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FC Bayern München und die Ibiza-Reise: Die Bosse machen sich unnötig angreifbar - ein Kommentar
- Veröffentlicht: 12.05.2025
- 14:46 Uhr
- Martin Volkmar
Eine Woche nach dem klaren Verbot dürfen die Bayern-Profis nun doch auf die Party-Insel. Das ist das Gegenteil von konsequentem Handeln. Ein Kommentar.
von Martin Volkmar
Die Absage von Max Eberl an die Bayern-Profis vor einer Woche war eindeutig.
"Auch wenn wir schon Meister sind, gibt es andere Vereine, die noch kämpfen", erklärte der Sportvorstand vor dem Spiel bei RB Leipzig.
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Daher habe man der Mannschaft – angeblich auf Weisung von FCB-Patron Uli Hoeneß - klar gesagt, dass der geplante Kurztrip nach Ibiza "sich nicht gehört".
Damals waren die Münchner noch nicht Meister, jetzt sind sie es – und sind nun doch mit 13 Profis noch vor Saisonende auf die Party-Insel gereist.
Das Wichtigste in Kürze
FC Bayern: An Eberls Begründung hat sich nichts geändert
Und das, obwohl sich an Eberls Begründung rein gar nichts geändert hat: Der Wettbewerb läuft noch, andere Vereine müssen weiter kämpfen.
So wie der Gegner am letzten Spieltag, die TSG Hoffenheim (Samstag ab 15:30 Uhr im Liveticker): Auf drei Punkte und sechs Tore ist der Vorsprung des Tabellen-15. auf den 1. FC Heidenheim geschrumpft.
Gewinnt der Tabellen-16. zum Abschluss zu Hause gegen Werder Bremen nochmal mit 3:0 wie am Samstag bei Union Berlin und verliert Hoffenheim mit vier Toren, müssten die Kraichgauer in die Relegation (22. und 26. Mai live in Sat.1).
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Und Gegner Bayern München, aktuell bei 95 Treffern, kann ja noch mit einem hohen Sieg zum zweiten Mal überhaupt in der Bundesliga-Geschichte die 100-Tore-Schallmauer durchbrechen.
So wie im Hinspiel, als die Hoffenheimer 5:0 nach Hause geschickt wurden. Oder in der Saison 2019/20, als man bei der TSG sogar 6:0 gewann.
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FC Bayern: Alles andere als ein hoher Sieg in Hoffenheim wird für Kritik sorgen
Sollte Fernrivale Heidenheim also tatsächlich am Samstag gewinnen und am Ende nur wegen der schlechteren Tordifferenz in die Relegation müssen, werden die Vorwürfe an die Bayern nicht lange auf sich warten lassen.
Schon jetzt sehen Experten wie Dietmar Hamann die Integrität des Wettbewerbs verletzt, Mainz-Sportvorstand Christian Heidel findet die Aktion "zumindest grenzwertig" und hinter vorgehaltener Hand fallen in der Liga noch weit negativere Kommentare über die Lustreise des Rekordmeisters.
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Da hilft es den Bayern gar nichts, dass die Ibiza-Reise an den beiden trainingsfreien Tagen fast sicher nichts an der professionellen Vorbereitung des Teams ändern wird.
Die Kritik könnte noch wesentlich heftiger ausfallen, sollte die Mannschaft aus verständlichen Gründen nach dem Titelgewinn am kommenden Samstag nicht mehr topmotiviert sein, keine Verletzungen riskieren wollen oder Vincent Kompany Reservisten und Talenten eine Chance geben.
Bayern-Bosse lassen fatalen Eindruck zu
Vor allem aber hat sich die Bayern-Führung nicht zum ersten Mal in dieser Saison unnötig angreifbar gemacht.
Weil sie den Eindruck zulässt, die Spieler würden den Bossen, auch bei anderen Themen wie den Vertragsverhandlungen, auf dem Kopf herumtanzen und am Ende doch bekommen, was sie wollen.
Die nachträgliche Erlaubnis der Ibiza-Reise ist das Gegenteil von konsequentem Handeln – und könnte den Verantwortlichen noch auf die Füße fallen.