NFL Meinung
Draft Lottery: Zum Glück verwendet die NFL nicht das Format der NBA – ein Kommentar
- Veröffentlicht: 14.05.2025
- 08:15 Uhr
- Jan Horstkötter
In der NBA wird der Nummer-eins-Pick im Draft durch eine "Lottery" ausgelost. Es ist ein Prozess, der so in der NFL nicht funktionieren würde – ein Kommentar.
Von Jan Horstkötter
Zugegeben: Die Draft Lottery in der NBA hat einen gewissen Charme.
Ein zusätzliches, mit Spannung erwartetes Event im Jahr. Welche der 14 Franchises, die sich nicht für die Playoffs qualifiziert haben, bekommt den Nummer-eins-Pick?
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Zwischen einer 14-prozentigen Chance (der drei schlechtesten Teams) und einer 0,7-prozentigen Chance der Atlanta Falcons, der "besten" verbliebenen Franchise in diesem Jahr, war alles dabei.
Am Ende gewannen die Dallas Mavericks, die lediglich eine Chance von 1,8 Prozent hatten. Sie werden im kommenden Draft wohl Superstar Cooper Flagg auswählen dürfen, den besten Spieler am College. Welch glückliche Fügung.
Für die NFL wenig sinnvoll
Eine schöne Sache! Für die NBA zumindest.
In der NFL würde das allerdings nicht funktionieren!
In der NBA kann jeder Spieler auf jeder Position den Unterschied machen und ein Team weit voranbringen. In der NFL bringt einen ein Weltklasse Left Guard, ein überragender Safety oder der beste Nose Tackle jemals noch lange nicht in den Super Bowl.
In einem Sport, dessen Teams aus einem 53-Mann-Kader bestehen, reicht oft ein Spieler für den großen Turnaround nicht aus – zumindest, wenn es kein Quarterback ist. Die Franchises sind zu sehr von dieser einen Position abhängig.
Das Wichtigste in Kürze
Teams, die seit Jahren im Niemandsland rumdümpeln und denen durch die Lottery Jahr für Jahr der Nummer-eins-Pick und damit die große Chance auf den zukünftigen Franchise Quartback verwehrt wird, bräuchten ewig, um wieder konkurrenzfähig zu werden.
Und selbst ein Quarterback an Position eins garantiert keinen langfristigen Erfolg - auch wenn es natürlich die Chancen erhöht.
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Gute Teams könnten noch besser werden
Ein guter Nummer-eins-Quarterback-Pick kann diese Endlosspirale beenden, wie zuletzt bei den Cincinnati Bengals der Fall, die mit Joe Burrow ihren Franchise-QB 2020 an Position eins auswählten.
Im Falle einer Draft Lottery kämen auch Franchises, die nur denkbar knapp an den Playoffs gescheitert sind (sei es wegen Verletzungen oder anderer unglücklicher Umstände) zur Chance, im kommenden Jahr mit einem frühen Pick nochmal besser zu werden. Während die wirklich schlechten Teams keine absoluten Draft-Superstars auswählen können.
Es ist gut, dass sich die NFL bislang nicht für dieses Modell entschieden hat. Denn die Kluft zwischen schwach und stark würde noch weiter aufklaffen. Dass es je dazu kommt, ist ohnehin mehr als unwahrscheinlich.
Auch wenn man neidlos zugeben muss: Die Draft Lottery in der NBA hat einfach einen gewissen Charme.