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Formel 1: Max Verstappen über Heckflügel - "Zwei Rennwochenenden weggeschmissen"

Max Verstappen hadert über das Fehlen eines kleineren Heckflügels im Red-Bull-Repertoire, durch das laut dem Weltmeister "zwei Rennwochenenden weggeschmissen" wurden.

Mit dem Kampf um die Pole hat Max Verstappen nach den durchwachsenen Trainingsleistungen Red Bulls in Las Vegas wie erwartet nichts zu tun: Während Teamkollege Sergio Perez als 16. aber schon in Q1 ausscheidet, schafft es der Niederländer immerhin auf die fünfte Position - und noch wichtiger, direkt vor WM-Rivale Lando Norris.

"Wenn du das ganze Wochenende anschaust, ist es okay, weil wir sind einfach zu langsam", erklärt Verstappen bei "RTL": "In den Kurven, auf den Geraden, (ich habe) immer Probleme gehabt mit dem Reifenaufwärmen, über eine Runde, aber die Longruns waren auch nicht gut. Also es war nicht einfach."

So gesehen habe man mit Rang fünf noch "das Maximale" rausgeholt im Qualifying, zumal Verstappen zu bedenken gibt: "Ich glaube, ich habe auch noch ein bisschen Glück gehabt, weil der Lewis hat da keine Runde hingelegt in Q3, denn sonst wäre es natürlich ein sechster Platz." Am ersten Tag in Las Vegas sei man noch mehr als eine Sekunde von der Spitze entfernt gewesen, "heute ist es schon ein bisschen weniger".

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Erinnerungen an Monza: "Natürlich nicht optimal"

"Natürlich sind wir immer noch zu langsam, aber die Hälfte davon ist ja einfach schon auf den Geraden, dagegen können wir sowieso nichts machen", spielt Verstappen auf das Fehlen eines kleineren Heckflügels im Red-Bull-Repertoire an: Bereits in Monza habe sein Team den Heckflügel dann notdürftig modifiziert, "das ist natürlich nicht optimal für diese Strecke, aber wir haben keinen anderen Heckflügel", sagt der Red-Bull-Pilot.

"Wir haben uns dazu entschieden, keinen zu bauen. Eigentlich schon in 2022, ich glaube, wir haben einfach nie gedacht, dass wir ihn so flach fahren", erklärt der Weltmeister die Hintergründe: "Mit dem Budgetdeckel muss man seine Prioritäten setzen, und wir haben darauf verzichtet. Natürlich hätten wir auch gerne einen flacheren Flügel, mit weniger Downforce, oder zumindest einer anderen, effizienteren Form."

Andererseits gibt Verstappen zu bedenken: "Es ist nur noch ein Jahr mit diesem Regelwerk, deshalb weiß ich nicht, ob es Sinn macht. Aber für mich fühlt es sich zumindest ein bisschen so an, wie wenn wir diese zwei Rennwochenenden weggeschmissen haben. Denn du verlierst einfach zu viel damit auf den Geraden."

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Verstappen: Ferrari und Mercedes außer Reichweite

Das Problem werde ihm schließlich auch im Rennen erhalten bleiben: "Wenn du dein DRS trimmst, hast du weniger DRS-Effekt", macht der Niederländer eine einfache Rechnung auf: "Das ist im Quali schon schmerzhaft, und wenn du im Rennen versuchst Leute zu überholen, dann wirst du auch weniger Effekt haben. Das wird also ein bisschen schwieriger."

Prinzipiell hofft Verstappen im Rennen "mit dem Alpine (von Pierre Gasly) kämpfen zu können. Ich glaube nicht, dass ich im Moment mit Ferrari oder Mercedes kämpfen kann, die waren zu schnell."

Was indes das WM-Duell mit Lando Norris betrifft, will der Red-Bull-Star noch keine Prognose wagen, sagt im ORF: "Der Lando ist natürlich hinter mir. Aber auch schwierig zu sagen, wie schnell die sein werden im Rennen. Gestern im Longrun hatten sie auch Schwierigkeiten, aber vielleicht haben die ein paar Sachen geändert."

So wie Red Bull: "Meine Longruns waren auch nicht wirklich gut, aber wir haben ebenfalls ein paar Änderungen am Auto vorgenommen, die uns auch mit den Reifen helfen sollten." Schließlich sei der Umgang mit den Pneus schon das ganze Wochenende "ein großes Problem gewesen". Immerhin hier hat Verstappen leise Hoffnung: "Was wir geändert haben fürs Qualifying, war besser. Ich glaube, es wird auch besser sein für morgen. Aber ob es gut genug ist, keine Ahnung."

Marko: "Sind vor Norris, also so gesehen passt alles"

Auch für Red-Bull-Berater Helmut Marko ist der Trip in die Nacht von Las Vegas nach dem Qualifying noch einer ins Blaue, vor allem an der Reifenfront: "Ich weiß nicht, ob die Temperatur - wenn's morgen noch kühler ist, was angeblich der Fall sein sollte - dann wieder das Graining zum Problem macht. Also alles (ist) möglich", erklärt der Österreicher bei Sky.

Mit der Leistung im Zeittraining ist Marko aber erstmal zufrieden: "Vom Speed her hat's halbwegs gepasst, Max hat einen kleinen Fehler gehabt in Kurve neun, sonst wäre ein zweiter, dritter Platz drinnen gewesen. Also das ist eigentlich eh das Maximum, was wir erwarten konnten." Im ORF fügt der Österreicher hinzu: "Generell, nach den Trainings am Freitag und auch noch heute Vormittag, ist das eine gute Performance."

Schließlich liege Verstappen mit dem Resultat aktuell auf Kurs für die WM-Entscheidung: "Das Rennen ist lang, wir sind vor Norris, also so gesehen passt jetzt mal alles", lässt Marko keinen Zweifel daran, auf wem Red Bulls ganzer Fokus liegt: "Ich glaube, die Strategie sollte so ausgerichtet sein, in einer Position ins Ziel zu fahren, dass wir die WM gewinnen."

Sollten die Reifen mitspielen, und sich das Heckflügel-Defizit als nicht zu gravierend im Rennen herausstellen, kann sich der Grazer aber auch noch eine Attacke aufs Podium vorstellen - trotz des Augenmerks auf Norris: "Wenn man Max kennt und er sieht eine Chance, dass er weiter nach vorne kommt, dann sind diese taktischen Überlegungen für ihn nicht mehr ausschlaggebend", schmunzelt der Grazer.

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