Diva-Ruf und ganz viel Kritik: Caleb Williams muss schnell seine NFL-Reife beweisen - ein Kommentar
Veröffentlicht: 28.12.2024
13:49 Uhr
Andreas Reiners
Caleb Williams erlebt bei den Chicago Bears eine schwierige Saison, sowohl sportlich als auch persönlich. Er muss schleunigst zeigen, dass er reif für die NFL ist. Ein Kommentar.
Er lehnt sich nach hinten, sackt in sich zusammen, legt sich zur Seite und leidet sichtlich. Es wirkt, als winde er sich unter Schmerzen. Ein bisschen Drama für die TV-Kameras nach einem harten Hit?
Eher das Verhalten einer kleinen Diva und nicht das eines Franchise-Quarterbacks, monieren die Kritiker.
Ja, Williams ist Rookie der Chicago Bears, und denen sollte man Fehler und Schwächen zugestehen. Für Williams kommen hier aber gleich mehrere Probleme zusammen.
Zum einen, dass man in der NFL schnell einen Ruf weg hat. Als Quarterback als Diva zu gelten, ist nicht per se schlecht, verbunden aber mit fehlenden Ergebnissen ist klar, dass ein strauchelndes Team einen Anführer braucht, der vorangeht. Wenn schon nicht spielerisch, dann wenigstens kämpferisch.
Mindestens aber mimisch. Ist die Körpersprache problematisch, bekommt man als Signal Caller schnell ein Problem. Denn dann wird schnell der ganze Charakter infrage gestellt. Und die Diva-Rufe erschallten ja bereits rund um den Draft sehr gut hörbar.
Unter dem Strich wird man noch ein bisschen schneller abgestempelt, wenn man den Ruf bedient. Und gerne auch schneller abgeschrieben.
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Caleb Williams: Ein enges Zeitfenster
Fehlender Erfolg und eine unpassende Körpersprache potenzieren sich bei Williams und zementieren eine Kritik, die in Chicago schon länger schwelte. Und in dem Milliarden-Geschäft NFL ist die Zeit, die man einem Neuling zugesteht, zwar vorhanden, aber begrenzt. Beziehungsweise immer begrenzter, denn der allgemeine Geduldsfaden wird seit Jahren dünner.
Als Nummer-1-Pick ist das Zeitfenster sowieso noch etwas enger gefasst.
Und bei einem Team wie den Chicago Bears, wo Quarterback-Probleme seit Jahren implementiert sind und der Erfolg immer übersichtlicher wird, sollte ein Talent wie Williams noch schneller liefern. Auch wenn an der einen oder anderen Stelle Ruhe und Gelassenheit logischer und hilfreicher wären.
NFL-Kuriositäten: Nur 57 Snaps! Broncos draften unerfahrensten College-Spieler Caleb Lohner
Nur 57 Snaps! Broncos draften unerfahrensten College-Spieler In jedem NFL Draft gibt es den Spieler, der am unerfahrensten ist. 2025 ist das Caleb Lohner, seines Zeichens Tight End aus Utah, der in der siebten Runde von den Denver Broncos ausgewählt wurde. Auf die Frage, wie erfahren der Siebtrundenpick ist, sagte Broncos-GM George Paton: "57 Snaps".
Nur 57 Snaps! Broncos draften unerfahrensten College-Spieler Zum Vergleich: Nummer-2-Pick Travis Hunter absolvierte alleine in einem College-Spiel 149 Snaps. Den Großteil seiner Zeit am College spielte Lohner Basketball, erst vergangene Saison stieß er zum Footballteam. Dennoch gefiel den Verantwortlichen in Denver, was Lohner ihnen zeigte.
Nur 57 Snaps! Broncos draften unerfahrensten College-Spieler "Man kann die Basketball-Fähigkeiten sehen - das ist einfach - auf einem hohen Niveau. Man konnte nur eine kleine Menge an Spielzeit sehen, aber dennoch genug. Was mir noch geholfen hat, war, ihn beim Big 12 Pro Day zu sehen. Man hat seine Bewegungsfähigkeit gesehen. Da gibt es eine Menge, womit man arbeiten kann", erklärte Head Coach Sean Payton.
Philadelphia Eagles verkaufen Schnee aus Playoff-Sieg Mit 28:22 setzten sich die Philadelphia Eagles gegen die Los Angeles Rams in der Divisional Round durch. Im Schneegestöber überragte Saquon Barkley. Damit die Partie nicht schnell Schnee von gestern wird, haben sich die Eagles eine besondere Aktion überlegt. Fans können im Online-Shop eine Dose mit Schnee aus der Endzone kaufen, der direkt nach Abpfiff gesammelt wurde.
Philadelphia Eagles verkaufen Schnee aus Playoff-Sieg Eine Dose kostet 50 Dollar, die Vorräte sind bereits ausverkauft. Die Eagles schreiben dazu: "Durch die Konservierung und Authentifizierung des Schnees, der dieses monumentale Spiel umgab, wird den Fans eine einmalige Gelegenheit geboten, sich mit dem Playoff-Erlebnis zu verbinden wie nie zuvor."
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"Danke für Barkley": Eagles-Fan mit bitterbösem Banner für die Giants Ein "Dankeschön an New York für die Nummer 26", für Saquon Barkley also. Es ist bereits das dritte Banner für die Franchise, die ersten beiden gab es von Giants-Fans, die Besitzer John Mara kritisch aufs Korn nahmen. Bitter: Running Back Barkley war in der Offseason als Free Agent zu den Eagles gewechselt. Der Ex-Giant hat sich als absoluter Volltreffer entpuppt: Ihm fehlen 268 Yards zu Eric Dicksons Saisonrekord von 2.105 Yards.
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Hurts kassiert Strafe wegen falscher Schuhfarbe ... dass Hurts eine Farbe trug, die nicht den "verfassungsrechtlichen Teamfarben" entsprach. In diesem Fall das grelle Grün am linken Fuß. Ironischerweise feierte die NFL mit einem X-Post die Schuhe des Philly-Stars erst ab: "Die Rückkehr von Jalen-Zwei-Schuh". Mittlerweile wurde der Post aber wieder gelöscht.
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Jalen Hurts darf vertraglich nicht golfen ...Doch wie Hurts gegenüber "CBS"-Reporter John Clark bekanntgab, ist in seinem Eagles-Kontrakt vertraglich festgelegt, dass er nicht golfen darf. So wohnte er der Gruppe um Barkley, Obama und Lurie zwar bei, fasste jedoch keinen Schläger an. Zusammenhängen wird die Klausel wohl damit, dass sich Hurts beim Schlagen an den Händen verletzen könnte.
Simmons fängt sechste Interception von Mahomes Wenige Spieler in der NFL haben zwei Interceptions von Patrick Mahomes gefangen. Und dann gibt es noch Justin Simmons, der im Sunday Night Game für die Atlanta Falcons seinen sechsten Pick vom Star-Quarterback der Kansas City Chiefs gefangen hat. Der einstige All-Pro-Safety scheint Mahomes' Kryptonit zu sein...
Simmons fängt sechste Interception von Mahomes Simmons' sechs Mahomes-Interceptions im Überblick: 22. September 2024: Falcons 17, Chiefs 22 29. Oktober 2023: Chiefs 19, Broncos 8 12. Oktober 2023: Broncos 24, Chiefs 9 1. Januar 2023: Chiefs 27, Broncos 24 15. Dezember 2019: Chiefs 23, Broncos 3 28. Oktober 2018: Chiefs 30, Broncos 23
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Caleb Williams: Kritik verselbständigt sich
Stattdessen nimmt in vielen Fällen die Kritik weiter Fahrt auf und verselbständigt sich, selbst wenn sie nicht komplett korrekt und streckenweise gar ungerecht ist. Wie bei Williams.
Denn er spielt eine wechselhafte, aber keine komplett miserable Saison. Die Zahlen wie 3.393 Passing und 479 Rushing Yards, 19 Touchdowns bei sechs Interceptions können sich sehen lassen, er deutete seine Klasse mehr als einmal an.
Doch sein Rating liegt bei 87,4, dazu wurde er 67 Mal gesackt - mit Abstand "Bestwert" in der NFL.
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Caleb Williams: Nicht alles ist der Rookie schuld
Was zu einem nicht unerheblichen Teil auch an der Offensive Line liegt, am Zustand des Teams generell. Auch eine Trainerentlassung in der laufenden Saison ist für einen Rookie ein desaströses Timing. Womit klar ist, dass es ohne die Unterstützung der Franchise nicht gehen kann und die Trainerverpflichtung wegweisend für Williams wird.
Doch Fakt ist auch, dass sich Draft-Kollegen wie Jayden Daniels, Drake Maye oder Bo Nix weiterentwickelt haben und im Fall von Daniels und Nix ihrem Team Spiele gewinnen, den Unterschied machen können.
Und Fakt ist erst recht, dass in der heutigen Zeit viele Faktoren bei einer Bewertung nicht mehr zum Tragen kommen, sondern am Ende die Ergebnisse zählen. Und dabei eben auch die Außenwirkung.
Williams ist so gesehen angezählt. Er muss schnellstens beweisen, dass er die Reife für die NFL hat. Und das nicht nur sportlich.