Formel 1
F1-Training in Abu Dhabi: George Russell setzt sich gegen zehn Rookies durch
- Aktualisiert: 24.11.2023
- 12:29 Uhr
- Motorsport-Total
Zehn von 20 Fahrern im ersten Freien Training in Abu Dhabi waren Rookies, doch am Ende stand mit George Russell einer der etablierten Piloten ganz vorn.
George Russell hat sich im ersten Freien Training zum Grand Prix von Abu Dhabi, dem Abschluss der Formel-1-Saison 2023, die Bestzeit gesichert.
Der Mercedes-Pilot fuhr in der ersten Session auf dem Yas-Marina-Circuit eine Bestzeit von 1:26,072 Minuten und verwies Felipe Drugovich (Aston Martin/+0,288) und Daniel Ricciardo (AlphaTauri/+0,361) auf die Plätze.
Das Training war aber aus mehreren Gründen nicht repräsentativ.
Erstens saßen Topstars wie Max Verstappen am Kommandostand und waren zum Zuschauen verdammt, weil einige Teams noch gezwungen sind, Juniorfahrer einzusetzen, um ihr Plansoll für die Saison zu erfüllen. Nicht weniger als zehn Rookies kamen im ersten Training zum Einsatz.
Das Wichtigste in Kürze
Und zweitens herrschten bei Tageslicht in Abu Dhabi Bedingungen, wie sie im Qualifying und im Rennen nicht anzutreffen sein werden.
Denn sowohl Qualifying als auch Rennen werden in den Abendstunden gefahren, großteils unter Flutlicht, wenn die Asphalttemperaturen deutlich niedriger sind. Dafür konnten die Piloten im ersten Training wenig lernen.
Nicht weniger als zwölf Fahrer lagen am Ende der 60 Minuten innerhalb von einer Sekunde. Darunter auch Valtteri Bottas (Alfa Romeo/+0,381), Lance Stroll (Aston Martin/+0,559) und Oscar Piastri (McLaren/+0,593) auf den Positionen 4 bis 6.
Nico Hülkenberg (Haas) war nicht am Start, sondern musste für Oliver Bearman (20./+1,497) Platz machen.
F1 in Abu Dhabi: Welche Rookies kamen im ersten Training zum Einsatz?
Jedes Team muss zweimal pro Saison am Freitag einen Rookiefahrer trainieren lassen, der in seiner Karriere nicht mehr als zwei Grands Prix bestritten haben darf. Viele Teams warteten mit dem zweiten Einsatz bis Abu Dhabi.
Red Bull: Jake Dennis & Isack Hadjar
Mercedes: Frederik Vesti
Ferrari: Robert Schwarzman
McLaren: Pato O'Ward
Aston Martin: Felipe Drugovich
Alpine: Jack Doohan
Williams: Zak O'Sullivan
Alfa Romeo: Theo Pourchaire
Haas: Oliver Bearman
Externer Inhalt
Formel 1-Star Valtteri Bottas bringt Nackt-Kalender für guten Zweck raus!
Dass zum Beispiel Red Bull gar keinen Stammfahrer im Auto hatte, ist ungewöhnlich, aber nachvollziehbar. Denn gerade in Abu Dhabi ist der Wert des ersten Freien Trainings beschränkt.
Die Session wurde bei Tageslicht und bis zu 42 Grad Asphalttemperatur gefahren. Qualifying und Rennen finden jedoch unter Flutlicht, bei deutlich kühleren Asphalttemperaturen statt.
Red-Bull-Motorsportkonsulent Helmut Marko erklärt die Arbeitsteilung der beiden Junioren: "Jake Dennis ist unser Hauptsimulatorfahrer und aus diesem Grund ist er hier, damit er Realität und Simulator abgleichen kann. Isaac Hadjar ist ein junger Franzose, den wir schon bei AlphaTauri einmal eingesetzt haben. Da hat er sich sehr gut geschlagen."
"Aber noch interessanter ist, dass wir auch die Ingenieurscrew komplett neu aufstellen. Also Dateningenieur wird Renningenieur und dergleichen, um mal zu sehen, wie sich die Jungen bewähren, wenn sie allein Verantwortung haben", sagt Marko und ergänzt: "Wenn dann die Stammfahrer zum zweiten Training reinkommen, bleibt die gleiche Ingenieurscrew."
GP von Abu Dhabi: Warum gibt es eine FIA-Untersuchung gegen Sargeant?
Es war keiner der Rookies, sondern Williams-Stammfahrer Logan Sargeant, der sich wegen "driving eratically", also fehlerhafter Fahrweise, eine FIA-Untersuchung einhandelte. Anlass für die Untersuchung (findet erst nach der Session statt) ist eine Situation mit Doohan im Alpine, bei der der Williams-Pilot an der Boxeneinfahrt quer über die Strecke zog und so beinahe eine Kollision heraufbeschwört hätte.