Toni Kroos exklusiv: "Bin nicht der Typ für ein Abschiedsspiel"
Aktualisiert: 22.10.2024
08:45 Uhr
Lucija Ravlic
Im Interview mit ran spricht Toni Kroos über seine Zukunft, die Aussichten der deutschen Nationalmannschaft, ein mögliches Abschiedsspiel und die NBA.
Von Lucija Ravlic
Vor allem in Europas Großstädten ist Toni Kroos gerade sehr präsent, obwohl er nach der Heim-EM im Sommer seine erfolgreiche Profi-Karriere beendet hat.
Denn dort wirbt die Modemarke "Marco Polo" großflächig mit ihrem neuen Markenbotschafter.
Beim Launch der Kampagne in Madrid trafen "taff" und ran Kroos zum Interview.
ran: Frankreichs Fußballer fielen zuletzt modisch sehr auf beim Eintreffen bei der Nationalmannschaft. Wie stehen Sie zu so einem ausgefallenen Style?
Toni Kroos: Ich bin eigentlich eher ein Fan von leben und leben lassen. Ich glaube, wir haben schon genug Probleme heutzutage, was man anderen vorschreiben will, auch bei anderen Themen. Daher glaube ich, jeder soll das tragen, was er möchte. Wer mich ein bisschen beobachtet, der weiß, dass es nicht ganz meins ist. Aber ich habe nichts dagegen, also mich stört das auch nicht.
ran: Welcher Spieler hat den besten und welcher den schlechtesten Style?
Kroos: Das ist wirklich eine fiese Frage. Heutzutage wird es ja auch wirklich schnell mal ausgefallen und dass ich vielleicht nicht ganz so derjenige bin, der das so geil findet, ist auch bekannt. Aber wie gesagt: Für mich gibt es gar nicht den besten und schlechtesten Style. Jeder so, wie er möchte. Natürlich gefallen mir gewisse Sachen nicht, andere dann wieder besser, aber da möchte ich keinen herausheben oder komplett abkanzeln.
Kroos über Verbleib in Madrid: "Am Ende eine familiäre Entscheidung"
ran: Sie leben auch nach dem Ende der Laufbahn weiter in Madrid. Fühlen Sie sich mittlerweile mehr als Spanier oder mehr als Deutscher?
Kroos: Ich fühle mich schon als Deutscher. Aber als Deutscher, der sehr glücklich in Spanien lebt seit relativ langer Zeit und das auch noch weiter tun wird.
ran: Was müsste passieren, dass Sie wieder nach Deutschland gehen?
Kroos: Gewisse Sachen, die wahrscheinlich nicht passieren werden. Zum Beispiel muss das Wetter besser werden. Das wird schwierig, denke ich. Nein, am Ende ist es eine familiäre Entscheidung, ich entscheide das ja nicht alleine. Ich habe eine Frau, ich habe drei Kinder und letztlich ist es eine Wohlfühlentscheidung. Ich glaube, dass wir uns in Deutschland auch wohlfühlen würden, aber es gibt aktuell wenig Gründe, warum wir weggehen sollten. Die Kids haben hier alles, sie kennen es ja nur, hier zu leben und haben ihre Aktivitäten, ihre Freunde und ihre Schule hier. Und meine Frau und ich, wir fühlen uns auch sehr wohl. Deswegen gibt es jetzt aktuell keinen Grund irgendwo anders hinzugehen. Wir sehen uns schon die nächsten Jahre in Spanien.
ran: Wie sehen Sie die Entwicklung der deutschen Nationalmannschaft?
Kroos: Ich glaube, dass die Voraussetzungen da sind und dass wir diese bei der EM auch gemeinsam ein bisschen geschaffen haben. Natürlich brauchst du auch die Qualität, die haben wir. Wir haben sehr, sehr interessante Spieler, die auch noch mal interessanter werden in den nächsten Jahren. Wir haben einen guten Trainer und wir haben jetzt endlich auch wieder eine Stimmung in Deutschland, wo man die Nationalmannschaft wieder gernhat. Das war ja eine lange Zeit nicht so, muss man fairerweise sagen. Dementsprechend sind die Voraussetzungen da, dass es positiv werden kann. Aber am Ende werden wir uns alle die WM 2026 anschauen, alles was bis dahin ist, ist ja im Endeffekt nur Test. Und dann wird abgerechnet nach einem Turnier.
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Internationale Transfergerüchte: FC Barcelona hat wohl Skandalprofi Mason Greenwood im Blick
Mason Greenwood (Olympique Marseille) Wie die Zeitung "Sun" berichtet, soll der FC Barcelona den Engländer Mason Greenwood als potenziellen Neuzugang ins Auge gefasst haben. Demnach könnte der 24-Jährige als Nachfolger von Robert Lewandowski zu den Katalanen wechseln. Ein möglicher Transfer würde aber wohl nicht geräuschlos verlaufen, denn Greenwood gilt als Skandalprofi. In der Vergangenheit wurde er wegen ...
Mason Greenwood (Olympique Marseille) ... des Verdachts der Vergewaltigung und Körperverletzung an seiner Freundin festgenommen. Später wurde die Anklage gegen den Fußballstar fallengelassen. Dennoch hatte er bei Ex-Klub Manchester United keine Zukunft, sorgt derzeit allerdings bei Olympique Marseille sportlich für Furore. In 48 Pflichtspielen für die Franzosen erzielte Greenwood 30 Treffer und bereitete zudem zehn Tore vor. Sein Vertrag läuft noch bis zum Sommer 2029.
Antoine Semenyo (AFC Bournemouth) Liverpool steckt aktuell in einer Ergebnis-Krise. Auch das Formtief von Mohamed Salah macht den Reds zu schaffen. Dazu wird der Ägypter Anfang 2026 beim Afrika-Cup antreten und dem amtierenden Meister damit fehlen. Laut dem britischen Magazin "iPaper" sollen sie aber als Nachfolger bereits Antoine Semenyo ausgemacht haben, der das Turnier mit Ghana knapp verpasst hat. Die Ablöse bei einem Winter-Transfer soll bei rund 86 Millionen Euro liegen.
Joshua Zirkzee (Manchester United) Ex-Bayern-Stürmer Joshua Zirkzee hadert offenbar mit seiner Reservistenrolle unter United-Trainer Ruben Amorim. Laut "Daily Mail" wolle der Niederländer den Verein daher schnellstmöglich verlassen - auch, um seine WM-Chance zu wahren. Der 24-Jährige kam in der laufenden Premier-League-Saison nur zu drei Kurzeinsätzen. In drei Spielen saß er über die volle Spielzeit auf der Bank. Neben mehreren italienischen Klubs soll auch West Ham United interessiert sein.
Julian Alvarez (Atletico Madrid) Der FC Barcelona hat laut der "Bild" einen Nachfolger für Robert Lewandowski ausgemacht. Die "Katalanen" würden gerne Julian Alvarez von Ligakonkurrent Atletico Madrid verpflichten. Die Funktionäre des Klubs sollen schon vor seinem Doppelpack im Derby gegen Real ein Auge auf den Argentinier geworfen haben. Sein Vertrag bei Atletico läuft bis 2030, und die in Spanien übliche Kaufoption liegt bei 500 Millionen Euro.
Julian Alvarez (Atletico Madrid) Laut dem Berater des 25-Jährigen bewundere er die spanischen Klubs "und weil er seit seiner Kindheit Fan von Leo Messi ist, glaube ich nicht, dass es viele Argentinier gibt, die nichts für den Barca empfinden.“ Atletico sieht seinen Stürmer allerdings als Aushängeschild des Klubs und hat aufgrund der Vertragssituation die Hoheit in den Verhandlungen.
Karim Benzema (Al-Ittihad) Laut "Goal France" plant Jose Mourinho, Top-Stürmer Karim Benzema nach Lissabon zu holen. Der Franzose steht derzeit noch bis 2026 bei Al-Ittihad unter Vertrag. Mourinho und Benzema kennen sich aus gemeinsamen Real-Madrid-Zeiten. Ein Transfer dürfte schwierig werden: Al-Ittihad will mindestens fünf bis sieben Millionen Euro Ablöse. Optionen könnten eine Winter-Leihe oder ein ablösefreier Wechsel 2026 sein.
Dusan Vlahovic (Juventus Turin) Manchester United, Atletico Madrid und Barcelona haben laut "Gazzetta dello Sport" Juventus-Stürmer Dusan Vlahovic im Blick. Barca sucht dringend einen Nachfolger für den 37-jährigen Robert Lewandowski, dessen Vertrag 2026 endet. Vlahovic traf zuletzt viermal in vier Spielen. United plant trotz des 85-Millionen-Transfers von Benjamin Sesko weitere Offensivverstärkungen, während Atletico mögliche Abgänge von Alvarez oder Sorloth absichert.
Gabriel Jesus (FC Arsenal) Laut "Football Insider" ist Arsenal-Trainer Mikel Arteta bereit, Stürmer Gabriel Jesus im Januar abzugeben. Der brasilianische Nationalspieler fällt nach einem Kreuzbandriss voraussichtlich bis Dezember aus, wodurch ein Wechsel im Sommer scheiterte. Nach der Verpflichtung von Viktor Gyökeres für 63,5 Millionen Euro sind die Gunners nun jedoch offen für Angebote, sollten diese im neuen Jahr eintreffen.
Casemiro (Manchester United) Laut "Mundo Deportivo" steht Manchester-United-Mittelfeldspieler Casemiro im Fokus von Cristiano Ronaldos Klub Al Nassr. Der 33-Jährige besitzt noch einen Vertrag bis kommenden Sommer. United möchte durch einen Verkauf Mittel für neue Transfers freimachen, strebt dabei aber nur an, etwa die Hälfte der 70 Millionen Euro zurückzuerhalten, die man 2022 für ihn an Real Madrid überwiesen hatte.
Bernardo Silva (Manchester City) Die Ära von Mittelfeldspieler Bernardo Silva bei Manchester City geht offenbar bald zu Ende, wenn im kommenden Sommer sein Vertrag endet. Wie die italienische Zeitung "Tuttosport" berichtet, hat Juventus Turin wohl bereits Kontakt mit dem Portugiesen aufgenommen, um über einen ablösefreien Wechsel im Juli 2026 zu verhandeln. Der 31-Jährige kam 2017 für 50 Millionen Euro von der AS Monaco zu den "Citizens".
Erling Haaland (Manchester City) Barcelonas Präsident Joan Laporta hat sich als großer Haaland-Fan geoutet. Laut "Daily Mail" und "El Nacional" sei er überzeugt, dass der Norweger künftig im Trikot der Katalanen auflaufen wird - womöglich schon in der kommenden Saison. Die finanzielle Situation solle bis dahin geregelt sein. Robert Lewandowskis Vertrag läuft nur noch ein Jahr - und Ersatzmann Ferran Torres überzeugt zwar mit guten Leistungen, ist jedoch kein gelernter Neuner.
Paris Brunner (AS Monaco) Der Vertrag von Robert Lewandowski läuft am Ende der Saison aus, und der FC Barcelona muss sich nun nach möglichen Nachfolgern umsehen. Als potenzieller Kandidat gilt Medienberichten zufolge der U17-Welt- und -Europameister Paris Brunner. Nach anfänglichen Schwierigkeiten konnte Brunner gegen Ende der Vorsaison bei seiner Leihstation Cercle Brügge immer häufiger überzeugen. Mittlerweile ist er zur Leihe beim AS Monaco.
Vitinha (Paris Saint-Germain) Real Madrid könnte laut "Marca" im Sommer 2026 einen Vorstoß bei PSG-Star Vitinha unternehmen. Demnach habe der Portugiese für diesen Zeitpunkt mit den Franzosen eine Absprache, für 90 Millionen Euro wechseln zu dürfen. Bei PSG steht Vitinha, der maßgeblich zum Champions-League-Sieg zuletzt beitrug, noch bis 2029 unter Vertrag.
Kroos über Abschiedsspiel: "Möchte nicht, dass alle nur wegen mir kommen"
Kroos: Nein, ich bin nicht so der Typ dafür. Ich hatte mein Abschiedsspiel hier in Madrid, was ja noch ein Ligaspiel war, also kein organisiertes Spiel für mich. Aber irgendwie gefühlt schon, zumindest was die Fans daraus gemacht haben. Aber jetzt nochmal ein Abschiedsspiel für mich organisieren, da bin ich nicht der Typ für, der möchte, dass alle nur wegen mir kommen oder ich nochmal unbedingt im Mittelpunkt stehe.
ran: Sie sind ja auch bekennender Fan der NBA. Was macht für Sie die Faszination aus?
Kroos: Das ist natürlich der Mix aus dem Sport und dem, was drumherum gemacht wird. In den USA wird alles immer nochmal größer aufgezogen als in Deutschland. Der Sport gefällt mir einfach sehr, sehr gut. Es gibt Spieler, an denen man sich super orientieren kann. Das war Dirk Nowitzki damals, der viele in Deutschland zum Basketball gebracht hat. Jetzt haben die Mavs mit Luka Doncic einen recht würdigen Nachfolger. Und dann macht es mir einfach Spaß, das zu verfolgen und ich freue mich auch, dass ich dieses Jahr endlich mal die Möglichkeit habe, selbst hinzufliegen. Das war ja während den Saisons bisher als Aktiver nicht möglich und das steht auf jeden Fall auf dem Plan.
ran: Wie sehen Sie die Entwicklung von Franz Wagner?
Kroos: Wir hatten ihn zuletzt im Podcast bei uns als Gast zusammen mit seinem Bruder Moritz. Das war auch bewusst, weil ich von Franz sehr, sehr viel halte. Er hat gerade keinen unbedeutenden Vertrag in Orlando unterschrieben, ist Weltmeister geworden und hat uns da auch mit hingetragen. Auch wenn immer jeder seinen Anteil hat, Franz und Dennis Schröder hatten da schon einen großen Anteil. Und er ist auf jeden Fall ein Typ, der sehr auf dem Boden geblieben ist. Ich glaube, das, was Drumherum passiert, das, was er jetzt in den nächsten Jahren verdienen wird, wird ihn nicht daran hindern oder ihm Mega-Druck machen, gut Basketball zu spielen.