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Bundesliga: Overreactions zum 1. Spieltag - FC Bayern und Harry Kane auf Rekordkurs, Jürgen Klopp kehrt zurück

  • Veröffentlicht: 24.08.2025
  • 19:06 Uhr
  • Chris Lugert

Der erste Spieltag der neuen Bundesliga-Saison ist beendet - mit durchaus interessanten Ergebnissen. Natürlich sollte man mit Schnellschüssen vorsichtig sein, aber Überreaktionen sind allemal drin. ran hat sie zusammengetragen.

Von Chris Lugert

Lange haben Fans auf den ersten Spieltag der Bundesliga-Saison 2025/26 hingefiebert, da ist er auch schon wieder vorbei. Wer gehofft hatte, zumindest jetzt einen überraschenden Tabellenführer zu Gesicht zu bekommen, der wurde enttäuscht. Der FC Bayern München bestimmt das Tempo direkt zum Start.

Während der Rekordmeister beim 6:0 gegen RB Leipzig bereits eine Drohung an die gesamte Liga schickte, taten sich die anderen vermeintlichen Topklubs schwerer. Bayer Leverkusen (1:2 gegen die TSG Hoffenheim) und der VfB Stuttgart (1:2 bei Union Berlin) verloren, Borussia Dortmund richtete seinen Blick beim 3:3 beim FC St. Pauli zu früh Richtung Reeperbahn.

Einzig Eintracht Frankfurt untermauerte seine Ansprüche beim 4:1 gegen Werder Bremen, weil die Hessen mal wieder mit jungem Talent glänzten. Sportvorstand Markus Krösche dürfte bereits die Euro-Zeichen in den Augen haben. Und die Bremer? Die werden immerhin nach dem Spiel mit der Eintracht verwechselt.

Was sagen uns die Geschehnisse des Auftakt-Spieltages über die weitere Saison? ran wagt einen verfrühten Blick in die Glaskugel und hat einige way-too-early Overreactions gesammelt.

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Overreaction #1: FC Bayern und Harry Kane brechen Rekorde

Was die Bayern am Freitagabend mit Leipzig veranstaltet haben, dürfte bei den Fans zu einer Mischung aus Begeisterung und Entsetzen geführt haben - je nachdem, ob man es mit den Münchnern hält oder eben nicht.

Klar jedoch dürfte sein, dass das Rennen um die Meisterschaft so spannend werden dürfte, wie dem Inhalt eines Wasserglases beim Verdunsten zuzuschauen. Manch einer forderte bereits die Schalenübergabe, so könnte man sich das lästige Prozedere im Frühling ersparen und sich vollends auf die wichtigen Themen fokussieren.

Doch auch wenn die Meisterschaft für die Bayern wohl nur Formsache sein dürfte, heißt das nicht, dass nicht auch der Branchenprimus in der Bundesliga spezielle Ziele verfolgen kann. Denn im Gegensatz zu Bayer Leverkusen 2023/24 ist es den Bayern noch nie gelungen, ungeschlagen Meister zu werden.

Unsere Prognose: Das wird auch in dieser Saison nichts, irgendeinen unerwarteten Ausrutscher wird sich das Team von Trainer Vincent Kompany erlauben. Was aber möglich ist: den eigenen Punkterekord aus der Spielzeit 2012/13 knacken. 91 Punkte waren es damals, diese Marke wird fallen.

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Bayern-Meisterschaft entschieden? Dominanz macht Fans Angst

Apropos Rekord: Harry Kane hat sich wieder mit einem Hattrick eingeführt, der Engländer scheint in herausragender Form zu sein. Und die wird ihn zu mehr als 41 Toren in dieser Saison tragen. Die historische Bundesliga-Bestmarke von Robert Lewandowski aus der Saison 2020/21 ist fällig.

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Overreaction #2: Jürgen Klopp löst Ole Werner noch vor Weihnachten ab

Des einen Freud ist des anderen Leid. Auf den ersten Blick sahen die Transfers von RB Leipzig in der Sommerpause gut aus, doch zwischen Theorie und Praxis - das wissen nicht nur Fahrschüler - gibt es teils gewaltige Unterschiede.

Neu-Trainer Ole Werner hatte sich sein Debüt an der Seitenlinie der Bullen wohl auch ganz anders vorgestellt, der Auftritt in München ließ nicht erkennen, wie RB die Rückkehr unter die Topteams der Liga schaffen soll. Doch genau das ist die Aufgabe, die der Klub an Werner gestellt hat.

Und wie das seit Jahresbeginn in Leipzig so ist, muss jeder Trainer bei zunehmendem Misserfolg mit Nachfragen zu einem gewissen Jürgen Klopp rechnen. Der Erfolgscoach von Borussia Dortmund und des FC Liverpool, der eigentlich kein Trainer mehr sein will, wirkt wie ein Schattentrainer am Cottaweg.

Die Nachfolge seines Kumpels Marco Rose hat der neue RB-Fußball-Chef Klopp in der Schlussphase der vergangenen Saison nicht angetreten, bei Werner gibt es jedoch keine persönlichen Befindlichkeiten.

Weshalb es noch vor der Weihnachtspause zum Knall kommen wird. Werner kriegt seine Mannschaft nicht in die Spur, Leipzig hinkt den eigenen Erwartungen weit hinterher. Klopp wechselt sich zwar nicht als Spieler ein, aber installiert sich selbst auf der sächsischen Trainerbank und beerbt Werner.

Overreaction #3: Eintracht Frankfurt wird Vizemeister

Mario Basler ist für seine steilen, teils auch kontroversen Aussagen und Thesen ja durchaus bekannt. Sein Take, Eintracht Frankfurt wird Deutscher Meister, dürfte so aber wohl nicht zu halten sein. Vielleicht würde der Europameister von 1996 jetzt auch anders entscheiden, nachdem er die Bayern hat spielen sehen.

Was aber zweifellos richtig ist: Die Eintracht macht einen starken Eindruck, auch ohne den abgewanderten Hugo Ekitike. Gegen Bremen spielten plötzlich Can Uzun und Jean-Matteo Bahoya groß auf. Der junge Franzose schoss in einem Spiel so viele Bundesligatore wie in anderthalb Jahren in Frankfurt zuvor insgesamt.

Trainer Dino Toppmöller scheint es einfach völlig egal zu sein, in jeder Transferperiode seinen besten Spieler zu verlieren und ersetzen zu müssen. Und genau das macht die Frankfurter so gefährlich. Krösche hat einen qualitativ und quantitativ guten Kader gebaut, der sich mit Ausnahme der Bayern vor niemandem verstecken muss.

Bundesliga-Transfergerüchte: BVB endlich vor nächstem Transfer-Abschluss

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<em><strong>Carney Chukwuemeka (FC Chelsea)</strong><br>Der Transfer von Carney Chukwuemeka zu Borussia Dortmund steht unmittelbar bevor. Der 21-Jährige ist Berichten des "kicker" zufolge am Sonntagabend in Dortmund gelandet und absolviert am Montag seinen Medizincheck, anschließend soll der Vertrag unterschrieben werden. Nach der Leihe in der Rückrunde der Vorsaison soll Chukwuemeka jetzt für rund 25 Millionen Euro fest vom FC Chelsea verpflichtet werden.</em>
© Nicolo Campo

Carney Chukwuemeka (FC Chelsea)
Der Transfer von Carney Chukwuemeka zu Borussia Dortmund steht unmittelbar bevor. Der 21-Jährige ist Berichten des "kicker" zufolge am Sonntagabend in Dortmund gelandet und absolviert am Montag seinen Medizincheck, anschließend soll der Vertrag unterschrieben werden. Nach der Leihe in der Rückrunde der Vorsaison soll Chukwuemeka jetzt für rund 25 Millionen Euro fest vom FC Chelsea verpflichtet werden.

<strong>Ahmed Kutucu (Galatasaray Istanbul)</strong><br>Der FC Schalke 04 denkt laut dem türkischen Fernsehsender "Sky Spor" über eine Rückkehr von Ex-Talent Ahmed Kutucu nach. Demnach sollen die Gelsenkirchener für den Stürmer sogar schon ein Angebot bei Galatasaray Istanbul abgegeben haben. Der 25-Jährige konnte sich beim türkischen Topklub nicht durchsetzen, ...
© IMAGO/Anadolu Agency

Ahmed Kutucu (Galatasaray Istanbul)
Der FC Schalke 04 denkt laut dem türkischen Fernsehsender "Sky Spor" über eine Rückkehr von Ex-Talent Ahmed Kutucu nach. Demnach sollen die Gelsenkirchener für den Stürmer sogar schon ein Angebot bei Galatasaray Istanbul abgegeben haben. Der 25-Jährige konnte sich beim türkischen Topklub nicht durchsetzen, ...

<strong>Ahmed Kutucu (Galatasaray Istanbul)</strong><br>... war aber in der Vorsaison als Leihspieler für Eyüpspor mit acht Toren und sieben Vorlagen in 18 Partien sehr erfolgreich. Bei Galatasaray hat Kutucu noch einen Vertrag bis 2028. Der gebürtige Gelsenkirchener verließ Schalke im Sommer 2021 nach&nbsp;52&nbsp;Pflichtspiel-Einsätzen in Richtung Basaksehir.
© imago images / DeFodi

Ahmed Kutucu (Galatasaray Istanbul)
... war aber in der Vorsaison als Leihspieler für Eyüpspor mit acht Toren und sieben Vorlagen in 18 Partien sehr erfolgreich. Bei Galatasaray hat Kutucu noch einen Vertrag bis 2028. Der gebürtige Gelsenkirchener verließ Schalke im Sommer 2021 nach 52 Pflichtspiel-Einsätzen in Richtung Basaksehir.

<strong>Julian Weigl (Borussia Mönchengladbach)</strong><br>Für Julian Weigl (r.) läuft es bei der Borussia kurz vor dem Start der Bundesliga-Saison alles andere als rund. Im Pokalspiel gegen Delmenhorst schmorte er 90 Minuten auf der Bank. Jetzt machen schon Meldungen von einem bevorstehenden Abschied die Runde. Nach "Sky"-Informationen hat der saudische Klub Al-Shabab bei den Gladbachern wegen Weigl vorgefühlt ...
© fohlenfoto

Julian Weigl (Borussia Mönchengladbach)
Für Julian Weigl (r.) läuft es bei der Borussia kurz vor dem Start der Bundesliga-Saison alles andere als rund. Im Pokalspiel gegen Delmenhorst schmorte er 90 Minuten auf der Bank. Jetzt machen schon Meldungen von einem bevorstehenden Abschied die Runde. Nach "Sky"-Informationen hat der saudische Klub Al-Shabab bei den Gladbachern wegen Weigl vorgefühlt ...

<strong>Julian Weigl (Borussia Mönchengladbach)</strong><br>Demzufolge sei nicht nur Weigl grundsätzlich bereit für diesen Schritt, auch die Borussia soll dem Mittelfeldspieler bei einem entsprechenden Angebot keine Steine in den Weg legen wollen. Das aber hörte sich bei Roland Virkus noch etwas anders an. "Wir wollen Julian nicht abgeben", sagte der Sportchef der&nbsp;"Rheinischen Post".
© Shutterstock

Julian Weigl (Borussia Mönchengladbach)
Demzufolge sei nicht nur Weigl grundsätzlich bereit für diesen Schritt, auch die Borussia soll dem Mittelfeldspieler bei einem entsprechenden Angebot keine Steine in den Weg legen wollen. Das aber hörte sich bei Roland Virkus noch etwas anders an. "Wir wollen Julian nicht abgeben", sagte der Sportchef der "Rheinischen Post".

<strong>Harvey Elliott (FC Liverpool)</strong><br>Harvey Elliott soll offen für einen Wechsel zu RB Leipzig sein, berichtet "Sky". Mit dem 22-jährigen Liverpool-Talent stehen die Sachsen wohl bereits kurz vor einer Einigung. Erst danach würden konkrete Gespräche mit den "Reds" folgen. Die Ablöse könnte dabei über 50 Millionen Euro liegen und durch den wahrscheinlichen Abgang von Xavi Simons finanziert werden.
© News Images

Harvey Elliott (FC Liverpool)
Harvey Elliott soll offen für einen Wechsel zu RB Leipzig sein, berichtet "Sky". Mit dem 22-jährigen Liverpool-Talent stehen die Sachsen wohl bereits kurz vor einer Einigung. Erst danach würden konkrete Gespräche mit den "Reds" folgen. Die Ablöse könnte dabei über 50 Millionen Euro liegen und durch den wahrscheinlichen Abgang von Xavi Simons finanziert werden.

<strong>Clement Akpa (AJ Auxerre)</strong><br>Bei Eintracht Frankfurt läuft nach dem Abgang von Tuta zu Al-Duhail die Suche nach einem Nachfolger für den Brasiilaner. Laut "L’Equipe" sollen die Hessen deshalb Interesse an Clement Akpa von AJ Auxerre haben. Der 23 Jahre alte Innenverteidiger hat beim Ligue-1-Klub noch einen Vertrag bis zum Sommer 2027, lief in der zurückliegenden Saison 31 Mal für den früheren Meister auf.
© PsnewZ

Clement Akpa (AJ Auxerre)
Bei Eintracht Frankfurt läuft nach dem Abgang von Tuta zu Al-Duhail die Suche nach einem Nachfolger für den Brasiilaner. Laut "L’Equipe" sollen die Hessen deshalb Interesse an Clement Akpa von AJ Auxerre haben. Der 23 Jahre alte Innenverteidiger hat beim Ligue-1-Klub noch einen Vertrag bis zum Sommer 2027, lief in der zurückliegenden Saison 31 Mal für den früheren Meister auf.

<strong>Aurele Amenda (Eintracht Frankfurt)</strong><br>Nachdem Tuta die Eintracht bereits in Richtung Katar verlassen hat, droht nun wohl auch der Abgang von Aurele Amenda. Laut einem "Bild"-Bericht zeigt der FC Turin vermehrt Interesse an dem Verteidiger aus Frankfurt. Demnach sollen die Verhandlungen bereits weit fortgeschritten sein. Die Ablöse beläuft sich wohl auf elf Millionen Euro. Der Transfer würde durchaus überraschend kommen: Erst zum Vorbereitungsstart prophezeite Dino Toppmöller dem Schweizer eine "größere Rolle" in der neuen Saison.
© IMAGO/osnapix

Aurele Amenda (Eintracht Frankfurt)
Nachdem Tuta die Eintracht bereits in Richtung Katar verlassen hat, droht nun wohl auch der Abgang von Aurele Amenda. Laut einem "Bild"-Bericht zeigt der FC Turin vermehrt Interesse an dem Verteidiger aus Frankfurt. Demnach sollen die Verhandlungen bereits weit fortgeschritten sein. Die Ablöse beläuft sich wohl auf elf Millionen Euro. Der Transfer würde durchaus überraschend kommen: Erst zum Vorbereitungsstart prophezeite Dino Toppmöller dem Schweizer eine "größere Rolle" in der neuen Saison.

<strong>Min-jae Kim (FC Bayern München)</strong><br>Die Zukunft von Min-jae Kim bleibt wohl weiterhin ungewiss. Dem "Kicker" zufolge gehört der Innenverteidiger zu den Abgangskandidaten beim FC Bayern München. Ein Verkauf könnte sich aber als schwierig herausstellen, da das Gehalt des Südkoreaners viele Interessenten abschrecken soll. Zudem fordern die Münchner laut dem Bericht eine hohe Ablöse für Kim. Sollte der 28-Jährige dennoch gehen, wird der deutsche Rekordmeister wohl selbst noch einmal auf dem Transfermarkt aktiv.
© IMAGO/Ulmer/Teamfoto

Min-jae Kim (FC Bayern München)
Die Zukunft von Min-jae Kim bleibt wohl weiterhin ungewiss. Dem "Kicker" zufolge gehört der Innenverteidiger zu den Abgangskandidaten beim FC Bayern München. Ein Verkauf könnte sich aber als schwierig herausstellen, da das Gehalt des Südkoreaners viele Interessenten abschrecken soll. Zudem fordern die Münchner laut dem Bericht eine hohe Ablöse für Kim. Sollte der 28-Jährige dennoch gehen, wird der deutsche Rekordmeister wohl selbst noch einmal auf dem Transfermarkt aktiv.

<strong>Sacha Boey (FC Bayern München)</strong><br>In der Personalie Sacha Boey scheint es beim FC Bayern wohl zu einem Umdenken gekommen zu sein. Laut dem "Kicker" denkt man nun doch über einen Verbleib des Rechtsverteidigers nach. Intern scheint es aber Uneinigkeiten zu geben. Demnach soll sich Vincent Kompany immer mehr mit dem Franzosen anfreunden. Max Eberl bezeichnete die Situation auf der Rechtsverteidiger-Position jedoch als Luxus. Zuletzt waren sowohl Galatasaray Istanbul als auch Olympique Marseille interessiert - mittlerweile ist die Lage aber ruhig.
© IMAGO/Icon Sportswire

Sacha Boey (FC Bayern München)
In der Personalie Sacha Boey scheint es beim FC Bayern wohl zu einem Umdenken gekommen zu sein. Laut dem "Kicker" denkt man nun doch über einen Verbleib des Rechtsverteidigers nach. Intern scheint es aber Uneinigkeiten zu geben. Demnach soll sich Vincent Kompany immer mehr mit dem Franzosen anfreunden. Max Eberl bezeichnete die Situation auf der Rechtsverteidiger-Position jedoch als Luxus. Zuletzt waren sowohl Galatasaray Istanbul als auch Olympique Marseille interessiert - mittlerweile ist die Lage aber ruhig.

In der vergangenen Saison war die Eintracht bereits Dritter, neun Punkte hinter Bayer Leverkusen. Doch die Werkself muss sich nach dem Radikalumbruch im Sommer erst noch finden, zumal unklar ist, ob die vielen prominenten Abgänge qualitativ überhaupt aufgefangen werden können (siehe unten).

Borussia Dortmund, das sich selbst ja gerne als zweiten Leuchtturm der Bundesliga sieht, müsste erst einmal auf dem Transfermarkt anfangen. Dass sich der BVB im Vergleich zum Vorjahr wirklich verbessert, ist fraglich. Oder, um es anders auszudrücken: Der Leuchtturm ist schon seit längerer Zeit außer Betrieb. Weshalb Frankfurt Vizemeister wird.

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Overreaction #4: Werder Bremen steigt ab

Dass Werder Bremen aktuell sportlich mit Eintracht Frankfurt verwechselt wird, dürfte kaum passieren. Insofern war es für Marco Friedl ja sogar ein Kompliment, als er nach der Packung in der hessischen Metropole im "Sky"-Interview für einen Eintracht-Spieler gehalten wurde. Wirklich lachen konnte er darüber aber nicht.

An der Weser herrscht bereits Alarmstufe Rot. Auf eine bedenkliche Vorbereitung folgten das Pokalaus bei Arminia Bielefeld und jetzt die Klatsche in Frankfurt. Das Ergebnis war dabei etwas deutlicher, als es das Spiel eigentlich hergab. Doch der Trend beim Team des neuen Trainers Horst Steffen zeigt in keine positive Richtung.

Der Coach bewies über Jahre bei der SV Elversberg, dass er aus Schei..., also dass er aus nicht so gutem Material, Gold machen kann. Doch war die Arbeit beim chronischen Underdog im saarländischen Nirgendwo auch nicht zu vergleichen mit dem Standing eines mehrfachen Deutschen Meisters. Und mit dem dortigen Druck.

In der vergangenen Saison spielten die Bremer lange um Europa mit, doch darauf deutet derzeit so gar nichts hin. Der Kader ist einer der schwächsten der gesamten Liga, vor allem im Sturm mangelt es an Bundesliga-Qualität. Der lange Ausfall von Führungsspieler Mitchell Weiser schmerzt.

Insgesamt ist das einfach zu wenig, um die Klasse zu halten. Zumal die Werderaner erst wieder lernen müssen, mit dem Abstiegskampf umzugehen - anders als etwa der FC St. Pauli oder der 1. FC Heidenheim. Am Saisonende muss Bremen den Gang in die zweite Liga antreten.

Overreaction #5: Bayer Leverkusen verpasst den Europapokal

Einen derartigen Personalumbruch, wie ihn Bayer Leverkusen in diesem Sommer erlebt hat, gibt es selbst in der NFL selten - und das heißt schon etwas im Land des "hire and fire". Leverkusen feuerte zwar niemanden, aber die Masse an Spielern plus der Erfolgstrainer, die den Rhein verlassen haben, ist gewaltig.

Kein Wunder, dass es zum Anfang der Saison hakt. Der neue Trainer Erik ten Hag, der den Klub selbst erst einmal kennenlernen muss, steht vor der gewaltigen Aufgabe, eine neue Einheit zu formen und dabei auch noch eine komplett neue Hierarchie aufzubauen. Dagegen war selbst Manchester United ein Paradies - auch das will etwas heißen.

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Neu bei Bayer Leverkusen: Erik ten Hag tritt das schwere Trainererbe von Xabi Alonso an
Neu bei Bayer Leverkusen: Erik ten Hag tritt das schwere Trainererbe von Xabi Alonso an© Laci Perenyi

Denn Leverkusen verlor nicht nur Qualität, sondern auch nahezu alle wichtigen Führungsspieler. Lukas Hradecky, Jonathan Tah, Granit Xhaka, Florian Wirtz - das sind Abgänge, die jedem Klub einzeln schon wehtun würden. Bayer musste sie auf einen Schlag hinnehmen. Junge Spieler kamen, aber wozu sind die jetzt schon fähig?

Ohne Xabi Alonso fehlt dem Klub zudem ein strahlendes Aushängeschild, das Bayer in den vergangenen Jahren einen ungewohnten Glanz verliehen hat. Kurzum: Alle Personen, die den Verein zuletzt irgendwie interessant gemacht haben, sind weg.

Und das wird sich auch sportlich bemerkbar machen. Die Heimniederlage gegen die TSG Hoffenheim war bereits ein Vorgeschmack darauf, dass die Saison maximal knifflig werden dürfte. Am Ende sind die Fragezeichen einfach zu groß: Leverkusen rutscht ins Mittelfeld ab und verpasst die internationalen Wettbewerbe.

Overreaction #6: Nick Woltemade wird zum One-Hit-Wonder

Der VfB Stuttgart ist hart geblieben, Nick Woltemade wird auch in der Saison 2025/26 Teil der Schwaben sein. Sportliche Wettbewerbsfähigkeit statt (viel) Geld, so lautete die Devise. Der Bundesliga-Auftakt bei Union Berlin bewies, dass diese Entscheidung am Ende auch ein ganz großer Fehler gewesen sein könnte.

Denn die Niederlage in Köpenick zeigte nicht nur, dass die Schwaben aktuell nicht in der Verfassung sind, in der sie unter Trainer Sebastian Hoeneß schon waren. Sondern auch, dass Woltemade doch keine Maschine ist, die seit Jahren auf hohem Niveau liefert, sondern er mehr oder weniger ein gutes halbes Jahr vorweisen kann.

Insofern war es aus betriebswirtschaftlicher Sicht schon gewagt, ein Angebot von 50 Millionen Euro plus X abzulehnen. Denn was ist, wenn sich Woltemade als historisches One-Hit-Wonder, als Lou Bega des Fußballs, entpuppt? Dann können die Schwaben dem Geld hinterhertrauern, auf ihrem Konto landet aber nichts davon.

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Vom Bayern-Traum in den Keller: Fans fühlen mit Woltemade

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Die Gefahr, dass das passiert, ist real. In Berlin schoss Woltemade zwar ein Tor, das wegen Abseits nicht zählte. Ansonsten war vom Nationalspieler aber herzlich wenig zu sehen. Was nicht heißt, dass Woltemade plötzlich in der Versenkung verschwindet. Aber der Star, zu dem er gemacht wurde, ist er womöglich auch nicht mehr.

Und in Stuttgart wird man sich in diesem Fall damit trösten müssen, dass man Woltemade 2024 ja immerhin ablösefrei geholt hat. Wirklich etwas davon kaufen kann man sich aber nicht. Zumindest nichts, was man für 50 Millionen Euro bekommen hätte.

Overreaction #7: Mainz durchlebt das Heidenheim-Schicksal

So schön ein Europapokal-Abenteuer für reiselustige Fußballfans und für die Kassen eines Fußballvereins auch sein mag, so gefährlich ist die ungewohnte Belastung mit reihenweise englischen Wochen. Ein Klub, der bislang jede Woche ausführlich trainieren konnte, ist plötzlich im Drei-Tages-Rhythmus gefordert.

Der 1. FC Heidenheim konnte in der Vorsaison ein Lied davon singen. Ein absolutes Highlight wie ein Heimspiel gegen den FC Chelsea ließ eine gesamte Region in Ekstase geraten, doch das Brot-und-Butter-Geschäft Bundesliga litt enorm. Am Ende gelang nur hauchdünn über die Relegation der Klassenerhalt.

Ein Jahr später droht dem 1. FSV Mainz 05 ein ganz ähnliches Schicksal. Die Rheinhessen haben den Saisonstart gegen Aufsteiger 1. FC Köln mit 0:1 in den Sand gesetzt, sogar in der Playoff-Runde zur Conference League gab es eine 1:2-Niederlage bei Rosenborg Trondheim. Trainer Bo Henriksen erlebt derzeit eine Krise.

Was auch damit zuammenhängt, dass - wie bei Heidenheim im Vorjahr - der beste Stürmer abgegeben wurde. Beim FCH war es Tim Kleindienst, die Mainzer verloren in diesem Sommer ihren Kapitän Jonathan Burkardt. Dieser Verlust konnte bislang nicht kompensiert werden.

Die Parallelen sind offenkundig, ein Absturz in die Relegation erscheint absolut denkbar. Doch eine Möglichkeit, diesen Strudel zu umgehen, gibt es noch. Gelingt im Rückspiel gegen Trondheim nicht die Wende, wäre der Europa-Traum zwar ganz früh ausgeträumt. Aber national stünden die Aktien deutlich besser.

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