Kommentar zum Schalke-Aufschwung
FC Schalke 04 ist Tabellenführer: So steigt man in die Bundesliga auf - ein Kommentar
- Aktualisiert: 28.11.2025
- 23:05 Uhr
- Malte Ahrens
Der FC Schalke 04 hat sich am Freitagabend im Top-Spiel gegen den SC Paderborn mit 2:1 durchgesetzt. Der Auftritt hat wieder einmal gezeigt, dass Miron Muslic die richtige Kultur auf Schalke etabliert hat. Ein Kommentar.
Von Malte Ahrens.
Ruhe gibt es auf Schalke so gut wie nie - auch nicht wenn es endlich mal wieder läuft. Nach zwei Jahren in der unteren Tabellenhälfte der zweiten Liga steht man nun an der Spitze des Unterhauses. An Ruhe ist in so einem Moment wieder nicht zu denken.
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Mit dem Heimsieg im Top-Spiel gegen den SC Paderborn unterstrich man den eingeschlagenen Weg unter Miron Muslic und setzte ein Statement.
Nicht weil man jetzt die Tabelle anführt, sondern aufgrund der Art und Weise, wie man das Duell Erster vs. Zweiter gedreht hat.
Die Königsblauen spielten, wie auch in den vorherigen Spielen, nicht den schönsten Fußball, dafür einen sehr effektiven. Das hat in der Vergangenheit nach 34 Spieltagen oft den Unterschied im Aufstieg zur Bundesliga gemacht.
Neue Kultur unter Miron Muslic auf Schalke
Chef-Trainer Muslic hat eine Kultur etabliert, die nicht nur den Schalke-Fans imponiert, sondern ligaweit gefürchtet werden sollte. Trotz Rückschlägen oder Fehlern geben sich die Schalke-Profis nicht mehr so leicht auf.
Ein zurückgenommener Elfmeter, das Gegentor zum Rückstand, ein aberkanntes Abseitstor. Alles Erlebnisse, nach denen die Königsblauen den Kopf früher hängen gelassen hätten.
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Doch unter Muslic treibt es die Spieler weiter an. Sie laufen den Gegner konsequent an und profitieren von vertikalen Pässen nach dem Ballgewinn. Wenn es nach vorne geht, dann schnell!
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Schalke stellt die beste Defensive der Liga
Dazu kommt eine stabile Defensive, die bisher nur acht Mal überwunden werden konnte - mit Abstand Liga-Bestwert.
Die erfahrenen Innenverteidiger Nikola Katic und Hasan Kurucay geben den jüngeren Neben- und Vordermännern Stabilität. Die Mannschaft weiß, dass hinten noch verlässliche Abwehrhühnen und ein überragend aufspielender Loris Karius stehen.
Bedeutend dafür steht die letzte Aktion vor dem Abpfiff: Katic gewinnt ein entscheidendes Kopfballduell und bekommt dann einen Freistoß zugesprochen. Statt sich weiter auf dem Boden zu wälzen, springt er auf und feiert die Aktion wie ein Last-Minute-Tor mit den Fans und seinen Mitspielern.
Das macht Eindruck! Nicht nur bei den Gegenspielern, sondern auch bei den eigenen Männern. Die können sich davon mitziehen lassen.
Bei Schalke hakt nur das Spiel im längeren Ballbesitz
Trotz des aktuellen "Platzes an der Sonne" ist allerdings auch unter Muslic fußballerisch nicht alles perfekt.
Oftmals haben die Königsblauen Probleme, etwas aus dem eigenen Ballbesitz zu kreieren. Wenn der Gegner ihnen den Ball überlässt und sich hinten hereinstellt, können die gefährlichen vertikalen Bälle nicht gespielt werden und das Angriffsspiel wirkt ideenlos.
Paderborn wusste das zu Beginn beider Halbzeiten auszunutzen und stellte die Gelsenkirchener so vor Probleme. Daraus entstand die Führung in Halbzeit eins.
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Hohe individuell Qualität als Unterschied
Dazu kommt eine weitere Zutat für einen möglichen Aufstieg ins Spiel. Die hohe individuelle Qualität. Wie Kapitän Kenan Karaman den misslungenen Pass von Christopher Antwi-Adjei verwertet und daraus den Ausgleich erzielt ist dafür ein Paradebeispiel.
All diese Faktore führen dazu, dass der FC Schalke 04 sich über den Sommer von einem mittelmäßigen Team zu einer Spitzenmannschaft mit einer Vereinskultur gemausert hat, die nur schwer zu schlagen ist.
In Gelsenkirchen hat man die richtigen Schritte aus dem Misserfolg der beiden vorherigen Saisons gezogen und bei der Trainerwahl einen richtigen Treffer gelandet.
Wer aufsteigen will muss an Schalke und seinen Fans vorbei
Mit der Aufstiegseuphorie der Fans und dem packenden Fußball von Trainer und Mannschaft wird es auf Schalke sicher nicht ruhiger werden. Allerdings ist der positive Lärm und Aufstiegsträume sicherlich angenehmer zu ertragen als die langjährigen Negativ-Ereignisse.
Das Aufstiegsrennen in der laufenden Zweitliga-Saison wird vom FC Schalke 04 bestimmt und aktuell auch angeführt.