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Champions League

FC Bayern München beim FC Arsenal: FCB-Schwachstelle ist Arsenals große Stärke

  • Veröffentlicht: 26.11.2025
  • 12:41 Uhr
  • Martin Volkmar

Der FC Arsenal ist in dieser Saison Europas gefährlichstes Team bei Standards. Und genau dort zeigt der FC Bayern seine bisher einzige echte Schwäche. Die Gründe und die möglichen Gegenmaßnahmen.

Von Martin Volkmar und Carolin Blüchel

18 Pflichtspiele, 17 Siege, ein Unentschieden - wenn man beim FC Bayern München in diesen Tagen überhaupt ein Haar in der Suppe finden will, dann die Anfälligkeit bei Standards.

Sechs der acht Bundesliga-Gegentore kassierte der Rekordmeister nach ruhenden Bällen. Zuletzt gleich viermal in Folge: zwei gegen Union, zwei gegen Freiburg.

"Die Wahrheit ist, dass wir unsere normale Stärke nicht gezeigt haben bei den Standards. Ich kenne das aus meiner aktiven Zeit - das heißt nicht, dass man in dieser Spielphase nicht gut wäre. Aber es heißt, dass man besser werden muss darin", gab Trainer Vincent Kompany auf ran-Nachfrage am Dienstagabend zu.

Denn nicht jeder Gegner lässt sich nach einem 2:0-Vorsprung noch so überrollen wie die Freiburger am Samstag.

Vielmehr geht es am Mittwoch (ab 21 Uhr im Liveticker) in der Champions League ausgerechnet gegen einen Gegner, der Standards systematisch perfektioniert hat: den FC Arsenal.

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Arsenal-Standards: Das sagt Kompany

Die Londoner erzielten allein in der aktuellen Premier-League-Saison zwölf Tore auf diese Art, acht davon nach Ecken. Keine Mannschaft auf der Insel ist effizienter.

"Wir haben das analysiert und daran gearbeitet. Aber auch die besten Teams können gegen Arsenal da Probleme haben", erklärte Kompany auf der Pressekonferenz vor dem mit Spannung erwarteten Duell.

"Wir wollen eine ganz starke Mannschaft in den Standards sein - nicht nur in der Offensive, auch wieder in der Defensive."

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Arsenal: Die neue Effizienz eines Titelanwärters

Doch das Wegverteidigen der Standards dürfte "eine schwere Aufgabe" werden, wie auch Harry Kane zugab.

Schon im vergangenen Jahr dominierten die Gunners diese Kategorie, jetzt haben sie das Niveau noch einmal angehoben. Es soll das fehlende Puzzlestück sein, um nach drei Vizemeisterschaften endlich den nationalen Titel zu holen.

Der langjährige Premier-League-Profi Thomas Hitzlsperger nennt die offensiven Standards im ran-Interview eine der größten Stärken, die die Nord-Londoner schon in der vergangenen Saison ausgezeichnet habe.

Daher sehe er gute Chancen, nach 22 Jahren endlich wieder die ersehnte Meisterschaft zu holen: "Es sieht wirklich gut aus für Arsenal, dass sie durchmarschieren in den Premier League."

Bayern und Arsenal in der Königsklasse noch ohne Punktverlust

Bislang jedenfalls ist Arsenal auf dem besten Weg. Gerade erst schossen die seit 15 Pflichtspielen in Serie unbesiegten Gunners Tottenham mit 4:1 ab und bauten die Tabellenführung in der Premier League weiter aus.

In der Königsklasse sind sie gemeinsam mit Bayern und Inter Mailand noch ohne Punktverlust. Gegentore: keins. Selbst Kaliber wie Atletico Madrid wurden mal fix mit 4:0 weggebügelt - zwei Standardtreffer inklusive.

Lennart Karl in der Startelf? Das sagt Max Eberl

Wie soll es auch anders sein?

Die Rivalen verbeugen sich längst. Manchester-United-Legende und TV-Experte Gary Neville bescheinigte Arsenal zuletzt "den besten Kader der Welt", Ex-Gunner Per Mertesacker spricht von einem Team, das "auf allen Positionen doppelt und nahezu gleichwertig besetzt" ist.

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Arsenal: Das ist der Mann hinter dem "FC Standard"

Doch wie wurde Arsenal, das unter Fußballfans halb spöttisch, halb bewundernd "FC Set Piece" (deutsch: FC Standard) genannt wird, zur Standardmaschine?

Verantwortlich dafür ist Assistenztrainer Nicolas Jover. Der Deutsch-Franzose, der 2021 Trainer Mikel Arteta nach London folgte, gilt als absolutes Genie auf seinem Gebiet.

Während Arteta das Gesamtkonstrukt steuert, übernimmt Jover die Feinmechanik, sobald der Ball ruht: Täuschungen im richtigen Moment, Laufwege, die Räume reißen, Einwürfe und Ecken, die wie am Reißbrett entworfen wirken.

Die Rollenverteilung dabei ist klar: Rechtsfuß Declan Rice schlägt die Ecken von links, Linksfuß Bukayo Saka von rechts. In der Mitte lauert in der Regel mit Gabriel Magalhaes einer der torgefährlichsten Innenverteidiger Europas - der allerdings am Mittwoch wegen einer Oberschenkelverletzung ebenso fehlen wird wie der weiterhin verletzte Kai Havertz.

Arsenal: Einwürfe als neue, alte Stärke

Hinzu kommt beim Team aus Highbury aber eine neue, alte Standardmethode, die in dieser Saison in der Premier League von fast allen Klubs verstärkt erfolgreich eingesetzt wird: lange Einwürfe.

Das sei eine besondere "Waffe", urteilte Sportvorstand Max Eberl auch mit seiner Profi-Erfahrung als ehemaliger Verteidiger.

"Es stört immer den Rhythmus des Spiels, das ist das eine. Das andere ist: Wenn so eine Bogenlampe reinkommt und rumflippert - je häufiger du das hast, umso größer ist die Gefahr und umso höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass du einen Abschluss hast."

So sieht es auch Kompany, der im Gegensatz zu Eberl sogar ein Weltklasse-Abwehrspieler in der Premier League war.

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"Ich habe elf Jahre Fußball gespielt in England und ich war dort auch Trainer in der zweiten Liga. Da kommt fast jeder Einwurf in deinen 16-Meter-Raum. Da musst du deinen Verteidigern irgendwann sagen: Jungs, ihr müsst das Ding wegköpfen. Und bei den zweiten Bällen müssen dann auch alle da sein, um das Ding wegzuholen", meinte der Belgier:

"Aber man kann aus dieser Situation auch einen Vorteil machen und einen Konter kreieren, auch wenn das immer schwierig ist."

Die beiden stärksten Teams Europas?

Nicht nur deshalb gehört Arsenal auch in der Königsklasse für den FCB-Boss zu den Favoriten. "Es ist nicht umsonst Eins gegen Zwei", sagte Eberl am Dienstag vor dem Abflug der Münchner nach London:

"Das ist eine sehr gute Fußballmannschaft, die unheimlich aktiv spielt, schnelle und schlaue Spieler hat, defensiv gut steht und immer Tore machen kann."

Vieles spricht dafür, dass im Emirates die beiden aktuell stärksten Mannschaften im Wettbewerb aufeinandertreffen.

"Das ist momentan das Beste im europäischen Fußball, das muss man klar sagen", schwärmt Hitzlsperger.

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Eberl: "Wir müssen uns da besser wehren"

Kleinigkeiten werden den Unterschied machen. Für Bayern könnte daher die Standard-Schwäche zum großen Risiko werden.

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"Von den acht Gegentoren in der Bundesliga haben wir sechs Standardtore in der Summe bekommen. Da können wir noch besser werden", gab Eberl nach dem Sieg gegen Freiburg zu:

"Wir müssen uns da besser wehren. Wir müssen einfach unsere Kopfballduelle gewinnen, Varianten verbessern, gut verteidigen, nichts einreden lassen. Darauf müssen wir uns schon auch fokussieren."

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Bayerns Offensivpower trifft auf Arsenals Defensivblock

Gefragt wird allerdings auch Bayerns Offensivstärke sein. Denn die Gunners stehen defensiv bombensicher. Immerhin: Ein bisschen bröckelte die Festung - zumindest vorübergehend.

Vergangene Woche brach der AFC Sunderland beim 2:2 den Fluch - dank Standard-Toren! Es waren die ersten Gegentreffer nach unglaublichen 810 Minuten.

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Dreesen erwartet "ein echtes Brett"

Es wird wohl ein "echtes Brett" sein, um es mit den Worten von Vorstandschef Jan-Christian Dreesen auszudrücken. Der Showdown in London zwischen Arsenal, das Standards in eine präzise Wissenschaft verwandelt hat, und Bayern, das offensiv nahezu alles kann und nie aufsteckt.

Vielleicht ist es für die Münchner genau der richtige Moment, auch noch die letzte Baustelle zu schließen und auf der größten Bühne zu beweisen, dass selbst die bestgeölte Standardmaschine Europas ins Stottern geraten kann.

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