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NFL: Deshalb machen die New York Jets und Giants alles richtig - eine Glosse

  • Aktualisiert: 02.12.2024
  • 11:51 Uhr
  • Andreas Reiners

So geht starkes Marketing! Die New York Jets und Giants zeigen der NFL-Welt, wie man alles ist, nur keine graue Maus. Eine Glosse.

Von Andreas Reiners

Als die New York Jets und Giants zuletzt so richtig erfolgreich waren, fuhr Michael Schumacher zum zweiten Mal mehr schlecht als recht in der Formel 1.

Borussia Dortmund wurde in der Bundesliga zwei Mal in Folge Meister und Usain Bolt zauberte bei Olympia mal wieder einen Gold-Hattrick auf die Tartanbahn.

Anfang 2011 standen die Jets im Championship Game, verloren einen Schritt vor dem Super Bowl gegen die Steelers. Im Februar 2012 gewannen die Giants den Super Bowl gegen die Patriots.

New York war zu der Zeit eine Hausnummer in der NFL. Doch das ist längst vorbei. Die Stadt, die niemals schläft, ist in Sachen Football in einen bleiernen Tiefschlaf gefallen.

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Das Wichtigste in Kürze

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  • NFL-Tabellen

  • Giants droht nächstes QB-Chaos

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Giants und Jets: Bodenlose Belanglosigkeit

Denn seitdem gab es ganze zwei Playoff-Teilnahmen, beide durch die Giants. Die beiden Franchises haben aber nicht nur extreme Erfolglosigkeit und eine inzwischen bodenlose Belanglosigkeit gemeinsam.

Sie haben sich eine Binsenweisheit des Marketings zunutze gemacht, um nicht in einer grauen X-Beliebigkeit zu verharren: Auch negative Nachrichten sind gute Werbung. Je mehr, desto schlechter, also besser.

Wer will schon aalglatte PR-Poesie und heroische Husarenritte à la Tom Brady. Dann doch lieber die kontroversen Katastrophen. Da kann niemand wegschauen, da kommt keine Langeweile auf.

Und Giants und Jets greifen tief und beidarmig in das Peinlichkeiten-Potpourri, sie haben Drama, Chaos und Kuriositäten in beeindruckender Einträchtigkeit implementiert und perfektioniert. Sportlich schon irrelevant genug, müssen eben die blamablen Personalien, Entscheidungen und Randgeschichten her, um im Gespräch zu bleiben.

Wie gut, dass es einen Stadtrivalen gibt, der einen zu immer unangenehmen Possen treibt. Bevor man inmitten der eigenen Unzulänglichkeiten und Unfähigkeiten noch den Marketing-Faden verliert.

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Giants und Jets: Überschätzt und überbezahlt

Bestes Beispiel: Machen sich die Giants seit Jahren mit einem überbezahlten und überschätzten Quarterback lächerlich, setzen die Jets ihrem Rivalen einen überbezahlten und inzwischen ebenso überschätzten und dazu auch noch überalterten Spielmacher vor die Nase. Der Konter: Mit dem längst überfälligen Wechsel auf der Position machen die Giants gleich ein neues Fass auf, indem die bisherige Nummer drei an der zwei vorbeizieht.

Und bevor Langeweile einkehrt, wird die zuvor geschasste Nummer eins ganz entlassen. Auf eigenen Wunsch.

Ein perfekt passender Plottwist wäre jetzt der fliegende Quarterback-Wechsel zwischen Jets und Giants. Für das gleiche chaotische Spiel, nur in anderen Trikots.

Zu irre? Nun, der fette Dead Cap der Giants ist ein Beweis, dass in den Meadowlands eine kongeniale Kompetenzbefreitheit herrscht, die Maßstäbe setzt. Schlimmer geht ja immer. Wodurch es wirkt, als hätten beide in grotesk-soaperesken Attitüden der Entscheidungsträger ihre beständige Berufung gefunden.

Die neue Qualität: Man sorgt weiter für beste Unterhaltung, nur eben anders.

Giants und Jets: Noch ist Leben da

So bleibt man auch eine Nummer in der NFL und im wöchentlichen Gespräch. Wer will schon die graue Maus der Liga sein, die niemanden interessiert? Dann lieber die tägliche Portion Häme, Spott und Mitleid als gar nichts.

Lieber Irrenhaus als Ignoranz.

Denn was tröstet: Solange noch Emotionen im Spiel sind, ist noch Leben da, eine irrationale Importanz, die nicht wegzudiskutieren ist.

Dann ist noch nichts verloren. Auch wenn die echten Erfolge lange her sind.

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