Formel 1
Formel 1 - Max Verstappen liefert denkwürdige PK ab und legt sich mit FIA an
- Veröffentlicht: 21.09.2024
- 18:55 Uhr
- Andreas Reiners
Nach einer Strafe durch die FIA schlägt Max Verstappen zurück – indem er die Qualifying-PK verbal boykottiert. Danach ledert er los.
Diese Pressekonferenz dürfte in die Geschichte der Formel 1 eingehen. Mit einem Hauptdarsteller Max Verstappen, der sich offen mit dem Automobil-Weltverband FIA anlegt.
Denn nach dem Qualifying zum Singapur-GP beantwortete der Niederländer jede Frage des Moderators, der traditionell vor den anwesenden Medien zunächst ein paar einleitende Fragen stellt, im Grunde mit einem Wort.
"Viel", sagte er auf die Frage, was über Nacht am Red Bull verändert worden sei. Ob er zuversichtlich sei, was die Rennpace angehe? "Vielleicht", meinte er. Und zur Taktik sagte er: "Findet ihr morgen raus."
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Auf eine Nachfrage des Moderators erklärte er: "Ich sage lieber nichts, sonst bekomme ich wieder eine Strafe oder Sozialarbeit aufgedrückt."
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Der Hintergrund des Ganzen: Im Rahmen der PK am Donnerstag bezeichnete er sein Auto als "fucked", nett übersetzt also als Mist. Daraufhin erhielt er die Strafe von der FIA.
Und die sorgte am Samstag für mächtig Wirbel, denn Verstappen stellte klar, dass er weder den Moderator noch die Journalisten bloßstellen wolle. "Ich ziehe es vor, wenn ihr diese Fragen außerhalb des Raumes stellt", sagte der Weltmeister, nachdem er zuvor weitere Fragen aus der Runde abblockte und die PK so ad absurdum führte.
Im Fahrerlager dann stürzten sich die Journalisten auf den Weltmeister, der auch tatsächlich Rede und Antwort stand. "Natürlich finde ich es lächerlich, was passiert. Also warum sollte ich dann ganze Antworten geben?“, fragte er.
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Es sei offenbar sehr leicht, eine Strafe zu kassieren, so Verstappen. "Also bevorzuge ich es, nicht viel zu sagen. Ich schone meine Stimme, und ich meine, die Interviews können wir auch woanders machen“, so der dreimalige Champion, der im Qualifying zuvor Zweiter geworden war, weiter.
Für ihn gibt es keine zwei Meinungen: Die FIA wolle einen Präzedenzfall schaffen, so Verstappen, "und Leute haben Verwarnungen oder eine kleine Strafe gekriegt. Jetzt bei mir wollten sie ein noch größeres Beispiel setzen, denke ich, was für mich natürlich ein bisschen seltsam ist. Denn ich habe nie irgendwen bestimmten direkt beleidigt. Ich habe etwas über mein Auto gesagt."
Was er gesagt habe, sei nicht schlimm, wehrte er sich. "Wenn du damit auf jemanden abzielst, dann ist es schlimm. Natürlich können die Emotionen hochgehen, aber das wäre trotzdem nicht okay, das verstehe ich. Aber ich habe das Gefühl, wie gesagt, dass das, was mir auferlegt wurde, recht lächerlich war."
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Auch Mercedes-Pilot Lewis Hamilton hält die Strafe für einen "Witz, um ehrlich zu sein. Das ist die Königsklasse des Motorsports, da passieren Fehler." Die Strafe würde er nicht absitzen, meinte er, "und ich hoffe, Max auch nicht".