Deutscher NFL-Spieler Julius Welschof im Interview: So tickt Aaron Rodgers
Aktualisiert: 24.10.2025
17:08 Uhr
Andreas Reiners
Wie tickt Aaron Rodgers? Was fehlt den Pittsburgh Steelers zum Contender? Und wie sieht die Entwicklung bei Julius Welschof aus? Unter anderem darüber haben wir mit dem Deutschen gesprochen.
Russell Wilson. Und Aaron Rodgers. Echte Legenden.
Keine Frage: Julius Welschof hat in seiner kurzen NFL-Karriere bereits große Quarterbacks kennengelernt. Von Rodgers berichtet der Deutsche im ran-Interview nur Positives.
"Er ist total entspannt. Wenn er mich sieht, sagt er immer: 'Hello, my German Friend.' Er nimmt sich Zeit, mit jedem zu sprechen, will jeden kennenlernen. Ein Super-Typ", sagte Welschof und verriet, dass der 41-Jährige aber auch mal laut werden kann, wenn es nicht läuft.
Aktuell läuft es für die Steelers, die vor dem Sunday Night Game gegen die Green Bay Packers bei 4:2 stehen. Und auch für Welschof, der im Practice Squad weiterhin auf seine Chance wartet.
Über seine Situation spricht er im Interview ebenso wie über Seitenhiebe von Superstars wie T.J. Watt, einen neuen Umgangston, Probleme in der Defense und darüber, was den Steelers noch zum Contender fehlt.
ran: Julius Welschof, Sie stehen weiterhin im Practice Squad der Steelers. Enttäuscht, dass es noch nicht für den 53-Mann-Kader gereicht hat oder immer noch zufrieden?
Julius Welschof: Ich bin ehrlich: Ich bin immer noch zufrieden. In einem NFL-Team zu spielen, ist etwas ganz Besonderes – egal, ob man im Practice Squad ist oder im aktiven Kader. Natürlich hat jeder Sportler Ehrgeiz und das Ziel, irgendwann den nächsten Schritt zu machen. Aber enttäuscht bin ich auf keinen Fall. Ich sehe es als Privileg, Teil dieser Organisation zu sein.
ran: Wie knapp war es denn, in den finalen 53-Mann-Kader zu kommen?
Welschof: Ganz genau weiß man das eigentlich nie. Am sogenannten "Cut Day" wird dir gesagt, dass du zunächst entlassen wirst, aber dass das Team dich direkt wieder für das Practice Squad einplanen will. Danach hat man 24 Stunden Zeit, in denen andere Teams einen claimen können – also in ihren aktiven Kader holen. Wenn das nicht passiert, bist du Free Agent und kannst vom eigenen Team oder einem anderen fürs Practice Squad verpflichtet werden. Es ist ein verrückter Tag und Prozess.
Welschof: Ja, auf jeden Fall. Ich bin jemand, der in einem neuen Umfeld erstmal Zeit braucht, um wirklich er selbst zu sein. Aber jetzt, nach einem Jahr, kenne ich viele Leute, habe Vertrauen aufgebaut und bin deutlich entspannter. Ich kann Fragen stellen, ohne groß zu überlegen, ob sie "dumm" klingen. Ich fühle mich inzwischen sicherer, auch selbstbewusster im Umgang mit Coaches und Mitspielern.
ran: Wie sehr nervt diese ständige Ungewissheit, das Wissen, dass sich alles täglich ändern kann?
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NFL - Injury Update der Saison 2025: Lamar Jackson vor Comeback, A.J. Brown weiterhin raus
A.J. Brown (Philadelphia Eagles) Star-Receiver A.J. Brown hat den dritten Trainingstag in Folge nicht mitwirken können und seinen Kollegen nur zugeschaut. Ein Einsatz gegen die New York Giants wird immer unwahrscheinlicher. Die Eagles haben in der Woche darauf zudem eine Bye Week.
Lamar Jackson (Baltimore Ravens) Nach mehreren Wochen Abstinenz stand Star-Quarterback Lamar Jackson auch am Freitag wieder auf dem Trainingsplatz. Mittwoch und Donnerstag war er als limitiert gelistet. Ein Einsatz gegen die Chicago Bears wird immer wahrscheinlicher.
Christian Watson (Green Bay Packers) Im Januar riss sich Christian Watson beim Spiel gegen die Chicago Bears tragisch das Kreuzband. Nun, fast elf Monate später, steht Watson vor einem Comeback. "Ich gehe davon aus, dass ich gegen die Steelers spiele", sagte der Receiver. Lange galt er als Lieblingsziel von Jordan Love, nun kann er sich Woche für Woche in Sachen Snaps steigern.
Jayden Daniels (Washington Commanders) Die Commanders müssen auf Jayden Daniels verzichten. Der 24-Jährige laboriert laut "ESPN" an einer Oberschenkelverletzung und verpasst damit das Monday Night Game von Week 8 gegen die Kansas City Chiefs. Marcus Mariota übernimmt die Starterrolle. Demnach soll Daniels aber nicht länger ausfallen, die Franchise will aber offenbar kein Risiko eingehen.
J.J. McCarthy (Minnesota Vikings) J.J. McCarthy trainierte zwar nach seiner Knöchelverletzung wieder eingeschränkt mit. Dennoch müssen die Minnesota Vikings weiter auf den eigentlichen Starter verzichten. Bereits relativ früh legten sich die Vikings auf diesen Schritt fest, Trainingseinheiten auf dem Platz beginnen erst Mittwochs. Carson Wentz wird daher übernehmen.
Nico Collins (Houston Texans) Die Texans verloren in Woche 7 nicht nur mit 19:27 gegen die Seattle Seahawks, sondern auch Nico Collins. Der Wide Receiver schlug im vierten Viertel nach einem Pass von Quarterback C.J. Stroud beim Fangversuch mit dem Kopf auf dem Boden auf. Laut Head Coach DeMeco Ryans zog sich Collins dabei eine Gehirnerschütterung zu, sein Zustand soll im Laufe der Woche evaluiert werden.
Mike Evans (Tampa Bay Buccaneers) Star-Receiver Mike Evans hat sich gegen die Detroit Lions einen Schlüsselbeinbruch zugezogen und wird damit einen Großteil der Saison verpassen. Das gab Head Coach Todd Bowles nach der Partie bekannt. Damit findet eine sagenhafte Rekordserie ihr Ende. Der 32-Jährige hatte seit seiner Rookie-Saison 2014 in jeder Spielzeit mindestens 1.000 Receiving-Yards aufgelegt. Evans fehlte zuvor bereits seit Week 3 mit einer Oberschenkelverletzung und gab erst in Woche sieben sein Comeback.
Bryce Young (Carolina Panthers) Bryce Young knickte im dritten Viertel des 13:6-Siegs gegen die New York Jets beim einem Sack um und verletzte sich am rechten Sprunggelenk. Die Ausfallzeit bei solchen Verletzungen liegt meist bei zwei bis vier Wochen, doch Carolina hofft, dass der Quarterback nur ein Spiel verpassen wird. Gegen die Buffalo Bills in Week 8 wird Routinier Andy Dalton für die Panthers zum Einsatz kommen.
David Njoku (Cleveland Browns) Tight End David Njoku fehlte den Browns wegen einer Knieverletzung. Wie die Franchise bekanntgab, konnte er deshalb auch zuletzt nicht am Training teilnehmen. Njoku erlitt die Verletzung zuletzt während der Niederlage gegen gegen die Pittsburgh Steelers, musste während der Partie deshalb schon mehrere Male das Spielfeld verlassen. Ob er gegen die Patriots bereitsteht, ist offen.
Brock Purdy (San Francisco 49ers) Week 7 kam zu früh für Brock Purdy. Nachdem der Quarterback unter der Woche wieder limitiert am Training teilgenommen hatte, musste er gegen die Atlanta Falcons wegen seiner Zehenverletzung noch einmal zuschauen. Head Coach Kyle Shanahan sagte über die vergangenen Tage: "Es war definitiv ein Schritt vorwärts, es geht in die richtige Richtung." Die 49ers bauten im Sunday Night Game einmal mehr auf Mac Jones.
Damar Hamlin & T.J. Sanders (Buffalo Bills) Vor Week 6 setzen die Buffalo Bills Damar Hamlin (l.) und T.J. Sanders (r.) auf die Injured Reserve List. Der Safety laboriert an einer Brustverletzung, der Defensive Tackle an Kniebeschwerden. Beide fehlen damit mindestens vier Spiele.
Omarion Hampton (Los Angeles Chargers) Die Los Angeles Chargers müssen mindestens vier Wochen auf Running Back Omarion Hampton verzichten. Der Rookie verletzte sich gegen die Washington Commanders am linken Fuß und wurde auf die Injured-Reserve-Liste gesetzt. Als er das Stadion verließ, hatte er einen Stützschuh an.
Jakob Johnson (Houston Texans) Die Texans haben Fullback Jakob Johnson auf die Injured-Reserve-Liste gesetzt. Der 30-Jährige verletzte sich in Week 3 bei der Niederlage gegen die Jacksonville Jaguars am Oberschenkel. Damit fällt Johnson zumindest die folgenden vier Partien aus und könnte frühestens gegen die Denver Broncos Anfang November auf den Platz zurückkehren.
Welschof: Man versucht, sich daran zu gewöhnen, aber es ist nie einfach. Du siehst ständig Leute gehen. Und oft hat es gar nichts mit Leistung zu tun. Manchmal wird jemand entlassen, weil sich ein anderer verletzt hat und ein Rosterplatz frei werden muss. Das ist hart, weil man sich mit vielen auch persönlich versteht und dann sind sie von heute auf morgen weg. Es bleibt immer ein komisches Gefühl. Ich habe vielleicht das Glück, dass ich als internationaler Spieler eine etwas andere Perspektive habe. Aber trotzdem ist es immer ein Weckruf. Wenn du siehst, wie andere plötzlich ohne Job dastehen, teilweise mit Familie und Kindern, dann wird dir bewusst, wie fragil das Ganze ist. Deshalb bin ich dankbar, jeden Tag trainieren und Teil eines NFL-Teams sein zu dürfen. Das ist alles andere als selbstverständlich.
ran: Ist das die berühmte Schattenseite des NFL-Geschäfts?
Welschof: Das ist die Kehrseite der Medaille. Ich weiß nicht, ob es viele Sportarten gibt, in denen du zwar einen Vertrag hast, der aber nicht automatisch Sicherheit bedeutet. Außer du bist einer der Topstars mit einem Multimillionen-Deal wie T.J. Watt zum Beispiel. Aber die meisten kämpfen wirklich jeden Tag darum, im Team zu bleiben. Viele denken: "NFL-Spieler? Der muss Millionen verdienen." Das stimmt für den Großteil aber nicht, vor allem nicht für Practice-Squad-Spieler. Und die Job-Sicherheit ist quasi nicht vorhanden. Das ist die harte Realität.
Pittsburgh Steelers: Welschof will coachable bleiben
ran: Sie haben zuletzt gesagt, dass Sie im zweiten Jahr bei den Steelers nicht dieselben Fehler machen wollen wie im ersten. Welche waren das konkret?
Welschof: Es waren viele kleine Dinge. Wenn man in einer neuen Defense ist, kann es in hektischen Situationen schnell passieren, dass man mal einen Spielzug verwechselt oder auf der falschen Seite reagiert. Details, die auf dem Niveau sofort bestraft werden. Dazu kommt: Ich schaue mir jeden Tag Tape an, will coachable bleiben und an meinen Schwächen arbeiten. Wenn mir ein Coach etwas mitgibt, dann versuche ich, das sofort umzusetzen, damit der gleiche Fehler im Spiel eben nicht wieder passiert. In der NFL ist der Unterschied zwischen einem guten und einem schlechten Play oft minimal. Du kannst deinen Job machen, aber manchmal willst du noch mehr machen, und das birgt dann ein Risiko.
Welschof: Wenn du zum Beispiel aggressiv auf den Sack gehst, ihn aber verpasst, kann daraus auch mal ein 20-Yard-Run entstehen. Ich versuche deshalb, Vertrauen zu meinen Coaches aufzubauen, mich auf meine Aufgabe zu konzentrieren und sie zu erfüllen. Auch wenn das manchmal bedeutet, dass ein anderer am Ende den Tackle oder Sack bekommt.
ran: Wie zufrieden sind Sie mit Ihrer Entwicklung bislang?
Welschof: Insgesamt bin ich zufrieden. Dieses Jahr war es ein Stück weit auch mental, weil ich nach meiner Knieverletzung wieder lernen musste, dem Knie voll zu vertrauen. Das war ein Einfluss, den ich letztes Jahr nicht hatte. Klar, letztes Jahr hatte ich zwei Sacks mehr, aber so etwas hängt stark von den Spielsituationen ab. Wenn ein Quarterback den Ball sehr schnell loswird oder ein Team viel läuft, bekommst du weniger Gelegenheiten.
ran: Wie fühlt es sich eigentlich an, wenn man einen Sack landet?
NFL 2025 - Quarterback Ranking vor Week 8: Ein Oldie stürmt auf die 1
NFL: Quarterback-Ranking vor Week 8 DieNFL-Saison ist in vollem Gange. Während manche Quarterbacks überzeugen, tun sich andere - teilweise auch erfahrene - Spielmacher schwer. Die 32 Starting Quarterbacks vor dem 8. Spieltag im Power Ranking.
Platz 32: Justin Fields (New York Jets) Teambesitzer Woody Johnson hat Quarterback Justin Fields harsch kritisiert. "Die Offensive funktioniert einfach nicht. Und du kannst den Ball nicht laufen, wenn du ihn nicht werfen kannst“. Er macht Fields für den 0:7-Start in der aktuellen NFL-Saison hauptverantwortlich. Dabei war es unter Backup Tyrod Taylor kaum besser.
Platz 31: Cooper Rush (Baltimore Ravens) Die Ravens hatten eine Bye Week. Davor durfte Rush starten und war dabei in seiner Leistung so überschaubar, dass Tyler Huntley übernahm. Lamar Jackson ist wieder ins Training eingestiegen, aber wohl noch nicht bei hundert Prozent. Beide Backups hatten in seiner Abwesenheit nicht überzeugt.
Platz 30: Tua Tagovailoa (Miami Dolphins) Der Dolphins-QB kam jüngst auf drei INTs, keinen TD und gerade mal 100 Passing Yards. Am Ende musste er auf die Bank. "Solche Ballverluste schaden dem gesamten Team massiv. Mindestens ein oder zwei Turnover von Tua waren komplett vermeidbar. Das weiß er selbst, das war einfach nicht gut genug. Wir werden uns das Tape anschauen – und wenn nötig, unsere Spielweise anpassen. Alles steht zur Diskussion", betonte Head Coach Mike McDaniel: "Wenn jemand das Team dauerhaft negativ beeinflusst, habe ich keine andere Wahl, als über einen anderen Spieler nachzudenken."
Platz 29: Geno Smith (Las Vegas Raiders) Die Chiefs dominierten das Spiel gegen die Raiders. Die Raiders-Offense hatte nur 18 Minuten reine Ballbesitzzeit. Die Chiefs ganze 42 Minuten. Bei 18 Passversuchen warf Smith keine Interception, was wohl auch daran lag, dass seine durchschnittliche Passweite in dieser Woche nur 3,4 Yards betrug – der niedrigste Wert aller NFL-Starter in Woche 7. Die Raiders erzielten dabei keinen einzigen Punkt.
Platz 28: Andy Dalton (Carolina Panthers) Bryce Young verletzte sich und fällt für Woche 8 offenbar aus. Back-Up Dalton muss ran und erneut beweisen, dass er es noch drauf hat. An guten Tagen ein mehr als solider QB.
Platz 27: Cam Ward (Tennessee Titans) Head Coach Brian Callahan ist weg, doch die Offensive ist weiter wacklig. Immerhin erzielte Ward seine neue Karrierebestmarke mit einer Completion Rate von 73,5 Prozent und 255 Passing Yards (der zweithöchste Wert seiner Rookie-Saison bisher). Gegenüber stehen fünf Sacks, eine Interception, ein Fumble – und eine weitere Niederlage.
Platz 26: Carson Wentz (Minnesota Vikings) Er wollte Rache gegen die Eagles. Es blieb beim reinen Willen. Wentz schaffte es innerhalb von vier Spielzügen zwei INTs zu werfen. Einer wurde zum Pick Six. Ihm gelang kein TD-Pass, seinem Gegenüber Hurts hingegen drei. Klare Niederlage.
Platz 25: Dillon Gabriel (Cleveland Browns) Guter Auftritt! Gegen ein schwaches Team aus Delfinen. Gabriel brachte 13 seiner 18 Passversuche für 116 Yards an den Mann. Mehr war nicht nötig.
Platz 24: Spencer Rattler (New Orleans Saints) Rattler warf gegen die Bears gleich drei Interceptions. So viele wie noch nie in seiner Karriere. Er verlor zusätzlich einen Fumble. Laut "PFF" kamen noch zwei weitere potenzielle Ballverluste hinzu, sodass er in Woche 7 mit insgesamt sechs "turnover-worthy plays" den Höchstwert der gesamten Liga erreichte. Gemeinsam mit Platz 23.
Platz 23: C.J. Stroud (Houston Texans) Der geht an Stroud! Er teilte sich in dieser Woche mit Rattler den Ligahöchstwert von sechs potenziell spielentscheidenden Ballverlusten („turnover-worthy plays“). Er entging einem teuren Fumble-Touchdown nur deshalb, weil Seahawks-Linebacker Drake Thomas den Ball kurz vor der Endzone selbst verlor. Außerdem entging er nur knapp einem Safety, nachdem er unter Druck unerklärlicherweise ganze 18 Yards nach hinten lief und schließlich an der eigenen 1-Yard-Linie gesackt wurde. Die Seahawks haben ihn aufgefressen.
Platz 22: Michael Penix Jr. (Atlanta Falcons) Laut "Pro Football Reference" leistete sich Penix am Sonntagabend gegen die 49ers zwölf unpräzise Pässe. Schlechter war er dort in dieser Saison noch nicht. Das führte zu seiner zweitniedrigsten Completion Rate der Saison (55,3 Prozent), dem drittschlechtesten Passer Rating (83,3) – und zur dritten Niederlage der Falcons.
Platz 21: Jacoby Brissett (Arizona Cardinals) In seinen zwei Starts für die Cardinals verzeichnete Jacoby Brissett 599 Passing Yards, vier Touchdowns und keine Interception. Und das gegen zwei der besseren NFL-Teams der Liga. Trotz dieser soliden Leistungen steht er jedoch ohne Sieg da. Obwohl Arizona gegen die Packers am Sonntag erst in den letzten zwei Minuten in Rückstand geriet. Er macht keinen schlechteren Job als Starter Kyler Murray, der noch verletzt ist.
Platz 20: Mac Jones (San Francisco 49ers) Er musste beim 20:10-Sieg über die Falcons nicht viel tun, um das Spiel zu gewinnen. Die Offense der 49ers lief fast vollständig über Running Back Christian McCaffrey, der den Abend mit 201 Scrimmage Yards beendete. Jones machte insgesamt eine solide Figur. Seine Interception resultierte aus einem Flutschfinger von WR Jauan Jennings. Unter ihm stehen die Niners 3-0.
Platz 19: Aaron Rodgers (Pittsburgh Steelers) Er beendete das Spiel mit 249 Passing Yards, vier Touchdowns, zwei Interceptions und einem 70-Yard-Hail-Mary-Versuch, der laut "Next Gen Stats" weiter flog als jeder Pass seit mindestens 2017. Die beiden INTs waren jedoch auch ein Genickbruch im Duell mit Oldie Flacco, welcher den "Unc Bowl" für sich entschied.
Platz 18: Joe Flacco (Cincinnati Bengals) Er hat es noch drauf! Und das gegen eine Steelers-Defense, die zuvor sich nach schwachem Saisonstart stabilisierte. Doch gegen Flacco sahen T.J. Watt, Jalen Ramsey und Co. kein Land. Zu erfahren und ausgebufft präsentierte sich der Routinier. Mit 342 Passing Yards und drei Touchdowns in seinem ersten Start für die Bengals verhalf er Cincinnati nicht nur zum ersten Sieg seit Woche zwei, sondern gab den Fans auch Grund zur Hoffnung, dass es bis zur Rückkehr von Joe Burrow vielleicht doch ganz gut laufen könnte.
Platz 17: Caleb Williams (Chicago Bears) Die Offensive Line der Bears hielt gegen die Saints gut stand. Sie erlaubte nur zehn Drucksituationen, was Williams diese Woche eine ligaweit führende Zeit von 3,53 Sekunden pro Wurf verschaffte. Doch der Bears-QB machte kaum etwas daraus: zwei turnoverwürdige Plays (zwei Fumbles und eine Interception), zwei abgefälschte Pässe. Chicago gewann zwar 26:14, doch das lag vor allem an 222 Yards Raumgewinn am Boden.
Platz 16: Trevor Lawrence (Jacksonville Jaguars) Er brachte weniger als 50 Prozent seiner Pässe an den Mann, und die Jaguars verloren in London deutlich. Was die reine Statistik jedoch nicht zeigt: die Jaguars-Receiver ließen fünf Pässe fallen, sodass die Lawrence-Offense jetzt unglaubliche 21 Drops in sieben Spielen zu verbuchen hat. Seine durchschnittliche Passweite lag bei 12,4 Yards, gleichauf mit Hurts (der höchste Wert aller Starter in dieser Woche). Lawrence leidet aktuell unter seinen Mitspielern. Doch muss am Ende auch Verantwortung übernehmen. Immerhin führt er sie an.
Platz 15: Jayden Daniels (Washington Commanders) Daniels ließ in Woche 7 drei Pässe fallen und führte die Commanders trotz eines vorzeitigen Ausfalls wegen einer Oberschenkelverletzung im Laufspiel mit 35 Yards an. Ob er für Woche 8 fit wird, ist noch unklar.
Platz 14: Jaxson Dart (New York Giants) Ja. Er hat mit seiner Inteception das enge Spiel gegen die Broncos auch weggeworfen und das unfassbare Comeback im letzten Quarter eingeleitet. Aber bis dahin war es von Dart eine hervorragende Leistung gegen die beste Passverteidigung der Liga. Seine 283 Yards und drei Touchdowns stellten neue Karrierebestwerte für den Rookie dar. Einen Fehler muss man einem Rookie zugestehen können, solange er daraus lernt.
Platz 13: Bo Nix (Denver Broncos) Eigentlich schwierig zu bewerten. Doch den historischen Endspurt muss man positiv erwähnen: die Broncos hatten zu Beginn des vierten Viertels null Punkte. Dann warf Nix zwei Touchdowns, lief selbst zwei weitere Touchdowns (das gab es im letzten Quarter noch nie!) und führte Denver zu einem unglaublichen 33:32-Comeback-Sieg gegen die Giants. Als es drauf ankam, war er mehr als da. Und das gegen diese D-Line der "Big Blue".
Platz 12: Jordan Love (Green Bay Packers) Love absolvierte sein zweit schlechtestes Spiel der Saison nach Passer Rating (93,9) und Completion Rate (65,5 %), erzielte mit 179 Passing Yards einen Saison-Tiefstwert und leistete sich zwei turnoverwürdige Plays, laut "PFF". Trotzdem führte er den spielentscheidenden Drive und sicherte den Packers einen Sieg. Der ganz große Patzer blieb gegen die Cardinals-Defense auch aus.
Platz 11: Sam Darnold (Seattle Seahawks) Darnold erreichte eine Completion Rate von 54,8 %, sein bisher niedrigster Wert der Saison. Außerdem warf er seine vierte Interception der Saison. Trotzdem führte er laut "PFF" diese Woche die Liga mit fünf "big-time throws" an und bringt den Ball häufiger an den Mann, als es die Statistik in der Wahrscheinlichkeitsrechnung vermutet. Das zeugt von Qualität.
Platz 10: Daniel Jones (Indianapolis Colts) Jones macht weiterhin genau das, was die Colts von ihm in der Offensive verlangen: den Ball schützen, Sacks vermeiden, nur werfen, wenn nötig. Und ansonsten Running Back Jonathan Taylor arbeiten lassen. Niemand schafft es so wenig gesackt zu werden, im Verhältnis zu den Situationen, in denen ein Sack droht. Jones spielt sicher. Und Indianapolis ist nun nach sieben Wochen das einzige Team der Liga mit sechs Siegen.
Platz 9: Dak Prescott (Dallas Cowboys) Im ersten Spiel seit der Rückkehr von Wide Receiver CeeDee Lamb warf Prescott für 264 Yards und drei Touchdowns. Er führt die NFL in komplettierten Pässen (185) an. Und die Cowboys haben die meisten offensiven Yards (390,6 pro Spiel) der Liga. Prescott trägt das Team trotz schwacher Defense zu tollen Ergebnissen.
Platz 8: Jalen Hurts (Philadelphia Eagles) Endlich zeigte Hurts mal, dass mehr in ihm steckt, als hinter Kühlschränken einen Meter nach vorne zu fallen. Der Eagles-QB hatte gegen die gefürchtete Flores-Defense der Vikings einen perfekten Tag: 82,6 % Completion Rate, 326 Passing Yards und drei Touchdowns.
Platz 7: Jared Goff (Detroit Lions) Goff warf beim Sieg über die Tampa Bay Buccaneers eine Interception und verlor einen Fumble. Bei dritten Versuchen gelangen ihm sechs unvollständige Pässe, wobei zwei davon durch Strafen wegen illegalen Kontakts aufgehoben wurden. Außerdem wurde er bei einem dritten Versuch zweimal gesackt. Die Lions brachten nur drei von 13 Third-Down-Versuchen durch.
Platz 6: Justin Herbert (Los Angeles Chargers) Er kann einem Leid tun. Seine O-Line ist verletzungsbedingt non-existent. Das spürt der Chargers-QB. Zudem fehlt Rookie-RB Omar Hampton durch eine Knöchelverletzung. Herbert brachte dennoch 420 Passing Yards und drei Touchdowns gegen die Colts zustande, bei nur drei Sacks auf 27 Drucksituationen. Allerdings warf er auch zwei weitere Interceptions, und die Chargers verloren damit zum dritten Mal in vier Spielen.
Platz 5: Josh Allen (Buffalo Bills) Nach einem famosen Saisonstart kam zuletzt die Ernüchterung. Allen stürzte vergangene Woche nach zwei Interceptions bei der Niederlage gegen die Falcons in den Power Rankings ab. Er hatte jetzt eine Bye Week.
Platz 4: Baker Mayfield (Tampa Bay Buccaneers) Vergangene Woche als möglicher MVP besungen, jetzt der Reality Check gegen die Lions. Die Bucs haben viele Verletzte, Mike Evans fällt zudem lange aus. Davon abgesehen war Mayfield ungewohnt unpräzise in seinen Würfen. Hoffentlich nur ein Schluckauf in einer sonst starken Saison.
Platz 3: Patrick Mahomes (Kansas City Chiefs) Mahomes brachte am Sonntag gegen die Raiders 74,3 Prozent seiner Pässe an den Mann, warf für 286 Yards und drei Touchdowns. Damit führte er die Chiefs zu ihrem zweiten Sieg in Folge und ihrem vierten in den vergangenen fünf Spielen. WR Rashee Rice ist wieder da und die Offense wirkt unaufhaltsamer denn je. Mahomes scheint wieder alles im Griff zu haben.
Platz 2: Drake Maye (New England Patriots) Der Hype ist real. Maye erzielte in Woche sieben die beste Completion Rate aller Quarterbacks: 21 von 23 Pässen (91,3 %). Ein solch hoher Wert gelang einem gewissen Tom Brady nie. Maye ist erst in seiner zweiten Saison, hat nicht die beste Offense um sich rum, aber spielt auf MVP-Level. Seine Ruhe dabei ist faszinierend. Er darf jetzt weiterhin nicht abheben.
Platz 1: Matthew Stafford (Los Angeles Rams) Alle fünf Touchdowns der Rams in London waren Pässe von Stafford, drei davon fing der erfahrene Davante Adams. Stafford brachte zustande, dass die Abwesenheit von Top-Receiver Puka Nacua nicht auffiel. Dass der 37-jährige Gunslinger fünf TD-Pässe warf, während er nur auf 182 Yards insgesamt kam und keine Turnovers produzierte (und das gegen eine Jaguars-Defense, die ligaweit auf Platz zwei bei Takeaways liegt) bringt ihm die Pole Position der Woche ein.
Welschof: Das kommt darauf an, wie sauber er ist. Wenn es ein klarer Sack ist – also du bist wirklich direkt da – ist das ein großartiges Gefühl. Beim ersten Mal ging alles so schnell, dass ich gar nicht sicher war, ob ich ihn wirklich zu Boden gebracht hatte. Meistens realisiert man das erst, wenn plötzlich alle auf dich zustürmen und jubeln. Bei einem Sack versuche ich immer noch, den Ball rauszuschlagen, weil das bei uns im Training sehr stark betont wird. Der Coach hat’s danach im Team-Meeting nochmal hervorgehoben. Das war natürlich cool.
ran: Was sagen die Coaches zu Ihrer Entwicklung – woran müssen Sie noch arbeiten?
Welschof: Bei mir geht’s oft darum, noch besser zu antizipieren, also das Timing mit dem Snap des Balles zu perfektionieren. Wenn du die Cadence des Quarterbacks irgendwann kennst, kannst du deinen Get-Off besser timen. T.J. Watt sagt immer: "Ein guter Pass-Rush beginnt mit einem guten Get-Off." Und genau das ist ein Punkt, auf den ich mich stark fokussiere.
ran: Ändert sich im zweiten Jahr der Umgangston von Trainern oder Mitspielern?
Welschof: Ja, auf jeden Fall. Es hängt aber auch davon ab, wie man sich entwickelt. Es gibt Spieler, die machen selbst nach Jahren noch dieselben Fehler und dann wird der Ton schon deutlich rauer. In der NFL ist der Konkurrenzdruck enorm hoch, und da reicht es irgendwann nicht mehr, wenn man immer wieder dieselben Dinge falsch macht. Da ist dann Schluss mit "Coaching", dann wird knallhart gecuttet.
ran: Was sind für Sie die größten Unterschiede im Vergleich zur Rookie-Saison?
Welschof: Die Erwartungen steigen. Als Rookie bekommst du vielleicht hier und da noch ein bisschen Welpenschutz, aber im zweiten Jahr gilt das nicht mehr. Du kennst das System, du kennst die Abläufe, also erwartet man, dass du professionell arbeitest und deine Aufgaben verinnerlicht hast. Die margin for error ist also deutlich kleiner. In der NFL sieht man das ständig: Ein Running Back verliert in einem entscheidenden Moment den Ball und in der Woche darauf ist er nicht mehr da.
ran: Sie können von Topstars wie T.J. Watt, Alex Highsmith und Nick Herbig lernen. Wie wertvoll ist das?
Welschof: Vor allem im Camp bekommt man viel mit. T.J. gibt zum Beispiel Tipps beim Alignment – wenn ein O-Liner das Knie weiter eindreht, könnte das ein Pass sein. Solche Details siehst du anfangs gar nicht, aber das sind die Dinge, die er ständig erkennt und nutzt. Das sind Lernmomente, die enorm wertvoll sind. Wie auch die Vorbereitung der erfahrenen Spieler auf die Spiele. Ich glaube, viele unterschätzen, wie viel Theorie in der NFL dazugehört. Du hast oft mehr Meetings als tatsächliches Training am Tag.
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T.J. Watt und Co.: Seitenhiebe der Superstars
ran: Entwickeln sich dabei auch Freundschaften?
Welschof: Ja, auf jeden Fall. Mit der Zeit fühlst du dich wohler, lernst die Jungs besser kennen. Man bringt dann auch mal einen Spruch, einen Witz – das gehört dazu. Mit Payton Wilson verstehe ich mich besonders gut. Wir sind zusammen als Rookies gekommen, da entsteht automatisch eine besondere Verbindung. Aber auch in meiner Positionsgruppe habe ich viele, mit denen ich oft zusammen bin: T.J. Watt, Nick Herbig, Jack Sawyer, Alex Highsmith und Cam Heyward. Wir verbringen viel Zeit zusammen, da entstehen viele kleine Gespräche, Späße.
ran: Das sind am Ende aber auch Konkurrenten. Gibt es da keine Rivalität oder Psychospielchen?
Welschof: Natürlich kämpft jeder um seinen Platz, aber es bleibt professionell und oft sogar humorvoll. Wenn wir zum Beispiel Film schauen und einer von uns "gechipt" wird und auf dem Boden landet, dann wird das sofort kommentiert. Da kommt dann ein Spruch wie: "Hey, ich hab auch einen Clip von dir!". Da gibt es kein böses Blut.
ran: Sie haben bereits zwei Quarterback-Legenden erlebt. Erst Russell Wilson, jetzt Aaron Rodgers. Wie ist es, mit solchen Spielern zu arbeiten, und was macht Rodgers als Anführer aus?
Welschof: Man merkt sofort, dass er extrem viel Erfahrung hat. Rodgers hat eine unglaubliche Präsenz, ist selbstbewusst, direkt und ehrlich. Wenn etwas nicht läuft, spricht er es ohne Umschweife an. Ich finde das sehr gut, weil in der NFL alles schnell geht. Du hast oft nur drei, vier Tage, um dich auf ein Spiel vorzubereiten. Da ist keine Zeit für lange Diskussionen oder falsche Rücksicht. Gerade in der Offense ist das Zusammenspiel zwischen Quarterback, Receivern und Running Backs entscheidend. Ich bin selbst eher ein ruhiger Typ, aber ich mag diese direkte Art. Wenn jemand sagt, was gut war oder was nicht passt, hilft das am meisten. Ego muss da jeder ausschalten können. Am Ende zählt nur eines: zu gewinnen.
ran: Es geht bei Rodgers verbal also auch mal rund?
Welschof: Ab und zu, ja – aber immer mit Grund. Es ist nie respektlos oder überzogen, eher eine klare Ansage im richtigen Moment. Wenn dann am Wochenende ein Touchdown gelingt, weiß man, warum diese Direktheit wichtig war.
ran: Russell Wilson oder Aaron Rodgers – wer ist der Bessere?
Welschof: Schwierige Frage, aber aktuell würde ich sagen: Aaron Rodgers. Russell Wilson war in seiner Prime unglaublich beweglich und hat viel über seine Beine gemacht. Das hat ihn damals ausgezeichnet, aber das verändert sich natürlich mit dem Alter. Rodgers war nie dieser Läufer-Typ, ähnlich wie Tom Brady. Und ich glaube, genau das ist einer der Gründe, warum er so lange auf Topniveau spielt: Er musste sein Spiel nicht groß umstellen. Deshalb würde ich heute sagen: Rodgers ist der bessere Quarterback. Aber beide sind auf ihre Art Ausnahmespieler.
ran: Wie erleben Sie Rodgers persönlich, auch abseits des Spielfelds?
Welschof: Er ist total entspannt. Wenn er mich sieht, sagt er immer: "Hello, my German Friend." Er nimmt sich Zeit, mit jedem zu sprechen, will jeden kennenlernen. Ein Super-Typ.
Aaron Rodgers rückt vor: NFL-Quarterbacks mit den meisten Passing Yards All Time
Top 10: Die meisten Passing Yards der NFL Bedeutender Sprung für Aaron Rodgers. In Woche sieben der NFL-Saison 2025 ist A-Rod in die Top 5 der NFL--Quarterbacks mit den meisten Passing Yards vorgerückt. Dabei hat er ausgerechnet eine Legende seines aktuellen Teams verdrängt. ran zeigt die zehn Spielmacher mit den meisten Passing Yards (Stand: 17. Oktober 2025).
Platz 1: Tom Brady 89.214 Yards Aktiv: 2000 bis 2022 für die New England Patriots und die Tampa Bay Buccaneers
ran: Im Sunday Night Game warten die Green Bay Packers. Was ist drin für die Steelers in dieser Saison?
Welschof: Wir hatten gerade erst ein Meeting dazu. Es gibt eine klare Statistik: Immer wenn ein gegnerischer Running Back über 100 Yards gegen uns gemacht hat, haben wir verloren. Das zeigt, woran wir arbeiten müssen: Unsere Run-Defense muss dominanter werden. Wenn wir den Lauf stoppen, öffnen sich automatisch Chancen im Pass Rush. Wenn wir den gegnerischen Run nicht stoppen können, wird es schwer für uns, zu gewinnen.
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Steelers: Das fehlt noch zum Contender
ran: Ist es das, was den Steelers zu einem Contender noch fehlt?
Welschof: Ich glaube, wir haben definitiv die Spieler und die Coaches dafür. Das Potenzial ist da, keine Frage. Jetzt geht es darum, dass alle Zahnräder ineinandergreifen – Offense, Defense, Special Teams. Manchmal läuft eine Seite überragend, die andere erwischt keinen perfekten Tag. Wenn du aber dauerhaft um den Super Bowl mitspielen willst, muss an einem Spieltag alles passen. Das ist das Ziel: Dominanz in allen drei Phasen. Und natürlich gehört auch Glück dazu, vor allem, was Verletzungen angeht. Bleibst du als Team gesund, hast du eine echte Chance.
ran: Die Playoffs sind aber Pflicht, oder?
Welschof: Ja, absolut. Ich denke, das ist auch der Anspruch in Pittsburgh – von den Fans, von der Organisation und auch von uns selbst. Alles andere wäre eine Enttäuschung.
ran: Da die Defense zuletzt in der Kritik stand: Öffnet das vielleicht auch Chancen für Sie?
Welschof: Ich sehe das realistisch. In der NFL spielen die Jungs, in die am meisten investiert wurde. Es wird alles dafür getan, dass die Topverdiener performen. Da sagt keiner: "Lasst mal den Practice-Squad-Spieler ausprobieren." Natürlich hoffe ich, irgendwann meine Chance zu bekommen, aber ich denke da nie egoistisch. Mir ist wichtiger, dass das Team erfolgreich ist. Wenn sich eine Gelegenheit ergibt – sei es durch Rotation, Verletzungen oder andere Umstände – dann bin ich bereit.
ran: Sie sind jetzt 28. Wie planen Sie in Ihrer Situation die mittelfristige sportliche Zukunft – oder lassen Sie das auf sich zukommen?
Welschof: Eher auf mich zukommen. In der NFL bringt zu viel Planerei wenig, weil am Ende doch alles anders kommt. Anders als in der Bundesliga bedeutet ein Dreijahresvertrag hier nicht automatisch drei Jahre Sicherheit. Ich habe damit kein Problem, ich habe aber auch keine andere Wahl. Wenn ich jetzt anfangen würde, mir den Kopf zu zerbrechen („Wo bin ich nächstes Jahr? Wo wohne ich?“), macht mich das nur verrückt. Also: Schritt für Schritt und Lösungen finden, wenn Entscheidungen anstehen.
Welschof und das private Glück: Hochzeit 2027
ran: Haben Sie trotzdem eine Idee für die Zeit nach dem Football, unabhängig davon, wie lange die Karriere noch läuft?
Welschof: Die NFL bietet in der Offseason Networking-Events, an denen ich teilnehme, um Kontakte aufzubauen. Parallel mache ich meinen Master im Bereich Business, einen Teil habe ich in der letzten Offseason geschafft, in der nächsten will ich ihn abschließen. Wenn die Saison irgendwann vorbei ist, kann ich aktiver ins Networking gehen. Dazu kommen Visa-Themen: Der Wechsel zu einer Greencard kann bedeuten, dass man erst mal ein halbes Jahr nicht arbeiten darf. Deshalb gehe ich das Step by Step an.
ran: Apropos Planung: Steht der Termin für Ihre Hochzeit schon fest?
Welschof: Ja, im Juni 2027. Für Footballer gibt es nur bestimmte Monate, in denen sie wirklich frei haben. Deshalb haben wir den Juni gewählt, direkt nach den OTAs. Viele Freunde von mir sind auch in der NFL, da passt das zeitlich am besten.