NFL - Kansas City Chiefs vs. Baltimore Ravens: Vom Spitzenspiel zum Krisengipfel - und zurück?
Veröffentlicht: 28.09.2025
09:57 Uhr
Chris Lugert
Die Kansas City Chiefs und die Baltimore Ravens erlebten bislang einen eher enttäuschenden Saisonstart. Am Sonntag kommt es zum Krisengipfel. Wo liegen die Probleme? Und wer kriegt die Kurve?
Prognosen und Erwartungen sind gerade in der NFL durchaus eine diffizile Angelegenheit. Bevor der erste Snap einer Saison gespielt wird, gibt es meist klare Vorstellungen davon, welche Teams gut sind und welche eher nicht.
Doch die Realität hält sich manchmal nicht an Expertisen oder Theorien, sie schreibt gerne ihre ganz eigene Geschichte. Bei den Baltimore Ravens und den Kansas City Chiefs ist das derzeit wunderbar zu sehen.
Viermal in Folge standen die Chiefs im Super Bowl, die Ravens haben in Lamar Jackson und Derrick Henry zwei der besten Offensivspieler in ihren Reihen. Und beide Teams sind defensiv auf dem Papier auch mindestens okay.
Die Theorie vor der Saison besagte: Beide Teams spielen auch in dieser Saison um den Titel mit. Die Realität aber sieht nach drei Wochen anders aus. Sowohl die Chiefs als auch die Ravens stehen bei einer Bilanz von 1-2, was so kaum jemand erwartet haben dürfte.
Anzeige
Anzeige
Chiefs und Ravens unter den Erwartungen
Am Sonntagabend (22:25 Uhr MESZ im Liveticker) treffen die beiden AFC-Giganten aufeinander. Doch statt des erwarteten Spitzenspiels, das sich die Spielplan-Gestalter der NFL für diesen Zeitpunkt wohl ausgemalt hatten, bekommen die Zuschauer einen Krisengipfel geboten.
Während der Sieger erst einmal durchatmen darf, dürften die Sorgenfalten beim Verlierer indes größer werden. Grundsatzfragen warten auf ihre Beantwortung. Doch warum schwächeln die beiden Teams überhaupt?
Anzeige
Anzeige
NFL-Gerüchte: Russell Wilson vor Trade? Wechsel zu Cincinnati Bengals wohl am wahrscheinlichsten
Russell Wilson (New York Giants) Nach Woche drei haben die Giants Quarterback dem Routinier die Starter-Rolle entzogen und werden fortan auf Rookie Jaxson Dart setzen. Da mit Jameis Winston ein weiterer Routinier im Kader steht, stellt sich die Frage, wie es mit Wilson weitergeht. Der Vertrag des 36-Jährigen läuft nach der Saison aus, laut NFL-Insider Ian Rapoport wäre ein Trade vor der Deadline durchaus realistisch. Ein Team wird besonders mit Wilson in Verbindung gebracht ...
Russell Wilson (New York Giants) ... Und zwar die Cincinnati Bengals, bei denen Star-QB Joe Burrow nach einer Turf-Toe-OP rund drei Monate ausfällt. Der Bericht nennt Wilson daher im Playoff-Rennen als beste Option für die Franchise. Finanziell wäre der Deal auch sehr interessant. Wilson verdient 2025 voll garantierte 10,5 Millionen Dollar, acht davon wurden aber bereits als Signing Bonus ausgezahlt. Somit würde ein Team, das den ehemaligen Seahawks-Star verpflichtet, nur einen Teil seines Grundgehalts von zwei Millionen Dollar übernehmen müssen.
Shilo Sanders (Free Agent) Cornerback Shilo Sanders hat eine weitere Chance bekommen, ein NFL-Team von seinen Fähigkeiten zu überzeugen. Wie "Pro Football Talk" berichtet, haben die San Francisco 49ers den 25-Jährigen zu einem Probetraining eingeladen. Der Bruder von Browns-Quarterback Shedeur Sanders wurde in diesem Jahr zunächst nicht gedraftet und im August von den Tampa Bay Buccaneers im Rahmen der Roster Cuts entlassen. Demnach gibt es derzeit aber keine Anzeichen dafür, dass die 49ers ihn unter Vertrag nehmen würden.
Jakobi Meyers (Las Vegas Raiders) Jakobi Meyers geht in sein letztes Vertragsjahr und wird knapp elf Millionen US-Dollar verdienen. Für ein Wide Receiver, der vergangene Saison 87 Pässe für 1027 Yards fing, ist dies verhältnismäßig wenig. Da die Vertragsgespräche mit den Raiders stocken, soll er laut übereinstimmenden Medienberichten (u.a. von NFL.com) einen Trade fordern.
Kyle Dugger (New England Patriots) Safety Kyle Dugger könnte sich bald von den Patriots verabschieden. Wie NFL-Experte Jordan Schultz berichtet, gilt er in New England zwar noch immer als guter Spieler. Dennoch sei er im Sommer etwas aufs Abstellgleis geraten. Es gebe zwar Teams, zu denen der 29-Jährige gut passen könnte. Dennoch würde ein Trade für die Patriots wohl recht kostspielig werden.
Odell Beckham Jr. (Free Agent) Wer dachte, die NFL-Karriere von Wide Receiver Odell Beckham Jr. sei zu Ende, der hat sich getäuscht. Wie Insider Tom Pelissero berichtet, hat "OBJ" das Interesse von mehreren Teams auf sich gezogen. Zuletzt antwortete der Passempfänger, der zuletzt bei den Miami Dolphins unter Vertrag stand, auf Social Media einem Bericht, der besagte, er sei zurückgetreten und betitelte ihn als "Fake". Und er hat auch schon ein favorisiertes Ziel ...
Odell Beckham Jr. (Free Agent) Im Gespräch mit Host Bill Maher bei "Club Random" wurde der Vorschlag erbracht, OBJ könne ja bei den Pittsburgh Steelers unterkommen. Die Antwort des Receivers: "Ich würde nicht sagen, dass es unmöglich ist. Ich sage auch nicht, dass es nicht bereits Gespräche gab". Zudem ist Beckham mit Quarterback Aaron Rodgers befreundet: "Ich liebe ihn, wir hatten bereits Konversationen".
Breece Hall (New York Jets) Der Running Back gehört zu den besten Spielern der Franchise. Doch laut "ESPN" gibt es wohl Überlegungen, Hall lukrativ abzugeben, sollten die Jets bereits vor der Trade-Deadline ein Außenseiter im Playoff-Rennen sein. Zumal Head Coach Aaron Glenn offenbar die Alternativen mag. Braelon Allen und Isaiah Davis wurden beide von Glenn bereits gelobt. Der Kontrakt von Hall endet nach der Saison. Der 24-Jährige gilt als verletzungsanfällig und könnte bei einem Trade gute Picks einbringen.
Spoiler: Die Bilanz mag identisch sein, aber die Gründe dafür sind verschieden. Die Chiefs und die Ravens liegen aktuell bilanztechnisch beide hinter den Erwartungen zurück, doch der Schein trügt.
Denn blickt auf man die tatsächlichen Leistungen der Teams in ihren bisherigen Spielen, dann liegen Welten zwischen Kansas City und Baltimore. Eine echte inhaltliche Krise auf der einen Seite, eine eher unglückliche Verkettung mehrerer Umstände auf der anderen.
Externer Inhalt
Dieser Inhalt stammt von externen Anbietern wie Facebook, Instagram oder Youtube. Aktiviere bitte Personalisierte Anzeigen und Inhalte sowie Anbieter außerhalb des CMP Standards, um diese Inhalte anzuzeigen.
Chiefs-Offense in der Krise
Die Chiefs sind weit von jenen Zeiten weg, in denen sie die beste Offensive der NFL stellten. Gerade das Passspiel war in den ersten Wochen eine herbe Enttäuschung. Nach Expected Points Added (EPA) pro Pass liegen die Chiefs nur auf Platz 15 der Liga - hinter den Dallas Cowboys, knapp vor den Washington Commanders.
Man mag es kaum glauben, aber in den erweiterten Metriken ist das Laufspiel der Chiefs eines der besten der Liga. Nach EPA pro Laufversuch stehen nur die Buffalo Bills besser da. Doch im System von Andy Reid nimmt das Laufspiel generell eine eher kleinere Rolle ein. Das Passspiel muss die Offense tragen - und kann es derzeit nicht.
Weil den Chiefs aktuell die Klasse auf Receiver dafür abgeht. Rashee Rice fehlt gesperrt, Xavier Worthy ist verletzt, Travis Kelce ist nicht mehr der Starspieler von einst. Inzwischen dürfte dem Tight End dämmern, dass ein Rücktritt nach der Vorsaison wohl das Beste für alle Beteiligten gewesen wäre.
Selbst gegen die New York Giants in Woche drei schafften es die Chiefs nicht, ein konstantes Passing Game aufzuziehen. Patrick Mahomes musste viel selbst kreieren und lieferte einige Highlight-Plays, zudem trat Tyquan Thornton mit einigen sensationellen Catches auf die Bühne.
Doch abseits solcher individuellen Höhepunkte tun sich die Chiefs enorm schwer. Die 22 Punkte gegen die Giants waren für die Chiefs bislang der Saisonbestwert - nach 21 gegen die Los Angeles Chargers und 17 gegen die Philadelphia Eagles. Macht 60 erzielte Punkte - so viele wie die New England Patriots.
Ravens: Defense verliert die Spiele
Bei den Ravens sind die erzielten Punkte ganz sicher kein Problem, im Gegenteil. Denn 111 Zähler nach drei Wochen sind Ligaspitze. Dass damit dennoch nur eines von drei Spielen gewonnen wurde, liegt an der Zahl, die in den meisten Statistiken gleich daneben steht - nämlich an den zugelassenen Punkten.
NFL: ran tippt den 4. Spieltag der Saison 2025 - Parsons-Rückkehr endet für Dallas Cowboys bitter
NFL: So tippt ran den 4.Spieltag der Saison 2025 Week 3 ist vorbei – mit überraschenden Upsets, späten Comebacks und unüblich vielen geblockten Field Goals, die den bisherigen Saisonverlauf ordentlich durcheinanderwirbeln. Die ran-Redaktion lag vergangene Woche nur bei 9 von 16 Spielen richtig. Jetzt gilt es, diesen Wert zu toppen. So tippt ran den 4. Spieltag der Saison 2025.
Seattle Seahawks at Arizona Cardinals 24:10 Die Seahawks reiten ihre Erfolgswelle weiter. Nach dem überzeugenden Blowout-Sieg gegen die erschreckend schwachen New Orleans Saints knüpft Quarterback Sam Darnold im Zusammenspiel mit Receiver Jaxon Smith-Njigba nahtlos an seine starken Leistungen an. Die Cardinals um Kyler Murray müssen hingegen aufpassen, den Anschluss an die Playoff-Plätze nicht zu verlieren.
Minnesota Vikings at Pittsburgh Steelers 31:35 Backup-Quarterback Carson Wentz zeigt nach dem Kantersieg gegen die Cincinnati Bengals erneut, was noch in ihm steckt. Doch während die zuvor so starke Vikings-Defense diesmal kaum Zugriff findet, liefert Aaron Rodgers gegen die Wikinger eine "Vintage"-Vorstellung ab. In einem echten Shootout entscheidet er die Partie schließlich im letzten Drive zugunsten der Steelers.
Washington Commanders at Atlanta Falcons 29:24 Im zweiten Spiel von Jayden-Daniels-Backup Marcus Mariota feiern die Commanders ihren zweiten Sieg. Die Falcons schaffen es zwar – anders als noch in der Vorwoche gegen die Carolina Panthers – immerhin Punkte zu erzielen, doch für einen Erfolg reicht es erneut nicht. Erste Stimmen werden laut, dass es Zeit für einen Quarterback-Wechsel in Atlanta sein könnte: Kirk Cousins statt Michael Penix Jr.
New Orleans Saints at Buffalo Bills 0:42 Die Saints können ihre Saison praktisch abhaken: Schon im vergangenen Spiel gegen die Seattle Seahawks kassierten sie 44 Punkte, und auch gegen Josh Allen und die Bills läuft es nicht besser. Zu allem Überfluss lässt die starke Bills-Defense für Spencer Rattler & Co. keinerlei Chancen zu – am Ende steht für New Orleans eine ernüchternde 0 auf der Anzeigentafel.
Cleveland Browns at Detroit Lions 15:30 Nach dem Überraschungssieg der Browns in der vergangenen Woche gegen die Green Bay Packers werden sie diesmal wieder auf den Boden der Tatsachen geholt. Gegen das beinahe unfair starke Running-Back-Duo Jahmyr Gibbs und David Montgomery sowie einen erneut glänzend aufgelegten Amon-Ra St. Brown bei den Lions hat selbst die Defense um Myles Garrett keine Chance.
Tennessee Titans at Houston Texans 18:8 Nummer-1-Pick Cam Ward von den Titans feiert seinen ersten NFL-Sieg. Er überzeugt mit solidem Passspiel, während die Defense um Defensive Tackle Jeffery Simmons Houstons Quarterback C.J. Stroud mächtig unter Druck setzt. Die Texans stecken damit in einer handfesten Krise: Stroud liefert nicht ab und die Rufe nach der Entlassung von Head Coach DeMeco Ryans werden immer lauter.
Carolina Panthers at New England Patriots 23:13 Nach dem überraschenden Shutout-Sieg der Panthers gegen die Atlanta Falcons legen sie in New England direkt nach und feiern den nächsten Erfolg. Carolina-Quarterback Bryce Young zeigt eindrucksvoll, warum er 2023 an erster Stelle gedraftet wurde. Das Team von Head Coach Mike Vrabel hingegen muss dringend Lösungen finden, um die Saison zu retten – vor allem die Probleme mit unnötigen Penaltys gilt es für die Patriots in den Griff zu bekommen.
Los Angeles Chargers at New York Giants 48:6 Unterschiedlicher könnten die Gefühlswelten kaum sein: Justin Herbert und die Chargers überrollen die Giants, allen voran Receiver Keenan Allen, der spielt wie zu seinen besten Zeiten. Bei den Giants hingegen läuft offensiv wie defensiv nichts zusammen. Einziger Lichtblick ist Running Back Cam Skattebo, während Quarterback Russell Wilson wohl vorerst sein letztes Spiel in der Startformation für New York bestritten hat. Jaxson Dart steht bereits in den Startlöchern.
Philadelphia Eagles at Tampa Bay Buccaneers 23:26 Im einzigen Duell dieses Spieltags, in dem beide Teams noch ungeschlagen waren, setzt sich der "Underdog" durch: Erneut ist es Tampa-Quarterback Baker Mayfield, der die Partie mit dem letzten Drive entscheidet. Die Buccaneers untermauern damit ihre Ambitionen, in dieser Saison ein echter Super-Bowl-Contender zu sein. Jalen Hurts und die Eagles hingegen müssen ihre erste Niederlage hinnehmen.
Indianapolis Colts at Los Angeles Rams 31:28 Der Cinderella-Run der Colts mit Daniel Jones auf der Quarterback-Position geht weiter! In einem engen Spiel ist es jedoch Running Back Jonathan Taylor, der den Unterschied macht und von der Rams-Defense kaum zu stoppen ist. Der Colts-Punter musste auch diesmal nur ein einziges Mal aufs Feld und steht in der gesamten Saison 2025 bislang erst bei zwei Punts. Die Rams hingegen haben nach der Niederlage gegen die Eagles nun eine Bilanz von 2-2.
Jacksonville Jaguars at San Francisco 49ers 14:17 Die verletzungsgeplagten 49ers, die in dieser Woche zudem Star-Verteidiger Nick Bosa mit einem Kreuzbandriss verloren haben, konnten in diesem Spiel immerhin wieder auf Quarterback Brock Purdy zurückgreifen. Er führte sein Team zu einem knappen Sieg, während Trevor Lawrence zwar eine gute Partie zeigte, im letzten Drive jedoch eine verheerende Interception warf und den Jaguars damit die Chance auf ein ausgleichendes Field Goal nahm.
Baltimore Ravens at Kansas City Chiefs 29:32 Erneut liefert Lamar Jackson eine starke Leistung ab, erneut reicht es nicht zum Sieg. Die Ravens, die mit einem sehr harten Auftaktprogramm gestartet sind, konnten bislang kein Spiel gegen direkte Super-Bowl-Konkurrenten gewinnen, während die Chiefs sich wieder gefangen haben. Patrick Mahomes brilliert besonders mit seinem Laufspiel.
Chicago Bears at Las Vegas Raiders 21:6 Die neu formierte Offense von Head Coach Ben Johnson bei den Chicago Bears findet immer besser zusammen. Es ist bereits der zweite Sieg in Folge, und Quarterback Caleb Williams überzeugt. Bei den Raiders dagegen läuft kaum etwas: Rookie-Running-Back Ashton Jeanty wartet weiterhin auf sein Breakout Game, während Quarterback Geno Smith nach diesem Spiel die Liga in Interceptions anführt.
Green Bay Packers at Dallas Cowboys 41:7 Die Packers stürzen die Cowboys in eine handfeste Krise. Besonders die Defense um Ex-Cowboy Micah Parsons setzt Dak Prescott massiv unter Druck, während Jordan Love nach der peinlichen Niederlage gegen die Browns in der Vorwoche seinen Frust von der Seele spielt. Cowboys-Receiver George Pickens wird wegen einer Unsportlichkeit bereits im ersten Quarter vom Feld gestellt, sodass Dallas ohne beide Top-Receiver auskommen muss, da CeeDee Lamb verletzungsbedingt fehlt.
New York Jets at Miami Dolphins 10:11 Im einzigen Duell des Spieltags, in dem beide Teams noch auf ihren ersten Sieg warteten, entwickelte sich die Partie entsprechend zäh. Beide Mannschaften fanden kaum ins Spiel, am Ende entschieden die Dolphins das Match durch einen Safety für sich. Head Coach Mike McDaniel dürfte erleichtert aufatmen, während für Jets-Trainer Aaron Glenn, der erst vor der Saison übernommen hat, der Druck spürbar wächst.
Cincinnati Bengals at Denver Broncos 15:25 Erneut liefert Joe Burrows Ersatz auf der Quarterback-Position, Jake Browning, keine überzeugende Leistung ab. Fans fordern bereits, dass das Bengals-Front-Office für einen erfahrenen Quarterback wie etwa Kirk Cousins oder Jameis Winston tradet. Die Broncos hingegen haben die knappe Niederlage gegen die Chargers aus der Vorwoche gut weggesteckt und sind nun wieder auf einem positiven Kurs.
Denn Baltimore musste auch bereits 96 Punkte schlucken, so viele wie kein anderes Team der NFL. Allein 79 davon in den zwei Spielen gegen die Buffalo Bills und zuletzt gegen die Detroit Lions. Schlussfolgerung: Die Ravens haben ein massives Problem in der Defense.
Dabei muss man natürlich festhalten: Sowohl die Bills als auch die Lions sehen derzeit jeweils wie eine Top-5-Offense aus, gegen solche Units kann man nicht alles weg verteidigen. Doch stellt sich nach drei Wochen die Frage: Sahen die Ravens defensiv so schlecht aus, weil der Gegner so gut war? Oder doch umgekehrt?
Fakt ist: Nach EPA pro Play stellt Baltimore die schlechteste Laufverteidigung der Liga, auch die Passverteidigung ist gerade so noch Mittelfeld. Nach Success Rate sind die Ravens Platz 30, nur die Chicago Bears und Miami Dolphins liegen noch dahinter.
Solche Werte sind nach drei Wochen immer mit Vorsicht zu genießen, weil andere Defenses gegen schwächere Offenses gespielt haben und die Sample Size einfach noch nicht so ausgeprägt ist. Allerdings hatten die Ravens in Woche zwei auch ein Spiel gegen die offensiv maladen Cleveland Browns, das mit in diese Zahlen einfließt.
Anzeige
Anzeige
Turnover verfälschen Ravens-Bilanz
Und dennoch könnte die Bilanz bei Baltimore auch anders aussehen, denn neben einer bislang anfälligen Defense machten individuelle Fehler dem Team das Leben schwer.
Zum Saisonauftakt gegen Buffalo führten die Ravens bereits deutlich und hatten den Sieg eigentlich schon in der Tasche. Doch ein am Ende teurer verschossener Extrapunkt von Kicker Tyler Loop und ein folgenschwerer Fumble von Derrick Henry öffneten den Bills die Tür, um ins Spiel zurückzukehren.
Ein Henry-Fumble war auch gegen die Lions am Ende mitentscheidend für die Niederlage. So stark der Running Back auch ist: Er hat seinem Team in dieser Saison gefühlt mehr Spiele verloren als gewonnen.
NFL: Rob Gronkowski war nach verrücktem Kauf pleite
Doch so bitter diese Fehler waren: Es sind individuelle Ausreißer, keine strukturellen Probleme. Quarterback Lamar Jackson spielt bereits wieder überragend, mit neun Touchdowns führt er die Liga an, dem gegenüber stehen null Interceptions. Das Passspiel der Ravens ist nach EPA pro Play das drittbeste der Liga.
Anzeige
Anzeige
Richtungsweisendes Spiel im Arrowhead
Das Spiel am Sonntag dürfte sowohl für die Ravens als auch für die Chiefs richtungsweisend sein. Insgesamt jedoch macht Baltimore den stabileren, besseren Eindruck und ist individuell besser besetzt. Kansas City hingegen wirkt nur noch wie ein Schatten jenes Teams, das zuletzt eine Ära geprägt hat.
Und doch: Es sind die Chiefs. Es ist das Arrowhead Stadium. Und es sind die defensiv strauchelnden Ravens, die in der Vergangenheit schon mehrfach an Mahomes und Co. scheiterten.
Allein diese Storylines und das Wissen, dass der Druck beim Verlierer massiv zunehmen wird, machen dieses Spiel dann doch zu einem Topspiel - egal, was die Tabelle sagt.