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Champions League

FC Bayern München im "Kampfmodus"? Das macht Mut vor dem Duell mit dem FC Arsenal

  • Aktualisiert: 08.04.2024
  • 13:30 Uhr
  • Timo Nicklaus

Der FC Bayern München droht nach zwei Niederlagen in der Bundesliga zum Saisonende auseinanderzufallen. Ausgerechnet vor dem wichtigen Duell mit dem FC Arsenal in der Champions League. Was macht dem FCB jetzt überhaupt noch Mut?

Von Justin Kraft und Timo Nicklaus

Will man Thomas Tuchels Amtszeit beim FC Bayern München einordnen, bewerten und beschreiben, dann vermutlich mit diesen beiden Worten: Keine Ahnung. Einerseits sind es zwei Worte, die der Trainer häufig selbst nach Rückschlägen verwendet, wenn er fast schon zu ehrlich auf Nachfragen zur Inkonstanz des Teams reagiert.

FC Arsenal vs. FC Bayern München: Alle Informationen zum Viertelfinal-Hinspiel

Andererseits macht man es sich womöglich auch zu einfach, wenn man den x-ten Top-Trainer beim und am FC Bayern scheitern sieht und zu dem Schluss kommt, es läge nur an ihm. Zwei gute Nachrichten gibt es für Tuchel aber.

Die erste: In einigen Wochen ist das Missverständnis vorbei. Und die zweite: Eine Chance, sich doch noch überraschend mit einem Titel zu verabschieden, gibt es noch. Am Dienstagabend steht das Hinspiel im Champions-League-Viertelfinale beim FC Arsenal auf dem Programm (ab 21 Uhr im Liveticker).

"Die beste Vorbereitung für so ein Spiel ist immer ein Sieg", sagte Tuchel nach der 2:3-Pleite in Heidenheim: "Das haben wir nicht geschafft und vor allem die Art und Weise wiegt schwer."

Max Eberl ging sogar noch einen Schritt weiter: "Alle fordern, alle wollen. Aber wenn es darauf ankommt auf dem Platz, dann ist das einfach nicht so, wie man Bayern München kennt."

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Ein Satz, der für Dienstag nicht viel Hoffnung macht. Doch welche Mutmacher und Strohhalme hat der FCB noch, an die er sich bis zum Anpfiff klammern kann?

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Champions League: Ein ganz anderer Wettbewerb

"Wir haben noch die Champions League", sagte am Samstag Thomas Müller, der sich "schon fast wieder im Kampfmodus" befinde: "Der Groll in mir lächelt in Richtung Dienstag." Von einer grundsätzlichen Bewertung der Saison wolle er noch nichts wissen. "Von unserer Seite würde ich – wenn überhaupt – erst dann zur Generalkritik ausholen, wenn wir nichts mehr haben, wofür es sich zu kämpfen lohnt", so der Angreifer.

Tatsächlich war die Champions League in den vergangenen Jahren häufig ein Wettbewerb für die Bayern, in dem sie sich zumindest von der grundsätzlichen Einstellung her nichts zu Schulden haben kommen lassen. Wenngleich es gegen die ganz Großen oft nicht gereicht hat.

In der Bundesliga hingegen bemängelte Tuchel, dass die Konzentration nicht über 90 Minuten da sei. Das passierte den Münchnern in der Königsklasse nur selten. In einer anspruchsvollen Gruppe holte man immerhin fünf Siege und ein Unentschieden.

Klar ist auch, dass die Ergebnisse über die eine oder andere schwächere Leistung hinwegtäuschen – beispielsweise in Istanbul (3:1) oder daheim in der zweiten Halbzeit gegen Manchester United (4:3). Aber die Champions League ist nun eine Unterbrechung des biederen Alltags und die Chance, diesen hinter sich zu lassen.

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FC Bayern in Heidenheim: Die Noten der Münchner Stars im Duell mit dem Aufsteiger

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<strong>2:0-Führung verspielt! Noten zur Bayern-Blamage von Heidenheim</strong><br>Der FC Bayern München zeigt beim Bundesliga-Aufsteiger in Heidenheim erneut ein merkwürdiges Gesicht. Nach halbwegs souveräner erster Halbzeit lässt sich der Rekordmeister im zweiten Durchgang völlig überrumpeln und lässt die Fans des Rekordmeisters ratlos zurück. <em><strong>ran</strong></em> hat die Noten zum nächsten Bayern-Rückschlag.
© Eibner

2:0-Führung verspielt! Noten zur Bayern-Blamage von Heidenheim
Der FC Bayern München zeigt beim Bundesliga-Aufsteiger in Heidenheim erneut ein merkwürdiges Gesicht. Nach halbwegs souveräner erster Halbzeit lässt sich der Rekordmeister im zweiten Durchgang völlig überrumpeln und lässt die Fans des Rekordmeisters ratlos zurück. ran hat die Noten zum nächsten Bayern-Rückschlag.

<strong>Sven Ulreich</strong><br>Ersetzt erneut den noch angeschlagenen Manuel Neuer. Ist in der ersten Halbzeit quasi beschäftigungslos. Darf ab und an einen Pass spielen, mit den Händen berührt er den Ball aber nicht. Nach dem Seitenwechsel brichts dann über ihn hinein – an den Toren kann er nichts machen. Im Gegensatz zu seinen Vorderleuten. Starker Reflex nach einer Ecke in der 73. Minute. Beim 2:3 wieder machtlos. <strong>ran-Note: 3</strong>
© Passion2Press

Sven Ulreich
Ersetzt erneut den noch angeschlagenen Manuel Neuer. Ist in der ersten Halbzeit quasi beschäftigungslos. Darf ab und an einen Pass spielen, mit den Händen berührt er den Ball aber nicht. Nach dem Seitenwechsel brichts dann über ihn hinein – an den Toren kann er nichts machen. Im Gegensatz zu seinen Vorderleuten. Starker Reflex nach einer Ecke in der 73. Minute. Beim 2:3 wieder machtlos. ran-Note: 3

<strong>Joshua Kimmich</strong><br>Der Rechtsverteidiger präsentiert sich von Beginn an sehr offensiv, schlägt in den ersten Minuten bereits zwei Flanken in den Strafraum. Ansonsten immer am ruhenden Ball, seine Standards können aber nur selten Gefahr ausstrahlen. Schafft es in der wilden zweiten Halbzeit nicht als erfahrener Spieler Ruhe reinzubringen. Die Gegentore gehen zwar maßgeblich auf das Konto der Innenverteidiger, doch auch Kimmich sieht nicht gut aus. <strong>ran-Note: 4</strong>
© Eibner

Joshua Kimmich
Der Rechtsverteidiger präsentiert sich von Beginn an sehr offensiv, schlägt in den ersten Minuten bereits zwei Flanken in den Strafraum. Ansonsten immer am ruhenden Ball, seine Standards können aber nur selten Gefahr ausstrahlen. Schafft es in der wilden zweiten Halbzeit nicht als erfahrener Spieler Ruhe reinzubringen. Die Gegentore gehen zwar maßgeblich auf das Konto der Innenverteidiger, doch auch Kimmich sieht nicht gut aus. ran-Note: 4

<strong>Dayot Upamecano</strong><br>Rückt ebenso wie Kim in die Innenverteidigung rein und ist in der ersten Halbzeit gleichermaßen wenig unter Druck gesetzt. In den wenigen Drucksituation wirkt der Franzose allerdings immer etwas wackelig – bügelt seine kleineren Fehler zunächst aber meist selbst wieder aus. Beim 1:2 steht Upamecano dann aber völlig falsch und ermöglicht Sessa so den Weg zum Tor. Auch bei den nächsten Gegentoren unsortiert. <strong>ran-Note: 5</strong>
© Jan Huebner

Dayot Upamecano
Rückt ebenso wie Kim in die Innenverteidigung rein und ist in der ersten Halbzeit gleichermaßen wenig unter Druck gesetzt. In den wenigen Drucksituation wirkt der Franzose allerdings immer etwas wackelig – bügelt seine kleineren Fehler zunächst aber meist selbst wieder aus. Beim 1:2 steht Upamecano dann aber völlig falsch und ermöglicht Sessa so den Weg zum Tor. Auch bei den nächsten Gegentoren unsortiert. ran-Note: 5

<strong>Minjae Kim</strong><br>Tuchel tauscht die Innenverteidigung und so darf auch der Koreaner wieder von Beginn an ran. Anfangs von harmlosen Heidenheimern kaum gefordert, sieht Kim kurz nach der Pause gleich zweimal nicht gut aus. Beim 1:2 klärt er im Kopfballduell nicht richtig, eine Minute später verliert er Tim Kleindienst in der Mitte völlig aus den Augen – 2:2. Beim 2:3 stürmt er ohne Not vor. Maßgeblich verantwortlich für die schwache zweite Halbzeit. <strong>ran-Note: 5</strong>
© Jan Huebner

Minjae Kim
Tuchel tauscht die Innenverteidigung und so darf auch der Koreaner wieder von Beginn an ran. Anfangs von harmlosen Heidenheimern kaum gefordert, sieht Kim kurz nach der Pause gleich zweimal nicht gut aus. Beim 1:2 klärt er im Kopfballduell nicht richtig, eine Minute später verliert er Tim Kleindienst in der Mitte völlig aus den Augen – 2:2. Beim 2:3 stürmt er ohne Not vor. Maßgeblich verantwortlich für die schwache zweite Halbzeit. ran-Note: 5

<strong>Alphonso Davies</strong><br>Bekommt den Vorzug vor Raphael Guerreiro, hat anfangs aber Probleme. Offensiv kaum im Spiel, dazu immer wieder Leichtsinnsfehler samt Fehlpässen. In der 29. Minute misslingt ihm trotz viel Platz im Strafraum die Ballannahme – sinnbildlich. Kurz vor der Pause dann aber mit schöner Flanke zum 2:0. Bei den Heidenheimer Toren gleichermaßen passiv wie die gesamte Abwehr. <strong>ran-Note: 4</strong>
© Jan Huebner

Alphonso Davies
Bekommt den Vorzug vor Raphael Guerreiro, hat anfangs aber Probleme. Offensiv kaum im Spiel, dazu immer wieder Leichtsinnsfehler samt Fehlpässen. In der 29. Minute misslingt ihm trotz viel Platz im Strafraum die Ballannahme – sinnbildlich. Kurz vor der Pause dann aber mit schöner Flanke zum 2:0. Bei den Heidenheimer Toren gleichermaßen passiv wie die gesamte Abwehr. ran-Note: 4

<strong>Leon Goretzka</strong><br>Kann im Mittelfeld munter den Ball laufen lassen. Das liegt vor allem an den tiefstehenden Heidenheimern, die die Bayern bis 25 Metern vor dem Tor spielen lassen. Eine gefährliche Aktion leitet der 29-Jährige aber nicht ein. Bleibt auch in der zweiten Halbzeit zu ungefährlich und kann nach dem 2:2 nicht für Stabilität sorgen. Die Folge: Die Bayern kriegen keine Kontrolle ins Spiel. <strong>ran-Note: 3</strong>
© Eibner

Leon Goretzka
Kann im Mittelfeld munter den Ball laufen lassen. Das liegt vor allem an den tiefstehenden Heidenheimern, die die Bayern bis 25 Metern vor dem Tor spielen lassen. Eine gefährliche Aktion leitet der 29-Jährige aber nicht ein. Bleibt auch in der zweiten Halbzeit zu ungefährlich und kann nach dem 2:2 nicht für Stabilität sorgen. Die Folge: Die Bayern kriegen keine Kontrolle ins Spiel. ran-Note: 3

<strong>Konrad Laimer</strong><br>Gleiches gilt auch für Goretzkas Nebenmann. Viele Ballkontakte, wirklich nennenswerte Aktionen kann der Österreicher in den ersten 45 Minuten aber nicht vorweisen. Das ändert sich auch nach der Pause nicht. Insgesamt sehr unauffällig. <strong>ran-Note: 4</strong>
© Michael Weber

Konrad Laimer
Gleiches gilt auch für Goretzkas Nebenmann. Viele Ballkontakte, wirklich nennenswerte Aktionen kann der Österreicher in den ersten 45 Minuten aber nicht vorweisen. Das ändert sich auch nach der Pause nicht. Insgesamt sehr unauffällig. ran-Note: 4

<strong>Serge Gnabry</strong><br>Erstmals seit dem 11. November 2023 steht Gnabry wieder in einer Bayern-Startelf. Macht in der anfangs müden Offensive noch den belebtesten Eindruck und rotiert immer mal wieder in den Positionen. Bestes Beispiel beim 0:1 (38.). Gnabry, eigentlich links, taucht plötzlich rechts auf und legt den Ball stark in den Lauf von Harry Kane. Sieben Minuten später dann selbst als Mittelstürmer aktiv – per Kopfball zum 0:2. Bei den Gegentoren kann er nur zusehen - guter Auftritt beim Startelf-Comeback. <strong>ran-Note: 2</strong>
© Eibner

Serge Gnabry
Erstmals seit dem 11. November 2023 steht Gnabry wieder in einer Bayern-Startelf. Macht in der anfangs müden Offensive noch den belebtesten Eindruck und rotiert immer mal wieder in den Positionen. Bestes Beispiel beim 0:1 (38.). Gnabry, eigentlich links, taucht plötzlich rechts auf und legt den Ball stark in den Lauf von Harry Kane. Sieben Minuten später dann selbst als Mittelstürmer aktiv – per Kopfball zum 0:2. Bei den Gegentoren kann er nur zusehen - guter Auftritt beim Startelf-Comeback. ran-Note: 2

<strong>Thomas Müller</strong><br>Macht in Heidenheim sein 700. Spiel für die Bayern – nur Sepp Maier (709) hat mehr Einsätze auf dem Konto. In der 27. Minute hat der Münchner Kapitän die bis dato beste Chance, scheitert aber an FCH-Torwart Müller – und dem Außennetz. Gestikuliert vor der Pause an der Bayern-Bank herum – als wüsste er schon was nach der Pause kommen würde. Unauffällig in der zweiten Halbzeit. <strong>ran-Note: 3</strong>
© 2024 Getty Images

Thomas Müller
Macht in Heidenheim sein 700. Spiel für die Bayern – nur Sepp Maier (709) hat mehr Einsätze auf dem Konto. In der 27. Minute hat der Münchner Kapitän die bis dato beste Chance, scheitert aber an FCH-Torwart Müller – und dem Außennetz. Gestikuliert vor der Pause an der Bayern-Bank herum – als wüsste er schon was nach der Pause kommen würde. Unauffällig in der zweiten Halbzeit. ran-Note: 3

<strong>Jamal Musiala</strong><br>Tut sich wie die gesamte Bayern-Offensive gegen das Abwehr-Bollwerk der Gastgeber enorm schwer. Seine Dribblings bleiben meist rund um die Strafraumkante stecken. Kann auch in der Folge nicht für wirkliche Gefahr sorgen. Schwieriges Spiel für den Shootingstar. <strong>ran-Note: 4</strong>
© 2024 Getty Images

Jamal Musiala
Tut sich wie die gesamte Bayern-Offensive gegen das Abwehr-Bollwerk der Gastgeber enorm schwer. Seine Dribblings bleiben meist rund um die Strafraumkante stecken. Kann auch in der Folge nicht für wirkliche Gefahr sorgen. Schwieriges Spiel für den Shootingstar. ran-Note: 4

<strong>Harry Kane</strong><br>Lange Zeit ist es kein Spiel für einen Spieler wie Harry Kane. Selten bis gar nicht kommt der Ball überhaupt bis zu ihm durch. Gelingt das doch mal, hat der Engländer direkt zwei oder mehr Leute, die an ihm drankleben. Mit seiner ersten Chance macht er aber das Tor - trockener Abschluss ins linke Eck (38.). Nach dem Heidenheimer Doppelschlag mit zwei Top-Chancen, die er nicht verwerten kann. Auch danach glücklos im Abschluss, oft fehlen ein paar Zentimeter. <strong>ran-Note: 3</strong>
© Jan Huebner

Harry Kane
Lange Zeit ist es kein Spiel für einen Spieler wie Harry Kane. Selten bis gar nicht kommt der Ball überhaupt bis zu ihm durch. Gelingt das doch mal, hat der Engländer direkt zwei oder mehr Leute, die an ihm drankleben. Mit seiner ersten Chance macht er aber das Tor - trockener Abschluss ins linke Eck (38.). Nach dem Heidenheimer Doppelschlag mit zwei Top-Chancen, die er nicht verwerten kann. Auch danach glücklos im Abschluss, oft fehlen ein paar Zentimeter. ran-Note: 3

<strong>Mathys Tel</strong><br>Kommt in der 68. Minute für Gnabry und hat 30 Sekunden später die Riesenchance auf die erneute Führung – scheitert aber an Müller. <strong>ran-Note: 3</strong>
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Mathys Tel
Kommt in der 68. Minute für Gnabry und hat 30 Sekunden später die Riesenchance auf die erneute Führung – scheitert aber an Müller. ran-Note: 3

<strong>Eric Maxim Choupo-Moting</strong><br>Kommt in der 76. Minute für Jamal Musiala. <strong>ran-Note: ohne Bewertung</strong>
© 2024 Getty Images

Eric Maxim Choupo-Moting
Kommt in der 76. Minute für Jamal Musiala. ran-Note: ohne Bewertung

<strong>Bryan Zaragoza</strong><br>Kommt in der 84. Minute rein. <strong>ran-Note: ohne Bewertung</strong>
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Bryan Zaragoza
Kommt in der 84. Minute rein. ran-Note: ohne Bewertung

<strong>Raphael Guerreiro</strong><br>Kommt in der 84. Minute rein. <strong>ran-Note: ohne Bewertung</strong>
© IMAGO/Nicolo Campo

Raphael Guerreiro
Kommt in der 84. Minute rein. ran-Note: ohne Bewertung

FC Bayern: Qualität ist da

Paradoxerweise ist selbst im biederen Bundesliga-Alltag nicht alles Schwarz und Weiß. So berechtigt die Kritik an den fußballerischen Darbietungen des FCB auch ist, so seltsam sind die Schwankungen zwischen sehr guten und sehr schlechten Leistungen – oft sogar innerhalb einer Partie.

In Heidenheim zeigten die Bayern zunächst eine Reaktion, spielten den Aufsteiger eine Halbzeit lang an die Wand. Beim ersten Rückschlag fielen sie zusammen. "Es waren zwei unterschiedliche Halbzeiten", sagte auch Müller.

So unerklärlich dieses Auf und Ab ist, so deutlich zeigt sich aber in den guten Phasen, dass eine gewisse Grundqualität vorhanden ist – auch eine, die Mut für die Champions League machen kann.

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FC Arsenal: Ist das "ganz schwere Los" genau richtig für den FCB?

Diese Qualität wird es gegen den FC Arsenal ohne Zweifel brauchen. "Mit Arsenal haben wir ein ganz schweres Los gezogen", sagte Uli Hoeneß bereits vor einigen Wochen: "Das können wir schaffen, aber nur dann, wenn alle wirklich 100 Prozent spielen."

Am Wochenende haben die Gunners in der Premier League die Tabellenführung wieder übernommen, weil der FC Liverpool bei Manchester United (2:2) patzte und Manchester City einen Punkt weniger auf dem Konto hat. Ohnehin ist es beeindruckend, wie das Team von Mikel Arteta mit den beiden Überfliegern der letzten Jahre nicht nur mithält, sondern offenbar auch bereit dazu ist, sie über eine ganze Saison zu schlagen. In den direkten Duellen holten die Londoner sogar je einen Sieg und ein Unentschieden gegen die Reds und gegen City.

Arsenal hat die meisten Tore in der Premier League erzielt (75) und auch die wenigsten kassiert (24). Es wäre fern aller Realität, die Gunners nicht zum Favoriten dieses Viertelfinal-Duells auszurufen. Form, Qualität und Selbstbewusstsein sprechen klar für sie.

Und genau das kann für den FC Bayern zum Vorteil werden. Einerseits mag der Druck im letzten verbliebenen Wettbewerb mit Titelchance groß sein. Andererseits geht die Mehrheit aller Beobachterinnen und Beobachter derzeit davon aus, dass auch in der Königsklasse jetzt Schluss ist. Vielleicht ist der FC Arsenal gerade deshalb genau der richtige Gegner.

Mit einer Bilanz von sieben Siegen, zwei Unentschieden und drei Niederlagen kann man zudem auch etwas Selbstbewusstsein aus der Historie schöpfen – selbst wenn die Gegenwart eine gänzlich andere Situation darstellt.

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FC Bayern München - Rückrunden im Vergleich: Thomas Tuchel droht Negativrekord

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<strong>Rückrunden des FC Bayern im Vergleich</strong><br>Thomas Tuchel könnte mit dem FC Bayern München eine historisch schwache Rückrunde spielen. Aktuell steht der Rekordmeister bei 16 Punkten nach elf Spielen. Maximal möglich sind noch 34 Zähler. Damit landen die Münchner definitiv in den zehn schlechtesten klubinternen Rückrunden seit Einführung der Drei-Punkte-Regel 1995. Ein Überblick.
© Eibner

Rückrunden des FC Bayern im Vergleich
Thomas Tuchel könnte mit dem FC Bayern München eine historisch schwache Rückrunde spielen. Aktuell steht der Rekordmeister bei 16 Punkten nach elf Spielen. Maximal möglich sind noch 34 Zähler. Damit landen die Münchner definitiv in den zehn schlechtesten klubinternen Rückrunden seit Einführung der Drei-Punkte-Regel 1995. Ein Überblick.

<strong>Rückrunden des FC Bayern im Vergleich</strong><br>Zur Einordnung: Die bisher besten Rückrunden seit 1995 lieferten Jupp Heynckes (2012/13) und Hansi Flick (2019/20) ab. Beide holten jeweils 49 Punkte. 2013 kamen die Bayern auf ein Torverhältnis von 54:11, 2020 auf 54:10. Flick war also um ein Gegentor besser. Im Durchschnitt holte der FCB 36,89 Punkte pro Rückrunde. Das kann Tuchel nicht mehr schaffen.
© 2013 Getty Images

Rückrunden des FC Bayern im Vergleich
Zur Einordnung: Die bisher besten Rückrunden seit 1995 lieferten Jupp Heynckes (2012/13) und Hansi Flick (2019/20) ab. Beide holten jeweils 49 Punkte. 2013 kamen die Bayern auf ein Torverhältnis von 54:11, 2020 auf 54:10. Flick war also um ein Gegentor besser. Im Durchschnitt holte der FCB 36,89 Punkte pro Rückrunde. Das kann Tuchel nicht mehr schaffen.

<strong>Saison 2021/22: 34 Punkte</strong><br>Unter Julian Nagelsmann brachen die Bayern 2022 in der Rückrunde ebenfalls ein. Drei Niederlagen und vier Unentschieden trübten die Meisterfeier am Ende ein wenig. Ebenso wie das Ausscheiden in der Champions League gegen den FC Villarreal.
© 2021 Getty Images

Saison 2021/22: 34 Punkte
Unter Julian Nagelsmann brachen die Bayern 2022 in der Rückrunde ebenfalls ein. Drei Niederlagen und vier Unentschieden trübten die Meisterfeier am Ende ein wenig. Ebenso wie das Ausscheiden in der Champions League gegen den FC Villarreal.

<strong>Saison 2014/15: 34 Punkte</strong><br>Nur 34 Punkte holte 2015 auch Pep Guardiola. Allerdings gab es dafür wohl auch gute Gründe. Denn über weite Phasen der Rückrunde musste der Katalane auf große Teile seines Kaders verzichten. Verletzungen und anderweitige Ausfälle machten ihm das Leben schwer. Vor allem am Saisonende hagelte es Niederlagen. Meister wurde man dennoch.
© Funke Foto Services

Saison 2014/15: 34 Punkte
Nur 34 Punkte holte 2015 auch Pep Guardiola. Allerdings gab es dafür wohl auch gute Gründe. Denn über weite Phasen der Rückrunde musste der Katalane auf große Teile seines Kaders verzichten. Verletzungen und anderweitige Ausfälle machten ihm das Leben schwer. Vor allem am Saisonende hagelte es Niederlagen. Meister wurde man dennoch.

<strong>Saison 2003/04: 33 Punkte</strong><br>Auch Ottmar Hitzfeld taucht in dieser Liste auf - und das nicht nur einmal. 2004 holten seine Bayern nur 33 Punkte. Meister am Ende: Werder Bremen. Hitzfeld wurde zum Saisonende beurlaubt.
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Saison 2003/04: 33 Punkte
Auch Ottmar Hitzfeld taucht in dieser Liste auf - und das nicht nur einmal. 2004 holten seine Bayern nur 33 Punkte. Meister am Ende: Werder Bremen. Hitzfeld wurde zum Saisonende beurlaubt.

<strong>Saison 2000/01: 33 Punkte</strong><br>An diese "schlechte" Rückrunde erinnern sich Bayern-Fans vermutlich am liebsten. Mit insgesamt nur 63 Punkten sicherten sich die Münchner am letzten Spieltag und in letzter Sekunde die Meisterschaft und hinterließen bei Schalke 04 ein großes Trauma. Gerade zum Saisonende drehte das Hitzfeld-Team dabei nochmal auf. Vielleicht eine Motivation für die Tuchel-Bayern.
© Alternate

Saison 2000/01: 33 Punkte
An diese "schlechte" Rückrunde erinnern sich Bayern-Fans vermutlich am liebsten. Mit insgesamt nur 63 Punkten sicherten sich die Münchner am letzten Spieltag und in letzter Sekunde die Meisterschaft und hinterließen bei Schalke 04 ein großes Trauma. Gerade zum Saisonende drehte das Hitzfeld-Team dabei nochmal auf. Vielleicht eine Motivation für die Tuchel-Bayern.

<strong>Saison 2008/09: 32 Punkte</strong><br>Die schwächste Rückrunde der jüngeren Vergangenheit spielte der FC Bayern unter Jürgen Klinsmann. Vermutlich wäre die Punkteausbeute noch schlechter gewesen, hätte nicht Heynckes ab dem 30. Spieltag an der Seitenlinie gestanden. Denn der rettete die bis dahin katastrophale Saison der Bayern mit vier Siegen und einem Unentschieden.
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Saison 2008/09: 32 Punkte
Die schwächste Rückrunde der jüngeren Vergangenheit spielte der FC Bayern unter Jürgen Klinsmann. Vermutlich wäre die Punkteausbeute noch schlechter gewesen, hätte nicht Heynckes ab dem 30. Spieltag an der Seitenlinie gestanden. Denn der rettete die bis dahin katastrophale Saison der Bayern mit vier Siegen und einem Unentschieden.

<strong>Saison 2005/06: 31 Punkte</strong><br>Meister wurden die Bayern unter Felix Magath zweimal. Und mit 43 Punkten spielten sie 2005 sogar eine der besten Rückrunden der Vereinsgeschichte. 2006 aber rutschte der Rekordmeister in die Krise. Neben mehreren Unentschieden verlor man unter anderem 1:2 gegen den HSV und mit 0:3 gegen Werder Bremen. Überhaupt gab es nur acht Siege.
© MIS

Saison 2005/06: 31 Punkte
Meister wurden die Bayern unter Felix Magath zweimal. Und mit 43 Punkten spielten sie 2005 sogar eine der besten Rückrunden der Vereinsgeschichte. 2006 aber rutschte der Rekordmeister in die Krise. Neben mehreren Unentschieden verlor man unter anderem 1:2 gegen den HSV und mit 0:3 gegen Werder Bremen. Überhaupt gab es nur acht Siege.

<strong>Saison 1997/98: 31 Punkte</strong><br>Flasche leer! Giovanni Trapattoni kam mit den Bayern 1998 ebenfalls auf nur 31 Punkte. Hinter dem 1. FC Kaiserslautern reichten die insgesamt 66 Zähler nur für die Vizemeisterschaft. Trap musste zum Saisonende seinen Hut nehmen und Hitzfeld übernahm. Eine Erfolgsgeschichte, wie sich später herausstellen sollte.
© Bongarts

Saison 1997/98: 31 Punkte
Flasche leer! Giovanni Trapattoni kam mit den Bayern 1998 ebenfalls auf nur 31 Punkte. Hinter dem 1. FC Kaiserslautern reichten die insgesamt 66 Zähler nur für die Vizemeisterschaft. Trap musste zum Saisonende seinen Hut nehmen und Hitzfeld übernahm. Eine Erfolgsgeschichte, wie sich später herausstellen sollte.

<strong>Saison 2006/07: 27 Punkte</strong><br>Nachdem Magath den Trainerstuhl von Hitzfeld 2004 übernommen hatte, lief es 2007 genau andersherum: Magath wurde Ende Januar 2007 entlassen und Hitzfeld sollte den FC Bayern retten. Mit mäßigem Erfolg. Auch unter dem ehemaligen Erfolgscoach hagelte es zahlreiche Niederlagen. Am Ende stand der FCB auf dem vierten Platz.&nbsp;
© Contrast

Saison 2006/07: 27 Punkte
Nachdem Magath den Trainerstuhl von Hitzfeld 2004 übernommen hatte, lief es 2007 genau andersherum: Magath wurde Ende Januar 2007 entlassen und Hitzfeld sollte den FC Bayern retten. Mit mäßigem Erfolg. Auch unter dem ehemaligen Erfolgscoach hagelte es zahlreiche Niederlagen. Am Ende stand der FCB auf dem vierten Platz. 

<strong>Saison 1995/96: 24 Punkte</strong><br>Die bisher schwächste Rückrunde seit Einführung der Drei-Punkte-Regel hatte der Kaiser als Trainer zu verantworten! Nach einer guten Hinrunde mit 38 Punkten brachen die Münchner 1996 ein. Vielleicht auch deshalb, weil man den Fokus auf den UEFA-Cup legte. Denn den konnten die Bayern am Ende immerhin gewinnen. Meister wurde der BVB mit sechs Punkten Vorsprung.
© Hasenkopf

Saison 1995/96: 24 Punkte
Die bisher schwächste Rückrunde seit Einführung der Drei-Punkte-Regel hatte der Kaiser als Trainer zu verantworten! Nach einer guten Hinrunde mit 38 Punkten brachen die Münchner 1996 ein. Vielleicht auch deshalb, weil man den Fokus auf den UEFA-Cup legte. Denn den konnten die Bayern am Ende immerhin gewinnen. Meister wurde der BVB mit sechs Punkten Vorsprung.

<strong>Saison 2023/24</strong><br>Bleibt die große Frage: Wo landet Tuchel mit dem FC Bayern? Schwere Auswärtsspiele bei Union, Stuttgart und Hoffenheim stehen noch auf dem Programm, daheim geht es noch gegen Köln, Frankfurt und Wolfsburg. Neun Punkte braucht es noch, um nicht die schlechteste Rückrunde in dieser Liste abzuliefern. Ein Platz in den Flop-10 ist ihm allerdings sicher.
© 2024 Getty Images

Saison 2023/24
Bleibt die große Frage: Wo landet Tuchel mit dem FC Bayern? Schwere Auswärtsspiele bei Union, Stuttgart und Hoffenheim stehen noch auf dem Programm, daheim geht es noch gegen Köln, Frankfurt und Wolfsburg. Neun Punkte braucht es noch, um nicht die schlechteste Rückrunde in dieser Liste abzuliefern. Ein Platz in den Flop-10 ist ihm allerdings sicher.

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FC Arsenal: Nicht ohne Schwächen

So gut die Nord-Londoner auch sind: Sie sind nicht unschlagbar. Am Samstag lösten sie ihre Aufgabe gegen Brighton & Hove Albion souverän, gewannen mit 3:0. Zwei Erkenntnisse kann sich der FC Bayern aus dem jüngsten Auftritt des kommenden Gegners mitnehmen.

Zunächst wäre da die grundsätzliche spielerische Qualität, die das Team im Zentrum hat. Im Mittelfeld sind Declan Rice, Jorginho und Martin Ödegaard in der Lage, in verschiedenen taktischen Ausrichtungen die Kontrolle zu übernehmen.

Mit viel Ballbesitz haben sie ausreichend technische Qualität für einen dominanten Ansatz. Gegen den Ball sind sie ebenfalls gut organisiert, was dabei hilft, Teams wie Manchester City in Schach zu halten. Beim 0:0 Ende März im Etihad hatte man nur 27 Prozent Ballbesitz.

Hier müssen die Bayern aufpassen, dass sie sich nicht zu sehr locken lassen und so Räume für die schnellen Offensivspieler öffnen. Angriffsfläche gibt es dafür auf den Außenbahnen. Am Wochenende verteidigte Oleksandr Zinchenko hinten links, Ben White ist Stammspieler auf der rechten Seite.

Brighton versuchte, den Spielaufbau mit einem kompakten Pressing auf die Außenbahnen zu lenken und die Außenverteidiger immer wieder zu isolieren. Arsenal fand zwar Lösungen, bot hin und wieder aber auch etwas an. Bayern kann an dieser Stelle ansetzen, wenn das Pressing für kommenden Dienstag geplant wird.

Auch die Champions-League-Bilanz des FC Arsenal ist zumindest mal interessant. Beim RC Lens gab es in der Gruppenphase eine 1:2-Niederlage, in Eindhoven reichte es nur zu einem 1:1. Auch gegen den FC Porto tat man sich im Achtelfinale schwer, erreichte das Viertelfinale im Elfmeterschießen nach einer 0:1-Niederlage im Hinspiel.

Arsenal ist eine sehr gute Mannschaft. Den Nachweis, dass sie ein absolutes Top-Team sind, wollen und müssen sie jetzt gegen die Bayern erbringen.

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FC Bayern: Champions-League-Modus oder der endgültige Zusammenfall?

Die wiederum müssen das ebenso nachweisen. Ihren Platz in den Top-4 Europas haben sie nach dem Triumph 2020 Schritt für Schritt verloren. Ein Aus gegen Arsenal würde weiter am Status des deutschen Rekordmeisters in Europa nagen.

Es mag plakativ sein, aber auch deshalb geht es am Dienstagabend um die Ehre. Die Bayern brauchen ihren Champions-League-Modus, um den endgültigen Zusammenfall in dieser Saison zu vermeiden. Es ist das bisher wichtigste Spiel des Jahres.

Viele Aspekte gibt es nicht, die Mut machen. Aber aussichtslos ist die Situation noch nicht. Wer noch einen letzten Strohhalm benötigt: Serge Gnabry war gegen Heidenheim noch einer der besseren FCB-Profis, traf selbst und bereitete einen Treffer vor. Der 28-Jährige mit Arsenal-Vergangenheit gilt als Mr. London, weil er 2020 auswärts bei Tottenham und Chelsea sechs Tore und eine Vorlage beisteuerte.

Die Bayern sind eine Wundertüte, das steht außer Frage. Von einer deutlichen Niederlage bis zur überraschenden Wende ist alles vorstellbar. Würde man Tuchel nach dem Ausgang fragen, wäre die Antwort wohl "keine Ahnung".

Am Wochenende wollte er direkt nach dem Spiel noch keine positiven Impulse geben. Ein paar Ansätze dafür sind ihm aber noch geblieben.

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