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Trotz Set-up-Transparenz: Mercedes-AMG rätselt über Schwankungen bei Teams

  • Veröffentlicht: 19.09.2023
  • 10:50 Uhr
  • Motorsport-Total

Luca Stolz war bei seiner Sachsenring-Pole um sechs Zehntel schneller als die Mercedes-AMG-Markenkollegen: Sind die Set-up-Daten auf dem Server korrekt?

"Luca Stolz hat uns alle brutal vorgeführt", meinte Winward-Mercedes-Pilot Lucas Auer nach dem Sachsenring-Qualifying, als der HRT-Markenkollege bei seiner Pole-Runde um fast sechs Zehntel schneller war.

Der Österreicher landete als zweitschnellster Mann der Marke mit dem Stern nur auf Platz 14.

Aber wie sind diese großen Leistungsunterschiede möglich, obwohl Mercedes-AMG auf einen "One-Team-Approach" setzt?

"In der Vergangenheit war es immer unsere Stärke, dass unsere Autos eng beisammen lagen, aber dieses Jahr ist uns das bisher selten gelungen", rätselt auch DTM-Leiter Thomas Jäger im Gespräch mit Motorsport-Total.com.

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"Unsere Teams versuchen dieses Jahr extremere Sachen"

Die internen Leistungsunterschiede fallen Jäger vor allem im Qualifying auf. "Man sieht, dass wir uns da dieses Jahr schwerer tun als andere Marken - und wir müssen uns mit den Teams verbessern, um mehr Konstanz reinzubringen", fordert er.

Denn wie wichtig das Qualifying ist, beweist die Statistik der DTM-Saison 2023: Bei neun von elf Rennen gewann der Pole-Setter auch das Rennen.

Aber worauf führt es Jäger zurück, dass die Leistungsdichte dieses Jahr im Qualifying bei seiner Marke nicht gegeben ist?

"Eigentlich ist unser System mit dem Datenteilen und so weiter darauf ausgelegt, dass wir möglichst voneinander profitieren", erklärt der DTM-Sportdirektor von Mercedes-AMG, der die Ursache beim Wechsel der Rennserie von Michelin- auf Pirelli-Reifen ortet. "Einmal haben wir ein warmes, dann wieder ein kaltes Wochenende", holt er aus.

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Mercedes-Teams und ihr Set-up

"Und die Teams haben noch nicht wie mit den Michelin-Reifen dieses System gefunden, um den Reifen perfekt zu nutzen.

Deswegen versucht der eine oder andere auch extremere Sachen, mit denen du schneller danebenliegen kannst."

Eine Erklärung dafür, dass in Zandvoort Landgraf-Pilot Maro Engel dominant auftritt, dann Winward-Fahrer Lucas Auer einige Rennen lang die Oberhand hat und zuletzt auf dem Sachsenring HRT-Fahrer Luca Stolz für Furore sorgt.

Aber spielen die Teams im Set-up-Poker trotz der vertraglichen Verpflichtung, die Set-ups zu teilen, wirklich mit offenen Karten?

Set-up-Daten korrekt? Mercedes-AMG sammelt erneut Autos ein

Offenbar ist man sich auch im Mercedes-AMG-Lager seiner Sache nicht ganz sicher, weshalb man nach dem Zandvoort-Wochenende bereits zum zweiten Mal in dieser Saison die Boliden von Stolz, Auer und Engel einsammelte und bei HWA überprüfte, ob die Set-up-Daten auf dem Server mit der Realität übereinstimmen.

"Wir machen das, weil wir die Verlässlichkeit brauchen", erklärt Jäger. "Anders ist es auch nicht möglich, die Teams weiterzubringen, weil wenn die Werte nicht korrelieren, dann kann keiner davon profitieren."

Aber stimmten die gemessenen Daten mit den Einträgen überein, die nach jeder Session auf dem Server vorgenommen werden? "Natürlich gab es Abweichungen", gibt Jäger zu. "Aber das waren Sachen wie zum Beispiel, dass in der Startaufstellung oder kurz vor dem Start nochmal ein Stabi-Klick gemacht wurde. Da geht es um einen halben Grad Sturz, also wirklich marginale Details. Und so soll es auch sein."

Er sehe darin "keinen Vorsatz. Wir arbeiten mit den Teams schon so lange zusammen und planen auch weiterhin eine gute Zusammenarbeit. Da ist Vertrauen essenziell." Und auch die Teams würden gerade diese Saison verstehen, dass das System "sinnvoll und wichtig" sei, "da jeder mal darauf angewiesen ist, vielleicht etwas vom anderen zu übernehmen, um wieder vorne dabei zu sein."

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Kosten Leistungsschwankungen den Titel?

Abgesehen davon habe man auch bei den drei Motoren kaum Performance-Unterschiede gemessen, verrät Jäger nicht ohne Stolz: "Wir sind in einem Bereich von zwei PS, das ist super eng. Das ist für jeden anderen schwierig nachzumachen."

Tatsache ist aber, dass die Leistungsschwankungen der Fahrer und Teams Mercedes-AMG dieses Jahr vermutlich den Titel kosten werden, denn zwei Wochenenden vor Schluss ist nun Stolz, der einen katastrophalen Saisonauftakt hatte, als Fünfter bester Pilot der Marke mit dem Stern - mit 67 Punkten Rückstand.

Wie Jäger darüber denkt? "Es wäre natürlich schön, wenn die Meisterschaft möglichst zwischen mehreren Herstellern erst in Hockenheim entschieden werden könnte", sagt er.

"Aber unterm Strich waren wir die letzten zwei Jahre super-erfolgreich. Das ist nicht immer möglich. Insofern muss man realistisch sein."

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DTM 2023: Power Ranking vor Hockenheim

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<strong>DTM 2023: Das Power Ranking vor Hockenheim</strong><br>14 DTM-Rennen 2023 absolviert - zwölf verschiedene Sieger. Einzig Mirko Bortolotti fuhr bisher mehr als einen Rennsieg ein. In der Gesamtwertung führt jedoch ein anderer. Das&nbsp;Ranking der Fahrer vor dem großen Finale (live auf ProSieben) in Hockenheim in der Übersicht.
© Eibner

DTM 2023: Das Power Ranking vor Hockenheim
14 DTM-Rennen 2023 absolviert - zwölf verschiedene Sieger. Einzig Mirko Bortolotti fuhr bisher mehr als einen Rennsieg ein. In der Gesamtwertung führt jedoch ein anderer. Das Ranking der Fahrer vor dem großen Finale (live auf ProSieben) in Hockenheim in der Übersicht.

<strong>Platz 10 (+2): Laurin Heinrich (KÜS Team Bernhard)</strong><br>Podium am Samstag mit Platz zwei für Laurin Heinrich! Auch in der Gesamtwertung nähert er sich immer mehr den Top 10 an. Am Samstag gab es sogar die Pole Position bei schwierigen Bedingungen für den Porsche-Piloten. Mit seinen gerade einmal 21 Jahren ist da noch viel möglich.
© Pakusch

Platz 10 (+2): Laurin Heinrich (KÜS Team Bernhard)
Podium am Samstag mit Platz zwei für Laurin Heinrich! Auch in der Gesamtwertung nähert er sich immer mehr den Top 10 an. Am Samstag gab es sogar die Pole Position bei schwierigen Bedingungen für den Porsche-Piloten. Mit seinen gerade einmal 21 Jahren ist da noch viel möglich.

<strong>Platz 9 (+1): Dennis Olsen (Manthey EMA)</strong><br>Wie so oft sehr konstantes Wochenende für Dennis Olsen. Die Plätze zehn und fünf bedeuten erneut gute Punkte für den Norweger. Trotzdem fehlt so ein bisschen der Ausreißer nach oben, gerade wenn der Teamkollege die Gesamtwertung anführt.
© IMAGO/Pakusch

Platz 9 (+1): Dennis Olsen (Manthey EMA)
Wie so oft sehr konstantes Wochenende für Dennis Olsen. Die Plätze zehn und fünf bedeuten erneut gute Punkte für den Norweger. Trotzdem fehlt so ein bisschen der Ausreißer nach oben, gerade wenn der Teamkollege die Gesamtwertung anführt.

<strong>Platz 8 (-3): Jack Aitken (Emil Frey Racing)</strong><br>Unspektakuläres Wochenende für die Ferraris, aber immerhin Punkte mit Platz acht. Aitken zeigt immer wieder seine Geschwindigkeit, aber sowohl er als auch das Team müssen konstanter werden, um dauerhaft an der Spitze zu fahren.
© Jan Huebner

Platz 8 (-3): Jack Aitken (Emil Frey Racing)
Unspektakuläres Wochenende für die Ferraris, aber immerhin Punkte mit Platz acht. Aitken zeigt immer wieder seine Geschwindigkeit, aber sowohl er als auch das Team müssen konstanter werden, um dauerhaft an der Spitze zu fahren.

<strong>Platz 7 (-3): Luca Stolz (Mercedes-AMG Team HRT)</strong><br>Nach dem überragenden Wochenende am Lausitzring für Luca Stolz war das Rennwochenende in Österreich für alle Silberpfeile eher durchwachsen. Mit Platz sieben in Rennen eins war Stolz noch einer der Lichtblicke. In Rennen zwei gab es keine Punkte.&nbsp;
© Imago

Platz 7 (-3): Luca Stolz (Mercedes-AMG Team HRT)
Nach dem überragenden Wochenende am Lausitzring für Luca Stolz war das Rennwochenende in Österreich für alle Silberpfeile eher durchwachsen. Mit Platz sieben in Rennen eins war Stolz noch einer der Lichtblicke. In Rennen zwei gab es keine Punkte. 

<strong>Platz 6 (+3): Sheldon van der Linde (Schubert Motorsport)</strong><br>Die Hoffnungen waren groß bei BMW, dass es in Spielberg bergauf gehen würde. Am Samstag gab es für Sheldon van der Linde aber erneut keine Punkte. Am Sonntag dann endlich der zweite Platz hinter Teamkollege Rast für den noch aktuellen DTM-Champion.
© Pakusch

Platz 6 (+3): Sheldon van der Linde (Schubert Motorsport)
Die Hoffnungen waren groß bei BMW, dass es in Spielberg bergauf gehen würde. Am Samstag gab es für Sheldon van der Linde aber erneut keine Punkte. Am Sonntag dann endlich der zweite Platz hinter Teamkollege Rast für den noch aktuellen DTM-Champion.

<strong>Platz 5 (+3): Kelvin van der Linde (Abt Sportsline)</strong><br>So viel Pech in dieser Saison für Kelvin van der Linde. Jetzt endlich der lang-ersehnte Sieg am Samstag - und das ausgerechnet am Red Bull Ring, wo sich Audi wenig ausgerechnet hatte. Das sollte doch nochmal Aufschwung geben für das Finale.
© Pakusch

Platz 5 (+3): Kelvin van der Linde (Abt Sportsline)
So viel Pech in dieser Saison für Kelvin van der Linde. Jetzt endlich der lang-ersehnte Sieg am Samstag - und das ausgerechnet am Red Bull Ring, wo sich Audi wenig ausgerechnet hatte. Das sollte doch nochmal Aufschwung geben für das Finale.

<strong>Platz 4 (+7): Rene Rast (Schubert Motorsport)</strong><br>Rene Rast war der schnellste Mann des Wochenendes. Der dreimalige DTM-Champion freute sich über Platz vier am Samstag und den Sieg am Sonntag. Im richtigen Auto ist mit Rast noch immer zu rechnen.
© Pakusch

Platz 4 (+7): Rene Rast (Schubert Motorsport)
Rene Rast war der schnellste Mann des Wochenendes. Der dreimalige DTM-Champion freute sich über Platz vier am Samstag und den Sieg am Sonntag. Im richtigen Auto ist mit Rast noch immer zu rechnen.

<strong>Platz 3 (+/-0): Ricardo Feller (Abt Sportsline)</strong><br>Wahnsinns-Aufholjagd in Rennen eins mit Platz drei nach verkorkstem Qualifying und P26. Leider keine Punkte in Rennen zwei. Der Audi ist einfach zu langsam auf den Geraden. Mit 31 Punkten Rückstand auf Preining hat Feller zwar noch Chancen auf den Titel, aber da muss die Konkurrenz auf jeden Fall mitspielen.
© IMAGO/Pakusch

Platz 3 (+/-0): Ricardo Feller (Abt Sportsline)
Wahnsinns-Aufholjagd in Rennen eins mit Platz drei nach verkorkstem Qualifying und P26. Leider keine Punkte in Rennen zwei. Der Audi ist einfach zu langsam auf den Geraden. Mit 31 Punkten Rückstand auf Preining hat Feller zwar noch Chancen auf den Titel, aber da muss die Konkurrenz auf jeden Fall mitspielen.

<strong>Platz 2 (-1): Mirko Bortolotti (SSR Performance)</strong><br>Mirko Bortolotti musste die Führung in der Gesamtwertung an Thomas Preining abgeben. In Rennen eins Platz neun durch den zu späten Boxenstopp und der Ausfall in Rennen zwei bedeuten einen bitteren Rückschlag für den Italiener. Mit zehn Punkten Rückstand bleibt die WM-Entscheidung immerhin in seiner Hand.
© Pakusch

Platz 2 (-1): Mirko Bortolotti (SSR Performance)
Mirko Bortolotti musste die Führung in der Gesamtwertung an Thomas Preining abgeben. In Rennen eins Platz neun durch den zu späten Boxenstopp und der Ausfall in Rennen zwei bedeuten einen bitteren Rückschlag für den Italiener. Mit zehn Punkten Rückstand bleibt die WM-Entscheidung immerhin in seiner Hand.

<strong>Platz 1 (+1): Thomas Preining (Manthey EMA)</strong><br>Neuer DTM-Leader - und neuer Führender im Power Ranking. Platz sechs und Platz drei in Spielberg - genau die Konstanz, die Thomas Preining braucht, um Titel zu gewinnen. Trotzdem ist die gute Stimmung trügerisch, denn die wenigen Punkte von Bortolotti waren vor allem auf äußere Umstände zurückzuführen. Das Finale in Hockenheim wird es in sich haben.
© 2022 Getty Images

Platz 1 (+1): Thomas Preining (Manthey EMA)
Neuer DTM-Leader - und neuer Führender im Power Ranking. Platz sechs und Platz drei in Spielberg - genau die Konstanz, die Thomas Preining braucht, um Titel zu gewinnen. Trotzdem ist die gute Stimmung trügerisch, denn die wenigen Punkte von Bortolotti waren vor allem auf äußere Umstände zurückzuführen. Das Finale in Hockenheim wird es in sich haben.

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