Champions League
Champions League - Paris Saint-Germain vs. Inter Mailand - der Showdown im Head-to-Head
- Aktualisiert: 31.05.2025
- 15:09 Uhr
- Justin Kraft
Am Samstagabend kommt es in der Champions League zum Showdown zwischen Paris Saint-Germain und Inter Mailand. ran vergleicht die beiden Teams im Head-to-Head.
Von Justin Kraft
Große Finals werden gewiss durch große Mannschaftsleistungen gewonnen. Aber die Geschichten werden oft von den einzelnen Spielern geschrieben.
Inter Mailand und Paris Saint-Germain werden in München am kommenden Samstag in München um den größten Titel im europäischen Klubfußball spielen: die Champions League. Beide glänzten als Mannschaft, aber auch durch die Einzelleistungen ihrer Stars.
Die beiden Klubs spielen erstmals überhaupt in einem Pflichtspiel gegeneinander. Für PSG geht es darum, das historische Triple zu erreichen und nach vielen Jahren des Investments aus Katar den großen Wurf in der Champions League zum ersten Mal zu packen.
Inter wiederum will die Enttäuschung in den nationalen Wettbewerben wettmachen. Dort schied man im Halbfinale der Coppa Italia gegen Stadtrivale AC Mailand aus und verlor auch die Meisterschaft im Endspurt gegen die SSC Neapel. Mit einem Triumph gegen PSG würde man bereits zum vierten Mal den Henkelpott gewinnen.
Das Wichtigste in Kürze
Aber wer hat die Nase vorn, wenn es um die Einzelspieler geht? ran macht den Check im Head-to-Head. Weil die Italiener mit einer Dreierkette und zwei Angreifern spielen und Paris mit einer Viererkette und drei Angreifern, haben wir versucht, Spieler gegenüberzustellen, die zumindest eine ähnliche Bedeutung für das Spiel ihrer Mannschaft haben.
Torwart: Gianluigi Donnarumma vs. Yann Sommer
Beide sind hervorragende Torhüter. Yann Sommer verfügt über etwas mehr Erfahrung und ist einen Tick stärker auf der Linie. Der Schweizer hat laut dem Datenportal "FBref" in Liga und Champions League starke 77,6 Prozent aller Abschlüsse auf sein Tor abwehren können, während Donnarumma hier "nur" auf 68,3 Prozent kommt. In 43,3 Prozent aller Spiele in den beiden Wettbewerben kommt Sommer auf eine weiße Weste, der Italiener in 23,7 Prozent der Partien.
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Donnarumma wiederum hat leichte Vorteile in Teilen des modernen Torhüterspiels. So kommt er auf 0,81 Abwehraktionen außerhalb des eigenen Strafraums pro 90 Minuten, sein Kontrahent auf 0,37. Im Passspiel sind beide sehr sicher, spielen kaum Fehlpässe. Sommer wird von seiner Mannschaft aber etwas mehr eingebunden und hinterlässt im Aufbauspiel auch den leicht besseren Eindruck. Knapper Sieg für den Inter-Keeper.
Paris Saint-Germain 0:1 Inter Mailand
Innenverteidiger: Willian Pacho vs. Francesco Acerbi
Bei diesen beiden Spielern ist der Altersunterschied sogar noch größer. Der 23-jährige Pacho spielt eine starke Saison, zeigt sich defensiv robust und zeigt auch im Aufbauspiel immer wieder, dass er gut in das spielstarke PSG-Team passt. Acerbi hingegen ist bereits 37, lässt sich das hohe Alter auf dem Spielfeld aber kaum anmerken.
Der Italiener ist ebenfalls ein sehr robuster Zweikämpfer und auch im Aufbauspiel oft unterschätzt. Gerade seine langen Bälle können eine echte Waffe sein. 76,1 Prozent dieser bringt er an einen Mitspieler. Hier kann es keinen klaren Sieger geben.
Paris Saint-Germain 2:2 Inter Mailand
Abwehr: Nuno Mendes vs. Alessandro Bastoni
Ein auf den ersten Blick schwieriger Vergleich. Schließlich spielt Nuno Mendes bei PSG als Linksverteidiger, Alessandro Bastoni hingegen meist als linker Halbverteidiger der Dreierkette. Aber wenn man Bastoni am ehesten in einen Vergleich mit einem Spieler aus dem Viererkettensystem der Franzosen bringen kann, dann wohl mit einem Außenverteidiger.
Denn der Italiener spielt sehr progressiv, dribbelt immer wieder an und schaltet sich Lucio-esque mit in die Offensive ein. Mendes ist nochmal offensiver, hat als Linksverteidiger natürlich auch ein paar zusätzliche Freiheiten. Dennoch muss auch er defensiv mit absichern, wenn Achraf Hakimi rechts sehr hoch agiert. Dann verteidigt er ähnliche Räume wie Bastoni.
Spannend: Bastoni hat pro 90 Minuten 2,66 Aktionen, die zu einem Schuss seiner Mannschaft führen, Mendes 3,87. Dafür hat der Inter-Profi 0,41 Aktionen, die zu einem Tor führen und der Portugiese "nur" 0,32. Es ist bemerkenswert wie groß Bastonis Einfluss auf das Offensivspiel ist, gleichzeitig gewinnt er das Defensivduell mit Mendes klar. Bastoni ist vielleicht der stärkste Innenverteidiger der Champions-League-Saison.
Paris Saint-Germain 2:3 Inter Mailand
Abwehr: Achraf Hakimi vs. Denzel Dumfries
Auf der rechten Defensivseite haben beide Teams sehr offensivstarke Spieler, die gern die Tiefe suchen und immer wieder gefährliche Situationen herbeiführen können. Der PSG-Star ist in dem Bereich aber nochmal besser, kommt auf 4,6 Aktionen pro 90 Minuten, die zu einem Abschluss führen und 0,41 Aktionen, die zu einem Tor führen – beides ungefähr doppelt so viel wie bei Dumfries.
Der Niederländer ist dafür defensiv der deutlich stabilere Spieler, lässt sich nur selten ausdribbeln und gibt dem Team so mehr Stabilität als Hakimi bei PSG. Das rettet ihm das Remis.
Paris Saint-Germain 3:4 Inter Mailand
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Mittelfeld: Vitinha vs. Nicolo Barella
Vitinha und Nicolo Barella haben in ihren Teams ähnliche Rollen. Beide sollen das Pressing des Gegners mit ihren technischen Fähigkeiten und ihrer Handlungsschnelligkeit auflösen. Barella kommt dabei einen Tick mehr über seine Passstärke, Vitinha wiederum über seine Beweglichkeit und Wendigkeit.
Vitinha ist im Aufbauspiel ein bisschen zuverlässiger, macht kaum Fehler. Offensiv haben beide Spieler einen ähnlichen Einfluss und auch defensiv nehmen sich beide nicht viel – sie sind beide keine Zweikampfmonster.
Paris Saint-Germain 4:5 Inter Mailand
Mittelfeld: Joao Neves vs. Hakan Calhanoglu
Joao Neves und Hakan Calhanoglu werden beide von ihren Trainern mit vielen Offensivfreiheiten eingesetzt. Mit 0,56 Torbeteiligungen pro 90 Minuten in Liga und Champions League hat Calhanoglu hier die Nase leicht vor Neves (0,37). Beide können dribbeln und sind gut darin, ihre Mitspieler mit Tiefenpässen in Szene zu setzen.
Ihre Werte sind in vielen Bereichen sehr ähnlich. So spielen beide um die sechs Pässe pro 90 Minuten ins Angriffsdrittel, einen in den gegnerischen Strafraum und etwas mehr als sechs mit progressivem Raumgewinn. Calhanoglu erzeugt dabei aber mehr Torgefahr mit im Schnitt sechs Pässen weniger pro 90 Minuten. Ein knapper Sieg für Inter.
Paris Saint-Germain 4:6 Inter Mailand
Mittelfeld: Fabian Ruiz vs. Henrikh Mkhitaryan
Henrikh Mkhitaryan blickt auf eine starke Saison mit Inter zurück. Der ehemalige Profi von Borussia Dortmund ist technisch so gut, dass er nur schwer vom Ball zu trennen ist. Mit seinen Läufen und Pässen gibt er dem Spiel Tiefe und verbindet so die Abwehr mit der Offensive.
Ähnliche Aufgaben hat Fabian Ruiz bei PSG – und der Spanier löst diese nochmal einen Tick besser. Sein Spiel ist dominanter, er ist an mehr Toren pro 90 Minuten direkt beteiligt (0,42 vs. 0,19) und er ist in seinen Aktionen auch nochmal sauberer. Der Punkt geht an die Franzosen.
Paris Saint-Germain 5:6 Inter Mailand
Linker Flügel: Khvicha Kvaratskhelia vs. Federico Dimarco
Der zweite Vergleich, der etwas unfair ist. Schließlich wird Khvicha Kvaratskhelia bei PSG vor allem in der Offensive gebraucht, während Federico Dimarco bei Inter viele Defensivaufgaben hat. Diese löst er in der Regel mindestens solide. Auch offensiv kann er sich mit vier Toren und acht Assists in Serie A und Champions League regelmäßig einbringen.
Kvaratskhelia ist eigentlich jemand für die besonderen Momente. Der dribbelstarke Georgier kam im Winter aus Neapel und zeigt seitdem wechselhafte Leistungen. In 24 Partien für PSG reicht es bisher nur zu zwölf Torbeteiligungen. Das wird der hohen Ablösesumme von 70 Millionen Euro bisher nicht gerecht.
Deshalb geht der Punkt an Dimarco, der zwar weniger Highlights liefert, dafür aber deutlich stabiler spielt – und solche Spieler braucht es für große Titelgewinne schließlich ebenfalls.
Paris Saint-Germain 5:7 Inter Mailand
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Offensive: Desire Doue vs. Lautaro Martinez
Ein Duell, das von der Rollenverteilung auf dem Platz her etwas unterschiedlich ist, in den Daten aber gleicher kaum sein könnte. Desire Doue kommt in Champions League und Ligue 1 auf 0,64 Tore und Assists pro 90 Minuten, Lautaro Martinez in Königsklasse und Serie A auf 0,65. Wobei Doue mehr über Assists kommt (0,3 vs. 0,08) und Martinez mehr über Tore (0,57 vs. 0,34).
Beide sind auf ihre Art sehr wichtig für das Team und arbeiten damit ihren Mitspielern in der Offensive intelligent zu oder vollstrecken selbst. Hier lässt sich kaum ein Sieger benennen.
Paris Saint-Germain 6:8 Inter Mailand
Offensive: Ousmane Dembele vs. Marcus Thuram
Ein französisches Duell zum Abschluss – auch hier mit klaren Unterschieden in der Rollenverteilung. Aber mit einem klaren Sieger: Dembele kommt in dieser Saison auf unfassbare 1,25 Torbeteiligungen pro 90 Minuten in Champions League und Liga – Thuram "nur" auf 0,66.
Thuram ist stark, macht viele Bälle fest und ist so sehr wichtig für die Italiener. Aber Dembele begeistert mit Dribblings, Tempo und einer Torgefahr, die in diesem Jahr ihresgleichen sucht.
Paris Saint-Germain 7:8 Inter Mailand