2. Bundesliga
1.FC Köln und Friedhelm Funkel: Eine Trennung wäre das Beste für beide Seiten - ein Kommentar
- Aktualisiert: 19.05.2025
- 12:16 Uhr
- Tim Althoff
Der 1. FC Köln hat den Aufstieg mit Friedhelm Funkel geschafft. Jetzt wird es Zeit für einen Neuanfang mit fußballerischer Identität. Ein Kommentar.
von Tim Althoff
Am 34. Spieltag ist der Aufstieg des 1. FC Köln dann doch geglückt. Durch die zwei Siege gegen Nürnberg und Kaiserslautern hat Interimstrainer Friedhelm Funkel seine Pflicht erfüllt.
Obwohl die Mannschaft sich sichtbar an seinen neuen Coach gewöhnt hat, ist jetzt die richtige Zeit, sich wieder zu verabschieden. Für alle Parteien.
Funkel hat mit den zwei Spielen nochmal ein ordentliches Gehalt kassiert, durfte seinen siebten Aufstieg in die Bundesliga feiern und beendet seine dritte Amtszeit beim FC auf einem absoluten Hoch. Besser wird es nicht - auch wenn er jetzt mit einem Verbleib liebäugelt.
Die Kölner sind ihrerseits großes Risiko gegangen, als sie sich nach dem verpatzten Spiel gegen Regensburg von Trainer Gerhard Struber und Sport-Geschäftsführer Christian Keller getrennt haben.
1. FC Köln: Friedhelm Funkel hat seinen Job erledigt
Funkel hat es geschafft, der Mannschaft neues Selbstvertrauen einzuhauchen. Er ließ keinerlei Zweifel am Aufstieg zu und schaffte es nebenbei auch noch, die Prügel-Posse um Tim Lemperle vor dem Zweitliga-Finale gegen Kaiserslautern möglichst kleinzureden.
Funkel hat seinen Job erledigt und der FC den "Betriebsunfall Abstieg" samt Transfersperre überstanden. Jetzt wird es Zeit für einen Neuanfang.
Köln muss sich klarwerden, welche Art von Fußball in der Bundesliga gespielt werden soll. Der Kader wird zum Großteil gleichbleiben, hat aber nach den Trainerwechseln rund um Steffen Baumgart, Timo Schultz und Gerhard Struber keinerlei fußballerische Identität mehr.
Funkel hat die Mannschaft laut Dominique Heintz "einfach machen lassen". Gegen Nürnberg und Kaiserslautern waren keine taktischen Meisterleistungen notwendig, die Mannschaft hat ihre Vorteile in der individuellen Qualität abgerufen.
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Welcher Fußball soll jetzt gespielt werden?
Das wird in der Bundesliga nicht funktionieren. Der FC wird eine klare Spielidee brauchen, wie er im Oberhaus bestehen will. Ohne es Funkel absprechen zu wollen, einen entsprechenden Weg mit der Mannschaft zu finden, sollte sich Köln lieber zukunftsorientierter aufstellen.
Funkel ist immerhin 71 Jahre alt, wollte schon mehrfach in Rente gehen und wird wohl trotz seines herausragenden Fitnesszustands nicht mehr ewig an der Seitenlinie stehen.
Köln braucht jetzt einen Trainer, der sein System - im Idealfall - über Jahre hinweg etablieren kann. Nur so wird sich der FC längerfristig in der Bundesliga halten können.
So bliebe auch Funkels Status als zweifacher Retter in der Domstadt unangetastet. Eine mögliche Trennung im Kampf gegen den Abstieg würde der Liebschaft zwischen Funkel und seinem Herzensverein nicht gerecht werden.
Auch wenn es schwerfällt: Einen besseren Zeitpunkt für die Trennung wird es nicht mehr geben.
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