Formel 1
Formel 1 - Max Verstappen sollte für ein Rennen gesperrt werden - ein Kommentar
- Veröffentlicht: 02.06.2025
- 13:44 Uhr
- Oliver Jensen
Der Rempler von Max Verstappen gegen George Russell wurde mit 10 Sekunden und drei Strafpunkten bestraft. Laut ran-Autor Oliver Jensen wäre eine härtere Strafe notwendig.
Eines vorweg: Niemand bezweifelt, dass Max Verstappen der beste Formel-1-Fahrer seiner Generation ist. Gefühlt wäre der Niederländer selbst in einem VW Käfer konkurrenzfähig. Er holt aus seinem Auto immer das Maximum raus - und meist noch ein bisschen mehr.
Klar ist aber auch, dass Verstappen im Rennwagen ein absoluter Hitzkopf ist. Beim Großen Preis von Spanien leistete er sich den größten Aussetzer seiner Karriere. Verstappen kollidierte absichtlich mit George Russell, nachdem er diesen auf Anweisung seines Teams vorbeilassen sollte.
Dafür gab es eine 10-Sekunden-Zeitstrafe - wodurch der Niederländer von Rang fünf auf Platz zehn zurückfiel - und drei Strafpunkte. Es stellt sich die logische Frage: Ist das zu milde?
Immerhin zeigte sich Verstappen im Nachhinein bei instagram einsichtig. Er schob seine Frustration auf "die Reifenwahl zum Rennende und einige Aktionen nach dem Safety Car". Dies hätte zu einem Manöver geführt, "welches nicht richtig war und nicht hätte passieren sollen."
Das Problem ist nur: Die Einsicht kommt relativ spät.
Das Wichtigste in Kürze
Direkt nach dem Rennen hatte er noch über die Reaktion von Russell gespottet. "Ich bringe ihm das nächste Mal ein paar Taschentücher mit", sagte er. Es ist zumindest gut möglich, dass seine Reue per Instagram erst erfolgte, nachdem das Team oder sein Vater Jos Verstappen ihm gut zugeredet haben.
Schumacher wurden alle Punkte gestrichen
Verstappen ist nicht der erste Fahrer, der sich zu einer solchen Unsportlichkeit hinreißen lässt.
Sebastian Vettel fuhr beim Großen Preis von Aserbaidschan 2017 absichtlich in den Wagen von Lemis Hamilton, weil der Brite zuvor einen Auffahrunfall fabriziert hatte. Die Strafe war identisch zu der von Verstappen: Zehn Sekunden und drei Strafpunkte.
Noch dramatischer war der Vorfall im Saisonfinale von 1997 in Jerez, als Michael Schumacher seinem WM-Konkurrenten Jacques Villeneuve absichtlich ins Auto fuhr, als dieser ihn gerade überholte.
Für dieses grob unsportliche Verhalten wurde Schumacher nachträglich von der FIA aus der kompletten Fahrer-WM 1997 disqualifiziert und verlor alle Punkte der Saison.
Nun wäre es nicht angemessen, Verstappen alle Punkte aus der Fahrerwertung zu streichen. Eine härtere Strafe wäre dennoch angebracht. Eine Sperre für das nächste Rennen würde sich anbieten.
Im Fußball gibt es für eine Tätlichkeit eine Rote Karte und eine Sperre. Warum nicht auch in der Formel 1?
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