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WM-Kampf spitzt sich zu

Formel 1 - Lando Norris über Duell mit Max Verstappen: "Max weiß selbst, dass das über dem Limit war"

Das WM-Duell zwischen Max Verstappen und Lando Norris eskaliert in Mexiko. Norris hat danach eine klare Meinung.

Diesmal gibt es keine zwei Meinungen - findet nach seinem erneuten Aufeinandertreffen mit Max Verstappen auf, beziehungsweise neben der Strecke in Mexiko McLaren-Pilot Lando Norris, und sieht sich am Sonntag in erster Linie durch die Stewards bestätigt, die gegen seinen Kontrahenten gleich zwei 10-Sekunden-Strafen verhängen.

"Ich denke, ich muss dazu nicht viel sagen", glaubt Norris, der die Vorfälle in Kurve vier und sieben der zehnten Rennrunde für "recht selbsterklärend" hält. "Ich war vor Max in der Bremszone, auch am Scheitelpunkt. Ich bin der, der heute einen Crash vermeidet. Das ist der Unterschied", meint der McLaren-Pilot in Bezug auf das Duell der beiden WM-Kontrahenten zuletzt in Austin, für das damals noch Norris bestraft wurde.

"Ich kann nicht für ihn sprechen, und vielleicht sagt er etwas anderes. Aber ich finde, heute war es in beiden Fällen einen Schritt zu weit, und es war ja auch klar, dass die Stewards da zustimmen", erklärt der Brite: "Ich sehe es nicht als Sieg oder so etwas, es ist eher, dass ich hoffe, dass Max anerkennt, dass er es übertrieben hat."

Doch was sagt Verstappen selbst zu seinen Manövern und den Strafen? "Ehrlich gesagt, 20 Sekunden ist eine Menge. Aber ich werde nicht darüber weinen, allerdings werde ich auch nicht meine Meinung dazu teilen", gibt sich der Niederländer nach der Zieldurchfahrt in Mexiko wortkarg.

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"Letzte Woche alles gut, diese Woche: 20 Sekunden"

In Bezug auf das Duell mit Norris erklärt er im Nachgang: "Ich hatte das Gefühl, dass Kurve vier schon etwas mehr ein Fragezeichen war. Kurve sieben ist, was es ist. Aber ehrlich gesagt, diese beiden Dinge sind auch nicht mein Problem. Das Problem ist, dass wir zu langsam sind, und deshalb lande ich überhaupt in solchen Positionen. Das ist mein Problem."

Ein Gespräch mit Norris sieht Verstappen wegen des Zweikampfes nicht als nötig an: "Wir haben uns nicht berührt, es war einfach hartes Racing", sagt der Red-Bull-Pilot, der sich auch nicht an den aktuell heiß geführten Diskussion um die Zweikampfrichtlinien beteiligen will: "Am Ende des Tages spricht jeder für sich selbst. Natürlich, können die Regeln besser sein? Vielleicht ja, vielleicht nein."

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Verstappen glaubt: "Es ist aber immer die gleiche Sache. Ich meine, ich fahre einfach so, wie ich denke, dass ich fahren muss. Letzte Woche war das alles gut, diese Woche: 20 Sekunden Strafe. So ist es eben, das Leben geht weiter." Ob sich an den Zweikampfrichtlinien etwas verändert habe, oder das noch tun werde, "interessiert mich auch nicht", sagt Verstappen: "Ich fahre einfach Rennen."

Und auch, dass die Strafen für derartige Vergehen wie die seinen am Sonntag, dieses Jahr standardmäßig von fünf auf zehn Sekunden angehoben wurden, juckt Verstappen laut eigener Aussage wenig: "Nächstes Jahr werden es dann 20 sein", sagt er süffisant: "Aber es macht keinen Unterschied. Ich habe keine Meinung."

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Norris hatte es erwartet: "Nicht sehr sauberes Racing"

Allein: WM-Kontrahent Norris kauft Verstappen seine demonstrierte Emotionslosigkeit nach dem Rennen in Mexiko nicht so ganz ab: "Ich bin sicher, er weiß selbst, dass heute wahrscheinlich bisschen über dem Limit war", sagt der McLaren-Pilot.

Überrascht habe ihn die harte Gangart seines Gegenübers aber nicht: "Ich wusste, was ich zu erwarten habe. Ich wollte so etwas nicht erwarten, weil ich Max als Fahrer sehr respektiere, aber ich war bereit dazu es zu erwarten, und ja, das ist nicht sehr sauberes Racing, meiner Meinung nach. Aber ich habe es vermeiden können", sagt Norris mit Blick auf die beiden Beinahe-Kollisionen mit dem Niederländer.

Interessant: Auf die Frage, ob er das Gefühl habe, dass Verstappen nochmal härter mit ihm umgegangen sei als noch vor einer Woche in Austin, antwortet der McLaren-Pilot: "Ja, wahrscheinlich." Im WM-Kampf wird nun also offensichtlich mit immer härteren Bandagen gekämpft: "Er ist in einer sehr mächtigen Position in der WM, er ist weit vorne, er hat nichts zu verlieren", so Norris.

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"Die Leute können sagen, dass es andersrum ist", sagt der Brite, doch aus seiner Sicht sei das nicht so: "Ich bin auf mich fokussiert, ich mache meinen eigenen Job, der heute gut war. Ich bin happy damit, und auch mit meinem ganzen Wochenende. Aber es ist nicht mein Job, ihn zu kontrollieren. Er weiß, wie man fährt", kommentiert der McLaren-Star in Bezug auf Verstappen.

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Neue Eskalationsstufe: "Heute war es ein anderes Level"

Wegen der jüngsten Vorfälle und Strafen gegen den Weltmeister extra das Gespräch mit diesem suchen, das hält aber auch Norris für übertrieben: "Wir sprechen über verschiedene Dinge, aber es ist nicht meine Aufgabe, es hat in gewisser Weise nichts mit mir zu tun."

Etwas irritiert Norris dann aber doch noch an den verhängten Strafen - nämlich Verstappens und Red Bulls Verwunderung über diese: "Man hat ja gesehen, wie weit er von der Strecke abgekommen ist", sagt Norris: "Ich war am Scheitelpunkt von Kurve vier vorne, und musste verhindern, dass er mir reinfährt. Und in Kurve sieben war es die gleiche Geschichte."

"Was ich nicht verstanden habe, dass er ja außerhalb der Strecke überholt hat ... ich meine, es war auch überaggressiv und diese Dinge, aber er hat einfach neben der Strecke überholt. Ich weiß also nicht, wo die Verwunderung über die Strafen herkommt." Norris weiter: "Er sagt, er fährt nach den Regeln. Das war ja sein Hauptargument nach letztem Wochenende - und heute überholt er, indem er von der Strecke fährt?"

Mit Blick auf die vielen Duelle gegen Verstappen im bisherigen Saisonverlauf, stellt der McLaren-Pilot klar, dass er findet sowohl in Österreich als auch in Austin hätte einfach keiner der beiden Piloten eine Strafe bekommen sollen. "Man kann sagen, da haben wir beide was falsch gemacht", so Norris: "Aber heute, denke ich, war es in beiden Fällen ein anderes Level."

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"Max einziger Job ist es, mich im Rennen zu schlagen"

"Ich habe einfach alles getan, was mir gesagt wurde, in puncto Regeln, Richtlinien, und so weiter, trotzdem sollte es einfach nicht reichen. Und natürlich, jetzt hat er einige Strafen dafür bekommen", erklärt der Brite seine Sichtweise auf das Duell in Runde zehn. Doch wo lässt das die beiden WM-Rivalen für den Rest der Saison stehen?

"Ich habe das auch davor schon in einigen Interviews gesagt, ich erwarte mit Max in jedem Rennen einen harten Kampf. Es ist klar, dass es nicht zählt, ob er gewinnt oder Zweiter wird, sein einziger Job ist es, mich im Rennen zu schlagen", sagt Norris, dem klar ist: "Dafür wird er sich auch selbst opfern, wie er es heute getan hat."

Das ändere allerdings nichts an seiner Einstellung oder Fahrweise: "Ich will gute Duelle mit ihm haben, harte Kämpfe, wie ich sie mit ihm schon oft gesehen haben - aber faire. Es wird immer am Limit sein, es wird auch immer hart sein mit Max. Er wird niemandem das Leben leicht machen, schon gar nicht meines zu diesem Zeitpunkt des Jahres."

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Norris über Verstappen: "Glaube, er will fair fahren"

Doch am Sonntag sei es einfach "nicht fair, kein sauberes Racing", gewesen. "Und deshalb, denke ich, hat er bekommen, was er bekommen hat", kommentiert Norris die Verstappen-Strafe. Er selbst lege indes großen Wert auf Fairness: "Ich habe immer fair gekämpft, das bin ich, so bin ich als Racer. So fahre ich jeden Tag."

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© PanoramiC

Dabei ist Norris klar: "Vielleicht habe ich manchmal verloren, weil ich zu fair und nicht aggressiv genug war. Da muss ich eine bessere Balance finden." Der Brite glaubt: "Wenn du gegen die Top-Jungs Rennen fährst, lernst du Dinge, und du musst auch die Balance zwischen Attackieren, Verteidigen, Risikomanagement und Aggression, all diese Dinge, besser verstehen."

Trotzdem ist für ihn klar: "Ich werde fair Rennen fahren. Wenn er das nicht tut, dann laufen die Dinge eben so wie heute. Aber ich glaube, er will fair Rennen fahren, das hoffe ich. Ich glaube, er genießt diese Momente auch, wenn es ein fairer Kampf ist. Aber ja, alles, was ich tun kann, ist zu tun, was ich tue: Ich habe das Gefühl, dass ich einen guten Job mache, und wir werden sehen was dann passiert."

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