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NFL: Diese Baltimore Ravens gewinnen mit Sicherheit keinen Titel - ein Kommentar
- Veröffentlicht: 06.10.2025
- 14:54 Uhr
- Tobias Wiltschek
Spätestens seit der Demütigung gegen die Houston Texans ist klar, dass die Zeit für einen Titelgewinn der Baltimore Ravens abgelaufen ist. Ein Kommentar.
Wenn es überhaupt noch eines Beweises bedurft hätte, dann war es die haushohe Niederlage gegen die Houston Texans.
Nach der 10:44-Demütigung im heimischen Stadion gegen ein bestenfalls mittelmäßiges Team der NFL müsste auch dem letzten Optimisten unter den Fans der Baltimore Ravens klar geworden sein, dass es in absehbarer Zeit nichts wird mit Super-Bowl-Titel Nummer 3.
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Dafür spricht auch, aber längst nicht nur die bisherige Saisonbilanz. Nach fünf Spielen stehen die Ravens bei einer unterirdischen Bilanz von 1-4. Bislang ist es seit dem Zusammenschluss von AFL und NFL 1970 keinem Team gelungen, nach einem derart katastrophalen Saisonstart den Super Bowl zu erreichen, geschweige denn den Titel zu gewinnen.
Aber auch abseits der nackten Zahlen gibt es Gründe, die dafür sprechen, dass die Ravens nach dieser Saison wohl eher den Rebuild anpacken sollten, als immer noch dem Traum vom Titel hinterherzulaufen.
Jackson scheitert immer wieder aufs Neue am Super-Bowl-Einzug
Da ist vor allem der große Hoffnungsträger Lamar Jackson, der 2018 von den Ravens gedraftet wurde und seitdem jedes Jahr aufs Neue daran scheitert, das Team in den Super Bowl zu führen.
Dass er es in den kommenden Jahren irgendwann einmal schaffen wird, ist nicht zu erwarten. Schließlich nagt auch am 28-Jährigen so langsam der Zahn der Zeit.
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Dabei kommt in seinem Fall erschwerend hinzu, dass sein Spiel auf noch mehr Kraft und Robustheit beruht als bei anderen Spielern auf seiner Position. Dass er passen, aber auch selbst laufen kann, macht ihn zwar zu einem der vielseitigsten Quarterbacks der Liga.
Sein Spiel ist daher aber auch sehr kraftraubend. Dazu kommt, dass er schon mehrmals für längere Zeit verletzt ausgefallen ist. Derzeit laboriert er an einer Oberschenkelverletzung, wegen der er das Spiel gegen die Texans verpasste.
Das Wichtigste in Kürze
Er war - das gehört zur Wahrheit dazu - längst nicht der einzige Leistungsträger, der gegen Houston fehlte. Mit Ronnie Stanley, Kyle Hamilton, Marlon Humphrey, Nnamdi Madubuike und Roquan Smith mussten die Ravens fünf weitere Ausfälle verkraften.
Dieses Verletzungspech ist aber nicht dafür verantwortlich, dass die Ravens in der bisherigen Saison das zweitschlechteste Defense-Team der gesamten Liga sind und den Gegnern im Schnitt mehr als 400 Yards Raumgewinn gestatten.
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Ravens lassen mit Abstand am meisten Punkte zu
Was die gegnerische Punktausbeute betrifft, zieren sie mit einem Schnitt von 35,4 sogar das Tabellenende – mit Abstand!
Dass diese Defense keine Championship gewinnt, dürfte mittlerweile jedem klar sein.
Wobei auch die Offense meilenweit davon entfernt ist, meisterwürdig zu sein. Stellvertretend dafür seht die Entwicklung von Derrick Henry.
Der Running Back erlief in der vergangenen Saison 16 Touchdowns und führte damit das Ranking an. Dazu kam er insgesamt auf knapp 2000 Rushing Yards.
Henry taucht nach dem Auftaktspiel komplett ab
Verglichen mit diesen Zahlen ist er in dieser Spielzeit bislang so gut wie unsichtbar. Nach seinen beiden Touchdowns bei der unglücklichen Auftaktniederlage gegen die Buffalo Bills (40:41) ist er förmlich untergangen. Gerade einmal 148 Yards hat er in den vier Spielen seitdem erlaufen: eine erbärmliche Zahl für einen Spieler seiner Klasse.
Dass sich Henry und die Ravens kurzfristig aus dieser Krise spielen können, ist nicht zu erwarten. Am kommenden Spieltag kommt mit den Los Angeles Rams ein Team ins M&T Bank Stadium, das noch über deutlich mehr offensive Power verfügt als die Texans.
Die Rams gehören übrigens auch zu den wenigen Teams der vergangenen Jahre, die ihr kurzes Titelfenster mit ihrem Super-Bowl-Triumph im Februar 2022 genutzt haben.
Eben jenes Fenster, das für die Ravens auf absehbare Zeit verschlossen bleiben wird.