Champions League
BVB nach Sieg bei PSG: "Jetzt müssen wir ihn auch holen, sonst wäre es Scheiße" - die Reaktionen
- Aktualisiert: 08.05.2024
- 02:10 Uhr
- Justin Kraft
Borussia Dortmund steht im Finale der Champions League. Die Reaktionen nach dem 1:0 gegen Paris Saint-Germain.
Der BVB hat das Finale der Champions League erreicht. Elf Jahre nach Wembley wird Borussia Dortmund damit erneut im Endspiel der Königsklasse stehen – wieder in Wembley. "Irgendwie da auch, wo alles angefangen hat 2013", sagte ein glücklicher Marco Reus anschließend bei "Prime Video".
Im Sommer wird der Angreifer den BVB verlassen, das wurde vergangene Woche offiziell verkündet. "Wir haben sehr viel gelitten, aber wir haben es geschafft", sagte er über den 1:0-Sieg in Paris: "Das ist Wahnsinn!" Anders als 2013 wolle sich Reus nun aber mit einem Titel verabschieden: "Jetzt müssen wir ihn auch holen, sonst wäre es scheiße."
Auch Trainer Edin Terzic war nach dem Spiel hochzufrieden mit seiner Mannschaft und erklärte, dass man schon deutlich früher sehr konkret vom Finaleinzug gesprochen habe: "Wir haben das erste Mal darüber gesprochen vor dem Hinspiel gegen Eindhoven."
Man habe in der Gruppenphase gesehen, dass man unter anderem gegen Milan bestehen konnte, die wiederum Halbfinalist im Vorjahr waren. Das habe dem BVB den Glauben daran gegeben, selbst den Weg bis Wembley bestreiten zu können. Sein Team sei im Verlauf des Wettbewerbs "immer weiter gewachsen".
Das Wichtigste in Kürze
Watzke: "Mats und ich in der Endphasen unserer Karrieren"
Im Finale treffe Dortmund nun in jedem Fall auf "einen sehr starken Gegner", meinte Mats Hummels. Der Torschütze sah aber "keinen Grund, nicht daran zu glauben".
Über seinen Treffer witzelte der Innenverteidiger, dass er gern etwas häufiger in der Champions League hätte treffen können. Es war insgesamt sein fünftes Tor in der Königsklasse und sein erstes seit zehn Jahren.
"Ich freue mich für Mats. Wir beide sind ja in den Endphasen unserer Karrieren", scherzte Hans-Joachim Watzke hinterher: "Dementsprechend haben wir auch beide wahrscheinlich nicht mehr damit gerechnet, dass wir nochmal nach Wembley kommen. Insofern ist das schon eine geile Geschichte."
Der 64-Jährige habe sich wegen der vielen vergebenen Chancen von Paris an Manchester 1997 erinnert. Damals zog Dortmund ebenfalls ins Finale ein und schlug dort Juventus Turin. Auf wen der BVB diesmal im Finale trifft, entscheidet sich am Mittwoch (ab 21 Uhr im Liveticker auf ran.de) im Duell zwischen Real Madrid und dem FC Bayern München.
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Die wichtigsten Aussagen im Überblick:
Edin Terzic (BVB-Trainer): "Der Glaube war da. Es wird noch ein bisschen dauern, bis wir das realisieren. Wir freuen uns extrem. Es ist pure Freude und ganz, ganz viel Stolz. Wir sind mit jedem Spiel gewachsen. Wir haben das erste Mal vor dem Hinspiel gegen Eindhoven darüber gesprochen, wie kurz der Weg nach London ist. Dafür machen wir es. Wir hätten uns gewünscht, letztes Jahr in unserem Stadion so ein ähnliches Bild zu kreieren. Da sah es nach dem Spiel anders aus, aber heute konnten wir unseren Fans etwas zurückgeben, indem wir es geschafft haben, wieder gemeinsam nach London zum Champions-League-Finale zu fahren."
Borussia Dortmund bei Paris St. Germain: Die Noten zum Final-Einzug des BVB
Hans-Joachim Watzke (BVB-Geschäftsführer): "Ich hatte irgendwann ab der 80. das Gefühl, es ist Manchester 1997. Ich freue mich unheimlich. Ich freue mich für Mats. Wir sind ja beide ein bisschen in der Endphase unserer Karriere. Ich bin für meine Verhältnisse echt euphorisch. Es ist unglaublich, was Edin leistet."
Sebastian Kehl (BVB-Sportdirektor): "Die Bayern würden mir gefallen. Ich habe das Gefühl, wir haben noch eine Rechnung zu begleichen. Das Tor sollten wir abbauen und mit nach Dortmund nehmen. Vielleicht brauchen wir es in Wembley noch mal. In der Kabine war die Hölle los, laute Musik und Alkohol."
Mats Hummels: "Jule hat mir den schön auf den Kopf serviert. Den nehmen wir natürlich gerne mit. Ich habe nicht viele Tore in der Champions League geschossen. Ich glaube fünf. Ein guter Zeitpunkt, etwas aufzustocken. Wir werden auf einen sehr starken Gegner treffen. Wir glauben spätestens seit dem zweiten Spiel in der Gruppenphase dran, dass wir in der Champions League bestehen können. Wir haben sehr aktiv verteidigt. Wir haben versucht, uns nicht in den eigenen Sechzehner fallen zu lassen. Spätestens nach der 30. Minute hat man gemerkt, wie ruhig es hier geworden ist."
Marco Reus: "Was für eine Woche, auch für mich persönlich, und dann jetzt heute mit dem Abschluss ins Finale einzuziehen, da wo alles angefangen hat 2013. Wir haben sehr viel leiden müssen, haben sehr viel gelitten und am Ende haben wir es geschafft, aber da redet morgen keiner mehr drüber, da steht nur der Name Borussia Dortmund. Egal wer kommt, wir schauen uns das morgen in Ruhe an. Wahnsinn, dass wir wieder im Finale stehen, da hat keiner mit gerechnet."
Matthias Sammer (BVB-Berater): "Das Quäntchen Glück hat man immer gebraucht, wenn man ein Halbfinale oder Finale gewinnen will. Irgendwie haben sie es auch verdient. Sie haben leidenschaftlichen und ehrlichen Fußball gespielt und damit auch PSG den Zahn gezogen. Ich hatte nicht das Gefühl, dass einer den Meter nicht mehr macht. Sie haben viele Dinge gut gemacht. Jetzt sollen sie sich auch freuen, aber nicht übertreiben, weil ich weiß nicht, ob es nicht eine Steigerung gibt, wenn du ein Finale gewinnen würdest."