American Football
NFL: Buffalo Bills gehen All-In für Quarterback Josh Allen - reicht es endlich zum ersehnten Titel?
- Aktualisiert: 15.08.2025
- 15:03 Uhr
- Daniel Kugler
Die Buffalo Bills haben eine Bilderbuch-Offseason hingelegt, um Star-Quarterback Josh Allen auf Jahre einen potenten Roster im Titelrennen zur Seite zu stellen. Nun muss das Team aber auch sein Championship-Kaliber unter Beweis stellen.
Bei den Buffalo Bills schließt sich der Kreis.
Nach seinem Hold-In im Training Camp hat die Franchise auch mit Running Back James Cook sich auf einem Langzeitvertrag über 4 Jahre und 48 Millionen Dollar geschlossen.
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Der Cook-Deal ist die Kirsche auf der Torte in einer richtungsweisenden Offseason, in der zahlreiche zentrale Planstellen im Roster geschlossen werden konnten.
Die Bills gehen nun mit einem für die nächsten Jahre hochkarätig besetzten Kader in der heißen Phase der Vorbereitung auf die Saison 2025, in der erneut alles unter dem großen Ziel Super Bowl eine Enttäuschung wäre.
Das Wichtigste in Kürze
Buffalo Bills: General Manager Brandon Beane erwartet nächsten Schritt
Cook ist nicht der einzige Spieler aus dem NFL Draft-Jahrgang 2022, der in dieser Offseason eine Vertragsverlängerung unterschrieben hat.
Wide Receiver Khalil Shakir (4 Jahre, 53 Millionen Dollar), Linebacker Terrel Bernard (4 Jahre, 50 Millionen Dollar) und Cornerback Christian Benford (4 Jahre, 76 Millionen Dollar) haben ebenfalls langfristige Vertragsverlängerungen unterschrieben, sodass Cook nun der vierte Spieler aus diesem Jahrgang ist, der einen neuen Vertrag unterschrieben hat.
"Ihr kennt unser Motto hier. Wir wollen Spieler draften, entwickeln und wieder unter Vertrag nehmen", erklärte General Manager Brandon Beane.
Gedraftete Spieler genießen bei den Bills vollstes Vertrauen, der GM sieht die selbst geformten Starspieler aber längst nicht am Ende ihrer Entwicklung: "Ich glaube nicht, dass einer dieser Spieler, mit denen wir verlängert haben, sein Potenzial bereits ausgeschöpft hat. Ich glaube nicht, dass sie sich auf dem absteigenden Ast ihrer Karriere befinden. Wir erwarten, dass diese Spieler sich in ihren jeweiligen Positionen weiter verbessern."
Neben den genannten Spielern konnte Kaderplaner Beane zuvor auch Star-Quarterback Josh Allen (6 Jahre, 330 Millionen Dollar) und Defensive End Gregory Rousseau (4 Jahre, 80 Millionen Dollar) zwei weitere Eckpfeiler an beiden Enden des Spielfeldes langfristig an die Franchise binden.
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Buffalo Bills: Die verzweifelte Jagd nach dem Super Bowl
Vor dem Verhandlungsgeschick und der Weitsicht von Mastermind Beane im Free Agency und Draft kann man nur den Hut ziehen.
Schlussendlich wird aber nur die Zeit zeigen können, wie gut das Team wirklich ist. Denn die Wahrheit sprechen schlussendlich bekanntlich nur Titel.
Zoltan Buday von "Pro Football Focus" analysierte vor dem Draft 2025, wo die Bills im Super-Bowl-Rennen stehen: "Obwohl es zu Beginn der Saison 2024 Unsicherheiten gab, scheint Buffalos Offensive für die nächsten Jahre gut aufgestellt zu sein, sodass die Franchise auch in absehbarer Zukunft Chancen auf den Titel hat."
Gleichzeitig legte Buday den Finger aber in die Wunde und betonte, welche Baustellen die Franchise über die Talenteziehung addressieren muss. "Die Super-Bowl-Chancen der Bills würden sich verbessern, wenn sie ihre Defense verbessern könnten."
Buffalo Bills: Voller Fokus im Draft auf Defense
Und der Analyst sollte Recht behalten mit seiner Einschätzung. GM Beane und Co. setzten im Draft den Fokus voll auf die Defense.
In den Runden eins bis vier wurden ausschließlich die Pass- und Laufverteidigung verstärkt. Allen voran kamen mit Erstrunden-Pick Cornerback Maxwell Hairston und Defensive Tackle T.J. Sanders in Runde zwei hochtalentierte Spieler, mit denen die größten Needs früh bereits addressiert wurden.
Insgesamt wurden sechs von neun Picks in die Verteidigung investiert, lediglich mit den späten Auswahlrechten wurde die potente Offensive adressiert und punktuell weitere Unterstützung für Playmaker Allen verpflichtet.
Auch, wenn kaum ein Satz im Sport so ausgelutscht ist wie: Die Offensive gewinnt Spiele, aber die Defensive gewinnt Meisterschaften. Zumindest eine Unze Wahrheit ist dran.
Und ebenjenen geflügelten Satz scheinen die Bills nach den Playoff-Enttäuschungen der vergangenen Jahre sich mittlerweile beherzt verinnerlicht zu haben.
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Buffalo Bills: Hat Josh Allen das Zeug für den Quarterback-Olymp?
In den Do-or-Die-Spielen der Postseason muss neben einer starken Defense dann aber doch häufig auch der Chef auf dem Platz übernehmen und die Offense zu den ganz hohen Weihen führen.
Mit 29 Jahren hat der Star-Quarterback der Bills noch zahlreiche Spielzeiten in seiner absoluten Prime vor sich. Aber irgendwann muss der ganz große Wurf in der Allen-Ära eben kommen.
Auf bärenstarke Regular Seasons folgten alljährlich bekanntlich die Enttäuschungen als Contender in den ganz großen Spielen der Playoffs, wenn der Super Bowl bereits in Sichtweite war. Dies soll sich in den kommenden Spielzeiten endlich ändern.
Am Ende des Tages zählen in den kommenden Saisons für eine abschließende Bewertung nur Ringe. Und das berühmtberüchtigte Titelfenster dafür ist durch die Bilderbuch-Offseason auch auf einige Jahre geöffnet.
Die Zeit, um zu zeigen, ob das Team Championship-Kaliber hat, ist jetzt. Und der Druck größer den je.
Sonst muss man sich in einigen Jahren - im ausgebliebenen Erfolgsfall wie bisher - dann doch schunungslos den Spiegel vorhalten und eingestehen: Josh Allen ist zwar ein Elite-Quarterback, der auf Jahre am MVP-Titel kratzen kann.
Aber eben kein Titelbringer wie seine Konkurrenz im QB-Olymp um Legende Tom Brady und seinen etatmäßigen Nachfolger Patrick Mahomes.