Anzeige
Bundesliga und 2. Liga kostenlos auf Joyn

Nico Schlotterbeck und Gerüchte um FC Bayern: Altbekanntes Muster vor BVB-Duell?

  • Aktualisiert: 17.10.2025
  • 21:49 Uhr
  • Nicolas Gödtel

Kurz vor dem Bundesliga-Kracher zwischen dem FC Bayern und BVB sorgen Transfergerüchte um Nico Schlotterbeck für Aufsehen. Das Timing passt in ein seit Jahren unterstelltes Muster.

Von Nicolas Gödtel

Die Schlagzeilen um Nico Schlotterbeck reißen nicht ab: Kurz vor dem großen Bundesliga-Duell zwischen Borussia Dortmund und dem FC Bayern (Samstag ab 18:30 Uhr im Liveticker) sorgen Transfergerüchte für Aufsehen.

Der 25-jährige Innenverteidiger ist seit 2022 fester Bestandteil der Dortmunder Defensive und kehrte nach einer längeren Verletzungspause direkt als feste Größe zurück. Beim BVB sorgte er direkt für Stabilität und wurde auch von Bundestrainer Julian Nagelsmann umgehend wieder für die Nationalmannschaft berufen.

Anzeige
Anzeige

Bundesliga und 2. Liga kostenlos auf Joyn

Anzeige

Seine starke Frühform nach der Rückkehr ließ Schlotterbeck umgehend ins Rampenlicht rücken. Experte Lothar Matthäus heizte die Spekulationen an und sprach vom Bayern-Interesse an Schlotterbeck: "Ich bin auch der Meinung, dass vielleicht schon der eine oder andere Kontakt oder das eine oder andere Gespräch stattgefunden hat", erklärte der Rekordnationalspieler bei "RTL".

Bayerns Sportvorstand Max Eberl dementierte diese Gerüchte vor dem Duell allerdings klar: "Ich möchte nicht über gegnerische Spieler sprechen. Ich glaube, dass wir sehr gute Innenverteidiger haben mit Jonathan Tah, Minjae Kim, mit Dayot Upamecano."

Trotzdem ließ auch er sich eine Hintertür offen. Das "große Thema" sei derzeit die Verlängerung mit Upamecano: "Das ist, was bei uns über allem steht. Wenn sich dann gewisse Themen anders darstellen sollten, dann wird man auf den Markt gehen und sich den Markt anschauen."

Matthäus hingegen fügte hinzu, dass Schlotterbeck "nicht nur in der Bundesliga, sondern wahrscheinlich auch bei vielen Vereinen in der Premier League" auf dem Zettel stehe.

Die Dortmunder Vertreter möchten derweil mit dem Verteidiger verlängern. Laut "Sky" liegt dem Verteidiger bereits ein Vertrag vor, doch Schlotterbeck wolle sich alle Optionen offenhalten.

Der Zeitpunkt für die Gerüchte befeuert derweil Vorwürfe über ein strategisches Vorgehen der Münchner, das in der Vergangenheit immer wieder für Unruhe gesorgt hat.

Anzeige

Transfer-Turbulenzen bei Bayern: Von Manuel Neuer bis Mario Götze

So waren 2011 vor dem Wechsel von Manuel Neuer von Schalke 04 zum FC Bayern monatelange, intensive Spekulationen zu vernehmen. Schon früh kursierten Gerüchte über das Interesse der Münchener, die in der Öffentlichkeit für viel Aufmerksamkeit sorgten.

Beim Halbfinale des DFB-Pokal gegen Bayern im März 2011 entlud sich die aufgeheizte Stimmung dann: Bayern-Fans zeigten lautstarke Proteste, hielten Plakate mit Slogans wie "Koan Neuer" hoch und reagierten bei jeder Aktion des Torhüters auf dem Spielfeld mit Buhrufen.

Ein besonders prägnantes Beispiel für die Brisanz solcher Transferspekulationen war der Fall von Mario Götze im Frühjahr 2013. Kurz vor dem Champions-League-Halbfinale gegen Real Madrid wurde bekannt, dass Götze Dortmund im Sommer in Richtung FC Bayern verlassen würde – mitten in der heißen Phase einer historischen Saison.

BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke fand damals deutliche Worte: "Ich glaube, dass Bayern seit vielen Jahren das gleiche Erfolgsschema verfolgt. Dazu gehört auch, den Konkurrenten zu schwächen", sagte er der "Sport Bild".

Zwei Monate später trafen sich die beiden Teams tatsächlich im Champions-League-Finale in Wembley wieder – mit Götze verletzt auf der Tribüne und seinem Wechsel längst besiegelt.

Externer Inhalt

Dieser Inhalt stammt von externen Anbietern wie Facebook, Instagram oder Youtube. Aktiviere bitte Personalisierte Anzeigen und Inhalte sowie Anbieter außerhalb des CMP Standards, um diese Inhalte anzuzeigen.

Bayerns Taktik vor Spielen gegen Borussia Dortmund

Auch Robert Lewandowski geriet 2014 in ein ähnliches Spannungsfeld. Der FC Bayern hatte bereits ein Jahr zuvor Interesse an ihm gezeigt, doch von Dortmunder Seite wurden die Verhandlungen zunächst blockiert.

In der Zwischenzeit machten leise Gerüchte über einen Transfer die Runde, während Lewandowskis Vertragsverlängerung bei Borussia Dortmund ins Stocken geriet und die Spekulationen weiter anheizte. Die öffentliche Debatte zog sich über Monate hin.

Medien, Fans und Verantwortliche beider Vereine diskutierten intensiv über den potenziellen Wechsel. Gerade in dieser Saison wurden daher alle Spiele zwischen Bayern und Dortmund mit großer Aufmerksamkeit auf Lewandowski verfolgt.

Ein paar Jahre später, im Frühjahr 2016, wiederholte sich das bekannte Muster – mit Mats Hummels. Drei Wochen vor dem DFB-Pokalfinale zwischen Dortmund und Bayern verkündete er intern, dass er zum Rekordmeister wechseln wolle.

Selbst die Verantwortlichen des BVB wussten zu diesem Zeitpunkt offenbar nichts von einem Angebot – es soll schlicht keines vorgelegen haben. Ob das Timing vom Spieler oder den Bayern gewählt wurde, blieb unklar.

FC Bayern: Gezielte Transfergerüchte auch bei Nico Schlotterbeck?

Auch jüngst beim Transferdrama um Florian Wirtz von Bayer Leverkusen im Sommer 2025 zeigte sich dieses Muster wieder.

Ehrenpräsident Uli Hoeneß brachte sich persönlich in die Gerüchteküche ein, während Leverkusens Sportchef Simon Rolfes erklärte: "Die Bayern – das habe ich schon gemerkt, als ich mit zehn Jahren den Kicker gelesen habe – haben sowas ja damals schon immer kurz vor den Spielen gemacht."

VIDEO: FC Bayern: Neue Luxus-Autos für die Stars! Das fahren Musiala und Co.

Vor diesem Hintergrund wirkt das aktuelle Gerücht um Schlotterbeck kaum zufällig. Ob die Initiative tatsächlich aus München stammt oder aus dem Umfeld befeuert wird, bleibt offen – doch das Timing kurz vor dem Duell mit dem BVB passt ins bekannte Bild.

Immer wieder gerieten vor wichtigen Spielen mögliche Bayern-Transfers in die Schlagzeilen.

Anzeige
Anzeige

Nico Schlotterbeck und FC Bayern: Neuer Nährboden für Vorwurf des Leerkaufens der Liga

Schlotterbeck fügt sich damit nahtlos ins vorgeworfene Transfermuster des FC Bayern ein, bei dem mögliche Spieler der direkten Konkurrenz immer wieder im Fokus stehen, besonders vor direkten Duellen.

Früher war das einfacher – die größte Konkurrenz kam aus der Bundesliga, nicht aus England oder Spanien. Heute ist die Lage komplexer, der Markt globaler, und die Münchener müssen ihr Transferstrategie anpassen.

Dass Bayern in diesem Kontext immer wieder angekreidet wird, die Liga "leerkaufen" zu wollen, ist ein verbreiteter Vorwurf, der auf viele der Beispiele früherer Transfers verweist.

Das aktuelle Gerücht um den Dortmunder Abwehrchef entfacht daher keinen lichterloh brennenden Flächenbrand, sondern eher ein kleines Flämmchen – aber eines, das kurz vor dem Topspiel einmal mehr für zusätzliche Spannung sorgt.

Mehr News und Videos
FC Bayern München v Chelsea FC - UEFA Champions League 2025/26 League Phase MD1
News

Auf einer Position: Kompanys Gretchenfrage vorm BVB-Kracher

  • 17.10.2025
  • 22:29 Uhr