BVB auf Asienreise
Borussia Dortmund: Füllkrug-Abschied? Wie der neue BVB aussehen soll
- Aktualisiert: 23.07.2024
- 08:27 Uhr
- Franziska Wendler
Der BVB bereitet sich aktuell in Asien auf die neue Saison vor. Wie aber wird dann der Kader aussehen? Und wer übernimmt Verantwortung?
Der Juli neigt sich dem Ende entgegen, die Bundesligisten befinden sich bereits in der Vorbereitung auf die neue Saison. So auch der BVB, der aktuell durch Asien reist.
Gleich im ersten Testspiel zeigten die Schwarz-Gelben, die ohne ihre EM-Teilnehmer angereist sind, gegen den thailändischen Erstligisten BG Pathum United eine äußerst schwache Vorstellung, verloren mit 0:4. Im Anschluss sprach der neue Cheftrainer Nuri Sahin von einer "heftigen Niederlage", die er aber einzuordnen vermag.
Auch Sportdirektor Sebastian Kehl und Sportvorstand Sport Lars Ricken äußerten sich auf der ersten Station in Thailand. Bei den Aussagen der beiden Verantwortlichen ging es aber weniger um die bittere Pleite, sondern viel mehr um den Kader für die anstehende Spielzeit.
Wie wird die Borussia in der kommenden Saison aussehen? Welche Transfers sind schon fix, wer könnte noch kommen und wer dürfte mehr Verantwortung übernehmen? ran klärt auf.
Das Wichtigste in Kürze
BVB hat Stürmer-Überfluss
Klar ist bereits jetzt: Zwei der Säulen aus den vergangenen Jahren tragen in der Saison 2024/25 nicht mehr Schwarz-Gelb. Marco Reus und Mats Hummels haben den Verein verlassen. Dazu kommen die Abgänge von Marius Wolf, Mateu Morey und Ole Pohlmann.
Doch auch zwei Zugänge konnte der BVB bereits verzeichnen. Abwehrspieler Waldemar Anton kommt vom VfB, genau wie Stürmer Serhou Guirassy - wenn auch erst nach einer Hängepartie ob seines schief gelaufenen Medizinchecks.
Klar ist damit auch: Im Angriffszentrum wird es ziemlich voll. Neben Neuzugang Guirassy stehen auch Niclas Füllkrug, Sebastien Haller und Youssoufa Moukoko (noch) im Kader. "Wir haben im letzten Jahr drei Stürmer gehabt. Vielleicht wird es so sein, dass sich auf dieser Position noch etwas tut", erklärte Kehl diesbezüglich in einer Medienrunde.
"Es ist womöglich nicht optimal, mit vier Stürmern in die Saison zu gehen, das ist uns bewusst." Dem pflichtete auch Lars Ricken bei: "Ob es in sechs Wochen immer noch vier Stürmer sind, das werden wir dann sehen."
Als Verkaufskandidaten gelten aktuell Youngster Moukoko, der in der vergangenen Saison kaum zum Zug kam, und Haller, der nach seiner Krebserkrankung mit Problemen und Verletzungen zu kämpfen hatte.
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Füllkrug-Abschied? Atletico plant wohl Mega-Angebot
Für Moukoko sollen noch keine Angebote vorliegen. Laut "Sky" fordere der BVB allerdings auch 20 Millionen Euro für einen endgültigen Abgang des einst so hochgelobten Juwels. Bei Haller wird Besiktas Istanbul ins Spiel gebracht.
Das größte Interesse ruft derweil aber wohl DFB-Stürmer Füllkrug hervor, für den sich die AC Mailand und Atletico Madrid interessieren sollen. Besonders mit den "Rossoneri" soll sich bereits Füllkugs Berater "sehr positiv" ausgetauscht haben.
Während die "Gazzetta dello Sport" und auch die "Corriere dello Sport" jedoch suggerierten, dass ein Wechsel wahrscheinlich sei, plant der BVB laut "Bild" fest mit Füllkrug, der sich darüber hinaus der Konkurrenzsituation mit Guirassy stellen wolle.
Lediglich ein Angebot in Höhe von 30 Millionen Euro könne die Verantwortlichen noch zum Nachdenken bringen angesichts eines dann zu Buche stehenden Transferplus von 15 Millionen. Laut "AS" sei Atletico durchaus bereit die Summe zu zaheln, um den Abgang von Alvaro Morata zu kompensieren. Dass der Transfer aber über die Bühne geht, scheint aktuell eher unwahrscheinlich.
"Natürlich habe ich auch schon mit Niclas gesprochen, auch vor der Verpflichtung von Serhou. Das ist ganz normal, man ist auch im Austausch mit den Nationalspielern", erklärte Kehl dazu.
Und weiter: "Ich erlebe die Jungs allesamt sehr ambitioniert. Am Ende wollen wir erfolgreich sein als Borussia Dortmund, es geht um die Ziele des Klubs. Und dazu gehört eine Konkurrenzsituation. So habe ich Fülle auch wahrgenommen."
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Wechsel von Groß noch nicht fix
Aussagen tätigten die Verantwortlichen derweil aber auch zu anderen Personalien, so zum Beispiel Karim Adeyemi. Seit zwei Jahren spielt er in Dortmund, auf einen richtigen Durchbruch wartet er bislang noch.
Angesprochen auf einen möglichen Abgang wurde Ricken indes deutlich: "Wir haben nie eine Tür aufgemacht oder Zahlen genannt, von daher ist das für uns überhaupt kein Thema." Unter Neu-Trainer Nuri Sahin soll der Offensivspieler, der zuletzt mit Juventus Turin in Verbindung gebracht wurde, einen neuen Anlauf starten.
Als neuen Teamkollegen könnte Adeyemi schon bald Pascal Groß begrüßen. Der Nationalspieler, der für Brighton & Hove Albion in der Premier League kickt, steht laut Medienberichten kurz vor einem Wechsel in den Ruhrpott. Das konnte und wollte der neue Geschäftsführer noch nicht bestätigen, ließ mit seiner Aussage aber durchblicken, dass dies nur noch eine Frage der Zeit sein dürfte.
"Pascal Groß kann ich euch noch nicht final mitteilen, am Ende ist es auch nicht unser Spieler. Insofern tue ich mich schon sehr schwer damit, über andere Spieler zu sprechen", so Ricken.
Kommt Couto von ManCity?
Deutlich unklarer ist derweil die Situation auf den Außenverteidigerpositionen. Zuletzt hatte "Sky" berichtet, dass Rechtsverteidiger Yan Couto von Manchester City auf dem BVB-Zettel stehe. Demnach sollen die Schwarz-Gelben bereit sein, 20 bis 25 Millionen zu berappen - Citys Forderung soll aber deutlich darüber liegen.
"Es ist offensichtlich, dass wir auf den Außenposition drei Spieler haben (...). Insofern ist es offensichtlich, auf welche Position wir absolut noch ein Auge haben. Welcher Name es sein wird, das werden wir dann mitteilen, wenn wir die finalen Entscheidungen getroffen haben", erklärte Ricken.
Die aktuellen Außenverteidiger im Kader des BVB sind Julian Ryerson, Ramy Bensebaini und Tom Rothe.
Julian Brandt als neuer Leader
Der BVB ist erst seit wenigen Tagen in Asien, doch schon jetzt ist klar, dass nach dem Abgang von Reus und Hummels ein anderer Spieler an Bedeutung gewonnen hat: Julian Brandt.
Auf die Frage, welcher Spieler am häufigsten erkannt wird, nannte Ricken den 28-Jährigen. "Dass er die Kapitänsbinde im Testspiel hatte, war eine ganz bewusste Entscheidung von Nuri, um zu zeigen, dass Julian noch mehr Verantwortung übernehmen wird", stellte er die Bedeutung des Mittelfeldspielers heraus.
"Alles, was er auf dem Platz zeigt, hat Hand und Fuß und auch seine Aussagen sind immer sehr pointiert, sehr auf den Punkt, sachlich, auch selbstkritisch, wenn irgendwas nicht passt. Die Nummer 10 hat bei Borussia Dortmund auch eine große Bedeutung. Er ist ein Spieler mit Erfahrung, mit Qualität und eben auch mit Führungsstärke. Und das will er vermehrt auch wieder abrufen."
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Überraschen die jungen Spieler?
Und so war es auch wenig überraschend Brand, der im Hinblick auf den Kader für die kommende Saison deutlich machte, dass auch mit Spielern zu rechnen sei, die der ein oder andere möglicherweise noch nicht vollumfänglich auf dem Zettel hat.
"Wir haben so viele Spieler, die ganz viele momentan gar nicht auf dem Schirm haben, die sich in dieser Saison extrem entwickeln können." So könne es sich auch um Namen handeln, "die vielleicht jetzt schon im Verein sind, über die wir in den letzten zwei drei Monaten noch gar nicht so intensiv gesprochen haben."
Eine Aussage, die wiederum Ricken mit seinen Äußerungen unterstrich. "Ich glaube, dass Jamie Bynoe-Gittens den nächsten Schritt machen wird. Kjell Wätjen hat letztes Jahr auch schon eindrucksvoll gezeigt, dass er auf diesem Niveau performen kann. Er wird seine Einsätze bekommen."
Und weiter: "Tom Rothe ist wieder zurückgekommen. Paris Brunner macht einen sehr guten Eindruck. Almugera Kabar gehört zu den Spielern, die in Indonesien Weltmeister (mit der U17 des DFB, Anm. d. Red.) geworden sind. Wir haben in der nächsten Generation ganz viel Qualität."
Bange dürfte den BVB-Fans ob der Zukunft also nicht werden.