Wie kane seine mitspieler besser macht
FC Bayern: So hilft Kane auch Tel und Choupo - ein Kommentar
- Aktualisiert: 24.09.2023
- 13:05 Uhr
- Martin Volkmar
Harry Kane schreibt schon nach wenigen Wochen beim FC Bayern Geschichte. Doch seine Tore sind nicht der einzige Grund, warum der Rekordmann die Mannschaft besser macht. Ein Kommentar.
Als der FC Bayern 2012 gleich drei Titel verspielte, reagierten die gefrusteten Bosse mit einer Transferoffensive.
Unter anderem wurden neben Mario Gomez zusätzlich in Mario Mandzukic und Claudio Pizarro zwei weitere Mittelstürmer geholt. Die Folge: Eine unglaubliche Offensivpower und ein Konkurrenzkampf, der alle besser machte – am Saisonende stand auch deshalb der Gewinn des Triples.
Ob die Bayern dieses Jahr ähnlich erfolgreich sein werden, kann man nach fünf Spieltagen noch nicht seriös prognostizieren. Aber die Parallelen bei den Mittelstürmern sind trotzdem auffällig.
Nachdem sich die Münchner jahrelang auf die One-Man-Show von Tormaschine Robert Lewandowski verlassen konnten, herrschte nach dessen Abgang vergangene Spielzeit Flaute in der Sturmspitze.
Weil Mathys Tel noch zu jung und Eric Maxim Choupo-Moting zu verletzungsanfällig war, nachdem das anfängliche Experiment ohne echte 9 schnell und kläglich gescheitert war.
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100 Millionen für Harry Kane gut angelegt
Nun sieht alles danach aus, dass die 100 Millionen Euro für Rekordmann Harry Kane gut angelegt sind. Nicht nur, weil der Torjäger aus England nach Belieben trifft und mit seinem Dreierpack beim 7:0 gegen Bochum bereits eine neue Vereins-Bestmarke aufstellte (sieben Tore in den ersten fünf Spielen).
Sondern, weil Kane offensichtlich die Bayern auch abseits seiner Tore besser macht. Denn der 30-Jährige ist eben kein Mittelstürmer, der nur vorne darauf wartet, dass ihm die Bälle serviert werden.
Vielmehr hat er bei den "Three Lions" und in Tottenham gezeigt, welchen positiven Einfluss er auf die Offensive hat, wenn er sich fallen lässt und die Mitspieler in Szene setzt. So wie gegen Bochum bei seiner herrlichen Vorlage von der Mittellinie auf den durchstartenden Torschützen Leroy Sane – so wie auch schon beim ersten Saisontor durch Sane in Bremen (4:0).
Wenn aber Kane immer wieder als verkappter Zehner agiert, braucht er Abnehmer ganz vorne. Und hier kommen seine Backups ins Spiel. Choupo-Moting, weil er ebenfalls hinter den Spitzen seine Stärken hat und seinem anfälligen Körper geringere Einsatzzeiten als im Vorjahr eher helfen.
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Tel hat seine Rolle als Super-Joker gefunden
Tel, weil er momentan seine Rolle als Super-Joker gefunden zu haben scheint. Vier Tore in nur 73 Spielminuten sind eine herausragende Quote und das exakte Gegenteil der Vergangenheit, als er schon auf dem Weg zum "Chancentod" war.
In der Offensive scheint Thomas Tuchels Puzzle also bislang aufzugehen, weil er plötzlich ähnlich viele Optionen hat wie sein großer Vorgänger Jupp Heynckes 2012/13. Der gab damals jedem aus seinem Stürmer-Trio regelmäßige Einsatzchancen und setzte, wenn es Gegner oder Spielstand nötig machten, auch auf einen schon damals ungewohnten Zwei-Mann-Sturm.
Der Spaziergang gegen Bochum hat gezeigt, dass auch bei den aktuellen Bayern ein Mittelstürmer-Duo Sinn ergeben kann, gerade wegen der taktischen Flexibilität von Kane, Tel und Choupo. Eine Chance in der Startelf haben sich aktuell ohnehin alle verdient.