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Fußball

Amateurfußball - Rasen wie auf Schalke: Luxusplatz treibt Verein aus Sachsen in die Insolvenz

  • Aktualisiert: 13.12.2025
  • 21:06 Uhr
  • ran.de

Einem Fußballverein aus Sachsen wird ein Rasen, der dem auf Schalke ähnelt, zum Verhängnis. Nun musste der Präsident Insolvenz anmelden.

Schlechter hätte es für den SSV Kulkwitz wohl kaum laufen können. Für den kleinen Fußballverein aus Sachsen wurde ein neuer Fußballplatz zur finanziellen Katastrophe, ist der Klub doch inzwischen insolvent.

1920 wurde der SSV Kulkwitz gegründet, aktuell zählt er 74 Mitglieder. Nachdem im Jahr 2015 der alte Platz ob regelmäßiger Überflutungen abgerissen werden musste, wurde nur ein Jahr später das neue Spielfeld am Rande von Leipzig eröffnet – und wurde seither zum Fass ohne Boden.

Beim Amtsgericht Borna hat Vereinspräsident Jens Luckner inzwischen Insolvenz angemeldet. "Es ging nicht mehr. Wir haben mit Privateinlagen ausgeholfen", sagte er im Interview mit der "Bild": "Die ganze Soße hat fast 800.000 Euro gekostet. Ein Nonsens, der seinesgleichen sucht."

Wie aber konnte es dazu kommen? Schon damals hatte der Klub vor den Folgekosten des neuen Rasens gewarnt, die Stadt – als Eigentümer für die Anlage verantwortlich – entschied sich dennoch für einen Hightech-Platz mit eigenem Bewässerungssystem.

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Rasen wie auf Schalke wird zur Last

Der Klub sollte diesen für einen symbolischen Euro pachten, zudem gab es jährlich 16.000 Euro aus öffentlicher Hand, worüber zunächst die "Leipziger Volkszeitung" berichtet hatte.

"Der Platz ist vergleichbar mit dem Rasen in der Schalke-Arena. Das ist bundesligatauglich. Aber auch die Kosten für den Unterhalt sind auf Bundesliga-Niveau", erläuterte Luckner. Der Verein spielt aber nur in der zweiten Kreisklasse und damit in der elften Liga.

"Der Rasen wächst im Sommer nach der Düngung pro Tag zwei Zentimeter. Dann muss eben auch alle zwei Tage gemäht werden", gibt Luckner zu bedenken: "Seit 2020 bin ich Vorstand und habe das Problem an der Backe. Ich habe mich jahrelang mit diesem Platz beschäftigt. Weil der Rasen nur auf Sand liegt, muss er täglich bewässert werden. Wir brauchen dazu sogar Trinkwasser, weil es hier in der Bergbauregion keinen Brunnen gibt."

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Hohe finanzielle Anforderungen

Alleine der Unterhalt des Fußballplatzes beträgt 32.000 Euro pro Jahr, dabei hat die Anlage auch noch mehrere Baustellen. Die Zisterne ist defekt, die Heizungsanlage für die Warmwasser-Duschen ebenfalls. Und es kommt noch schlimmer. Auch der marode Flutlichtmast stellt eine Gefahr dar.

180 Euro beträgt der jährliche Mitgliedsbeitrag, zudem leisten die Mitglieder 15 freiwillige Arbeitsstunden. "Wenn ich dort mehr abkassiere, hauen die ab", so Luckner.

Zwar versuchte die Stadt zu helfen, am nötigen Geld fehlte es bislang aber. Als letzte Hoffnung gilt aktuell die Bürgermeisterin, von der es auf Anfrage der "Bild" aber noch keine Antwort gab.

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