Neuzugang liefert vor den Augen von Hansi Flick ab
Mit Robin Gosens ist Union Berlin ein Anwärter auf den Meistertitel - ein Kommentar
Aktualisiert: 27.08.2023
08:12 Uhr
Chris Lugert
Robin Gosens gelingt ein Startelfdebüt für Union Berlin wie im Märchen. Der Schienenspieler macht die "Eisernen" noch stärker und zu einem echten Kandidaten auf die Meisterschaft. Ein Kommentar.
Dass sich Bundestrainer Hansi Flick bei der Auswahl seines Vor-Ort-Spiels für das Duell zwischen Aufsteiger Darmstadt 98 und Union Berlin entscheidet, sagt schon einiges. Vor allem, wenn parallel auch Borussia Dortmund zu bewundern gewesen wäre.
Warum genau Flick die Partie in Hessen wählte, ist nicht überliefert. Sollte es wegen Robin Gosens gewesen sein, dürfte ihm gefallen haben, was er sah. Der Neuzugang löste gleich bei seinem ersten Startelfeinsatz für die Berliner jene Versprechen ein, mit denen er seit seinem Wechsel überschüttet wurde.
Schon in der ersten Halbzeit traf Gosens doppelt, er war in der Offensive der auffälligste Spieler seines Teams. Und einen Klubrekord stellte er auch noch gleich auf, denn er war der erste Akteur in der Geschichte von Union, der bei seinem Startelfdebüt einen Doppelpack schnürte.
"Ich bin kaputt, aber sehr glücklich. Man kann für mich heute sicherlich von einem perfekten Tag sprechen", sagte der Matchwinner nach dem 4:1 (3:1)-Sieg seiner Mannschaft bei "Sky". Nach vier Minuten trat Gosens erstmals in Erscheinung, als er mit seinem starken linken Fuß technisch gekonnt und aus der Distanz traf. Eine halbe Stunde später bewies er zudem Qualitäten im Kopfballspiel und verwertete eine Freistoßflanke perfekt.
Es war ein Auftritt wie eine Warnung an die gesamte Bundesliga-Konkurrenz. Die ohnehin schon starken Unioner, die in der vergangenen Saison zeitweise Tabellenführer gewesen waren und am Ende die Champions-League-Plätze erreichten, sind mit Gosens noch einmal deutlich stärker geworden.
Auf die Frage, was in dieser Spielzeit möglich sei, antwortete der 29-Jährige kurz, aber vielsagend: "Einiges." Nach oben sind diesem Team keine Grenzen gesetzt, mehr noch: Die Ankunft von Gosens macht die "Eisernen" zu einem konkreten Kandidaten auf die Meisterschaft.
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Robin Gosens ist der Prototyp eines Schienenspielers
Und das hat mehrere Gründe. Zum einen passt der Nationalspieler wie die Faust aufs Auge im taktischen System von Trainer Urs Fischer. Kaum ein anderes Team ist so sehr abhängig von den beiden Schienenspielern, in Darmstadt waren das Gosens auf links und Josip Juranovic auf rechts. Sie ziehen das Spiel in die Breite und liefern punktgenaue Flanken auf die Stürmer um Kevin Behrens.
Gosens ist der Prototyp dieses Schienenspielers, sein damaliges Team Atalanta Bergamo machte das zuvor lange Zeit verpönte System der Dreier- bzw. Fünferkette vor rund vier Jahren auch bei europäischen Topklubs wieder salonfähig. Einer der Eckpfeiler des Systems damals: Robin Gosens. Bei Union kann er seine Stärken voll ausspielen. In Europa gibt es nur wenige Spieler, die als Schienenspieler ein solches Komplettpaket mitbringen.
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Robin Gosens hat genau die richtige Mentalität
Zum anderen aber bringt Gosens genau die richtige Mentalität mit, um bei Union einzuschlagen. Natürlich gebe es noch ein paar Dinge, an die er sich anpassen müsse, gestand er nach dem Spiel. Aber: "Ich bin jeden Tag hart am Malochen, um in die Automatismen reinzukommen." Maloche, Einsatz, Bodenständigkeit - genau die Attribute, für die Union steht.
Bundesliga-Transfergerüchte: Bedient sich der VfB Stuttgart bei Real Madrid?
Gonzalo Garcia (Real Madrid) Für den Januar 2026 sucht Stuttgart einen Stürmer. Laut "Sky" soll Reals Gonzalo Garcia der Wunschkandidat sein. Der 21-jährige Spanier sorgte bei der FIFA Klub-WM im Sommer 2025 mit vier Toren für Furore. Im Star-Ensemble von Real hat er aber nun einen schweren Stand. Dennoch sei dem Bericht nach ein fixer Transfer nach Stuttgart schwer umzusetzen. Die Madrilenen wollen das Talent ohnehin wohl nur verleihen, Garcia hat einen langfristigen Vertrag bis 2030. Außerdem berichtet die "FAZ", dass auch die Eintracht Garcia im Visier habe.
William Osula (Newcastle United) Bereits im Sommer hatte die Eintracht das dänische Sturmjuwel William Osula auf dem Zettel, im Winter könnte der Transfer nun über die Bühne gehen: Wie "Sky Sport" berichtet, besteht eine mündliche Einigung mit dem 22 Jahre altenTeamkollegen von Nick Woltemade. Frankfurt möchte auf ein ähnliches Modell wie zuvor bei Hugo Ekitike setzen: Eine Leihe bis Saisonende für rund drei Millionen Euro mit Kaufoption in Höhe von 20 Millionen Euro. Nun liegt es an Newcastle, dem Angebot zuzustimmen.
Raphael Guerreiro (FC Bayern München) Der von Jose Mourinho trainierte Klub Benfica Lissabon erwägt laut "A Bola" wohl die Verpflichtung von Bayern-Profi Raphael Guerreiro. Demnach denken die Portugiesen wohl darüber nach, den Europameister von 2016 im Januar nach Lissabon zu lotsen. Guerreiros Vertrag läuft im Sommer 2026 aus, allerdings soll Bayern-Coach Vincent Kompany den flexibel einsetzbaren Profi wohl sehr schätzen, obwohl er kein Stammspieler in München ist. Dies macht einen Abgang vor dem Saisonende daher unwahrscheinlicher.
Jonas Wind (VfL Wolfsburg) Leverkusen wird mit einer möglichen Verpflichtung von Jonas Wind in Verbindung gebracht, um die Optionen in der Offensive zu erweitern. Laut Gianluca Di Marzio könnte der 26-jährige Däne im Januar von Wolfsburg zur Werkself wechseln, somit der VfL ein halbes Jahr vor Vertragsende noch Ablöse kassieren. Wind und Bayers Coach Kasper Hjulmand kennen sich von der dänischen Nationalmannschaft bereits bestens. Bei bislang 119 Pflichtspiel-Einsätzen für die "Wölfe" erzielte Wind 34 Treffer.
Konstantinos Koulierakis (VfL Wolfsburg) Liverpool bereitet sich wohl auf einen Abgang von Ibrahima Konate im Sommer 2026 vor. Dann läuft der Kontrakt des Ex-Leipzigers aus. Laut "Caught Offside" könnte der Nachfolger wieder aus der Bundesliga kommen. Demnach soll Wolfsburgs Innenverteidiger-Talent Konstantinos Koulierakis seit Monaten beobachtet werden. LFC-Coach Arne Slot soll vom jungen Griechen überzeugt sein., doch auch Tottenham dürfte Koulierakis längst ins Auge gefasst haben, obwohl er beim VfL noch Vertrag bis 2029 hat.
Giovane (Hellas Verona) Holt der BVB schon im Winter einen neuen Stürmer? Angesichts der aktuellen Torflaute von Serhou Guirassy und des noch nicht überzeugenden Backups Fabio Silva soll Borussia Dortmund laut "ESPN" Sturmjuwel Giovane von Hellas Verona ins Visier genommen haben. BVB-Scouts sollen Anfang November im Stadion gewesen sein, als der 21-jährige Brasilianer gegen Inter Mailand sein erstes Tor in der Serie A erzielt hatte.
Giovane (Hellas Verona) Der Mittelstürmer kam erst im Sommer von Corinthians Sao Paulo nach Verona. Für seinen neuen Klub gelangen ihm in zwölf Pflichtspielen neben dem Tor auch drei Vorlagen. Auch die beiden Mailänder Vereine sollen bereits Interesse am technisch starken und schnellen Angreifer haben. Allerdings soll Verona eine Ablöse von 30 Millionen Euro fordern.
Endrick (Real Madrid) Bei Real Madrid ist Juwel Endrick unter Coach Xabi Alonso außen vor und hat kaum Chancen auf regelmäßige Einsätze. Mit Blick auf die WM 2026 braucht der Brasilianer aber Spielpraxis, um es in den Kader der Selecao für die Endrunde zu schaffen. Daher soll nun wohl eine Leihe im Raum stehen. Laut "Foot Mercato" könnte der 19 Jahre alte Stürmer möglicherweise in der Bundesliga bei Bayer Leverkusen landen. Demnach soll die "Werkself" zu den Interessenten zählen. Allerdings ...
Endrick (Real Madrid) ... dürfte der Kreis der interessierten Klubs riesig sein. Vereine aus Endricks Heimat Brasilien, den USA, Mexiko, Russland und dem Nahen Osten sollen sich um das Toptalent bemühen. Wie Fabrizio Romano berichtet, gilt jedoch Olympique Lyon als Favorit im Werben um Endrick. Im Gespräch sei demnach eine Leihe ohne Kaufoption, Lyon müsse dem Bericht nach 4,5 Millionen Euro Gebühr bzw. Gehalt bezahlten.
Juan Cruz Meza (River Plate) Borussia Dortmund beschäftigt sich laut "Sky" mit dem 17-jährigen Argentinier Juan Cruz Meza. Dieser steht bei River Plate unter Vertrag, absolvierte für die erste Mannschaft aber noch kein Spiel. Bei den Spielen der zweiten Mannschaft wurde der Offensivmann schon mehrfach von BVB-Scouts gesichtet. Doch die Dortmunder sind nicht alleine. Am Argentinier sind mehrere Top-Klubs aus Europa interessiert. Der Vertrag des 17-Jährigen bei River Plate läuft bis Ende 2026.
Kaua Prates (EC Cruzeiro) Der 17-jährige Defensivmann Kaua Prates ist laut "Sky" ein weiterer BVB-Kandidat aus Südamerika. Auch der junge Brasilianer wurde vor Ort mehrmals von Scouts der Dortmunder beobachtet. Der Linksverteidiger ist seit dieser Saison ein wichtiger Teil des Erstligisten Cruzeiro. Der BVB hat angeblich bereits konkrete Gespräche mit Cruzeiro geführt, von einem Deal ist man aber noch entfernt. Der 17-Jährige besitzt eine Ausstiegsklausel von über 30 Millionen Euro. Neben den Borussen gibt es aber wohl noch weitere Interessenten aus Europa.
Ayodele Thomas (PSV Eindhoven) Laut "Sky" beschäftigt sich Eintracht Frankfurt mit PSV-Talent Ayodele Thomas. Der 18-jährige Rechtsaußen soll demnach bereits in Kontakt mit den Verantwortlichen der SGE stehen. Thomas' Vertrag endet im kommenden Sommer, er wäre also ablösefrei. Eine Verlängerung in Eindhoven steht aktuell wohl nicht zur Debatte.
Said El Mala (1. FC Köln) Der FC Bayern München und Borussia Dortmund sollen schon länger an Said El Mala Interesse zeigen. Offenbar hat der Offensivspieler des 1. FC Köln auch internationale Spitzenklubs auf den Plan gerufen. Wie die "Bild" berichtet, sollen Inter Mailand und Paris Saint-Germain El Mala beobachten. Für den 19-Jährigen würde ein Wechsel im Winter unwahrscheinlich sein, realistischer sei der kommende Sommer.
Fisnik Asllani (1899 Hoffenheim) Die rasante Entwicklung von Hoffenheims Fisnik Asllani hat laut "Sky" wohl den FC Barcelona auf den Plan gerufen. Demnach sollen die Katalanen den 23-Jährigen, der in der vergangenen Saison noch für die SV Elversberg in der 2. Bundesliga spielte, als möglichen Neuzugang für den Sommer 2026 im Blick haben. Dann könnten Interessenten von einer angeblichen Ausstiegsklausel im Kontrakt des Deutsch-Kosovaren profitieren. Zuletzt benannte Asllani Barca in der "Sportbild" bereits als seinen Traumklub.
Noah Atubolu (SC Freiburg) Keeper Noah Atubolu steht bis 2027 beim SC Freiburg unter Vertrag. Nun berichtet "Sky", dass Inter Mailand an dem 23-Jährigen Interesse zeigt und über eine Verpflichtung im kommenden Sommer nachdenkt. Dementsprechende Gespräche sind wohl bereits geplant. Atubolu wurde jüngst von Bundestrainer Julian Nagelsmann für die WM-Qualifikationsspiele der Nationalmannschaft nachnominiert.
Jurrien Timber (FC Arsenal) Die Bayern mischen laut "CaughtOffside" wohl im Poker um Arsenal-Star Jurrien Timber mit. Dem Bericht nach sollen die Münchner schon Kontakt zum 24 Jahre alten Rechtsverteidiger aufgenommen haben. Allerdings dürfte sich auch Arsenal um einen Verbleib des Niederländers bemühen und an einer Vertragsverlängerung über den Sommer 2028 hinaus arbeiten. Im Sommer 2023 zahlten die "Gunners" kolportierte 40 Millionen Euro Ablöse für Timber an dessen Ex-Klub Ajax Amsterdam.
Gilberto Mora (Club Tijuana) Der BVB soll wohl mal wieder die Fühler nach einem internationalen Toptalent ausgestreckt haben. Laut dem Portal "TBR Football" dürfte die Borussia am erst 16-jährigen Mexikaner Gilberto Mora interessiert sein. Das Teenie-Juwel spielt in seiner Heimat für den Club Tijuana bereits regelmäßig in der ersten Liga des Landes, hat beim Gold Cup bereits drei A-Länderspiele bestritten und ist nun bei der U20-WM im Einsatz. Sollte der ...
Gilberto Mora (Club Tijuana) ... Bundesligist den Zuschlag erhalten, dürfte Mora allerdings erst mit Erreichen der Volljährigkeit tatsächlich nach Dortmund wechseln. Allerdings ist die Konkurrenz dem Bericht nach wohl enorm, auch die Bayern sowie Chelsea und auch Inter Miami werden als weitere Interessenten für den offensiven Mittelfeldspieler genannt.
Gosens ist kein Starspieler, der die Harmonie einer Kabine in Stücke reißt und irgendwelche Allüren an den Tag legt. "Wir dürfen nicht abheben und den Kopf verlieren. Das ist nicht Union und das war nie Union. Wenn wir das tun, ist es ganz schnell vorbei", mahnte er zu Recht.
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Union ist mehr als ein Geheimfavorit
In einem ohnehin bereits starken Team kann Gosens ein sportlicher X-Faktor sein, ohne aber das Teamgefüge zu stören. Er gibt dem Verein viel, nimmt ihm aber nichts von dem weg, was ihn stark macht. Ein Traum für den ganzen Klub. "Wir sind eine Familie, jeder kann sich auf den anderen verlassen", erklärte Gosens, dem man deutlich anmerkt, dass er seinen Traum von der Bundesliga genau dort lebt, wo er hingehört.
Die ersten beiden Spieltage haben bereits gezeigt, wozu Union auch in dieser Spielzeit wieder in der Lage ist. Acht Tore in 180 Minuten, wobei drei davon sogar in Unterzahl fielen. Der Kader ist deutlich stärker als noch in der Vorsaison, vor allem - aber nicht nur - wegen Gosens. Die Berliner sind inzwischen weit mehr als nur ein Geheimfavorit auf die Schale.
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DFB-Elf braucht Gosens
Seine Gala in Darmstadt kam für Gosens genau zum richtigen Zeitpunkt, in wenigen Tagen muss Flick seinen Kader für die Länderspiele im September auswählen. Der Neu-Unioner sollte seinen Platz spätestens jetzt sicher haben, ein Spieler in dieser Verfassung ist ein Muss für das DFB-Team - auch wenn Gosens die Anwesenheit des Bundestrainers gar nicht bewusst war.
"Ganz ehrlich: Das ist eine neue Info für mich, daher hatte ich gar keinen Grund, nervös zu sein, weil ich es gar nicht wusste", sagte er und lachte. Womöglich wird sich Flick bald automatisch mehr Spiele von Union ansehen. Denn Titelkandidaten gehören zum Pflichtprogramm.