DTM
DTM: Ohne Crashes wäre Jack Aitken schon fast Meister - "Hatten Matchball auf Tablett"
- Aktualisiert: 26.09.2025
- 12:19 Uhr
- Motorsport-Total
In der DTM steht das Titelfinale in Hockenheim auf dem Programm. Der sechstplatzierte Jack Aitken könnte schon fast Meister sein, wären da nicht seine Crashes.
Emil-Frey-Ferrari-Pilot Jack Aitken geht mit 21 Punkten Rückstand als Sechstplatzierter - und damit als Außenseiter - ins Titelfinale der DTM in Hockenheim. Dabei wäre er ohne die zwei Crashes am Sachsenring, als er mit Thomas Preining im Kampf um den Sieg kollidierte, und in Spielberg, als er kurz vor dem Ziel Platz zwei wegschmiss, jetzt schon beinahe Meister!
"Wir wären eigentlich schon gesegnet gewesen", weiß auch Emil-Frey-Technikchef Jürg Flach. Denn die Rechnung zeigt: Ohne die beiden Zwischenfälle hätte der Brite jetzt vermutlich zwei zweite Plätze und 39 Punkte mehr auf dem Konto, wodurch er mit einer ordentlichen Führung von rund 20 Zählern nach Hockenheim reisen würde und schon im ersten Rennen alles klarmachen könnte.
Die Sachsenring-Kollision geht zwar klar auf Preinings Kappe, doch hätte Aitken den "Grello" ziehen lassen, wäre er wohl nicht 15., sondern Zweiter geworden. Und hätte 20 statt einem Punkt geholt. Besonders weh tut aber der unnötige Ausfall am Samstag in Spielberg, als er drei Kurven vor dem Ziel Platz zwei im Reifenstapel versenkte.
Das Wichtigste in Kürze
Aitken über Fauxpas: "Auto wirklich schlimm aufgeschlagen"
Dadurch waren 20 sichere Punkte weg. "Er konnte selbst nicht glauben, dass ihm so ein Fehler unterlaufen ist. Wir sind das auch nicht gewohnt, aber wir verlieren und gewinnen zusammen", sagt Technikchef Flach. "Es war einmal mehr eine Art Matchball auf dem Tablett - und wir konnten ihn nicht nehmen."
Denn Aitken wäre ohne den Fehler nach dem Samstagsrennen in Spielberg in der Gesamtwertung um zwölf Punkte in Führung gegangen. Aitken sagt selbst, dass er "zu einem sehr ungünstigen Zeitpunkt einen Fehler gemacht" habe.
"Ich dachte, dass man dort zwei Räder ins Kies setzen kann, ohne dass es ein großes Problem ist, und ich hatte ein bisschen zu viel Speed. Aber das Auto ist wirklich schlimm aufgeschlagen - und als ich gelandet bin, war das Heck außer Kontrolle", beschreibt er den Zwischenfall.
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Emil-Frey-Technikchef: "Ausgangslage nun äußerst schwierig"
Dass er am Sonntag nach dem starken dritten Startplatz, der ihm einen Punkt einbrachte, in der Startaufstellung vermutlich über eine Schraube fuhr, was dann für einen Reifenschaden sorgte, ist bittere Ironie des Schicksals. Ein weiteres Mal blieb Aitken dadurch im Rennen punktelos.
"Die Ausgangslage ist nun mit 21 Punkten Rückstand äußerst schwierig. Aber die Hoffnung stirbt zuletzt", hofft Technikchef Flach auf Rennglück im ersten Rennen auf dem Hockenheimring, um im zweiten Rennen überhaupt noch eine Chance zu haben. Denn insgesamt sind in Hockenheim noch 56 Punkte zu holen.
Aber was rechnet sich das Emil-Frey-Team, das im Gegensatz zu den meisten Titelrivalen nicht getestet hat, mit dem Ferrari 296 GT3 beim Finale aus? "Die Strecke liegt uns eigentlich schon immer", ist Flach zuversichtlich.
"Es hängt natürlich davon ab, wie die BoP sein wird, aber wir haben dort rein von der Streckencharakteristik her ein gutes Set-up", weiß er. "Normalerweise sollten wir dort konkurrenzfähig sein." Und auch Aitken kommt nach seinem 30. Geburtstag durch den IMSA-Sieg in Indianapolis mit einem Erfolgserlebnis im Rücken zum entscheidenden Wochenende.