DFB-Team - Gewinner und Verlierer: Leon Goretzka rückt Dinge gerade, Leroy Sane nutzt die Chance nicht
Veröffentlicht: 25.03.2025
10:26 Uhr
Tobias Hlusiak
Die DFB-Auswahl zeigt gegen Italien in der Nations League zwei wilde Länderspiele, an die man sich noch lange erinnern wird. Dabei gibt es einige positive, aber auch negative Überraschungen. Das ran-Zeugnis.
Exakt eine Woche lang war die deutsche Nationalmannschaft zusammen und bestritt in dieser Zeit zwei Länderspiele.
Dem ersten Auswärtssieg auf italienischem Boden seit 1986 am Donnerstag folgte am Sonntagabend das spektakuläre 3:3 (3:0) in Dortmund. Am Ende stand der angestrebte Einzug in das Final Four der Nations League im Sommer.
Erstmals seit dem Confed-Cup-Triumph 2017 hat Deutschland damit wieder eine echte Chance auf einen Titel.
Dieser Erfolg überstrahlte die deutlich sichtbaren Defizite, die in beiden Spielen trotz des positiven Gesamtergebnisses zu Tage traten.
Die "Erkenntnisse aus diesen Partien" seien für den Bundestrainer und sein Team "Weltklasse". Man habe in dieser Länderspielpause gesehen, "dass wir einen Rückstand aufholen können", aber auch, "dass das Spiel zur Pause einfach noch nicht vorbei ist", bilanzierte Julian Nagelsmann.
ran nennt die Gewinner und Verlierer der Länderspiele.
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Leon Goretzka
We call it a Comeback! Eineinhalb Jahre nicht dabei. Im Verein aussortiert und EM verpasst. Alles sprach gegen den Bayern-Star. Der aber schwieg und kämpfte sich erst beim Rekordmeister und nun in der Nationalmannschaft zurück. Gegen Italien in beiden Spielen superstark. Agierte, als wolle er etwas geraderücken. In dieser Form zwingend in jedem Kader.
Oliver Baumann
Die neue Nummer eins. Kassierte zwar insgesamt vier Gegentore, machte aber besonders im Hinspiel einen herausragenden Eindruck. Wird Marc-Andre ter Stegen vertreten, solange dieser noch nicht zurück ist.
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Joshua Kimmich
Fünf Tore erzielte die DFB-Elf, fünf Mal war der Kapitän beteiligt. Vier Assists und ein furztrocken verwandelter Elfer standen am Ende zu Buche. In dieser Form einer der besten Rechtsverteidiger der Welt und wichtigster Spieler auf dem Weg zur WM 2026.
Diese Teams sind bereits für die WM 2026 qualifiziert Die WM 2026 rückt immer näher. Etwas mehr als neun Monate vor dem Start des Turniers füllt sich auch das Kontingent der Teilnehmer. Wer könnte Argentinien vom Thron stoßen? ran zeigt die Nationen, die sich schon qualifiziert haben.
USA Die USA sind als Ausrichter der Weltmeisterschaft 2026 gesetzt. In den USA wird während der WM ein Großteil der Spiele stattfinden. Können die US-Boys für eine Überraschung sorgen?
Mexiko Auch Mexiko ist als Austragungsland bei der WM 2026 mit am Start. Die Mexikaner sind immer mal wieder für ein Ausrufezeichen gut, besiegten beispielsweise 2018 die DFB-Elf zum Auftakt mit 1:0.
Japan Über die Qualifikation war Japan das erste Team, das sein Ticket für die WM löste. Auch Japan kann auf einen überraschenden WM-Sieg gegen Deutschland zurückblicken. 2022 in Katar gelang dem Team ein 2:1-Erfolg über das DFB-Team.
Neuseeland Neuseeland hatte dann wohl doch kein Interesse an einem Fußball-Märchen. Im entscheidenden Spiel um das WM-Ticket setzten sich die "All Whites" mit 3:0 gegen Neukaledonien durch. Für Neuseeland ist es erst die dritte WM-Teilnahme der Geschichte. Zuletzt scheiterte man 2010 in Südafrika nach drei Unentschieden in der Gruppenphase, konnte allerdings den damals amtierenden Weltmeister Italien hinter sich lassen.
Iran Zum vierten Mal in Folge wird der Iran 2026 bei einer WM am Start sein. "Team Melli" genügte in der asiatischen Qualifikation ein 2:2 gegen Usbekistan, um vorzeitig das Ticket zu lösen. Insgesamt wird es die siebte WM-Teilnahme für den Iran sein.
Argentinien Als viertes Team machte der Titelverteidiger sportlich seine Teilnahme perfekt - und das ohne eigenes Zutun. Argentinien löste das Ticket bereits vor dem ewigen Klassiker gegen Brasilien, weil Bolivien wenige Stunden zuvor gegen Uruguay nicht gewann.
Usbekistan Premiere für Usbekistan: Das zentralasiatische Land darf erstmals bei einer WM-Endrunde mitspielen. Ein torloses Remis bei den Vereinigten Arabischen Emiraten genügte zur vorzeitigen Qualifikation.
Jordanien Auch Jordanien wird 2026 erstmals bei einer WM dabei sein, ein klarer 3:0-Sieg im Oman sorgte für die Vorentscheidung, die später durch ein anderes Land offiziell wurde ...
Südkorea ... und das war Südkorea. Der WM-Stammgast löste sein Ticket durch einen Sieg im Irak und verhalf Jordanien zeitgleich ebenfalls zur Teilnahme.
Australien Die Socceroos lösten als sechste Mannschaft der Asien-Qualifikation das Ticket für die WM 2026 durch einen 2:1-Sieg beim direkten Konkurrenten Saudi-Arabien.
Brasilien Auch aus Südamerika füllt sich das Kontingent der WM-Teilnehmer. Am drittletzten Spieltag der Eliminatorias Sudamericanas erreichte Rekord-Weltmeister Brasilien mit einem 1:0-Sieg gegen Paraguay die Endrunde im kommenden Jahr.
Uruguay Auch am vorletzten Spieltag mussten die Peruaner mit ansehen, wie sich eine Nationalmannschaft über die WM-Qualifikation freut. Diesmal ist es Uruguay nach einem 3:0-Sieg über den Tabellenvorletzten.
Kolumbien Als vorerst letzte Mannschaft aus Südamerika qualifizierte sich auch Kolumbien für die WM. Der ehemalige Bayern-Star James Rodriguez erzielte beim 3:0 über Bolivien das Führungstor.
Marokko Marokko hat sich als erstes afrikanisches Land für die WM 2026 in den USA, Mexiko und Kanada qualifiziert. Das Team um Kapitän Achraf Hakimi (li.) bezwang den Niger am Freitag in Rabat 5:0 (2:0) und sicherte sich vorzeitig den Sieg in Gruppe E. Für Marokko ist es die dritte WM-Teilnahme in Folge, 2022 in Katar hatte das Team überraschend das Halbfinale erreicht.
Tunesien Tunesien hat sich als zweites afrikanisches Land nach Marokko für die WM-Endrunde qualifiziert. Die Nordafrikaner sind zum dritten Mal in Serie dabei und werden 2026 ihre insgesamt siebte WM bestreiten. Mit einem 1:0-Sieg gegen Äquatorialguinea konnte Tunesien das Ticket schon zwei Spieltage vor Abschluss der Quali-Phase sichern.
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Julian Nagelsmann
Verspekulierte sich zwar im Hinspiel mit der Startelf und im Rückspiel mit einigen Wechseln, hat aber immer bewiesen, dass er aus solchen Erfahrungen stärker hervorgeht. Wird auch aus den wilden italienischen Tagen die richtigen Schlüsse ziehen. Deswegen ein Gewinner.
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Nico Schlotterbeck
Plötzlich der Linksverteidiger, dem der Bundestrainer vertraut. Im Hinspiel zur zweiten Hälfte reingeworfen, überzeugte der Dortmunder so sehr, dass er vor heimischer Kulisse über 90 Minuten mitmachen durfte. Spielte wie aufgezogen und übernahm auch emotional Verantwortung. Deutlich näher an der ersten Elf als noch vergangene Woche.
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Angelo Stiller
War für eine Stunde im Rückspiel Dreh- und Angelpunkt des deutschen Spiels. Umsichtig, ruhig, technisch herausragend und aggressiv im Gegenpressing. Ein super Auftritt. Der Stuttgarter darf – und wird – wiederkommen.
Tim Kleindienst
Zwei Kopfballtore und ein herausgeholter Elfer sprechen für sich. Der Gladbacher schiebt sich langsam aber sicher auch im europäischen Vergleich in die erste Riege klassischer Mittelstürmer. Dürfte derzeit sogar im Fernduell mit dem dauerverletzten Publikumsliebling Niclas Füllkrug die Nase vorn haben.
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Yann Aurel Bisseck
Machte sein erstes Länderspiel und ist allein deswegen ein Gewinner. Der Bundestrainer hält viel vom 24-Jährigen. Seine Zeit wird kommen.
DFB-Team: Die Verlierer der Länderspielpause
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Leroy Sane
Der Bayern-Star durfte zwar in beiden Partien von Beginn an ran, war aber jeweils klar sichtbar der schwächste Akteur in der deutschen Offensive. Kein Scorer, ja nichtmal eine gefährliche Aktion standen am Ende zu Buche. Die Chance, sich in Abwesenheit von Florian Wirtz und Kai Havertz zu empfehlen, hat Sane nicht genutzt.
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Robert Andrich
Noch im vergangenen Sommer gehörte der Leverkusener zu den unangefochtenen Stammspielern. Diesen Status hat er verloren. Nagelsmann bemängelte schon vor Wochen, der defensive Mittelfeldspieler habe im Verein zu wenig Einsatzzeit. Nun lief Andrich auch noch Leon Goretzka den Rang ab. In beiden Spielen nur in der Schlussphase dabei.
Pascal Groß
Wie Andrich ist auch der Dortmunder seinen unangefochtenen Stammplatz erstmal los. Sah – gerade im Vergleich mit dem agilen Stiller – nicht gut aus. Verpasste es, in beiden Spielen das Geschehen an sich zu reißen und zu prägen.
DFB stellt neues Trikot vor - Preisentwicklung von 2006 bis zum 125-Jahre-Jubiläum 2025
Das neue DFB-Trikot Zum 125-jährigen Jubiläum veröffentlicht der DFB ein neues Trikot: In Zusammenarbeit mit Partner adidas kreierte der Verband ein weißes Jersey mit schwarzen Akzenten sowohl für die Frauen (Jule Brand) als auch die Männer (Flo Wirtz).
Deutschlands Trikotpreise über die Jahre Der Preis hat sich im Laufe der Jahre stark geändert. Alleine seit 2022 ist das Deutschland-Trikot um zehn Euro (ca. elf Prozent) teurer geworden, seit 2006 sogar um 54 Prozent. ran gibt einen Überblick.
2006 Das deutsche Trikot in Rot gab es damals für einen Preis von 64,95 Euro zu kaufen. Zum Vergleich: Heute bekommt man zu diesem Preis nicht einmal ein Kinder-Trikot (75 Euro).
2016 Zur EM 2016 beschloss der DFB, den Trikotpreis wieder um fünf Euro zu erhöhen auf 84,95 Euro - es kostete damit bereits 20 Euro mehr als bei der WM 2006
2024 Das pinke Trikot - der Verkaufsschlager schlechthin. Wer zu jedem Spiel stylisch erscheinen mag, ist mit diesem Trikot definitiv der Hingucker. Aber sowohl die pinke als auch die klassische Variante in Weiß haben es preislich in sich: Ganze 100 Euro muss man für das Jersey bezahlen.
2025 Das Jubiläums-Trikot ist im DFB-Fanshop für 100 Euro zu erwerben. Als Geschenkbox, inklusive Trikot, Shorts und Stutzen steigt der Preis auf 250 Euro. Mit langen Ärmeln.
Startete unglücklich per Stellungsfehler ins Hinspiel. Als er nach 45 Minuten runter ging, drehte sich die Partie. Durch den starken Auftritt Schlotterbecks und die solide Leistung von Mittelstädt im Rückspiel scheint der Leipziger seinen Vorsprung eingebüßt zu haben. Der Kampf um den Part hinten links ist offener denn je.
Alexander Nübel
Reiste mit Hoffnungen auf das Trikot mit der Nummer eins an, verließ das Quartier mit der zwölf und ohne Einsatzzeit. Mehr muss man eigentlich nicht sagen. Nübel wird einen neuen Anlauf nehmen.
Deniz Undav
Im Verein seit Wochen nicht gut in Form, nun auch in seiner Wohlfühloase Nationalmannschaft ohne Einsatzzeit. Muss aufpassen, dass er nicht aus dem Kader purzelt, wenn im Sommer die verletzten Stammkräfte zurückkehren