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Formel 1

Formel 1 - Unternehmt endlich etwas! So geht der Monaco-GP vor die Hunde - ein Kommentar

  • Aktualisiert: 25.05.2025
  • 20:50 Uhr
  • Andreas Reiners

Der Versuch, dem Monaco-Rennen ähnlich viel Spannung wie Glamour zu verpassen, war ein Rohrkrepierer. Trotzdem muss etwas passieren. Ein Kommentar.

Von Andreas Reiners

Das Fahrerlager war sich einig.

Je nachdem, wen man fragte, variierten die Aussagen lediglich ein wenig in Schärfe, Süffisanz und Diplomatie. Aber unter dem Strich sagten alle das gleiche.

Formel langweilig. So geht es in Monaco nicht weiter.

Max Verstappen fand es "sehr langweilig. Ich bin froh, dass es vorbei ist." Für Alex Albon war es "kein Genuss", und Nico Hülkenberg sprach von einem "miserablen und langweiligen Rennen". So lässt sich das mit unterschiedlichen Namen beliebig fortsetzen.

"Sky"-Experte Ralf Schumacher stellte klar: "Wenn es so weitergeht, bedeutet es irgendwann das Aus für den Grand Prix, weil die Zuschauer das nicht akzeptieren. Es ist eine super Atmosphäre, es ist ein mega Qualifying, aber so ein Rennen darf nicht wieder passieren."

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Monaco und Co.: Kampf um einen Platz im Kalender

Keine Frage: Die Zeiten in der Königsklasse haben sich geändert. Traditionsstrecken kämpfen verzweifelt um einen Platz im Kalender oder finden keinen, weil Veranstalter Milliarden-Beträge für Rennen auf seelenlosen Strecken in der Wüste bezahlen, um klassisches Sportswashing zu betreiben.

Oder weil der Markt in den USA gerade so überragend funktioniert. Oder weil, wie in Deutschland, das Geld fehlt.

Natürlich geht es in der Formel 1 vor allem um Geld, aber auch um Unterhaltung. Und um Tradition, um die eigene Vergangenheit. Um das, was die Königsklasse ausmacht, ihre Herzstücke.

Melbourne. Suzuka. Imola. Silverstone. Spa. Monza. Um ein paar zu nennen. Und eben Monaco.

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Monaco: Entertainment vom Feinsten

Monaco ist Entertainment vom Feinsten. Glanz und Glamour, denn an dem Wochenende herrscht eine irre Promidichte, ein heftiger Hauch von Historie weht durch das Fürstentum und das Fahrerlager. Es gibt nicht wenige, die den Lauf als größten im Kalender bezeichnen würden.

Der Grand Prix ist also ein nicht unerhebliches Stück F1-Geschichte, hat aber das Problem, dass alles an ihm faszinierend und famos ist, mit Ausnahme des Rennens selbst. Denn das Überholen ist schlicht unmöglich.

Und es reicht inzwischen nicht mehr, bei speziellen Bedingungen (Regen!) oder besonderen Vorkommnissen (Crashes!!) das Potenzial zu besitzen, in diesen Momenten ein außergewöhnliches Spektakel zu bieten.

Das Problem ist nicht neu, und hat sich auch durch die "Pflicht-Boxenstopps" an diesem Wochenende kaum verbessert. Es war ein bisschen mehr los, es gab mehr Strategien und Poker, aber das reicht nicht, um auch auf der Strecke dauerhaft speziell zu sein. Verstappen übte stattdessen sogar sehr deutliche Kritik an der neuen Regel, verglich die F1 mit Mario Kart.

Ja, Monaco hat einen Vertrag, der bis 2031 läuft. Wozu also die Eile, könnte man fragen.

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Formel 1: Kein Halt vor der eigenen Geschichte

Doch bereits bei der letzten Vertragsverlängerung, als ein Aus nicht ausgeschlossen war, hat sich gezeigt, dass die F1-Macher selbst vor der eigenen Geschichte nicht Halt machen würden. Schumachers "irgendwann" muss nicht zwingend erst 2032 nach dem Ablauf des aktuellen Vertrags sein.

In einer Rennserie, in der es um so viel Geld und damit verbunden die Gunst der Fans geht, kann man sich einen nahezu sicheren Stimmungstöter auf Dauer offenbar nicht leisten.

Die neue Fan-Generation will unterhalten werden, und zwar durch Spektakel auf der Strecke, also Überholmanöver. Es reicht heutzutage nicht mehr, dass der Kurs den Fahrern immer noch alles abverlangt, dass sie ständig mit den Limits spielen und der kleinste Fehler in einem heftigen Unfall enden kann.

Ändert sich nichts, droht das Ende einer echten Ära. Vielleicht muss man in der Hinsicht auch mal ungewöhnliche Ideen diskutieren.

Denn klar ist: Monaco gehört zwingend in die Formel 1.

Weshalb die Organisatoren des Grand Prix, aber auch die Verantwortlichen der Königsklasse weder die Augen noch die Ohren verschließen dürfen, denn die Kritik an dem Rennen in den engen Straßenschluchten wird nicht nur lauter, sie bleibt ein fester Bestandteil eines Rennwochenendes und könnte so den Nimbus des Unersetzbaren weiter abgraben.

Mit möglicherweise fatalen Folgen. Denn ikonische Veranstaltungen wie in Monaco werden immer weniger. Die austauschbaren dafür immer mehr.

Die Formel 1 würde ein Stück ihrer Seele verlieren. Beliebiger werden. Und damit anders langweiliger. Weshalb dringend etwas unternommen werden muss.

Auch darin ist sich das Fahrerlager einig.

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