Motorsport
Formel 1: Flavio Briatore offenbar vor Rückkehr - Beraterrolle bei Krisenteam Alpine?
- Veröffentlicht: 30.05.2024
- 00:31 Uhr
- Chris Lugert
Flavio Briatore, einst Teamchef von Michael Schumacher und Fernando Alonso, steht offenbar vor einer Rückkehr in die Formel 1. Ihm winkt angeblich eine Beraterrolle beim Krisenteam Alpine.
In der Formel 1 bahnt sich offenbar eine spektakuläre Rückkehr an. Wie die italienische Zeitung "Corriere della Sera" berichtet, soll der langjährige Teamchef Flavio Briatore wieder eine aktive Funktion in der Motorsport-Königsklasse übernehmen.
Konkret geht es dem Bericht zufolge um eine Beraterrolle beim französischen Krisenteam Alpine, die allerdings auch mit gewisser Entscheidungsgewalt verbunden sein soll. Der 74 Jahre alte Italiener soll seine Arbeit sogar bereits aufgenommen haben.
Demnach sei Briatore der ausdrückliche Wunschkandidat von Luca de Meo, Chef des Renault-Konzerns und damit auch von Alpine. Beide sollen ein enges Verhältnis pflegen. Beim Monaco-Grand-Prix am vergangenen Wochenende war Briatore vor Ort.
Briatore gehörte gut 20 Jahre zum Inventar der Formel 1 und legte auch den Grundstein zur glorreichen Karriere von Michael Schumacher. Im Jahr 1991 holte Briatore den jungen Deutschen zum Team Benetton, wo Schumacher 1884 und 1995 seine beiden ersten WM-Titel gewann.
Nach dem Abschied des Kerpeners Ende 1995 rutschte Benetton ins Mittelfeld ab, Briatore wurde 1997 entlassen. Nach der Übernahme des Teams durch Renault kehrte er aber schon 2000 in seiner alten Rolle als Teamchef zurück.
Das Wichtigste zur Formel 1
Das Renault-Werksteam führte er anschließend bis an die Spitze der Formel 1, Fernando Alonso gewann unter der Ägide des Italieners seine beiden WM-Titel 2005 und 2006.
Briatore sorgte mit "Crashgate" für Skandal
Briatores Ansehen erlitt allerdings nachhaltigen Schaden, als ihm nachgewiesen wurde, den Singapur-Grand-Prix 2008 manipuliert zu haben. Damals wies er seinen Fahrer Nelson Piquet Jr. an, absichtlich einen Unfall zu verursachen, um Teamkollege Alonso strategisch zum Sieg zu verhelfen. Der Skandal ging als "Crashgate" in die Geschichte ein.
Briatore trat zurück und wurde anschließend sogar gesperrt, ein Gericht hob die Sanktion jedoch auf. Dennoch machte er deutlich, nicht mehr in die Formel 1 zurückkehren zu wollen.
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Nun offenbar die Kehrtwende bei jenem Team, dessen Wurzeln auf den alten Benetton- und Renault-Rennstall zurückgehen. Alpine ist trotz eines Werksbudgets aktuell Vorletzter in der Konstrukteurs-WM und hat bereits mehrere personelle Umstrukturierungen in den vergangenen Monaten und Jahren hinter sich.
Alpine bald mit Newey und Mick?
Laut "Corriere della Sera" hat Briatore sogar bereits Kontakt mit Star-Designer Adrian Newey aufgenommen, um ihn nach Enstone zu locken, wo die Autos von Alpine gebaut werden. Newey, Vater der Erfolgsära von Red Bull, hatte zuletzt seinen Abschied vom Weltmeisterteam bekannt gegeben.
Zuletzt in Monaco kollidierten die beiden Teamkollegen Pierre Gasly und Esteban Ocon, bei Letzterem wird offen über eine Suspendierung nachgedacht. Dies könnte die Chance für Mick Schumacher auf ein Formel-1-Comeback sein, der Sohn von Briatores Ex-Schützling fährt für Alpine in der Langstrecken-WM.