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Radsport

Vuelta - Pro-Palästina-Proteste in Madrid: Spanien-Rundfahrt vorzeitig abgebrochen

  • Aktualisiert: 14.09.2025
  • 18:42 Uhr
  • SID

Pro-palästinensische Demonstranten sorgen für den vorzeitigen Abbruch der letzten Vuelta-Etappe.

Pro-palästinensische Demonstranten rissen Absperrungen nieder und besetzten die Straße, gegen die Aktivisten kam die Polizei auch mit dem Einsatz von Tränengas nicht an. Die 80. Spanien-Rundfahrt der Radprofis ist am Sonntagabend aufgrund massiver Proteste in Madrid vorzeitig abgebrochen worden. Das gaben die Organisatoren der Vuelta bekannt.

"Palästina gewinnt die Vuelta", skandierten die Demonstrierenden anschließend, das Feld befand sich zu diesem Zeitpunkt rund 56 Kilometer vor dem Ziel in der spanischen Hauptstadt. Auf TV-Bildern war zu sehen, wie die Fahrer nach der Entscheidung in die Teambusse stiegen und davonfuhren. Einen Etappensieger gab es nicht, auch die Siegerehrung entfiel. Der Gesamtführende Jonas Vingegaard wurde zum Sieger erklärt.

"Es ist schade, dass uns ein solcher Moment für die Ewigkeit genommen wurde", sagte der Däne später, "ich bin wirklich enttäuscht darüber. Ich habe mich darauf gefreut, diesen Gesamtsieg mit meinem Team und den Fans zu feiern. Jeder hat das Recht, zu protestieren, aber nicht auf eine Weise, die unser Rennen beeinflusst oder gefährdet."

Es ist der erste Triumph Vingegaards bei der Vuelta. Der Däne vom Team Visma-Lease a bike hatte noch am Samstag die vorletzte Etappe gewonnen und seinen Vorsprung auf seinen Verfolger Joao Almeida (UAE Emirates-XRG) aus Portugal entscheidend auf 1:16 Minuten ausgebaut. Nach seinen beiden Tour-de-France-Erfolgen (2022 und 2023) ist es der dritte Triumph bei einer der drei großen Landesrundfahrten für Vingegaard.

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Wochenlange Proteste rund um die Vuelta

Die Vuelta war drei Wochen lang von Protesten begleitet worden, einige Etappen wurden verkürzt, ein Abbruch war bis Sonntag aber nicht nötig gewesen. Der Schlussabschnitt war auch von den Organisatoren als besonders gefährdet erachtet worden, die größtenteils flache Etappe von Alapardo nach Madrid wurde daher offenkundig aufgrund von Sicherheitserwägungen von 111,6 auf 103,6 Kilometer verkürzt. 1100 Polizisten waren im Einsatz, um die Strecke zu schützen.

Dennoch verschafften sich Demonstrierende Zugang zur Strecke, einige riefen dabei lautstark zum Boykott Israels auf, zündeten Pyrotechnik mit grünem und rotem Rauch. Nahe des Bahnhofs Atocha setzte die Polizei zunächst Tränengas ein, bevor sie die Demonstranten dann gewähren ließ. Es folgte der Rennabbruch.

Bereits unter der Woche hatten die Organisatoren sich mit Fragen bezüglich eines vorzeitigen Abbruchs beschäftigen müssen. Vuelta-Chef Javier Guillén wies diesen Gedanken zu diesem Zeitpunkt noch zurück, gleichzeitig aber auf die Schwierigkeiten hin. "Wir unternehmen große Anstrengungen, um das Rennen am Laufen zu halten", sagte er, "in einem Sport wie dem Radsport ist es praktisch unmöglich, solche Massen zu stoppen, aber wir werden es versuchen."

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Vuelta: Heikle Situation bereits am Samstag

Am Samstag war es bereits zu heiklen Situationen gekommen, als Dutzende Aktivisten vor dem Schlussanstieg die Straße blockiert hatten. Die Ausreißergruppe fuhr sich fest, die Favoritengruppe um Vingegaard um sitzende Protestler und an diesen zerrenden Sicherheitskräften herum. Schon zuvor hatten Demonstranten das Rennen erheblich gestört.

Beim Mannschafts-Zeitfahren der fünften Etappe war das Team Israel-Premier Tech, gegen das sich die Proteste in erster Linie richteten, auf eine Straßenblockade zugerauscht. Der Spanier Javier Romo musste verletzt aufgeben, nachdem er bei einer Beinahe-Kollision mit einem Demonstranten gestürzt war.

Vingegaard habe sich während der letzten rund drei Wochen weitgehend "sicher gefühlt", hatte der 28-Jährige am Samstag gesagt: "Jeder hat das Recht auf Protest. Aber es ist auch eine Schande - wir sind hier, um Rennen zu fahren." Jubeln über seinen Triumph konnte Vingegaard auch einen Tag später nicht.

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