Nach dem 1:0-Auswärtssieg gegen Nordirland
DFB-Team: Gewinner und Verlierer aus WM-Qualifikationsspielen gegen Luxemburg und Nordirland
- Aktualisiert: 14.10.2025
- 17:17 Uhr
- Tobias Hlusiak
Die DFB-Auswahl vollzieht in der WM-Qualifikation mit Siegen gegen Luxemburg und Nordirland eine Kursänderung. Dabei gibt es einige positive, aber auch negative Überraschungen. Das ran-Zeugnis.
Vom DFB-Team berichtet Tobias Hlusiak
Etwas mehr als eine Woche lang war die deutsche Nationalmannschaft zusammen und bestritt in dieser Zeit zwei Länderspiele.
Dem 4:0-Heimsieg über Luxemburg ließ die Mannschaft von Julian Nagelsmann am Montagabend in Belfast ein 1:0 über Nordirland folgen. Die WM-Teilnahme ist damit wieder deutlich realistischer geworden, in trockenen Tüchern ist sie aber noch nicht.
Den "dreckigen Sieg" von Belfast feierte die DFB-Auswahl zu später Stunde bei Burger, Pommes und Bier.
"Wir haben unsere Ausgangsposition komplett geändert und jetzt alles in der eigenen Hand. Das ist das, was wir wollten", sagte ein zufriedener Kapitän Joshua Kimmich.
"Fußballerisch müssen wir uns entwickeln, aber es ging erst einmal um andere Tugenden", bilanzierte der Bundestrainer.
ran nennt die Gewinner und Verlierer der Länderspiele.
Das Wichtigste in Kürze
DFB-Team: Die Gewinner der Länderspiele
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David Raum
Der Leipziger wurde von Nagelsmann als "Emotional-Leader" auserkoren und erfüllte den Auftrag. "Das war jetzt gefragt. Bei David ist nicht jede Aktion Weltklasse, aber er lässt in jeder Situation sein Herz auf dem Platz", lobte der Bundestrainer. Der Linksverteidiger machte gegen Luxemburg sein erstes Länderspiel-Tor und legte in Belfast den Siegtreffer via Ecke auf. In Abwesenheit von Dauer-Konkurrent Maxi Mittelstädt hat sich der 27-Jährige einen Vorsprung verschafft.
Joshua Kimmich
Eigentlich gehört der Kapitän immer zu den Gewinnern. Auch diesmal ging er voran. In neuer, alter Rolle als ziemlich zentraler Rechtsverteidiger nahm Kimmich großen Einfluss auf das deutsche Spiel. Ob diese Positions-Interpretation auch gegen deutlich stärkere Gegner zum Erfolg führt, wird sich schon bald zeigen.
Nick Woltemade
"Eigentlich sollte Nick Herausforderer eines gesetzten Mittelstürmers sein", meinte der Bundestrainer nach dem Länderspiel-Doppelpack und wies darauf hin, dass sich der 23-Jährige trotz Mega-Ablöse noch mitten in der Entwicklung befindet. Weil aber sowohl Tim Kleindienst als auch Kai Havertz und Niclas Füllkrug derzeit verletzt sind, gibt Woltemade den Neuner. Mit Erfolg. Gegen Nordirland traf er endlich auch im Dress der A-Nationalmannschaft.
Nico Schlotterbeck und Jonathan Tah
Das Innenverteidiger-Duo machte über weite Strecken einen harmonierenden Eindruck, auch wenn nicht alles zu 100 Prozent nach Wunsch lief. Das bringt besonders den derzeit verletzten Antonio Rüdiger in Zugzwang. Schlotterbeck und Tah sind erstmal gesetzt. Am kommenden Wochenende spielen sie mit ihren Vereinen im Bundesliga-Klassiker gegeneinander. "Hoffentlich treten sie sich dabei nicht gegenseitig die Füße kaputt", scherzte Nagelsmann. Er braucht seine Defensiv-Säulen schon im November wieder.
Serge Gnabry
Der Bayern-Star zeigt sich weiter in exzellenter Form. Besonders gegen Luxemburg glänzte er, wie er es seit Wochen im Verein tut. Gnabry hat sich wieder beim DFB festgespielt. Derzeit führt kein Weg an ihm vorbei.
Aleksandar Pavlovic
Nagelsmann hielt schon immer große Stücke auf den 21-Jährigen. Leider konnte er ihn bislang zu selten einsetzen. Immer wieder musste der Münchner wegen Verletzungen oder Krankheiten absagen, verpasste so auch die EM im vergangenen Sommer. Nun ist Pavlovic fit und erhielt in beiden Partien den Zuschlag als Sechser in der Startelf. Das dürfte sich in naher Zukunft nicht ändern. Wenn er fit bleibt …
VIDEO: DFB-Team - David Raum wird frech zu Reporter
Mads Buttgereit
Der Name des 40-Jährigen ist nur selten zu lesen und dennoch ist sein Einfluss groß. Der Däne ist Mitglied des Trainerstabs und für Standards verantwortlich. Ganz offensichtlich scheint er seinen Job gut zu machen, denn Deutschland erzielte fünf der vergangenen acht Tore nach Standardsituationen. "Wir trainieren das häufig. In engen Spielen kann eine Ecke oder ein Freistoß ein super Dosenöffner sein", verriet Nagelsmann. Buttgereits wird’s gern gehört haben.
Oliver Baumann
Rund um die Länderspiele nahm die Diskussion um ein mögliches DFB-Comeback von Manuel Neuer Fahrt auf. Der Hoffenheimer ließ sich davon nicht beirren. Ohne Gegentor trat er die Heimreise an. In Belfast hielt er den Dreier mit einigen starken Reaktionen in der heißen Schlussphase fest. Mehr kann Baumann nicht tun.
DFB-Team: Die Verlierer der Länderspiele
Antonio Rüdiger
Der Real-Star scheint seinen Status als unumstößlicher Teil der nagelsmann’schen Achse verloren zu haben. Eine schwere Verletzung zur Unzeit hat den 32-Jährigen im Fernduell mit Tah und Schlotterbeck ins Hintertreffen gebracht. Der 81-fache Nationalspieler wird kämpfen müssen, um wieder vorbeizuziehen.
Maximilian Mittelstädt
Gleiches gilt für den Stuttgarter, auf den der Bundestrainer dieses Mal verzichtete. "Wenn ich einen neuen Spieler wie Nathaniel Brown testen möchte, muss ich einen anderen zu Hause lassen", erklärte Nagelsmann den Verzicht auf Mittelstädt. Die Tür sei aber nicht zu, fuhr der 38-Jährige fort. Raum ist aber fürs Erste der gesetzte Linksverteidiger.
Florian Wirtz
Der unglückliche Saisonstart aus dem Verein setzte sich auch in der Nationalmannschaft fort. Zwar blitzten die genialen Anlagen des 22-Jährigen immer wieder auf, in Zählbares konnte dies aber nicht umgesetzt werden. Sorgen sollte man sich aber nicht machen. Wirtz ist zu gut, als dass der Knoten nicht irgendwann platzt.
Nadiem Amiri
Der Mainzer war zuletzt bei Nagelsmann auf dem aufsteigenden Ast, traf im Hinspiel gegen Nordirland. Viele erwarteten ihn nun sogar in der Startelf. Denkste! Amiri erhielt keine einzige Minute Einsatzzeit. Ein Rückschlag für den 28-Jährigen.
Karim Adeyemi
Mit Abstrichen gehört auch der Dortmunder in diese Liste. Zwar stand er in beiden Spielen von Beginn an auf dem Platz, wirklich überzeugen konnte Adeyemi – anders als zuletzt im Verein – aber nicht. Dazu ist er im kommenden Spiel gegen Luxemburg gelbgesperrt. Unglücklich gelaufen.