Schalke 04 fehlt die Führungsfigur - ein Kommentar

von Mike Stiefelhagen

Der FC Gelsenkirchen-Schalke 04 e. V. ist aktuell mit 178.000 Mitgliedern nach dem FC Bayern München der Sportverein mit den meisten Fans der Welt. 

Und steht in der 2. Bundesliga auf dem 16. Tabellenplatz.

Nach sieben Spielen steht der S04 ohne CEO da, ohne Trainer und hat bereits mit Baumgartl und Fährmann zwei Spieler suspendiert.

Schalke 04: Führung führt nicht

Als Schalke-Fan hat man sich daran gewöhnt, ein laufendes Meme zu sein.

Jedes Spiel wird angefeuert, Enttäuschungen werden weggesteckt und die Liebe zum Verein ist unzerstörbar. Im Nackenkragen des Trikots ist das Vereinsmotto eingestickt: "ein Leben lang."

Doch im Moment stellt sich vielen Fans die Sinnfrage. Denn die Führung auf Schalke glänzt mit Führungslosigkeit.

Erst wird der Spieler suspendiert, der die Probleme innerhalb der Mannschaft in einem Interview anspricht, um dann einen Tag später den Trainer zu entlassen, aus den genannten Gründen des Spielers.

Pure Comedy.

Schalke 04: Knäbel überfordert

Man sei "menschlich festgefahren" und es hätte Probleme in der "Kommunikation" mit Trainer Reis gegeben, behauptete Sportvorstand Peter Knäbel auf der Pressekonferenz.

Auf Nachfrage wollte er nicht weiter antworten und wirkte wie so oft in den Pressekonferenzen kindisch, schnippig und passiv aggressiv, fast wie beleidigt, wenn eine Nachfrage kam.

Sollte so eine Führungsfigur agieren? Ist Knäbel überhaupt eine? Immerhin hat Schalke aktuell keinen CEO und der Knäbel-Vertrag endet in neun Monaten. Zukunft offen, wie alles auf Schalke.

Schalk 04: Klare Linie fehlt

Denn niemand trägt in diesem Verein die Verantwortung und gibt eine klare Linie vor. Das merkt man.

Vom fehlenden CEO über Trainer und Mannschaft bis zum Platzwart. Sogar Thomas Reis ließ am Ende die Mannschaft an den Traineraufgaben mitentscheiden, was ihm zum Verhängnis wurde.

An Tagen wie diesen vermisst das königsblaue Herz Rudi Assauer umso mehr. Es fehlt eine starke Führungsfigur, doch wo soll sie herkommen?

Die Forderungen nach Felix Magath sind zwar populistisch, weil er mit 70 Jahren mittlerweile viel zu weit vom Geschehen auf Schalke weg ist.

Aber den "Typ Magath" bräuchte der Verein, um wieder aus der Krise zu kommen.