American Football
NFL: Micah Parsons wollte bei den Dallas Cowboys bleiben - Berater verurteilt Anschuldigungen von Owner Jerry Jones nach Packers-Trade
- Aktualisiert: 03.09.2025
- 09:58 Uhr
- Daniel Kugler
Nach monatelanger Ungewissheit in der Offseason und keiner Einigung über einen neuen Vertrag folgte der Trade von Micah Parsons zu den Green Bay Packers. Sein Berater weist die Anschuldigungen von Owner Jerry Jones über die Verhandlungen entschieden zurück.
Micah Parsons hatte nie vor, die in wenigen Tagen beginnende neue NFL-Saison auszusetzen.
Vielmehr hätte der Defense-Star am Donnerstag beim Saisonauftakt der Dallas Cowboys gegen den amtierenden Champion Philadelphia Eagles gespielt, wenn er nicht vor wenige Tagen zu den Green Bay Packers getradet worden wäre, erklärte sein Berater David Mulugheta in der "ESPN"-Sendung "First Take".
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Der Agent betonte auch, dass der Franchise nie mitgeteilt worden sei, dass der 26-Jährige nicht spielen würde. "Niemals. Ich meine, Micah liebt das Spiel zu sehr. Er hätte auf jeden Fall gespielt."
In Wirklichkeit, so Mulugheta, sei es immer Parsons' Wunsch gewesen, in Dallas zu bleiben. "Ich denke, die wichtigste Sache ist, dass Micah ein Cowboy sein wollte", führte der Spielerberater weiter aus.
"Er ist als Fan der Cowboys aufgewachsen, trug die blau-weißen Farben an der Penn State University und trug sie in der NFL bei den Dallas Cowboys. Er wollte ein Cowboy sein, und wir haben alles getan, damit er ein Cowboy bleiben würde."
Das Wichtigste in Kürze
Dallas Cowboys: Berater von Micah Parsons kritisiert Owner Jerry Jones scharf
Nachdem Cowboys Owner Jerry Jones monatelang seine Sichtweise zu den Vertragsverhandlungen mit dem Defensive End dargelegt und die Spielerseite kritisiert hatte, hat nun auch die andere Schlüsselfigur dieser Unterhaltungen seine Sichtweise zu den Gesprächen dargelegt.
Mulugheta wies darauf hin, dass die Cowboys nicht mit ihm verhandeln wollten, da Jones offenbar der Ansicht war, nach einem Treffen zwischen den beiden am 18. März eine direkte Vereinbarung mit Parsons getroffen zu haben.
"Wenn man ein (damals, Anm. d. Red.) 25-jähriger Footballspieler ist und der Chef, der zufällig der mächtigste Mann in der NFL ist, über Verträge spricht, ist es schwer, dieses Gespräch zu beenden", sagte Mulugheta. "Also führten sie ein Gespräch. Micah nickte aus Respekt mit dem Kopf."
Mehr war es aber offenbar nicht. Keine Zustimmung oder Einigung. Wie der Franchise-Eigentümer dies so falsch interpretieren konnte, ist und bleibt für die Spielerseite schleierhaft. "Ich bin mir also nicht sicher, ob es zu diesem Zeitpunkt, als Micah hinausging, zu Missverständnissen gekommen ist, aber Micah hat zu keinem Zeitpunkt geglaubt, dass er über einen Vertrag verhandelt hat."
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Dallas Cowboys: Parsons-Berater verurteilt Vorgehen von Owner Jerry Jones
Jones behauptet etwas anderes und glaubt, dass er eine mündliche Vereinbarung mit Parsons getroffen hatte. Die Cowboys haben in der Vergangenheit auch direkt mit Spielern verhandelt, was zumindest nicht ausdrücklich gegen den Tarifvertrag verstößt.
Mulugheta sagte, er habe sich vor und nach diesem Treffen mehrmals gemeldet, um sich nach den Verhandlungen zu erkundigen, aber die Cowboys seien nicht an einem Gespräch interessiert gewesen. Quellen aus dem Umfeld berichteten demnach "ESPN", dass Mulugheta den Cowboys nie ein Angebot unterbreitet habe.
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Für das Vorgehen von Jones hat der Berater weiterhin keinerlei Verständnis. "Es ist meiner Meinung nach etwas unfair, von jemandem wie Micah Parsons zu erwarten, dass er einer der besten Verteidiger der NFL und gleichzeitig ein großartiger Anwalt in Vertragsangelegenheiten ist."
Und weiter: "Seine Aufgabe ist es, da draußen Quarterbacks zu jagen, und unsere Aufgabe ist es, da draußen Kommas für ihn zu jagen. Ich weiß nicht genau, warum es so gekommen ist, aber wir waren immer bereit und offen für Vertragsverhandlungen mit der Familie Jones."
Micah Parsons: Angebot von Dallas Cowboys wohl deutlich schlechter als Packers-Deal
Das Ende des Lieds ist bekannt. Nach einer Offseason des Hinhaltens und der Ungewissheit haben die Packers haben Parsons verpflichtet und mit einem Vierjahresvertrag über 188 Millionen Dollar ausgestattet, wovon 120 Millionen Dollar bei Vertragsunterzeichnung garantiert sind.
Jones sagte, das Angebot der Cowboys sei das höchste garantierte Gehalt für einen Nicht-Quarterback in der Geschichte der NFL gewesen, und eine Quelle teilte "ESPN" mit, es habe "über 150 Millionen Dollar" betragen.
Zum Zeitpunkt der angeblichen Vereinbarung wäre Parsons mit den durchschnittlich 40,5 Millionen Dollar pro Jahr von den Cowboys zum bestbezahlten Verteidigungsspieler auf Basis des Jahresdurchschnitts geworden.
Gewaltige Zahlen, der Deal mit Green Bay ist in vielerlei Hinsicht jedoch nochmal deutlich lukrativer für Parsons. Der größte Unterschied zwischen den Angeboten der Cowboys und der Packers war dem Bericht nach die Laufzeit.
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Das Angebot der Cowboys war offenbar eine Verlängerung um fünf Jahre, was Parsons nach Ansicht von Mulugheta 60 bis 70 Millionen Dollar an zukünftigen Einnahmen gekostet hätte. "Deshalb sage ich, dass der Teufel im Detail steckt", stellte der Agent gegenüber "ESPN" klar.
Parsons bereitet sich derweil unter Hochdruck auf sein Debüt im neuen Trikot vor und trainierte am Montag mit den Packers. Aufgrund einer Rückenverletzung konnte er aber wohl nur eingeschränkt trainieren.
Mulugheta sagte, dass diese Verletzung mit entzündungshemmenden Mitteln behandelt worden sei und dass Parsons möglicherweise weitere Behandlungen benötige, um am Sonntag beim Saisonauftakt der Packers gegen die Detroit Lions spielen zu können.
"Ich kann Ihnen sagen, dass Micah alles tun wird, um auf dem Footballfeld zu stehen, genauso wie er es getan hat, als er noch das Trikot der Cowboys trug", prognostizierte der Berater.