war unter anderem Mirko Bortolotti, der sich in der ersten Runde vom 20. Startplatz bis auf die zehnte Position noch vorne schieben konnte. Auch HRT-Ford-Pilot Fabio Scherer, der sogar nur vom 22. Startplatz kam, rutschte deutlich nach vorne und lag nach der ersten Runde bereits auf der neunten Position.
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ABS-Probleme werfen Wittmann zurück
Nur wenige Momente später gab es Schwierigkeiten bei Wittmann: Der BMW-Pilot hatte Probleme mit dem ABS, verbremste sich in der ersten Kurve und fiel zurück. Bis zur Öffnung des Boxenstoppfensters rettete sich der zweifache DTM-Champion, kam anschließend direkt zum Reifenwechsel. Dabei lässt sich das Problem offenbar lösen.
Zeitgleich kam auch Bortolotti, der seinen Gewinn aus der Startphase zunächst nicht nutzen konnte: Der Abt-Lamborghini-Pilot wurde von Ben Dörr (Dörr-McLaren) berührt, geriert kurzzeitig neben die Strecke, weshalb mehrere Kontrahenten durchrutschen konnten. Der Youngster musste dafür einmal die Penalty-Lap antreten.
Nicht das letzte Mal, dass Dörr auffällig wurde: Wenig später drehte der McLaren-Junior auch noch Morris Schuring (Manthey-Porsche) um und bekam dafür gleich drei Mal die Penalty-Lap aufgebrummt. Am Ende springt für den 20-Jährigen der 14. Platz heraus.
Rast schnappt sich Führung dank Untercut
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Profiteure der wilden Anfangsphase waren Aitken und Rast, die sich an der Spitze deutlich absetzen konnten. Der erste Boxenstopp brachte allerdings eine Veränderung an der Spitze: Der Ferrari-Pilot lag nach seinem Reifenwechsel zwar an der Spitze, doch Rast war eine Runde früher beim Stopp und hatte seine Reifen schon auf Temperatur gebracht.
Der BMW-Pilot übernimmt dank des Undercuts die Führung, kurz bevor das Safety-Car auf die Strecke kommt: Nach einem Kontakt zwischen Wittmann und Schuring liegen Trümmerteile des BMW-Pilot auf der Strecke, die geborgen werden müssen.
Beim Restart verteidigt Rast seine Führung souverän, während sich Aitken gegen Engel verteidigen muss. Der AMG-Pilot bekommt wenig später als selbst Druck von Jordan Pepper. Auch dahinter gehen die Duelle weiter: Ricardo Feller dreht Nicolas Baert (Comtoyou-Aston-Martin) um, während Arjun Maini und Timo Glock im Duell um die 15. Position kollidieren, woraufhin der Inder einmal durch das Kiesbett rodelt.
Beim zweiten Boxenstopp kommen Rast und Aitken sowie Engel und Pepper zeitgleich, wobei sich keine Mannschaft einen entscheidenden Fehler erlaubt. Rast geht wieder vor Aitken auf die Strecke, gefolgt von Engel. Der AMG-Pilot erlaubt sich auf der Outlap mit kalten Reifen allerdings einen Fehler, sodass Pepper und Gounon vorbeirutschen.
In den letzten Minuten holt Aitken auf Spitzenreiter Rast auf, setzt ihn in den letzten Runden unter Druck. In der vorletzten Runde schnappt der Brite schließlich eiskalt zu und holt sich mit einem starken Manöver nicht nur die Führung, sondern schlussendlich auch den Rennsieg.
In zwei Wochen gastiert die DTM im niederländischen Zandvoort. Dabei gibt es eine wichtige Änderung im Zeitplan: Weil einige Fahrer an den offiziellen Testfahrten für das 24-Stunden-Rennen in Le Mans teilnehmen, wird das Qualifying für das zweite Rennen am Sonntag bereits am Freitag ausgetragen. Das war auch im Vorjahr bereits der Fall.