BVB nach Kiel-Niederlage am Tiefpunkt: Nuri Sahin findet bei Borussia Dortmund keine Lösungen mehr - Kommentar
Aktualisiert: 15.01.2025
14:57 Uhr
Chris Lugert
Die Niederlage in Kiel ist der vorläufige Tiefpunkt einer bislang desaströsen Bundesliga-Saison des BVB. Nuri Sahin scheint mit der Aufgabe zusehends überfordert zu sein. Es wird Zeit für Konsequenzen. Ein Kommentar.
Ob es womöglich Absicht war? Oder eine versteckte Botschaft?
Als die zweite Halbzeit zwischen Holstein Kiel und Borussia Dortmund beginnen sollte, gab es jedenfalls nichts zu sehen. Nach einer Pyro-Show hatte sich dichter Rauch über das Stadion gelegt. Die Dortmunder Fans zündelten kräftig, als ob sie sagen wollten: Diesen Mist wollen wir uns nicht mehr ansehen.
Es war eine einzige Horrorshow, die der BVB in der ersten Halbzeit im Norden zeigte. Ohne Kampfgeist, ohne Esprit, ohne spielerische Qualität ließ sich Dortmund vom Tabellenvorletzten am Nasenring durch die Manege ziehen. Am Ende stand ein peinliches 2:4 (0:3) zu Buche - der Tiefpunkt der bisherigen Saison.
Dabei tat Kiel genau das, was zu erwarten war: Dem Favoriten auf die Nerven gehen, Einsatz und Leidenschaft an den Tag legen und kontern, sofern sich die Chance dazu ergibt. Doch, und das war das tatsächlich Bedenkliche: Der BVB hatte nicht nur keine Antworten, sondern war sogar spielerisch schlechter als der Aufsteiger.
Und doch war es der passende Abschluss für diese Hinrunde, die nicht ansatzweise den Ansprüchen des schwarz-gelben Klubs genügt. 25 Punkte nach 17 Spieltagen sind ein Armutszeugnis, weniger waren es zuletzt vor zehn Jahren, als der BVB in der letzten Saison von Jürgen Klopp zur Halbzeit auf einem Abstiegsplatz stand.
Abstiegsreif war auch die Aufführung der Dortmunder am Dienstagabend. Abgesehen von Torwart Gregor Kobel war kein einziger BVB-Profi annähernd in Normalform, Kiel konnte machen, was es wollte. "Das ist peinlich, beschämend und unwürdig, wie wir die schwarze-gelben Farben vertreten haben", polterte Sportchef Lars Ricken bei "Sky".
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BVB: Nuri Sahin wirkt ratlos und überfordert
Klare und richtige Worte, die aber nur dann etwas bringen, wenn auch Taten folgen. Und für diese ist Trainer Nuri Sahin verantwortlich. Doch der Ex-Profi scheint mit der Aufgabe zunehmend überfordert zu sein. Nachhaltige Lösungen für die immer gleichen Defizite hat er immer noch nicht gefunden.
Kapitän Emre Can, der ebenfalls (mal wieder) komplett indisponiert auftrat (ran-Note 5), nahm Sahin zwar in Schutz: "Was ich auf jeden Fall nochmal betonen möchte: Es liegt nicht am Trainer. Wir Spieler sind dafür verantwortlich." Aber immer mehr zeigt sich, dass das Experiment mit dem 36-Jährigen kaum noch zu retten ist.
Sahin hat es bislang nicht geschafft, auch nur einen einzigen Spieler in seinem prominent bestückten Kader besser zu machen. Die Neuzugänge wie Maximilian Beier und Waldemar Anton, die Unmengen an Geld gekostet haben, sind weit von dem entfernt, was sie können - und weshalb sie überhaupt geholt wurden.
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Bundesliga-Transfergerüchte: Frischer Wind im Januar für Leverkusens Offensive?
Jonas Wind (VfL Wolfsburg) Leverkusen wird mit einer möglichen Verpflichtung von Jonas Wind in Verbindung gebracht, um die Optionen in der Offensive zu erweitern. Laut Gianluca Di Marzio könnte der 26-jährige Däne im Januar von Wolfsburg zur Werkself wechseln, somit der VfL ein halbes Jahr vor Vertragsende noch Ablöse kassieren. Wind und Bayers Coach Kasper Hjulmand kennen sich von der dänischen Nationalmannschaft bereits bestens. Bei bislang 119 Pflichtspiel-Einsätzen für die "Wölfe" erzielte Wind 34 Treffer.
Konstantinos Koulierakis (VfL Wolfsburg) Liverpool bereitet sich wohl auf einen Abgang von Ibrahima Konate im Sommer 2026 vor. Dann läuft der Kontrakt des Ex-Leipzigers aus. Laut "Caught Offside" könnte der Nachfolger wieder aus der Bundesliga kommen. Demnach soll Wolfsburgs Innenverteidiger-Talent Konstantinos Koulierakis seit Monaten beobachtet werden. LFC-Coach Arne Slot soll vom jungen Griechen überzeugt sein., doch auch Tottenham dürfte Koulierakis längst ins Auge gefasst haben, obwohl er beim VfL noch Vertrag bis 2029 hat.
Giovane (Hellas Verona) Holt der BVB schon im Winter einen neuen Stürmer? Angesichts der aktuellen Torflaute von Serhou Guirassy und des noch nicht überzeugenden Backups Fabio Silva soll Borussia Dortmund laut "ESPN" Sturmjuwel Giovane von Hellas Verona ins Visier genommen haben. BVB-Scouts sollen Anfang November im Stadion gewesen sein, als der 21-jährige Brasilianer gegen Inter Mailand sein erstes Tor in der Serie A erzielt hatte.
Giovane (Hellas Verona) Der Mittelstürmer kam erst im Sommer von Corinthians Sao Paulo nach Verona. Für seinen neuen Klub gelangen ihm in zwölf Pflichtspielen neben dem Tor auch drei Vorlagen. Auch die beiden Mailänder Vereine sollen bereits Interesse am technisch starken und schnellen Angreifer haben. Allerdings soll Verona eine Ablöse von 30 Millionen Euro fordern.
Endrick (Real Madrid) Bei Real Madrid ist Juwel Endrick unter Coach Xabi Alonso außen vor und hat kaum Chancen auf regelmäßige Einsätze. Mit Blick auf die WM 2026 braucht der Brasilianer aber Spielpraxis, um es in den Kader der Selecao für die Endrunde zu schaffen. Daher soll nun wohl eine Leihe im Raum stehen. Laut "Foot Mercato" könnte der 19 Jahre alte Stürmer möglicherweise in der Bundesliga bei Bayer Leverkusen landen. Demnach soll die "Werkself" zu den Interessenten zählen. Allerdings ...
Endrick (Real Madrid) ... dürfte der Kreis der interessierten Klubs riesig sein. Vereine aus Endricks Heimat Brasilien, den USA, Mexiko, Russland und dem Nahen Osten sollen sich um das Toptalent bemühen. Wie Fabrizio Romano berichtet, gilt jedoch Olympique Lyon als Favorit im Werben um Endrick. Im Gespräch sei demnach eine Leihe ohne Kaufoption, Lyon müsse dem Bericht nach 4,5 Millionen Euro Gebühr bzw. Gehalt bezahlten.
Juan Cruz Meza (River Plate) Borussia Dortmund beschäftigt sich laut "Sky" mit dem 17-jährigen Argentinier Juan Cruz Meza. Dieser steht bei River Plate unter Vertrag, absolvierte für die erste Mannschaft aber noch kein Spiel. Bei den Spielen der zweiten Mannschaft wurde der Offensivmann schon mehrfach von BVB-Scouts gesichtet. Doch die Dortmunder sind nicht alleine. Am Argentinier sind mehrere Top-Klubs aus Europa interessiert. Der Vertrag des 17-Jährigen bei River Plate läuft bis Ende 2026.
Kaua Prates (EC Cruzeiro) Der 17-jährige Defensivmann Kaua Prates ist laut "Sky" ein weiterer BVB-Kandidat aus Südamerika. Auch der junge Brasilianer wurde vor Ort mehrmals von Scouts der Dortmunder beobachtet. Der Linksverteidiger ist seit dieser Saison ein wichtiger Teil des Erstligisten Cruzeiro. Der BVB hat angeblich bereits konkrete Gespräche mit Cruzeiro geführt, von einem Deal ist man aber noch entfernt. Der 17-Jährige besitzt eine Ausstiegsklausel von über 30 Millionen Euro. Neben den Borussen gibt es aber wohl noch weitere Interessenten aus Europa.
Ayodele Thomas (PSV Eindhoven) Laut "Sky" beschäftigt sich Eintracht Frankfurt mit PSV-Talent Ayodele Thomas. Der 18-jährige Rechtsaußen soll demnach bereits in Kontakt mit den Verantwortlichen der SGE stehen. Thomas' Vertrag endet im kommenden Sommer, er wäre also ablösefrei. Eine Verlängerung in Eindhoven steht aktuell wohl nicht zur Debatte.
Said El Mala (1. FC Köln) Der FC Bayern München und Borussia Dortmund sollen schon länger an Said El Mala Interesse zeigen. Offenbar hat der Offensivspieler des 1. FC Köln auch internationale Spitzenklubs auf den Plan gerufen. Wie die "Bild" berichtet, sollen Inter Mailand und Paris Saint-Germain El Mala beobachten. Für den 19-Jährigen würde ein Wechsel im Winter unwahrscheinlich sein, realistischer sei der kommende Sommer.
Fisnik Asllani (1899 Hoffenheim) Die rasante Entwicklung von Hoffenheims Fisnik Asllani hat laut "Sky" wohl den FC Barcelona auf den Plan gerufen. Demnach sollen die Katalanen den 23-Jährigen, der in der vergangenen Saison noch für die SV Elversberg in der 2. Bundesliga spielte, als möglichen Neuzugang für den Sommer 2026 im Blick haben. Dann könnten Interessenten von einer angeblichen Ausstiegsklausel im Kontrakt des Deutsch-Kosovaren profitieren. Zuletzt benannte Asllani Barca in der "Sportbild" bereits als seinen Traumklub.
Noah Atubolu (SC Freiburg) Keeper Noah Atubolu steht bis 2027 beim SC Freiburg unter Vertrag. Nun berichtet "Sky", dass Inter Mailand an dem 23-Jährigen Interesse zeigt und über eine Verpflichtung im kommenden Sommer nachdenkt. Dementsprechende Gespräche sind wohl bereits geplant. Atubolu wurde jüngst von Bundestrainer Julian Nagelsmann für die WM-Qualifikationsspiele der Nationalmannschaft nachnominiert.
Jurrien Timber (FC Arsenal) Die Bayern mischen laut "CaughtOffside" wohl im Poker um Arsenal-Star Jurrien Timber mit. Dem Bericht nach sollen die Münchner schon Kontakt zum 24 Jahre alten Rechtsverteidiger aufgenommen haben. Allerdings dürfte sich auch Arsenal um einen Verbleib des Niederländers bemühen und an einer Vertragsverlängerung über den Sommer 2028 hinaus arbeiten. Im Sommer 2023 zahlten die "Gunners" kolportierte 40 Millionen Euro Ablöse für Timber an dessen Ex-Klub Ajax Amsterdam.
Gilberto Mora (Club Tijuana) Der BVB soll wohl mal wieder die Fühler nach einem internationalen Toptalent ausgestreckt haben. Laut dem Portal "TBR Football" dürfte die Borussia am erst 16-jährigen Mexikaner Gilberto Mora interessiert sein. Das Teenie-Juwel spielt in seiner Heimat für den Club Tijuana bereits regelmäßig in der ersten Liga des Landes, hat beim Gold Cup bereits drei A-Länderspiele bestritten und ist nun bei der U20-WM im Einsatz. Sollte der ...
Gilberto Mora (Club Tijuana) ... Bundesligist den Zuschlag erhalten, dürfte Mora allerdings erst mit Erreichen der Volljährigkeit tatsächlich nach Dortmund wechseln. Allerdings ist die Konkurrenz dem Bericht nach wohl enorm, auch die Bayern sowie Chelsea und auch Inter Miami werden als weitere Interessenten für den offensiven Mittelfeldspieler genannt.
Dayot Upamecano (FC Bayern München) Nach Real Madrid soll nun auch der FC Liverpool Interesse an Dayot Upamecano zeigen. Laut "Bild" denken die Engländer über eine ablösefreie Verpflichtung nach. Der Vertrag des Franzosen würde im Sommer 2026 auslaufen, sollten sich er und die Bayern nicht einigen können. Nach Informationen von "Sport1" fordert das Lager Upamecanos eine deutliche Gehaltserhöhung, ein Handgeld sowie eine Ausstiegsklausel. Die FCB-Bosse könnten dagegen einen harten Kurs einschlagen.
Bremer (Juventus Turin) Der FC Bayern soll laut "Calciomercato" an Juventus-Verteidiger Bremer interessiert sein – allerdings buhlen auch Manchester United, Liverpool und Chelsea um den 28-Jährigen. Ein Transfer gilt dennoch als unwahrscheinlich: Bremer verlängerte erst im Sommer langfristig bei Juve, ehe er sich im Oktober das Kreuzband riss. Nur ein "verrücktes Angebot" über 70 bis 80 Millionen Euro könnte die Italiener wohl umstimmen, die den Abwehrmann eigentlich als unverkäuflich betrachten.
Nicolas Jackson (FC Bayern München) Nicolas Jacksons Berater Ali Barat heizt mal wieder Spekulationen an. Diesmal geht es um eine feste Verpflichtung der Leihgabe des FC Chelsea, die den FC Bayern 65 Millionen Euro kosten würde. "Ich denke, wenn Nico Jackson diese Saison gute Leistungen bringt, sollten sie ihn angesichts des aktuellen Marktpreises für Stürmer von 65 Millionen Euro kaufen", sagte Barat "RMC Sport" ...
Nicolas Jackson (FC Bayern München) Barat ist klar, dass dafür vor allem die Leistungen seines Klienten stimmen müssen. Aber: "Normalerweise, bei seinem Potenzial, denke ich, dass sie kein Problem damit haben werden, die 65 Millionen Euro am Ende des Sommers zu zahlen." Bei 40 Einsätzen kommt es laut Klausel automatisch zum Kauf, ohne die Anzahl der Spiele könnten die Bayern den Stürmer aber auch für diese Summe verpflichten, falls er überzeugt.
Almugera Kabar (Borussia Dortmund) Fünf Einsätze für die Profis von Borussia Dortmund reichen offenbar aus, um das Interesse des FC Brentford zu wecken. Nach Informationen der "Bild" beschäftigt sich der Premier-League-Klub intensiv mit einer Verpflichtung von Almugera Kabar. Der 19-jährige Innenverteidiger hat derzeit einen Marktwert von rund einer Million Euro. Brentford soll bereits Kontakt mit dem Spieler aufgenommen haben und wäre demnach bereit, eine Ablösesumme von etwa 20 Millionen Euro zu zahlen.
Brajan Gruda (Brighton & Hove Albion) Einem Bericht von "Sky" zufolge beschäftigte sich der VfB Stuttgart im Sommer mit Brajan Gruda. Der ehemalige Mainzer sei demnach nicht zufrieden mit seiner Spielzeit bei Brighton. Aus diesem Grund erhofften sich die Schwaben wohl eine Leihe des Youngsters. Die Seagulls sollen jedoch weiter mit ihm planen. Neben Stuttgart zeigten dem Sportsender zufolge auch weitere Klubs Interesse am Deutschen - darunter auch mehrere Bundesligisten. Wird das Thema im Winter wieder heiß?
Min-jae Kim (FC Bayern München) Die Zukunft von Min-jae Kim bleibt ungewiss. Dem "Kicker" zufolge gehörte der Innenverteidiger im Sommer zu den Abgangskandidaten beim FC Bayern München. Ein Verkauf soll sich aber schwierig gestalten, da das Gehalt des Südkoreaners viele Interessenten abschrecke. Zudem fordern die Münchner laut dem Bericht eine hohe Ablöse für Kim. Dennoch könnte das Thema auch im Winter wieder hochkochen.
Jamie Gittens stagniert in seiner Entwicklung, von einzelnen Lichtblicken einmal abgesehen, die für einen Spieler seines Kalibers aber viel zu selten kommen. Vor allem auswärts in der Bundesliga präsentieren sich die Dortmunder regelmäßig drei Etagen unter ihrer Normalform. Ist es mangelnde Einstellung? Oder fehlt die Mentalität? Beides liegt in Sahins Verantwortung.
Natürlich ist jeder Spieler auch selbst dafür verantwortlich, professionell in ein Spiel zu gehen und alles zu geben. Offenbar hat Sahin bislang aber nicht den Eindruck vermittelt, dass derartige Nicht-Leistungen Konsequenzen haben. Was auch daran liegen könnte, dass er für manche Spieler eher Kumpel als Chef ist.
BVB: Sind Nuri Sahins Tage gezählt?
Sahin selbst zeigte sich nach dem Spiel ratlos. Die Vorbereitung auf das Spiel habe genau das beinhaltet, was Kiel gezeigt habe - doch es wurde nicht umgesetzt. "Ich bin sprachlos, ich bin fassungslos, dass wir so eine Leistung gezeigt haben", schüttelte er den Kopf. Und er wisse auch, dass er an Ergebnissen gemessen werde - und als Trainer die Verantwortung trage.
Es klang schon fast wie Resignation. Und der BVB täte gut daran, das Kapitel schleunigst zu beenden. Platz vier und damit das Mindestziel Champions-League-Qualifikation gerät immer mehr außer Reichweite, die Saison könnte bei einem "Weiter so" in einem Fiasko enden.
Immer wieder flüchtete sich Sahin in den vergangenen Wochen und Monaten in Durchhalteparolen, reagierte schon fast trotzig auf Kritik und verwies auf einen laufenden Prozess. Dass er mit diesen Argumenten nicht mehr weit kommt, hat er offenbar jetzt selbst erkannt. Denn dieser Kader kann wesentlich mehr als das, was die Fans jede Woche erdulden müssen.
Die Niederlage in Kiel war ein letzter Weckruf für die Dortmunder Chefetage. Dass Sahin dauerhaft die Kurve kriegt und den BVB plötzlich zu einer Siegesserie führt, ist wohl nur noch Wunschdenken.