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NBA 2025/2026: Die Vertrags-Situation der Deutschen in der Offseason - wie steht es um Franz Wagner, Dennis Schröder & Co.?
- Aktualisiert: 11.07.2025
- 13:54 Uhr
- ran.de
In der NBA muss jeder Vertrag hart erarbeitet werden. Auch einige deutsche Spieler haben sich Millionen-Deals verdient. ran schaut auf die Vertrags-Situationen der Deutschen.
Dirk Nowitzki ist Deutschlands größter NBA-Star - auch Jahre nach seinem Rücktritt. Aber seit diesem Sommer ist der Würzburger nicht mehr der einzige deutsche Champion. Denn 14 Jahre nach seinem Triumph mit den Dallas Mavericks durfte auch Isaiah Hartenstein mit den Oklahoma City Thunder die Larry O'Brien Championship Trophy stemmen.
Folglich gehört diesmal auch ein Deutscher zu den Gejagten, wenn es in die neue Saison geht. Dann werden auch wieder mehr als eine Handvoll Basketballer aus der Bundesrepublik mitmischen. Gleich ein Trio steht bei den Orlando Magic unter Vertrag.
Für einige startet ein neues Abenteuer, für andere zumindest eine neue Zeitrechnung, wenn sie auf ihre Gehaltsschecks schauen. ran gibt einen Überblick über die Vertrags-Situationen der Deutschen im Sommer 2025.
Das Wichtigste in Kürze
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Franz Wagner (Orlando Magic)
Alter zum Saisonstart: 24
Vertrag: fünf Jahre; 224,2 Millionen US-Dollar; komplette Summe garantiert
Dank seines bereits im Sommer 2024 unterschriebenen Vertrags ist Franz Wagner mit Abstand der Top-Verdiener aller deutschen NBA-Spieler. Nicht einmal Nowitzki kassierte annähernd diese Summen - sein höchstes durchschnittliches Jahresgehalt betrug 25 Millionen US-Dollar. Bei Wagner sind es mehr als 44 Millionen US-Dollar.
Der Unterschied ist natürlich auch dem heutzutage deutlich höheren Salary Cap geschuldet. Dennoch unterstreicht der Wagner-Vertrag, dass die Orlando Magic, die nach dem erneuten Erstrunden-Aus in den Playoffs zum großen Wurf ansetzen wollen, voll auf den Berliner setzen.
Neben Paolo Banchero ist Wagner das Gesicht des Teams und soll dies auch für kommenden Jahre bleiben. Mit dem ersten richtig fetten Vertrag seiner Karriere steigt natürlich auch der Druck.
In der vergangenen Saison - und damit nach der Unterschrift - legte der achte Pick des Draft 2021 immerhin persönliche Bestwerte bei Punkten (24,2), Rebounds (5,7), Assists (4,7) und Steals (1,3), allerdings auch bei Turnover (2,3), auf. Dabei ließ sich der Forward auch von einer Bauchmuskelverletzung, die ihn einige Woche außer Gefecht setzte, nicht bremsen.
Vor Wagner liegen die vielleicht wichtigsten Jahre seiner Karriere. In denen wird sich zeigen, ob er zu einem Superstar aufsteigt und vielleicht sogar die erfolgreichste Ära der Magic-Geschichte mitschreibt.
Moritz Wagner (Orlando Magic)
Alter zum Saisonstart: 28
Vertrag: ein Jahr; 5 Millionen US-Dollar; komplette Summe garantiert
Moritz Wagner ist nicht nur der ältere Bruder von Franz, sondern auch seine wichtigste Bezugsperson. Aber nicht nur deshalb bekam er von den Magic einen neuen Vertag angeboten, obwohl er nach dem Ende vergangenen Jahres erlittenen Kreuzbandriss noch an seinem Comeback arbeitet.
Vorher lieferte der Center starke Zahlen als Rollenspieler, der von der Bank kommt und Physis ins Spiel bringt: 12,9 Punkte waren neuer persönlicher Rekord, 4,9 Reboungs sein eingestellter Bestwert.
Vor der Unterschrift betonte der ehemalige Profi der Los Angeles Lakers, der Washington Wizards und der Boston Celtics, dass er bei seiner Zukunftsentscheidung nicht unbedingt aufs Geld schauen will, da die Magic in den gut vier gemeinsamen Jahren für ihn schon zu einem besonderen Team geworden seien und er seine erarbeitete Position nicht aufgeben wolle.
Allerdings hätte Orlando ihn auch direkt halten können, der alte Vertrag beinhaltete eine Team-Option über elf Millionen US-Dollar für die Saison 2025/2026. Das war den Verantwortlichen - wohl auch gerade wegen der jüngsten Verletzung - aber zu viel Geld.
Nun spielt Wagner also für weniger als die Hälfte und weiß, dass er besonders unter Beobachtung stehen wird. Ebenso bietet sich ihm die Chance, sich wieder einen Vertrag mit zweistelligen Millionensummen als Jahresgehalt zu verdienen.
Dennis Schröder (Sacramento Kings)
Alter zum Saisonstart: 32
Vertrag: drei Jahre; 44,4 Millionen US-Dollar; komplette Summe garantiert
Dennis Schröder ist der Wandervogel unter den deutschen NBA-Profis. Die Sacramento Kings sind schon sein zehntes Team. Allein in der vergangenen Saison lief der Kapitän der DBB-Auswahl für die Brooklyn Nets, die Golden State Warriors und die Detroit Pistons auf, zwischenzeitlich besaßen auch die Miami Heat und die Utah Jazz Rechte am Point Guard.
Bei den Pistons hatte er seinen Anteil an der ersten Playoff-Teilnahme seit der Saison 2018/2019 und war auch einer der Garanten für den ersten Erfolg in der Postseason nach 17 Jahren. Dennoch war in Runde eins Endstation.
Ein Verbleib in der "Motor City" schien zwar eine ernsthafte Option, Schröder hielt sich jedoch einen weiteren Wechsel stets offen. Zudem deutete der dreifache Vater an, dass die Pistons nicht unbedingt auf ihn zu setzen scheinen.
So unterschrieb er bei den Kings den - gemessen am durchschnittlichen Jahresgehalt - zweitlukrativsten Vertrag seiner NBA-Karriere und hat in der kalifornischen Landeshauptstadt nicht nur ebenfalls intakte Playoff-Aussichten, sondern auch beste Chancen, wieder als Starter zu agieren.
Drei Jahre am Stück bei einem Team erlebte Schröder in der NBA bislang allerdings erst einmal: Bei den Atlanta Hawks, die ihn 2013 an 17. Stelle drafteten, blieb er am Ende fünf Jahre.
Isaiah Hartenstein (Oklahoma City Thunder)
Alter zum Saisonstart: 27
Vertrag: drei Jahre (seit 2024); 87 Millionen US-Dollar; davon 58,5 Millionen US-Dollar bei Unterschrift garantiert; Team-Option für 26/27
Isaiah Hartenstein besitzt bei den Oklahoma City Thunder seinen mit Abstand besten Vertrag seiner NBA-Karriere. Diesen verdiente er sich im Trikot der New York Knicks, wo ihm der Durchbruch gelang, nachdem sich der Sohn von Ex-Profi Florian Hartenstein zunächst von Vertrag zu Vertrag hangelte.
Erst im "Big Apple" stieg der von den Houston Rockets 2017 an 43. Stelle gedraftete Center zum Starter auf, bei OKC war er von Beginn an ein wichtiger Bestandteil des Championship-Teams. Das unterstreichen auch seine Zahlen, die allesamt persönliche Bestwerte sind: 11,2 Punkte, 10,7 Rebounds, 3,8 Assists.
So wuchs auch sein Selbstvertrauen. Als er zu Beginn der Finals gegen die Indiana Pacers überraschend von der Bank kam, betonte Hartenstein: "Ich verliere nicht mein Selbstvertrauen, wenn ich weniger Minuten spiele. Ich weiß, dass ich immer noch einer der besten Bigs in der Liga bin."
Erst in Spiel vier der Serie kehrte er bei 1-2-Rückstand in die Starting Five zurück, fortan verloren die Thunder nur noch eines von vier Spielen. Hartenstein zählt also zu den Säulen des Teams, das es auch in der neuen Saison erst einmal zu schlagen gilt.
Aktuell erscheint es unrealistisch, dass OKC das Risiko eingeht, den Big schon im kommenden Sommer wieder zu verlieren. Vielmehr kann er wohl noch einmal auf einen Gehaltssprung hoffen, wenn die nächste Vertragsunterschrift ansteht.
Maxi Kleber (Los Angeles Lakers)
Alter zum Saisonstart: 33
Vertrag: drei Jahre (seit 2023); 33 Millionen US-Dollar; unterschrieben bei den Dallas Mavericks
Nachdem er bis dahin seine ganze NBA-Karriere bei den Dallas Mavericks verbracht hatte, wurde Maxi Kleber Teil des Luka-Doncic-Trades und ging mit dem Slowenen zu den Los Angeles Lakers. Auch sein Vertrag begleitete ihn, so dass er bis kommenden Sommer an die Kalifornier gebunden ist.
Kurz vor dem Wechsel an die Westküste zog sich Kleber eine Fußverletzung zu, die ihn monatelang außer Gefecht setzte. Sein Debüt gab er erst in Spiel fünf gegen die Minnesota Timberwolves, das das vorzeitige Playoff-Aus besiegelte.
Folglich steht der Forward in der neuen Saison vor einem echten Neustart - und das in einem Contract Year. Wohin der Weg für die Lakers führt, muss sich noch zeigen. Davon wird sicher auch abhängen, welche Rolle Kleber einnehmen kann. Es dürfte kein Nachteil sein, dass er schon einige Spiele an der Seite von Doncic absolviert hat.
Tristan da Silva (Orlando Magic)
Alter zum Saisonstart: 24
Vertrag: vier Jahre (seit 2024); 17,6 Millionen US-Dollar, davon 7,4 Millionen US-Dollar bei Unterschrift garantiert; Team-Option für 26/27 und 27/28
In seinem ersten NBA-Jahr kam Tristan da Silva bereits auf eine durchschnittliche Einsatzzeit von 22 Minuten - mehr als beachtlich. Dabei hielt er wegen der Verletzungen der Wagner-Brüder teilweise die deutsche Fahne in Orlando allein hoch.
Mit 7,2 Punkten, 3,3 Rebounds und 1,5 Assists hatte der 18. Draft-Pick auch direkt Einfluss auf das Spiel des Teams aus Florida. Für da Silva hat sich die Unterschrift also bislang ausgezahlt. Nun wird es für den Deutsch-Brasilianer aber darauf ankommen, seinen Wert für das Team nachhaltig zu beweisen.
Denn gerade zum Ende der Saison sanken seine Einsatzminuten, in den Playoffs war er so gut wie gar nicht mehr gefragt. Sein Saison-Fazit klang dennoch positiv: "Alles allem habe ich viel gespielt. Es gab viele Ups, aber ebenso auch Downs. Meine Rolle hat sich über das Jahr verändert. Ich denke, auch wie ich spiele, hat sich geändert."
Sicher hat er bislang nur das nächste Vertragsjahr. Dass das Team auf den schnellen Erfolg aus ist, könnte seine Situation durchaus erschweren. Aber da Silva hat bereits gezeigt, dass auf ihn gebaut werden kann und er keinesfalls baden geht, wenn er ins halte Wasser geschmissen wird.
Ariel Hukporti (New York Knicks)
Alter zum Saisonststart: 23
Vertrag: zwei Jahre (seit 2024); 5,7 Millionen US-Dollar; davon 1,1 Millionen US-Dollar garantiert; 25/26 per Team-Option
Als 58. Draft-Pick fand Ariel Hukporti den Weg zu den New York Knicks. Seine Rookie-Saison-Bilanz: 25 Regular-Season-Einsätze über durchschnittlich 8,7 Minuten mit 1,9 Punkten, 2,0 Rebounds und 0,4 Assists.
Wegen eines Meniskusrisses verpasste der Center, der über den Two Way Contract teilweise auch für das Farmteam Westchester Knicks aktiv war, aber auch einige Spiele. Immerhin auch in drei Playoff-Partien stand er auf dem Parkett..
Seine NBA-Tauglichkeit stellte er dabei bereits unter Beweis. So entschieden sich die Knicks letztlich dazu, die Team-Option zu ziehen und Hukporti ein zweites Jahr zu geben. Lob gab es schon von Klub-Besitzer James Dolan, der ihm "einen großartigen Job" attestierte.
In gewisser Weise werden die Würfel nun aber neu gemischt, weil die Franchise Head Coach Tom Thibodeau den Laufpass gab. Trotz des Einzugs in die Eastern Conference Finals. Das unterstreicht die immensen Ambitionen der Knicks.
Was wiederum Youngsters weniger Eingewöhnungszeit verschaffen könnte. Hukporti steht also vor einer ganz entscheidenden Saison. Zuzutrauen ist es ihm aber allemal, Fuß zu fassen. In gewisser Weise ist er der Nachfolger von Hartenstein, dessen Karriere eben in New York Fahrt aufnahm.