Anzeige
Der "ewige Fleck" seiner Karriere

Neymar wechselt nach Saudi-Arabien - scharfe Kritik aus Brasilien

  • Aktualisiert: 17.08.2023
  • 18:47 Uhr
  • SID

Erst von Katar bezahlt, jetzt von Saudi-Arabien: Neymars Karriere definiert sich eher über finanzielle als sportliche Rekorde, die Kritik in der Heimat wächst.

Neymar hat die Qual der Wahl. Das Stadion von Paris St. Germain könne der 31-Jährige von seinem künftigen Gehalt in Saudi-Arabien kaufen, oder gleich alle Spieler der Topklubs Flamengo und Palmeiras.

Auch für zwölf Rolls-Royce Boat Tail, das teuerste Auto der Welt, würden die 320 Millionen Euro reichen, die Neymar in zwei Jahren beim saudischen Klub Al-Hilal verdienen wird, rechnete die brasilianische Zeitung "Lance" am Mittwoch genüsslich vor.

"Der Gesamtbetrag ist so hoch, dass man kaum eine Vorstellung davon bekommt, was man mit diesem Geld machen kann", schrieb "Lance" und erwähnte gleich noch, dass Neymar 330 Euro pro Minute erhält - selbst, wenn er schläft.

Es sind Zahlen wie diese, die Neymars Karriere prägen. Die Rekordsumme von 222 Millionen Euro, die PSG im Jahr 2017 an den FC Barcelona zahlte, kleben noch immer an ihm wie ein Preisschild auf der Stirn. Mit sportlichen Bestmarken wird der Torjäger dagegen kaum in die Geschichte eingehen, sein Wechsel in die Wüste zementiert dieses Bild eher noch.

Anzeige
Anzeige

Das Wichtigste in Kürze

Anzeige

In der Heimat wächst daher auch die Kritik. "Zu Al-Hilal zu gehen, wird ein ewiger Fleck in der Karriere von Neymar sein", schrieb "Globoesporte", die Zeitung "Folha de Sao Paulo" nannte Neymar ein "nur weiteres Beispiel für das Sportwashing-Projekt" Saudi-Arabiens.

Sein Vater und Berater Neymar Santos Sr. werde über den Deal "glücklicher sein als ein Beduine am Wasserfall", schrieb die Zeitung über den Mann, der seinen Filius "eher als 'Marke' denn als 'Sohn'" bezeichne.

Anzeige

Kritik an Neymar in Brasilien wächst

War es das also mit den sportlichen Ambitionen? Bislang hat Neymar den Olympiasieg 2016 und den Champions-League-Triumph 2014/15 mit Barca zu bieten. Hinzu kommen diverse Titel mit dem aus Katar finanzierten Abo-Meister Paris.

Und: Mit 77 Toren ist er gleichauf mit Pele Brasiliens Rekordtorschütze. Wahrlich keine schlechte Bilanz, doch auf einer Stufe mit Cristiano Ronaldo oder Lionel Messi wird Neymar eben nur finanziell stehen - auch wenn er das selbst anders sehen mag.

Externer Inhalt

Dieser Inhalt stammt von externen Anbietern wie Facebook, Instagram oder Youtube. Aktiviere bitte Personalisierte Anzeigen und Inhalte sowie Anbieter außerhalb des CMP Standards, um diese Inhalte anzuzeigen.

Neymar springt auf Platz 1: Top 10 der höchsten Transfererlöse

1 / 11
<strong>Die größten Transfererlöse: Neymar stürmt auf Platz 1</strong><br>
                Mit seinem 90-Millionen-Transfer zu Al-Hilal stürmt Neymar Jr. das Ranking der Spieler, die im Laufe ihrer Karriere die größten Transfererlöse in der Geschichte erzielt haben. ran zeigt die Top 10. (Quelle: transfermarkt.de, Stand: 15. August 2023)
© Getty Images/instagram@chelseafc

Die größten Transfererlöse: Neymar stürmt auf Platz 1
Mit seinem 90-Millionen-Transfer zu Al-Hilal stürmt Neymar Jr. das Ranking der Spieler, die im Laufe ihrer Karriere die größten Transfererlöse in der Geschichte erzielt haben. ran zeigt die Top 10. (Quelle: transfermarkt.de, Stand: 15. August 2023)

<strong>Platz 10: Zlatan Ibrahimovic (Karriereende)</strong><br>• Transfererlöse: 169,1 Millionen Euro<br>• Anzahl der Transfers: 7<br>• Vorherige Vereine: AC Mailand (2x), Los Angeles Galaxy, Manchester United, Paris Saint-Germain, FC Barcelona, Inter Mailand, Juventus Turin, Ajax Amsterdam, Malmö FF
© NurPhoto

Platz 10: Zlatan Ibrahimovic (Karriereende)
• Transfererlöse: 169,1 Millionen Euro
• Anzahl der Transfers: 7
• Vorherige Vereine: AC Mailand (2x), Los Angeles Galaxy, Manchester United, Paris Saint-Germain, FC Barcelona, Inter Mailand, Juventus Turin, Ajax Amsterdam, Malmö FF

<strong>Platz 9: Angel Di Maria (Benfica Lissabon)</strong><br>• Transfererlöse: 179 Millionen Euro<br>• Anzahl der Transfers: 4<br>• Vorherige Vereine: Juventus Turin, Paris Saint-Germain, Manchester United, Real Madrid, Benfica Lissabon, CA Rosario Central
© HMB-Media

Platz 9: Angel Di Maria (Benfica Lissabon)
• Transfererlöse: 179 Millionen Euro
• Anzahl der Transfers: 4
• Vorherige Vereine: Juventus Turin, Paris Saint-Germain, Manchester United, Real Madrid, Benfica Lissabon, CA Rosario Central

<strong>Platz 8: Kylian Mbappe (Paris Saint-Germain)</strong><br>• Transfererlöse: 180 Millionen Euro<br>• Anzahl der Transfers: 1<br>• Vorherige Vereine: AS Monaco
© 2023 Getty Images

Platz 8: Kylian Mbappe (Paris Saint-Germain)
• Transfererlöse: 180 Millionen Euro
• Anzahl der Transfers: 1
• Vorherige Vereine: AS Monaco

<strong>Platz 7: Antoine Griezmann (Atletico Madrid)</strong><br>• Transfererlöse: 180 Millionen Euro<br>• Anzahl der Transfers: 4<br>• Vorherige Vereine: FC Barcelona, Atletico Madrid, Real Sociedad
© Ricardo Larreina Amador

Platz 7: Antoine Griezmann (Atletico Madrid)
• Transfererlöse: 180 Millionen Euro
• Anzahl der Transfers: 4
• Vorherige Vereine: FC Barcelona, Atletico Madrid, Real Sociedad

<strong>Platz 6: Philippe Coutinho (Aston Villa)</strong><br>• Transfererlöse: 180,3 Millionen Euro<br>• Anzahl der Transfers: 5<br>• Vorherige Vereine: FC Barcelona, FC Bayern München, FC Liverpool, Inter Mailand, Vasco da Gama
© Shutterstock

Platz 6: Philippe Coutinho (Aston Villa)
• Transfererlöse: 180,3 Millionen Euro
• Anzahl der Transfers: 5
• Vorherige Vereine: FC Barcelona, FC Bayern München, FC Liverpool, Inter Mailand, Vasco da Gama

<strong>Platz 5: Alvaro Morata (Atletico Madrid)</strong><br>• Transfererlöse: 189 Millionen Euro<br>• Anzahl der Transfers: 6 <br>• Vorherige Vereine: Juventus Turin (2x), Atletico Madrid, FC Chelsea, Real Madrid (2x)
© Shutterstock

Platz 5: Alvaro Morata (Atletico Madrid)
• Transfererlöse: 189 Millionen Euro
• Anzahl der Transfers: 6
• Vorherige Vereine: Juventus Turin (2x), Atletico Madrid, FC Chelsea, Real Madrid (2x)

<strong>Platz 4: Ousmane Dembele (Paris Saint-Germain)</strong><br>
                • Transfererlöse: 220 Millionen Euro<br>• Anzahl der Transfers: 3<br>• Vorherige Vereine: FC Barcelona, Borussia Dortmund,&nbsp;Stade Rennes
© 2023 Getty Images

Platz 4: Ousmane Dembele (Paris Saint-Germain)
• Transfererlöse: 220 Millionen Euro
• Anzahl der Transfers: 3
• Vorherige Vereine: FC Barcelona, Borussia Dortmund, Stade Rennes

<strong>Platz 3: Cristiano Ronaldo (Al-Nassr FC)</strong><br>• Transfererlöse: 247 Millionen Euro<br>• Anzahl der Transfers: 4 <br>• Vorherige Vereine: Juventus Turin, Real Madrid, Manchester United, Sporting Lissabon
© AFLOSPORT

Platz 3: Cristiano Ronaldo (Al-Nassr FC)
• Transfererlöse: 247 Millionen Euro
• Anzahl der Transfers: 4
• Vorherige Vereine: Juventus Turin, Real Madrid, Manchester United, Sporting Lissabon

<strong>Platz 2: Romelu Lukaku (FC Chelsea)</strong><br>• Transfererlöse: 333,36 Millionen Euro<br>• Anzahl der Transfers: 7<br>• Vorherige Vereine: Inter Mailand (2X), Manchester United, FC Everton, West Bromwich Albion, FC Chelsea, RSC Anderlecht
© 2022 Getty Images

Platz 2: Romelu Lukaku (FC Chelsea)
• Transfererlöse: 333,36 Millionen Euro
• Anzahl der Transfers: 7
• Vorherige Vereine: Inter Mailand (2X), Manchester United, FC Everton, West Bromwich Albion, FC Chelsea, RSC Anderlecht

<strong>Platz 1: Neymar (Al-Hilal)</strong><br>• Transfererlöse: 400 Millionen Euro<br>• Anzahl der Transfers: 3 <br>• Vorherige Vereine: Paris Saint-Germain, FC Barcelona, FC Santos
© Sven Simon

Platz 1: Neymar (Al-Hilal)
• Transfererlöse: 400 Millionen Euro
• Anzahl der Transfers: 3
• Vorherige Vereine: Paris Saint-Germain, FC Barcelona, FC Santos

Bei aller Kritik darf aber nicht unerwähnt bleiben, dass Neymar durchaus gerne in Europa geblieben wäre, aber schlicht keine Angebote erhielt. Und so war Al-Hilal die einzig sinnvolle Möglichkeit, aus dem bis 2027 laufenden Vertrag in Paris zu kommen, wo er keine Zukunft mehr hatte.

Und nun? Neymars Plan sieht vor, in zwei Jahren ablösefrei wieder nach Europa zurückzukehren, um sich noch einmal für die WM 2026 zu empfehlen. Ganz aufgegeben hat er den ernsthaften Fußball also noch nicht.

Mehr News und Videos
Das Referee-Team der Partie Saint-Etienne gegen Lyon
News

Ligue 1: Fan droht Haft nach Münzwurf auf Linienrichter

  • 21.04.2025
  • 14:56 Uhr