Fussball
Youssoufa Moukoko lässt tief blicken: "Manchmal muss man lernen, um Hilfe zu schreien“
- Veröffentlicht: 12.09.2025
- 11:59 Uhr
- Dominik Hager
Youssoufa Moukoko hat sportlich und privat eine schwierige Zeit hinter sich. Der Angreifer spricht schonungslos ehrlich darüber, wie sehr ihm die ständigen Spekulationen über sein wahres Alter zu schaffen gemacht haben.
Youssoufa Moukoko steht aufgrund seiner grandiosen Ausbeute in den Juniorenklassen bereits seit einigen Jahren im Fokus der Öffentlichkeit. Beinahe genau so lange kursieren auch die Spekulationen darüber, ob er denn wirklich am 20. November 2004 geboren wurde oder doch schon älter sei.
Die Gerüchte bekamen nochmal einen ordentlichen Schub, als Joseph Moukoko, der lange als Vater Moukokos galt, angab, dass der Angreifer in Wirklichkeit vier Jahre älter sei.
Moukoko spricht ehrlich über sein Innenleben: "Habe schon geweint"
Im Gespräch mit "TV2" kritisierte der Kopenhagen-Stürmer den Umgang, den er in der Öffentlichkeit von manchen Personen erfahre. "Ich glaube, es hat mich überrascht, wie viele Leute alles tun, um Aufmerksamkeit zu erregen. Manche Leute sind unglaublich gierig", klagte er.
Zudem deckte er auf, wie schlecht es ihm wegen der ständigen Mutmaßungen wirklich geht. "Ich habe schon geweint und gedacht: 'Wie komme ich da raus?' und: 'Wann wird es besser?' Viele sagen nach schwierigen Zeiten einfach: 'Alles ist gut.' Aber ich möchte darüber sprechen. Manchmal muss man lernen, um Hilfe zu schreien", gab Moukoko ein emotionales Statement ab.
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Joseph Moukoko spricht in Doku von einer gefälschten Geburtsurkunde
Im Dezember 2024 sorgte die Doku "Tricksen, Schummeln, Täuschen – Das Millionengeschäft mit den Fußball-Talenten" (hier auf Joyn abrufbar), für reichlich Aufregung.
In dieser erklärte Joseph Moukoko, "in Kenntnis der Strafbarkeit einer falschen eidesstattlichen Versicherung", dass er die Geburtsurkunde von Youssoufa gefälscht habe.
"Youssoufa Moukoko ist nicht der leibliche Sohn von mir und meiner Ehefrau Marie Moukoko. Er ist auch nicht am 20. November 2004 in Jaunde, Kamerun, geboren. Er ist eigentlich am 19. Juli 2000 geboren. Wir haben ihn vier Jahre jünger gemacht", führte er aus.
Es ist nichtig zu erwähnen, dass es sich dabei um eine Aussage handelt, die gerade für einen Profi-Fußballer von erheblicher Relevanz ist.
Moukoko kann sich eigenen Dokumentarfilm vorstellen
Moukoko selbst äußerte sich zu der Angelegenheit nicht mehr im Speziellen, erklärte aber vielsagend: "Ich habe die Erfahrung gemacht, dass, wenn es gut läuft, alle da sind, aber wenn es nicht gut läuft, sind nur wenige Leute da."
Der Ex-Spieler von Borussia Dortmund kann sich auch vorstellen, eines Tages in einem Film noch mehr über sich zu erzählen. "Vielleicht mache ich eines Tages meinen eigenen Dokumentarfilm", kündigte er an.
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Moukoko will in Kopenhagen zu alter Stärke finden
Zunächst gilt es für ihn aber losgelöst von den endlosen Debatten die sportliche Karriere wieder auf Vordermann zu bringen. Seit dem Sommer spielt er nach einer völlig missglückten Nizza-Leihe für den FC Kopenhagen.
Auch in Dänemark ist seine Bilanz mit drei Toren und einem Assist zwar noch ausbaufähig, jedoch ging die Tendenz zuletzt immerhin nach oben. Zudem steht er nicht unter Druck, sofort voll abliefern zu müssen, sondern erhält ausreichend Zeit.
"Neestrup (Kopenhagens Trainer, d. Red.) sagte mir, dass ich der Welt nicht sofort zeigen müsse, wie gut ich sei. Ich habe sein Vertrauen immer gespürt, aber am Anfang war es nicht leicht für mich", führte er aus.
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Die Probleme lagen dabei vor allem im mentalen Bereich. "Es gab Chancen, die ich nicht genutzt habe, und das hat mich belastet. Es fühlte sich an wie eine Blockade. Die Bälle wollten einfach nicht rein. Ich wollte, dass alles perfekt läuft. Das passiert nicht, wenn man zu aufgeregt und verzweifelt ist, wie ich es war", schilderte er.
Moukoko hat beim FC Kopenhagen noch bis 2030 Vertrag. Mit dem Klub wird er in dieser Saison auch in der Champions League zu sehen sein. Am Donnerstag, 16. September, geht es für die Dänen gegen Bayer 04 Leverkusen (ab 18:45 Uhr im Liveticker).