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Formel 1

Formel 1: Ferrari bleibt Ferrari, deshalb muss Charles Leclerc gehen - ein Kommentar

  • Veröffentlicht: 10.10.2025
  • 18:33 Uhr
  • Andreas Reiners

Ferrari bleibt sich treu - leider im negativen Sinne. Deshalb muss Charles Leclerc schnell das Weite suchen. Ein Kommentar.

Von Andreas Reiners

Sieben Jahre voller Hingabe.

144 Rennen, acht Siege, ein Vizetitel. Und über allem steht der Traum, Formel 1-Weltmeister zu werden – der sich für Charles Leclerc bei Ferrari aber wohl nie erfüllen wird. Denn ein Titelauto hatte er in der ganzen Zeit nie.

Dafür war der Traditionsrennstall vor allem darin verlässlich, chaotisch zu sein. Ferrari blieb sich treu darin, die Erwartungen zu verfehlen.

Eine Diva, eine Zicke, die sich selbst im Weg steht. Getrieben von der Hoffnung, von der Faszination, die um die Scuderia immer noch existiert. Ummantelt von der Liebe der Tifosi, die motivierend, aber auch erdrückend sein kann. Gebremst von Druck, hohen Zielen und unfassbarem Unvermögen.

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Ferrari: "Am meisten Geld für das größte Desaster"

Sportlich ist man ambitioniert, mit den besten Voraussetzungen ausgestattet. Oder wie Ralf Schumacher es im Podcast "Backstage Boxengasse" von "Sky" sagte: "Wenn man mal überlegt, gibt Ferrari am meisten Geld für das größte Desaster aus."

Denn immer wieder scheitert der Rennstall. Selten langweilig. Oft spektakulär, viel zu oft zu peinlich. Ferrari ist eine Religion, aber auch Drama. Absturz. Trauer.

Theater.

Ein Pulverfass. Bereit, jederzeit zu explodieren.

Auch in dieser Saison läuft mal wieder vieles nicht so, wie man sich das vorgestellt hat. Lewis Hamilton wirkt in Rot wie ein verzweifelter Ex-Weltmeister, der den Absprung verpasst hat. Fred Vasseur ist der Teamchef, der tragischerweise ernsthaft dachte, er bekomme den Laden in den Griff.

Und Leclerc ist der hoch gehandelte Hoffnungsträger, der nach sieben Jahren realisieren dürfte, dass es eher unwahrscheinlich ist, dass in Maranello in naher Zukunft der erste Fahrertitel nach 2007 gefeiert wird.

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Formel 1: Mit Sentimentalitäten gewinnt man keine Titel

Stattdessen steigt die Wahrscheinlichkeit mit jedem Rennen, dass er für einen WM-Titel seine große Liebe verlassen muss.

Mit Sentimentalitäten wird man nicht Weltmeister. Auch nicht mit Treue. Denn die harte Währung in der Formel 1 sind am Ende nun mal Titel. Damit hebt man sich von der Masse der Rennsieger ab und hinterlässt ein Erbe, das Eindruck hinterlässt.

Deshalb ist es vollkommen richtig, wenn sich das Leclerc-Lager mit einem zeitnahen Abschied beschäftigt. Im Grunde ist es sogar die Pflicht des Monegassen.

Formel 1: Mercedes und McLaren als Alternative?

Denn 2026 wird in der Formel 1 eine neue Ära eingeleitet, die verfügbaren Topfahrer werden sich auf die Branchenführer stürzen und umgekehrt. Die Karten werden neu gemischt. Dann wird es wichtig sein, dass man vorher schon vorgefühlt und abgesteckt hat, was möglich ist. Was nötig ist.

Mercedes könnte eine Alternative sein, falls Teamchef Toto Wolff seine erste Option Max Verstappen nicht bekommt. Oder McLaren, wo Oscar Piastri immer unzufriedener wird, weil er sich im Titelduell mit Lando Norris benachteiligt fühlt.

Fakt ist: Wenn Leclercs Vertrag Ende 2026 ausläuft, wird er 29 Jahre alt sein. Die Uhr tickt. Um den Titel zu holen, bleiben ihm dann zwar noch ein paar Jahre.

Er sollte sie aber nicht bei Ferrari verschwenden. Denn die Roten dürften sich auch in Zukunft treu bleiben.

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