Dortmund wackelt in der 1. Runde im DFB-Pokal bedenklich
DFB-Pokal: BVB-Zittersieg gegen Rot-Weiss Essen vergrößert Bedenken - Niko Kovac braucht dringend Neuzugänge - ein Kommentar
- Aktualisiert: 19.08.2025
- 00:11 Uhr
- Daniel Kugler
Borussia Dortmund hat sich gegen Underdog Rot-Weiß Essen in der ersten Runde des DFB-Pokals durchgesetzt. Der besorgniserregende Auftritt der ersatzgeschwächten Mannschaft verdeutlicht aber, dass BVB-Trainer Niko Kovac dringend weitere Neuzugänge benötigt - ein Kommentar.
Der BVB hat mit Müh und Not das Auftaktspiel des DFB-Pokals gegen Drittligist Rot-Weiß Essen überstanden.
Zum 20. Mal in Folge überstanden die "Schwarz-Gelben" die erste Runde. Über viel mehr darf man sich nach dem Auftritt beim klaren Underdog aber nicht wirklich freuen.
Viel zu fahrig war die Partie und zu groß waren die Probleme der verletzungsgeplagten Borussia, auch im unter diesen Vorzeichen wie angekündigt schweren Spiel.
Gegen einen Drittligisten muss man von einem Top-Klub wie der Borussia einfach mehr erwarten - gerade offensiv, wo bis auf den Geniestreich von Serhou Guirassy nicht wirklich viel zusammenlief. Hierbei wird sich Trainer Niko Kovac aber im Nachhinein für seine Aufstellung aber durchaus Kritik anhören dürfen.
Karim Adeyemi, Julian Brandt und Neuzugang Jobe Bellingham saßen auf der Bank. Ersterer spielte keine einzige Minute. Eine fragliche Entscheidung.
Unabhängig davon macht der ernüchternde Auftritt der Borussen aber deutlich, dass Kovac dringend noch Neuzugänge benötigt, um die Saisonziele nicht zu gefährden.
Das Wichtigste in Kürze
BVB-Transfers: Nur Jobe Bellingham ist nicht genug
Früh im Transferfenster konnte der BVB mit Bellingham zwar einen Coup landen und einen heiß umworbenen Spieler für sich gewinnen. Danach kam aber nichts mehr.
Diese Haltung der BVB-Bosse um Sportdirektor Sebastian Kehl, der trotz der Einnahmen aus der Champions League und der Teilnahme an der Klub-WM nicht Müde wird, auf das begrenzte Budget des Klubs zu verweisen.
Dennoch machen grade die akuten Verletzungsprobleme in der Defensive deutlich, dass ein weiterer am besten innen wie außen flexibel einsetzbare Verteidiger dringend benötigt wird.
Ramy Bensebaini hat gegen Essen als offensiv orientierter Außenverteidiger zwar sehr ordentlich in der Dreierkette verteidigt, aber eben auch gegen einen zwei Klassen schwächeren Gegner. Gegen offensiv potentere Bundesliga-Teams hätte es an diesem Abend vermutlich anders ausgesehen.
Externer Inhalt
BVB: Maximilian Beier sucht weiterhin seine Top-Form
Nach dem Pokalauftritt muss man darüber hinaus erneut festhalten, dass einige teure Transfers, die noch aus der schwierigen Ära unter dem vielkritisierten Technischen Direktor Sven Mislintat stammen, weiterhin den Erwartungen hinterherlaufen.
Der flexibel einsetzbare Offensivspieler Maximilian Beier sucht nach wie vor zumeist vergebens nach seiner unbekümmerten Spielweise und Form aus Hoffenheimer Zeiten. In seinem ersten Jahr in Dortmund standen wettbewerbsübergreifend in 46 Spielen ausbaufähige zehn Tore und sechs Assists für den 22-jährigen Nationalspieler zu Buche, der vergangenen Sommer für knapp 30 Millionen Euro verpflichtet wurde.
VIDEO: 120 Minuten "Folter" - Schalke-Fans haben schon wieder genug
Bei Beier überwiegt aber die berechtigte Hoffnung, dass zeitnah komplett der Knoten platzt und er sich festspielt. Insgesamt muss man aber sagen: Die BVB-Offensive ist aber hochgradig abhängig von Guirassy. Trifft der Torstürmer nicht, wird es bedenklich, wie auch gegen Essen. Zu wenig permanente Torgefahr geht von den anderen Offensivspielern der Borussia aus.
Ein weiterer treffsicherer Flügel- und/oder Sturmzentrumsspieler zur Entlastung des Guineaners, der das Spiel von Kovac auch deutlich unberechenbarer machen würde, wäre wünschenswert.
BVB: Yan Couto ist ein teures Missverständnis
Deutlich negativer fällt das Zwischenfazit weiter hinten aus. Denn auch gegen Essen war der Brasilianer Yan Couto zum wiederholten Male mit der schlechteste BVB-Spieler auf dem Platz.
Der 23-Jährige kam inklusive vorheriger Leihe für insgesamt ca. 25 Millionen Euro von Manchester City und rannte in seiner Debütsaison massiv den Erwartungen hinterher. Früh kamen bereits Zweifel auf, ob der Spieler überhaupt ins BVB-System passt. Sowohl unter Ex-Trainer Nuri Sahin als auch Kovac fremdelt Couto mit der Mannschaft, wirkt witerhin kaum integriert und spielt offensiv wie defensiv größtenteils leider viel zu unkonstant.
Neben dem defensivorientierten Julian Ryerson und Winterneuzugang Daniel Svensson auf der linken Außenbahn würde ein weiterer Motor an beiden Enden des Spielfeldes der Mannschaft aktuell fehlende Qualitäten geben.
Mit kleinem Portemonnaie daber en nächsten Achraf Hakimi zu finden, dürfte aber arg schwierig werden in den letzten Tagen des Sommertransferfensters.