Anzeige
Relegation live in SAt.1, auf JOyn, ran.de und in der ran-APp

FC Schalke 04 am Abgrund: Enorme Fan-Wut muss die letzte Warnung sein - ein Kommentar

  • Aktualisiert: 20.05.2025
  • 00:18 Uhr
  • Andreas Reiners

Beim FC Schalke 04 flüchtet man sich nach einer einmal mehr verkorksten Saison in Phrasen. Dabei ist Handeln angebracht – denn die Fans haben eine Art letzte Warnung ausgesprochen. Ein Kommentar.

Von Andreas Reiners

Wenn die treuesten Fans auf Schalke auf die Barrikaden gehen, ist es in der Regel fünf vor zwölf.

Da S04 aber seit jeher eine Diva ist und den Klub Emotionen, Chaos und Drama als immer wiederkehrende Zustände auszeichnen und begleiten, sind Proteste der Anhänger in Gelsenkirchen kein neues Phänomen.

Sie gehören fest zum Vereinsbild.

Es ist aber immer eine Frage der Intensität, der Durchschlagskraft. So gesehen ist es auf Schalke im Moment ungefähr Viertel nach zwei.

Anzeige
Anzeige

Das Wichtigste in Kürze

  • Kommentar: 1. FC Köln sollte sich von Funkel trennen

  • Alle Infos zur 2. Bundesliga

Anzeige
Anzeige

Schalke-Fans: Es muss etwas unternommen werden

Denn was die Schalker Fans am Sonntag im Zweitliga-Heimspiel gegen die SV Elversberg in Sachen Protest rausgehauen haben, war so etwas wie eine letzte Warnung. So sollten es die Verantwortlichen zumindest aufnehmen.

Als klare Ansage, dass etwas unternommen werden muss.

Externer Inhalt

Dieser Inhalt stammt von externen Anbietern wie Facebook, Instagram oder Youtube. Aktiviere bitte Personalisierte Anzeigen und Inhalte sowie Anbieter außerhalb des CMP Standards, um diese Inhalte anzuzeigen.
10.05.2025, xrhsx, Fussball 2.Bundesliga, SV Elversberg - Eintracht Braunschweig v.l. Torjubel nach dem Tor zum celebrating the goal celebrate 2:0 durch Muhammed Damar (SV Elversberg) (DFL DFB REGU...

Die Relegation 2024/25 live bei Joyn.

Die Relegations-Spiele der Bundesliga und 2. Liga live bei Joyn.

Ja, es wurden Schalker Spieler 2021 nach dem Bundesliga-Abstieg über den Arena-Ring gejagt. Das waren unfassbare Bilder, damals ausgelöst durch 80 gewaltbereite Chaoten. Um diese Art der "Proteste" geht es natürlich nicht.

Alle Relegationsspiele zwischen Bundes- und 2. Liga sowie zwischen dem deutschen Unterhaus und der 3. Liga gibt es vom 22. bis 27. Mai LIVE in Sat.1, und im Livestream auf ran.de und Joyn.

Diesmal lief es friedlich ab, allerdings trotzdem deutlich eindrücklicher.

Weil es keine Chaoten waren. Außerdem nicht wenige, sondern sehr viele, und das nicht mit blindem, völlig unverständlichem Hass, sondern prägnanter Kritik. Mit starken Bildern. Mit einer Mischung aus Frust und Enttäuschung, die keine simple Momentaufnahme mehr ist, sondern ein echtes Statement zur Gesamt-Gemengelage rund um den Verein.

Schalke-Fans: "Schöne Sommerpause, ihr Versager"

"AR und Vorstand: Erneuter Abstiegskampf in Liga 2 - Das Ergebnis Euer Arbeit", lieferten die Anhänger auf einem Banner ihre Sicht der Dinge und die Ursache für die Situation. "Historisch schlechteste Platzierung - Schöne Sommerpause Ihr Versager", hieß es später.

Der harte Kern der S04-Anhänger wandte sich außerdem demonstrativ vom Spielfeld ab und stimmte Schmäh-Gesänge an. Das sind heftige Treffer auf der emotionalen Ebene, denn das Feedback der Nordkurve ist das ehrlichste, das man bekommen kann.

Es zeigt: Der Frust ist riesig auf Schalke. Denn natürlich ist es für einen Verein mit dem fest verankerten Selbstverständnis, in der Bundesliga zu spielen, ein zusätzlicher Schlag unter die Gürtellinie, wenn ein "Dorfklub" wie Elversberg auf Schalke die Relegation perfekt macht.

Während man selbst in allen Belangen so weit von der Bundesliga entfernt ist wie Elversberg – mit Verlaub – von einem Traditionsklub. Das ganze sportliche Dilemma wurde S04 am letzten Spieltag also noch einmal schonungslos vor Augen geführt. Mit dem Credo: Ein "Weiter so" darf es nicht geben.

Anzeige

Schalke: Die Wucht der eigenen Anhänger

Doch natürlich hat alles Gründe. Sowohl der Elversberger Erfolg als auch der Schalker Absturz. Und hier müssen die Verantwortlichen endlich ansetzen, um nicht ihr letztes Pfund auch noch zu verlieren: die Menschen, die bedingungslos zum Verein stehen. Die eine Wucht entwickeln können, die eine Mannschaft tragen kann.

Die man aber nicht aufs Spiel setzen sollte.

Anzeige

1. FC Köln zurück in der Bundesliga: Die besten Bilder der Aufstiegs-Party

1 / 8
<strong>Meister-Party in Köln: FC kehrt in die Bundesliga zurück</strong><br>Der 1. FC Köln hat am 34. Spieltag durch einen 4:0-Kantersieg gegen Kaiserslautern nicht nur den direkten Wiederaufstieg fixiert, sondern sich auch noch zum Meister gekürt. <strong><em>ran</em></strong> zeigt die Party-Bilder aus dem RheinEnergieSTADION.
© 2025 Getty Images

Meister-Party in Köln: FC kehrt in die Bundesliga zurück
Der 1. FC Köln hat am 34. Spieltag durch einen 4:0-Kantersieg gegen Kaiserslautern nicht nur den direkten Wiederaufstieg fixiert, sondern sich auch noch zum Meister gekürt. ran zeigt die Party-Bilder aus dem RheinEnergieSTADION.

<strong>Martel bringt Köln früh auf Kurs</strong><br>Beim letztlich souveränen 4:0-Erfolg sorgte  Eric Martel schon in der 14. Minute für die Führung und erstmals Ekstase in Köln. Danach ließen die Rheinländer nichts mehr anbrennen.
© IMAGO/DeFodi Images

Martel bringt Köln früh auf Kurs
Beim letztlich souveränen 4:0-Erfolg sorgte Eric Martel schon in der 14. Minute für die Führung und erstmals Ekstase in Köln. Danach ließen die Rheinländer nichts mehr anbrennen.

<strong>Doppelter Meister-Jubel</strong><br>Für den 1. FC Köln war der 18. Mai 2025 ein ganz besonderer Tag in der Vereinshistorie. Bereits Stunden vor dem Aufstieg der Profis konnte sich die U19 den deutschen Meistertitel sichern. Die FC-Jungstars feierten während des Kaiserslautern-Spiels der Profis ausgelassen im RheinEnergieSTADION.
© IMAGO/DeFodi Images

Doppelter Meister-Jubel
Für den 1. FC Köln war der 18. Mai 2025 ein ganz besonderer Tag in der Vereinshistorie. Bereits Stunden vor dem Aufstieg der Profis konnte sich die U19 den deutschen Meistertitel sichern. Die FC-Jungstars feierten während des Kaiserslautern-Spiels der Profis ausgelassen im RheinEnergieSTADION.

<strong>Kainz sorgt für die Entscheidung</strong><br>Spätestens nach 75 Minuten konnten die Feierlichkeiten in Köln beginnen, nachdem Florian Kainz das zwischenzeitliche 3:0 für die Gastgeber erzielt hatte und damit für die Entscheidung sorgte.
© 2025 Getty Images

Kainz sorgt für die Entscheidung
Spätestens nach 75 Minuten konnten die Feierlichkeiten in Köln beginnen, nachdem Florian Kainz das zwischenzeitliche 3:0 für die Gastgeber erzielt hatte und damit für die Entscheidung sorgte.

<strong>Platzsturm nach dem Schlusspfiff</strong><br>Natürlich ließen es sich die Fans in Köln nicht nehmen, pünktlich zum Abpfiff am Sonntagnachmittag den Rasen zu stürmen und den Aufstieg bzw. Meistertitel zu feiern.
© 2025 Getty Images

Platzsturm nach dem Schlusspfiff
Natürlich ließen es sich die Fans in Köln nicht nehmen, pünktlich zum Abpfiff am Sonntagnachmittag den Rasen zu stürmen und den Aufstieg bzw. Meistertitel zu feiern.

<strong>Meister-Macher Friedhelm Funkel</strong><br>Als Feuerwehrmann sprang Friedhelm Funkel nach dem 32. Spieltag ein, um die Kölner in seiner dritten Amtszeit zurück in die Bundesliga zu führen - und der 71-Jährige lieferte. Auf Platz 2 übernahm Funkel den FC, als Zweitliga-Meister beendet er mit dem Team die Saison. Für ihn ist es bereits der siebte Bundesliga-Aufstieg seiner langen Trainer-Karriere.
© 2025 Getty Images

Meister-Macher Friedhelm Funkel
Als Feuerwehrmann sprang Friedhelm Funkel nach dem 32. Spieltag ein, um die Kölner in seiner dritten Amtszeit zurück in die Bundesliga zu führen - und der 71-Jährige lieferte. Auf Platz 2 übernahm Funkel den FC, als Zweitliga-Meister beendet er mit dem Team die Saison. Für ihn ist es bereits der siebte Bundesliga-Aufstieg seiner langen Trainer-Karriere.

<strong>Bierdusche für Funkel</strong><br>Fast schon obligatorisch gab es nach Schlusspfiff natürlich auch die Bierdusche der Spieler für Coach Friedhelm Funkel und dessen Assistenten Matthias Lust.
© IMAGO/osnapix

Bierdusche für Funkel
Fast schon obligatorisch gab es nach Schlusspfiff natürlich auch die Bierdusche der Spieler für Coach Friedhelm Funkel und dessen Assistenten Matthias Lust.

<strong>Traumhafter Abschied für Uth</strong><br>Erst kürzlich gab Mark Uth (Mi.) bekannt, seine aktive Laufbahn nach der Saison 2024/25 zu beenden. Nun verabschiedete sich der Stürmer in Köln mit dem Wiederaufstieg, dem Meistertitel und einem Tor zum 4:0-Endstand gegen den FCK. Zudem bestätigte Köln am Sonntag auch die Vertragsverlängerung von Linton Maina (li.).
© 2025 Getty Images

Traumhafter Abschied für Uth
Erst kürzlich gab Mark Uth (Mi.) bekannt, seine aktive Laufbahn nach der Saison 2024/25 zu beenden. Nun verabschiedete sich der Stürmer in Köln mit dem Wiederaufstieg, dem Meistertitel und einem Tor zum 4:0-Endstand gegen den FCK. Zudem bestätigte Köln am Sonntag auch die Vertragsverlängerung von Linton Maina (li.).

Denn die Treue der Anhänger ist ein immens wichtiges Kapital für einen Klub, der auch in Sachen Einnahmen auf das zahlende Publikum angewiesen ist. Auf Schalke konnte man sich immer darauf verlassen, dass die Fanseele belastbar ist. Doch selbst im Pott kann man die Geduld nicht bis ins Unendliche strapazieren.

Ein Beispiel: Während der FC St. Pauli mit seinem Genossenschaftsmodell innerhalb weniger Monate fast 30 Millionen Euro durch die eigenen Fans einnahm, sind es auf Schalke keine acht Millionen Euro.

Auch das ist die Quittung für die vergangenen Jahre. Es ist ein Rückschlag, der die Alarmglocken schrillen lassen sollte. Die Stimmung ist längst umgeschlagen, weshalb man die Warnungen der Fans nicht nur betroffen kommentieren und dann beiseite schieben, sondern ernst nehmen und auch tatsächlich etwas unternehmen sollte.

Mehr sportlicher Sachverstand auf den wichtigsten Positionen und weniger Ego wären ein Anfang. Realistische Ziele. Und nicht immer die gleichen Schuldigen. Dass es nicht immer nur der Trainer sein kann, haben sie auf Schalke bis heute nicht verstanden.

Anzeige

Schalke: "So wild, wie es heute war, war es noch nicht"

Und auch die Anzahl der Phrasen können sie auf Schalke gerne minimieren.

"Wir wollen hier raus aus dieser Liga", sagte Sportdirektor Youri Mulder nach dem Saisonfinale. Oben raus, versteht sich, auch wenn man es rund um S04 in diesen Tagen noch nachschieben muss. Immerhin weiß Mulder die Lage in der Kurve einzuschätzen: "So wild, wie es heute war, war es noch nicht."

Oder anders gesagt: Es ist nicht fünf vor zwölf, sondern Viertel nach zwei. Höchste Zeit also, die Ansagen der Fans ernst zu nehmen.

Mehr News und Videos
Axel Hefer ist wütend
News

Schalke-Boss Hefer wütet: "Kriege das Kotzen"

  • 19.05.2025
  • 22:44 Uhr