Wm-Qualifikation
DFB-Team in Nordirland: Vorsicht vor einem erneuten Ausrutscher - Kommentar
- Aktualisiert: 13.10.2025
- 15:41 Uhr
- Tobias Wiltschek
Nach zwei Siegen in der WM-Qualifikation ist das DFB-Team wieder auf Kurs. Es sollte sich vor dem unangenehmen Spiel in Nordirland trotzdem nicht zu sicher sein. Denn das könnte fatale Folgen haben. Ein Kommentar.
Fußball-Deutschland war geschockt. Mit der 0:2-Niederlage in der Slowakei zum Auftakt in die WM-Qualifikation hatte niemand gerechnet.
Plötzlich stand der viermalige Weltmeister in einer Quali-Gruppe am Tabellenende!
Zwei Spiele und zwei Siege später hat sich die Ausgangslage im Kampf um den Gruppensieg zwar wieder gebessert. Das 3:1 gegen Nordirland und das 4:0 gegen Luxemburg dürfen aber keineswegs dazu führen, die kommende Aufgabe zu unterschätzen.
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Denn auch wenn das DFB-Team am heutigen Montag nun als Gruppenerster in Nordirland antritt (ab 20:45 Uhr im Liveticker), ist die Stolpergefahr gewaltig.
Und sie wird dadurch noch größer, dass die allgemeine Stimmungslage recht schnell gekippt ist – von tiefer Schockstarre hin zu dem wieder gewonnenen Gefühl, dass es für deutsche Mannschaften ja sowieso ausgeschlossen ist, ein großes Turnier zu verpassen.
Das Wichtigste zur WM-Qualifikation in Kürze
WM-Qualifikation: Zweifel sind nach wie vor angebracht
Das Unvorstellbare aber ist immer noch möglich. Das zeigt nicht nur der Blick auf die Tabelle, in der die DFB-Elf nicht etwa vorneweg marschiert, sondern nur aufgrund der besseren Tordifferenz die Nase vorn hat vor den punktgleichen Nordiren und Slowaken.
Es sind auch die zuletzt gezeigten Leistungen gewesen, die zumindest Zweifel am Gruppensieg und der damit verbundenen direkten Qualifikation aufkommen lassen.
Es sei nur an das Heimspiel gegen Nordirland erinnert, als die DFB-Auswahl in Köln erst mit gellenden Pfiffen in die Halbzeit verabschiedet wurde und erst mit einem Doppelschlag in Hälfte zwei den Sieg sichern konnte.
Oder an das Spiel zuletzt gegen Außenseiter Luxemburg, als in Sinsheim selbst gegen nur zehn Gäste-Spieler lediglich ein einziges Tor aus dem Spiel heraus gelang.
Es sind Statistiken wie diese, die wachrütteln müssen – vor allem vor dem Spiel in Nordirland, das in seiner Bedeutung nicht hoch genug eingeschätzt werden kann.
Wer dieses Duell gewinnt, hat beste Chancen auf die WM-Teilnahme und nimmt entsprechend viel Selbstvertrauen mit in die beiden abschließenden Gruppenspiele.
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Auch die Nordiren glauben an ihre Chance
Den Spielern von Julian Nagelsmann sollte bewusst sein, dass auch die Nordiren an ihre Chance glauben – spätestens seit dem 2:0-Sieg am vergangenen Freitag gegen die Slowakei, mit dem sie eine beeindruckende Serie fortgesetzt haben.
Im heimischen Windsor Park sind sie seit nunmehr knapp zwei Jahren nicht mehr bezwungen worden. Selbst so ein renommiertes Team wie die Dänen hat in diesem Zeitraum hier schon verloren.
Für zusätzliche Motivation bei den Gastgebern hat auch Nagelsmann selbst gesorgt. Seine etwas despektierlichen Aussagen nach dem Hinspiel zur Spielweise der Nordiren mit ihren langen Bällen flogen ihm schon am Tag vor dem Wiedersehen um die Ohren.
Auch wenn er versuchte, das Thema bei der Pressekonferenz per Entschuldigung und Richtigstellung wieder einzufangen, dürfte der Empfang der DFB-Elf wohl noch etwas eisiger und feindseliger ausfallen als ohnehin schon erwartet.
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Die deutsche Mannschaft sollte auf alles vorbereitet sein
Der kleine, enge Windsor Park wird ziemlich sicher toben und die Mannen von Trainer Michael O’Neill von der ersten Minute an frenetisch unterstützen.
Die Deutschen sollten darauf vorbereitet sein und den Kampf ebenfalls von Beginn an aufnehmen. Heute Abend geht es mehr als sonst nur um das Ergebnis, das Wie ist diesmal nahezu nebensächlich.
Für die Nordiren ist es das Spiel des Jahres. Auch die deutsche Mannschaft sollte mit dieser Einstellung in die Partie gehen.
Ansonsten könnte es ein böses Erwachen geben – wie vor wenigen Wochen in der Slowakei. Mit dem gravierenden Unterschied jedoch, dass ein zweiter Ausrutscher um einiges schwerer wieder zu reparieren wäre.